Tabu Thema-Kräfteverhältnis der Eltern nach der Trennung

  • unerscheidliche erziehungsmethoden:
    ist auch vielschwieriger , vorher konnte man nen moment apassen in dem es grade günstig ist sowas mal anzusprechen sich darüber zu unterhalten und eine gemeinsamme linie zu finden.
    nach der trenung ist das zeitlich schon schwieriger dazu kommt noch das es schwerer fällt schwäche zuzeigen , man hat seine eigenen ideeen und möchtedie denke ich viel mehr durchsetzten.
    vorher hat man auch dem anderen zuleibe evtl mal nachgegeben, auch wenn man es nicht für das richtige hielt aber man ist ja nicht unfehlbar


    Da hast du sicher auch nicht unrecht. In dem Fall Schwäche zu zeigen ist wirklich nicht einfach.


    So einen Fall haben wir im Moment auch. Mein Kleiner (18 Monate) turnt immer gerne auf dem Küchentisch. Ich aber möchte das nicht mehr, weil ich denke, in seinem Alter muss das nicht mehr sein. Bei seinem Vater darf er das aber. Da denke ich aber wieder: Das Kind kann schon sehr gut unterscheiden, wo es was darf. Und es kann auch gerne mitbekommen, dass nicht alle Menschen gleich denken und handeln, sprich: alle verschieden sind. Somit bekommt es auch indirekt mit, dass es auch anders sein darf als andere Menschen.

  • Kann man das so pauschal sagen? Spielen da nicht auch die "Umstände" eine große Rolle?
    Ich habe keine Ahnung was Männer in dem Moment empfinden wenn sie erfahren, dass sie Väter werden.



    Lach, nein wahrscheinlich kann ich das nicht so pauschal sagen ;) . Ich kann schon nur für mich sprechen und ein paar Väter aus meinem Umfeld.


    Frauen habe ich im Zuge der Schwangerschaft z.B. häufig mit einem höheren streben nach Sicherheit erlebt, die meisten Männer eher in so einer Art Abschied nehmen.


    Ich war zum z.B. nicht verheiratet, als mein Gold sich auf den Weg gemacht hat und da gab es auch Ängste, was bei einer Trennung passieren würde. Auf der einen Seite ist da die von allen Seiten wie fest gemauerte fehlende Bindung, weil der Mann ja schlieslich nicht schwanger war ::) , auf der anderen die herschenden Rahmenbedingungen, wie leicht Mann sein Kind verliert, wenn es zu einer Trennung kommt.
    Wobei ich auch viele Väter kenne, die sich recht leichtfüßig und resigniert, dem hingeben, was Frau nach der Geburt denn so vorgibt. Wenn dann noch ein paar hundert € Einkommensunterschied da sind, ist die Rollenverteilung bald schon klar.


    Was ich dann nicht verstehe ist, dass sich gegenseitig kein Verständnis entgegen gebracht wird. Weder von dem der meint zuhause wäre ja den ganzen Tag nur Urlaub angesagt , noch dafür wie eng und einsam so ein goldener Käfig sein kann, noch von dem der nicht nachvollziehen kann, dass die Erwartungshaltung an Väter von der Gesellschaft auch nicht zu verachten ist....


    Was die Machtlosigkeit angeht, ist es schon so, dass ich aufgrund meiner Haltung, nach einer Zeugung nur noch auf dem gewählten Weg begleiten kann. Entscheiden nicht mehr. Und auch dies ist sehr anhängig von der Frau und der gelebten Beziehung.
    Sich also einzulassen auf eine Vaterschaft, die mitunter reguliert wird durch die geprellte EX, ist schon nicht leicht, oder?



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Es wäre natürlich wunderbar, wenn es nach Trennungen nur tolle, vernüpftige Eltern gäbe... dann wäre aber das ganze Forum nicht nötig :frag! Ich glaube es gibt auch einige Fälle, wo das wirklich 1a funktioniert, die haben dann aber keinen Grund hier zu posten ;)

    Darf man hier nur posten wenn es nicht klappt?
    Dann muss ich mich aus diesem Forum wohl verabschieden :frag
    Bei uns klappt die Elternebene nämlich wunderbar.



    Sicher bin ich in vielem weit entfernt von dem was der andere ET so denkt und meint, aber muss ich denn nicht wenigstens versuchen den anderen zu verstehen und auch mal die Haltung der anderen Seite akzeptieren?

    Man sollte niemals seine eigene Meinung und Haltung als das einzig Wahre ansehen.
    Man muss immer und überall Kompromisse schliessen, auch als Eltern.



    Ist Elternschaft nur ein Wettstreit, wer am Ende Recht behält?

    Teilweise vielleicht.
    Teilweise wird die Elternschaft für den persönlichen Rachefeldzug genutzt, Profitgier, Profilneurose.
    Dabei sollte die ELternschaft einzig dem Wohle des Kindes dienen.
    Allerdings fangen die Probleme bei der persönlichen Definition des Kindeswohls schon an.


    Was ich dann immer wieder lese, sind so Dinge wie: Typisch Mann, der zahlt/kümmert sich eh nicht oder Mütter sind an allem Schuld, weil sie mehr „Rechte“ haben :kopf

    Habs im verschollenen Fred schon geschrieben, ein typisch gibt es für mich nicht.
    Ich möchte nicht in irgendwelche Schubladen gesteckt werden also mach ich das auch nicht mit anderen.

  • Habs im verschollenen Fred schon geschrieben, ein typisch gibt es für mich nicht.
    Ich möchte nicht in irgendwelche Schubladen gesteckt werden also mach ich das auch nicht mit anderen.


    Manchmal mache ich das schon...
    Typisch FDP - Wähler oder so was... :D

    Frauen habe ich im Zuge der Schwangerschaft z.B. häufig mit einem höheren streben nach Sicherheit erlebt...


    Das mag schon sein. Ich kenne Frauen, die nur aus diesem Grund schwanger werden wollten: vermeintliche Sicherheit.
    Hat in keinem Fall geklappt.

    Wobei ich auch viele Väter kenne, die sich recht leichtfüßig und resigniert, dem hingeben, was Frau nach der Geburt denn so vorgibt. Wenn dann noch ein paar hundert € Einkommensunterschied da sind, ist die Rollenverteilung bald schon klar.
    Was ich dann nicht verstehe ist, dass sich gegenseitig kein Verständnis entgegen gebracht wird...


    Das fehlende Verständnis kommt ja dann meist erst nach einer Trennung zustande. Und da glaube ich, das es in vielen Fällen gar nicht um die einzelne Situation an sich geht.
    Es kommen verletzte Gefühle hinzu. Das Verständnis ist im Grunde nicht schwerer als vor der Trennung. Nur der Wille dazu ist nicht mehr vorhanden.

    Was die Machtlosigkeit angeht, ist es schon so, dass ich aufgrund meiner Haltung, nach einer Zeugung nur noch auf dem gewählten Weg begleiten kann. Entscheiden nicht mehr. Und auch dies ist sehr anhängig von der Frau und der gelebten Beziehung.


    Ja, ich denke, das ist entscheidend.
    Hinzu kommt aber trotz allem, dass Väter, die nicht mit der Mutter verheiratet sind/waren von Anfang an benachteiligt sind.
    Per Gesetz.
    Das wird manchmal ausgenutzt und macht ein Miteinander schwierig.

    Sich also einzulassen auf eine Vaterschaft, die mitunter reguliert wird durch die geprellte EX, ist schon nicht leicht, oder?


    Nein, das ist nicht leicht. Mehr Hilfe und Unterstützung für Väter ist ganz sicher angesagt.


    ww

  • Ist Elternschaft nur ein Wettstreit, wer am Ende Recht behält?


    Für mich bedeutet Elternschaft, die Erfüllung von Pflichten und die Übernahme von Verantwortung für das Kind, damit es in Ruhe erwachsen werden kann.


    Und - unter Berücksichtigung dieser Vorgaben - meine ich nicht, das ggf. Väter zu wenig Rechte haben :nixwieweg .
    Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass in diesem Thema zuviel von Rechten gesprochen wird, anstatt sich auf das Wesentliche der Elternschaft zu besinnen und ,was insbesondere für das Kind noch wichtiger ist, auch tatsächlich zu leisten. Und das bedeutet Pflichterfüllung und Verantwortungsübernnahme.
    Schließlich steht bei einem "Wettstreit" bereits immer ein Verlierer fest, nämlich das Kind :flenn .

  • Aber ist es denn so befremdlich, darüber nach zu denken, warum so viele Eltern als Eltern scheitern?


    Wenn doch das Wohl meines Kindes im Mittelpunkt steht, muss ich mich dann nicht auf den/die Ex einstellen?


    Wenn es doch zur Konsequenz hat, dass Väter fliehen, ist es dann zuviel verlangt, mal von die Position "ich lege als Exekutive, Legislative und Judikative fest was Pflichterfüllung und Verantwortungsübernnahme bedeutet. Mein Maßstab ist der Richtige und du hast so zu funktionieren. Wenn Du das nicht tust, bist Du halt einer von vielen, die sich nicht kümmern."


    ...das vielen Vätern die Rolle zu gefallen scheint, oder sie sich zumindest all zu leicht in ihr ergeben, sei unbestritten. Es gibt sogar einen eigenen thread, indem Väter erneut Väter werden, ohne dass sie sich wirklich emotional um ihre vorhandenen Kinder kümmern. Woher kommt das? Sind die alle so gefühlskalt? Immerhin, finden sie Frauen, die mit ihnen Kinder bekommen :frag



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Aber ist es denn so befremdlich, darüber nach zu denken, warum so viele Eltern als Eltern scheitern?


    Wenn doch das Wohl meines Kindes im Mittelpunkt steht, muss ich mich dann nicht auf den/die Ex einstellen?


    Ich habe zwar, von Elternschaft geschrieben, und bei aller Bescheidenheit ;) glaube ich, wenn ich mir meinen Jungen so anschaue, einen ganz guten Job gemacht zu haben, aber scheitern, hätte ich nur als Mutter, denn mehr konnte ich nicht einbringen :rainbow: und auf den anderen, hatte und habe ich nunmal keinen Einfluss, nach der Trennung noch weniger als vorher.


    Mir ist nicht so klar, was du mit "einstellen" meinst? Dem Kind als Elternteil lassen, selbstverständlich. Zum Spielball der Launen des anderen bleiben oder werden, gerade wenn das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht, NEIN.


    Im Gegensatz du dir, glaube ich nicht das Elternschaft, von welchem staatlichen Organ auch immer, reglementiert werden kann. Wenn wir selber nicht wissen und wichtiger leben können, was gut und richtig für unsere Kinder ist, werden auch diese Organe ohnmächtig vor der Frage der Lösung stehen.


    edit:

    Es gibt sogar einen eigenen thread, indem Väter erneut Väter werden, ohne dass sie sich wirklich emotional um ihre vorhandenen Kinder kümmern. Woher kommt das? Sind die alle so gefühlskalt?


    :hae: Was bedeutet für dich emotionales kümmern?
    Eine gefühlmäßige Verbundenheit ist auch ohne persönlichen Kontakt möglich ;) . Und fehlender persönlicher Kontakt lässt m. E. nicht zwangsläufig auf Gefühlskälte schließen, vielleicht ist es auch nur Schutz vor der eigenen Gefühlen wie z. B. auch Schamgefühl :brille .

  • Und - unter Berücksichtigung dieser Vorgaben - meine ich nicht, das ggf. Väter zu wenig Rechte haben


    :lgh , da geht es ja schon los. Den Maßstab dafür setzt im Falle von einem ET mit ASR, der ja nun mal in Monopolstellung, alle anderen betreuenden ET sind in einer ähnlichen Situation.


    Väter haben im Moment, ohen die Zustimmung der Mutter mal so gar keine Rechte... ist aber eine anders Thema ;)


    und auf den anderen, hatte und habe ich nunmal keinen Einfluss, nach der Trennung noch weniger als vorher


    Das sehe ich anders.


    Im Gegensatz du dir, glaube ich nicht das Elternschaft, von welchem staatlichen Organ auch immer, reglementiert werden kann. Wenn wir selber nicht wissen und wichtiger leben können, was gut und richtig für unsere Kinder ist, werden auch diese Organe ohnmächtig vor der Frage der Lösung stehen.


    Auch wenn ich ich genau daran erinnere wo ich das so geschrieben habe, reicht es ja, dass es so verstanden wurde :rotwerd . Also mal zu den Fakten, dann was konstruiertes.


    Faktisch ist es so, dass der betreuende Elternteil über mehr Macht verfügt, als vielleicht für den einzelnen Gut ist, weil er nicht immer damit umgehen kann. Er muss alle persönlichen Befindlichkeiten hinter den Bedürfnissen seines Kindes anstellen, die Paarebene hinter sich lassen und darf auf den oder die EX auch nicht reflektieren, dass er ja arm dran ist, weil er das Kind hat mit allen Konsequenzen. Klingt komisch, lese ich hier aber immer wieder und in Grundzügen kann ich das auch nach voll ziehen.
    Für einen Auskotz-thread ok, für Elternschaft tödlich...


    .......................................................
    Die Bindung zu meinem Kind ist die wohl tiefste und persönlichste die ich mir vorstellen kann.


    Also mal so dahin gesponnen. Ein Mensch soll und will sich auf diese tiefste und inningste Verbindung einlassen . Die Ausgestaltung und Möglichkeiten dieser Bindung, liegt aber immer unter dem Veto eines dritten. Wenn ich diesem nicht vertrauen kann, wird es mit der Bindung zum Kind schwer.
    Das diese eh vorbelastet ist, weil mir einfach Alltag fehlt, etc. kommt noch hinzu....


    Ich stelle also die These auf, dass dies in x % der Fälle eine Elternschaft vereitelt, weil es einfach zuviel verlangt ist vom betreuenden Elterneil, damit im Sinne von Kindeswohl um zugehen.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Es ist sicher nochmal ein Unterschied, ob die ET das Kind eine Zeit gemeinsam erzogen haben, sprich also in einem Haushalt gelebt haben oder ob das Kind nach der Trennung kam so wie unserem Fall.
    Umgang fand das letzte Mal im Jan.09 statt. Vermasselt haben wir es beide und ich würde sicher einige Dinge heute anders machen. Mir ist es nicht gut gelungen die Paar-und Elternebene auseinanderzuhalten. Diese Reserviertheit zwischen uns hat mich völlig verunsichert. Auf einmal kann man mit dem, dem man sonst die persönlichsten Dinge erzählt hat nicht mal unbefangen übers Wetter reden.
    Schwierig war es sicher für ihn, dass ich "Heimvorteil" hatte, da der Umgang bei mir stattfand. Ich denke, wenn wir vorher vernünftig uns mit unserer Trennung auseinandergesett hätten, wäre einiges anders gelaufen. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen und alle Versuche meinerseits das Gespräch zu suchen sind gescheitert.
    Und obwohl ich mir sicher bin, dass unsere Tochter ihm nicht egal ist, macht mich sein Kopf-in-den -Sand-stecken manchmal einfach wütend und ich kann mich mit der Situation nur schwer abfinden.


    LG
    Friday

  • Und - unter Berücksichtigung dieser Vorgaben - meine ich nicht, das ggf. Väter zu wenig Rechte haben.
    Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass in diesem Thema zuviel von Rechten gesprochen wird...


    Sicher. Es ist aber auch einfach das zu sagen, wenn man auf der Seite mit "mehr Rechten" steht...


    Mal Augen zu und reindenken:
    Ich bin schwanger, aber mit dem Vater des Kindes nicht verheiratet. Väter haben ganz automatisch das alleinige Sorgerecht nach der Geburt des Kindes. Möchte ich gemeinsames Sorgerecht, bin ich auf den "guten Willen" des Vaters angewiesen. Ansonsten bleibt mir noch der Klageweg.
    Das fühlt sich sehr seltsam an...


    Auch wenn das Sorgerecht manchmal überbewertet zu sein scheint - es ist doch ein wichtiger Teil des Elterngefühls.
    "Ich bin berechtigt, die Sorge für mein Kind zu übernehmen". Oder - ich bin eben nicht berechtigt dazu...


    Sitzt dem Vater was quer, kann er mir diese "Berechtigung" vorenthalten. Natürlich entwickle ich dann trotzdem Muttergefühle. Natürlich darf ich dann trotzdem Zeit mit meinem Kind verbringen. Natürlich darf ich dann trotzdem - auch finanziell - dafür sorgen, dass es meinem Kind an nichts fehlt. Ich darf ohne Sorgerecht viele Dinge...
    Manche Dinge darf ich aber nicht - obwohl es doch auch um mein Kind geht.


    Das fühlt sich wirklich nicht gut an...


    Im Gegensatz du dir, glaube ich nicht das Elternschaft, von welchem staatlichen Organ auch immer, reglementiert werden kann.


    Elternschaft kann aber unterstützt werden. Und da wäre eine gewisse Ausgeglichenheit hilfreich.


    ww


  • :lgh , da geht es ja schon los. Den Maßstab dafür setzt im Falle von einem ET mit ASR, der ja nun mal in Monopolstellung, alle anderen betreuenden ET sind in einer ähnlichen Situation.


    Väter haben im Moment, ohen die Zustimmung der Mutter mal so gar keine Rechte... ist aber eine anders Thema ;)


    Bedauerlicherweise hast du meinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen. Aber ich bleibe dabei, Eltern, die vorrangig sich als Rechteinhaber verstehen, erschweren ihren Weg nach erfüllter, gelebter Elternschaft zum Wohle des Kindes :D .
    Im übrigen habe ich noch nicht einmal das GSR :kopf .


    Das sehe ich anders.


    Habe ich lange Jahre auch anders gesehen, bin allerdings von dieser Sicht fast zerrieben worden. Den einzigen Menschen auf den ich wirklich Einfluss habe, bin ich selbst. Selbst zum Kind klappt es insbesondere mit steigendem Alter nur eingeschränkt :rainbow: .

  • - Ich finde die Überschrift gut gewählt. Macht und Kraft sind ein wichtiger Faktor, denn im Trennungsszenario dreht sich sehr vieles um Kraft/Macht. Macht über den anderen, über Kinder. Macht auszuüben, indem man Institutionen für die eigene Sache einspannt, Netzwerke bildet etc.


    - Die meisten Menschen orientieren sich gern dorthin, wo sie die Macht sehen oder vermuten und ungern auf die andere Seite. Man darf sich auch bei Gutachtern, Beratungsstellen und Richtern nichts vormachen. Ein Gutachter hat im Hinterkopf, dass Kinder von Richtern meist den Müttern zugeordnet werden. Spricht er sich für die Mutter aus, dann ist er im Großteil der Fälle auf der Siegerseite und wird in seinem Gutachtern bestätigt. Er kann sagen: In 95% der Fälle hat das Gericht so entschieden, wie ich vorgeschlagen habe, ich bin also auch fachlich ein guter Gutachter. So etwas mögen Menschen. Nicht viele Menschen bleiben standhaft, wenn die Macht woanders ist.


    - Juristisch im Familienrecht Recht zu bekommen ist nichts anderes als Macht übertragen zu bekommen über Sorge, Aufenthalt von Kindern zu entscheiden, über finanzielle Angelegenheiten etc. Das wird oft aber gleichgesetzt mit "in der Sache recht haben". Gerade im Bereich der Sorge für Kinder hat aber nicht einer völlig Recht und der andere gar nicht, sondern es gibt oft verschiedene berechtigte Sichtweisen.


    - Das Leitbild "gemeinsame Sorge" wird der inhaltlichen Vielfalt in der Regel viel besser gerecht als ein Leitbild: Alle Macht für einen. Beginnt der Machtkampf um das Sorgerecht, dann werden die Inhalte schnell zweitrangig.

  • Aber ich bleibe dabei, Eltern, die vorrangig sich als Rechteinhaber verstehen, erschweren ihren Weg nach erfüllter, gelebter Elternschaft zum Wohle des Kindes :D .


    Klar machen Streitereien um mehr oder weniger Rechte eine erfüllte Elternschaft nicht leichter - sondern natürlich schwieriger.
    Was liegt denn dann näher, als diese Streitpunkte abzuschaffen?! Auch offiziell.
    Mit welcher Begründung wird - rein rechtlich - von vorne herein zwischen Vater und Mutter ein Unterschied in Bezug auf das Kind gemacht?


    Das sehe ich anders.


    Ich glaube schon, dass ich das Verhalten meines Gegenübers durch mein eigenes Verhalten beeinflussen kann.
    Wenn ich freundlich bin, fällt es meinem Gegenüber zumindest schon einmal schwerer, unfreundlich zu sein.


    Ich glaube aber auch, dass dieser Einfluss enge Grenzen hat. Besonders nach einer Trennung. Viel zu viele andere Dinge kommen dazu.
    Und verletzte Gefühle kann man auch nicht durch das allerfreundlichste Verhalten wett machen...


    ww

  • Für mich bedeutet Elternschaft, die Erfüllung von Pflichten und die Übernahme von Verantwortung für das Kind, damit es in Ruhe erwachsen werden kann.


    Und - unter Berücksichtigung dieser Vorgaben - meine ich nicht, das ggf. Väter zu wenig Rechte haben


    Auch der Gesamtkontext, ändert nichts an der Tatsache, dass es dann immer der Betreuende Elternteil ist, der die Regeln macht und die Maßstäbe setzt. In diesem Fall meinetwegen Du.


    Wenn es im Ergebnis gelingt, wen juckts. Ist aber leider in der Regel wohl nicht so, ergo also nicht der richtige Weg, wenn die Prämisse sein soll: Kinder brauchen Eltern.


    Mal Augen zu und reindenken:
    Ich bin schwanger, aber mit dem Vater des Kindes nicht verheiratet. Väter haben ganz automatisch das alleinige Sorgerecht nach der Geburt des Kindes. Möchte ich gemeinsames Sorgerecht, bin ich auf den "guten Willen" des Vaters angewiesen. Ansonsten bleibt mir noch der Klageweg.
    Das fühlt sich sehr seltsam an...


    Ich denke, dass es hilfreich wäre, wenn alle betreuenden Elternteile sich mal damit auseinandersetzen müssten.


    Wahrscheinlich denke ich auch so, weil das Ergebnis zu oft das Gegenteil von dem ist, was eigentlich gewollt war. Zumindest ist dieses Forum voll mit solchen Geschichten...


    Aber ich bleibe dabei, Eltern, die vorrangig sich als Rechteinhaber verstehen, erschweren ihren Weg nach erfüllter, gelebter Elternschaft zum Wohle des Kindes .


    Du magst mich nicht verstehn, glaube ich. Als "Rechteinhaber" muss ich mich weder vorrangig, noch sekundär verstehen. Ich muss mich eigentlich gar nicht damit beschäftigen, wenn ich das denn bin. Ich bin "Rechteinhaber".
    Genau das verantwortungsvoll zu sein, also es eben nicht vorangig oder sonstwie in die Interaktion zwischen den als Paar getrennten Eltern, mit einfliesen zu lassen ist doch gerade der Punkt.
    Sich gar nicht damit zu beschäftigen, nur weil ich die Rechte innehabe ist sicher genauso falsch, wie sich damit auf zu halten, wer sie hat und wem es darum geht Recht zu haben....



    Habe ich lange Jahre auch anders gesehen, bin allerdings von dieser Sicht fast zerrieben worden. Den einzigen Menschen auf den ich wirklich Einfluss habe, bin ich selbst. Selbst zum Kind klappt es insbesondere mit steigendem Alter nur eingeschränkt .


    Gut präziser. Es geht nicht um Einfluss und auch nicht um beeinflussen. Da ist es wieder das Machtspielchen... :wand
    Aber ich habe Einfluss auf die Art und Weise wie ich mit dem anderen Elternteil umgehe. In Form von Elternschaft, also über das Kind habe ich auf Dauer eine Beziehung zu dem anderen ET.
    Frei nach der Definition, wenn zwei Menschen in Interaktion zueinander stehen, haben sie auch eine Form von Beziehung. Darauf und wie sich diese gestaltet habe ich doch sehr wohl eine Menge Einfluss, wenn auch nicht Alleinverantwortlich, klar.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Overtherainbow... vielleicht bin ich zu blöd, - ich versteh das "Machtspielchen" nicht :frag


    Die Große kam unehelich zur Welt. Für mich war es keine Frage, dass ich das gemeinsame Sorgerecht wollte - man fragte erst mal, ob das notwendig sei...
    Es ist für mich normal/natürlich, mit dem Vater die Sachen zu besprechen, die die Kinder betreffen, egal ob ich dies müßte oder sollte oder, oder - und hol mir manchmal ein blaues Auge, wenn Papa grad andere (lies: weibliche) Probleme hat. :frag


    Einmal habe ich von "meiner Macht" gebrauch gemacht: da ging es um eine wichtige OP für Junior, die Alternative wäre mittelfristig Taubheit gewesen. Der Vater wollte erst am Tag der OP unterschreiben, womit die Klinik nicht einverstanden war... das war ein Machtspiel von ihm... :frag


    Ist es ein Machtspiel, wenn ich mit Nachdruck darauf hinwirke, dass er sich nicht nur als Wochenend-Vater sieht und die Kids während der Ferien mehr betreut, weil er sich selbst inzwischen von 50/50 verabschiedet hat?


    Bitte erkläre es mir nochmal.
    :thanks:


  • Gern :-) . Ich sage ja nicht dass es bei allen so läuft. Auch würde ich niemals behaupten dass sich Väter, respektive Mütter , nicht auch unter den für alle Beteiligten besten Bedingung jeglicher Verantwortung entziehen. So wie Du es schreibts, hast Du doch kein Problem damit oder zumindest bist Du Dir darüber im Klaren, dass es eben nicht um Macht geht und dass das die vorhandenen Möglichkeiten als betreuender Elternteil, nicht mit Macht zu tun haben sollten.


    Mir geht es mehr um die fehlende Sichtweise, das diesem Umstand scheinbar von einigen gar keine Aufmerksamkeit geschenkt wird.
    Das oft eine Elternebene schon in ihrer Basis und Substanz zum scheitern verurteilt ist.
    Ich kann all die Gefühle nach einer Trennung nachvollziehen. Ich habe mich aber auch damit auseinader gesetzt, wie es für die Mutter sein muss, dass ich ihr jederzeit das Kind entziehen könnte. Das es wichtig ist, diese Angst zu nehmen um eine Bindung möglich machen zu können.


    Wenn ich in meinem Umfeld mitbekomme, dass Eltern hier scheitern und sei es auch deswegen, weil der Umgangselternteil sich aus diesen Gründen nicht binden kann, halte ich das für grob fahrlässig...wenn der betreuende Elternteil sich seiner Verantwortung nicht bewusst ist, hat er für mich Teilschuld. Eine Schuld dem Kind gegenüber.


    Was ww oben geschrieben hat, trifft es schon ganz gut. Ich denke nicht dass man alles mitmachen muss und "nach der Pfeife des" Umgangselternteils tanzen muss. Klar gibt es Grenzen. Auch sind die Möglichkeiten begrenzt.


    Wenn ich aber doch zu einem Teil davon ausgehen muss, dass das Kräfteverhältniss zwischen den Elternteilen, Einfluss auf die Beziehung des Kindes zu den Eltern hat, sollte ich dem Rechnung tragen. Muss ich dem Rechnung tragen, wenn ich meinem Kind ein Leben lang in die Augen schauen können will, oder?



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ist es ein Machtspiel, wenn ich mit Nachdruck darauf hinwirke, dass er sich nicht nur als Wochenend-Vater sieht und die Kids während der Ferien mehr betreut, weil er sich selbst inzwischen von 50/50 verabschiedet hat?

    Natürlich ist das kein Machtspiel. Macht kann man nur ausüben, wenn man (vermeintlich) überlegen ist - in welcher Art und Weise auch immer. Das ist ja hier gar nicht gegeben.


    Wenn der Vater das Sorgerecht hat und:


    - das gemeinsame Kind hat Segelohren. Dem Vater gefällt das nicht und er möchte, das seinem Kind die Ohren angelegt werden. Die Mutter möchte das nicht. Sie findet, die Segelohren sind ok und eine OP ist nicht notwendig. Außerdem denkt sie, dass das Kind dies irgendwann selbst entscheiden kann.
    Da kann der Vater sagen :"Mir wurscht was die Mutter denkt. Ich lasse das jetzt machen."


    - das gemeinsame Kind wird eingeschult. Der Vater hat eine Waldorfschule ausgewählt. Die Mutter möchte das nicht, weil sie das Konzept und die Einstellung der Schule ablehnt.
    Da kann der Vater sagen :"Mir wurscht was die Mutter denkt. Ich melde das Kind dort an."


    - usw...


    Natürlich muss das nicht so laufen, wenn das Sorgerecht bei nur einem Elternteil liegt.
    Aber es kann so laufen und beide Elternteile wissen das. Das ist der Unterschied.

    Vielleicht sind die ganzen Verhaltensmuster genetisch bedingt (Erhaltung der Art) und nur wo es nicht zu Problemen kommt hat die Intelligenz über das Menschsein gesiegt.

    Allen Elternteilen mit Problemen fehlt es an Intelligenz? :hä


    ww

  • zum beitragsverschwinden wage ich mal eine erneute kritik. ich finde es nach wie vor nicht gut, laufende, heisse diskussionen zu schliessen. man kann persönliche angriffe und beleidigungen auch individuell löschen mit vermerk der moderation. für mich ist ein löschen des beitrags immer wie ein sieg der anderen seite ohne revanche-möglichkeit, egal aus welcher sicht....


    Es wäre natürlich wunderbar, wenn es nach Trennungen nur tolle, vernüpftige Eltern gäbe... dann wäre aber das ganze Forum nicht nötig ! Ich glaube es gibt auch einige Fälle, wo das wirklich 1a funktioniert, die haben dann aber keinen Grund hier zu posten


    also ich poste dann aber trotzdem weiter hier! :aetsch


    Also ich lese hier sehr selten Threats, wo es darum geht, dass alles super läuft... das heißt natürlich nicht, dass AEs, die Umgang etc. geklärt haben und auf der Elterneben angekommen sind, keine andere Probleme haben, die sie hier posten!


    stimmt! warum sollte ich auch was posten, wenn es läuft. man kann das forum ja auch zum austausch von kochrezepten nutzen, oder eben erfahrungen....



    das würde ich unterschreiben... ist aber eher out off toppic. SORRY liebe TS!


    sie ist ein er :D


    schon der gedanke, ohne anderes ET geht alles viel leichter halte ich für hochgradig destruktiv! man zeugt kinder gemeinsam und sollte sich darauf einstellen, gemeinsam gross zu ziehen. egal wie. ich will vater sein, nicht samenspender!