Club der Einsamen Herzen

  • Mein Hund war niemals Partnerersatz und das hätte sich für mich auch nicht richtig angefühlt. ;)


    Ein Tier ist ein Tier und ein Mensch ist ein Mensch. Mein Hund war mir sooooo wahnsinnig wichtig und er fehlt mir auch heute noch sehr. Aber er hätte mir niemals einen Menschen ersetzen können.


    Sorry.

  • So richtig komme ich da nicht mit….

    Verkopft, den Blick auf den anderen Menschen, was er tut, denkt und fühlt.

    Was er bietet oder nimmt.

    Sich schon abgrenzend, bevor überhaupt jemand vor hat den eigenen Raum zu erkunden.

    Ernst und strategisch, wohl überlegt und gut bedacht.

    Entweder oder, schwarz oder weiß


    :/ muss das Herz dann nicht eh immer einsam bleiben?

    Halb zog sie ihn, halb sank er hin.

    Es ist doch mein Herz, das lieben und leben will.

    Und es macht doch eh was es will…^^


    vg von overtherainbow

  • Ich muss mich hier jetzt auch mal bei euch seelisch auskotzen.


    Ich hab mit Schock festgestellt, dass ich seit 5 Jahren Single bin. Mir ist das bisher gar nicht aufgefallen, weil nichts gefehlt hat. Und jetzt... stinkt es mir gewaltig. Ich hab an meinem Arbeitsplatz einen sehr angenehmen, gutaussehenden Mann kennengelernt, und hab mich verschossen.


    Sicher kann ich mich noch an meine Dateanbahnungen in früherer Zeit erinnern, aber die ziehen heute nicht mehr. Ich bin praktisch nie kinderlos. Meine Mutter, die eigentlich die Kinder ab und zu mal genommen hat, damit ich Zeit für mich habe, ist schwer krank. Mein Freundesnetzwerk ist klein. Mein Geldbeutel für einen Babysitter noch kleiner. Und jetzt ist da dieser tolle Mann, mit dem ich mich einfach mal treffen möchte, um zu sehen, ob wir uns auch nach der Arbeit so gut verstehen.


    Das ist doch scheiße, Leute! Es ist ja nicht so, dass ich nur zu Hause rumhocke. Wir unternehmen viel, auch mit Freunden, aber es sind immer die Kinder dabei. Und dieser Mann hat mir bewusst gemacht, wie eng gerade mein Leben ist.


    Ich werde bald den Job wechseln, dann wird auch er verschwinden. Und irgendwann werd ich ihn vergessen haben. Aber jetzt gerade wurmt es mich, es ist scheiße, allein zu sein. Jetzt gerade bin ich unwahrscheinlich frustriert und traurig, weil ich nicht meine eigenen Bedürfnisse befriedigen kann.


    Das wars. Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Hallo MadameFaber ,


    ich kann Dich gut verstehen, wie es Dir im Moment ergehen mag, auch von den Gefühlen her usw. Solch eine Verzweiflung zu spüren etc. ist nicht schön.

    Und was ist, wenn Du diesen Mann einfach mal fragst oder ihm eine kleine Nachricht hinterlässt, ob ihr euch mal treffen könnt, auch mit Kind? Vielleicht hat er ja Verständnis für Dich?

    Zu mir selber kann ich nur das sagen, dass ich momentan überhaupt nicht auf Partnersuche bin. Dies war ich die letzten Monate zur Genüge und meist hat es eh nicht gepasst usw. (aus verschiedenen Gründen). Dafür freue ich mich umso mehr, dass ich neue Kontakte finden konnte. Mal sehen, wie lange ich jetzt mit dem Singledasein zufrieden bin! ;):D

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen. :)

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • MadameFaber, ist denn auf der Gegenseite auch Interesse da? Wenn ja, weiß er ja, dass Du Kinder hast und alleinerziehend bist, oder? Dann findet sich auch eine Möglichkeit.


    Ich hab ja auch selten kindfrei und der Mann, den ich mag und der mich mag, hat ausgerechnet dann meistens auch keine Zeit. Also sehen wir uns selten und meistens nur spät abends mal auf ein Glas auf meiner Terrasse. Ob da je mehr draus wird, keine Ahnung. Ich bin halt nicht mehr 20 und ungebunden- damit muss man klarkommen.

  • Und jetzt ist da dieser tolle Mann, mit dem ich mich einfach mal treffen möchte, um zu sehen, ob wir uns auch nach der Arbeit so gut verstehen.

    Ich weiß grad nicht, wie alt Deine Kinder sind und kann gut verstehen, wenn Du ein Treffen nicht unbedingt gleich mit Kindern möchtest. Wenn das Gefallen auf Gegenseitigkeit beruht, wünsche ich Euch, dass sich trotzdem Möglichkeiten finden, dass Ihr Euch besser kennenlernen könnt.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Danke für eure Rückmeldung 🤗

    MadameFaber, ist denn auf der Gegenseite auch Interesse da? Wenn ja, weiß er ja, dass Du Kinder hast und alleinerziehend bist, oder? Dann findet sich auch eine Möglichkeit.


    Ich hab ja auch selten kindfrei und der Mann, den ich mag und der mich mag, hat ausgerechnet dann meistens auch keine Zeit. Also sehen wir uns selten und meistens nur spät abends mal auf ein Glas auf meiner Terrasse. Ob da je mehr draus wird, keine Ahnung. Ich bin halt nicht mehr 20 und ungebunden- damit muss man klarkommen.

    Ich glaube, da war tatsächlich gegenseitiges Interesse. Aber manchmal wirke ich unnahbar. Das weiß ich von mir und stehe mir manchmal selbst im Weg damit. Er weiß, dass ich Kinder habe. Er selbst hat keine. Und ich respektiere auch, wenn alleinstehende Männer wegen der Kinder einen Rückzieher machen.


    Wenn die Kinder abends schlafen, sind öfters Freunde da, aber die Kinder kennen sie, sodass es okay ist, wenn mal eins wach wird und ins Wohnzimmer marschiert und nochmal gedrückt werden will. So eine intime Situation kann ich mir nicht mit einem Mann vorstellen, den ich erstmal nur oberflächlich kenne.


    Vielleicht bringe ich den Mut irgendwann noch auf, bevor der Job endet, nach einem Treffen zu fragen.

  • Ich bin auch seit 8 Jahren Single und es ist mittlerweile für mich echt frustrierend.


    Immer wieder bekomme ich von einigen Leuten in meinem Umfeld gesagt, mit 10 - 15 kg weniger, würde es dann ggf. endlich auch klappen.


    In den letzten beiden Jahren, ging eh kaum was, dank Pandemie.


    Ich bin ja auch stark örtlich gebunden, was das Lebensumfeld angeht (Haus und Hof). Die näheren Gefilde sind eher alle abgegrast - entweder ist Man(n) nur noch am Bettsport interessiert, bereits verheiratet, mag keine fremde Brut oder sucht das Supermodel.


    Aber ich lasse mich nicht unterkriegen.. irgendwo, irgendwann wird noch mal einer auftauchen.


    Ich nehme es mittlerweile mit Humor, meine "Schuldigkeit" habe ich getan und einen neuen Steuerzahler in die Welt gesetzt. ^^

  • In den vergangenen Monaten habe ich mehrere Menschen (Männer) kennengelernt, die von sich sagen, dass sie sich nicht mehr binden wollen. Einerseits besteht schon der Wunsch, (s)eine "bessere Hälfte" zu finden, andererseits kommt man dann an einen Punkt, an dem es nicht "weitergeht". Da wird es dann spannend (oder eher frustrierend...), die alte(n) Beziehung(en) werden immer mehr zum Thema, der Verlust, der oder die Vertrauensbrüche, die Angst, dass einem dieses oder jenes noch einmal passiert und vieles mehr.


    Man (frau) hört zu, lässt sich ein, denkt sich da rein, fühlt mit. Und öffnet sich auch selbst dem anderen gegenüber. Und darf dann feststellen, dass man mit dem Vergangenen einfach nicht "mithalten" kann. Und es auch gar nicht möchte! Denn: wer will schon ein "Ersatz" sein?! Ich jedenfalls nicht. Schließlich ist man ja durchaus eine eigenständige Persönlichkeit mit den ganz eigenen "Macken" und "Defiziten" - aber auch mit seinen eigenen Stärken.


    Es gibt auch Menschen (Männer), die von sich aus sagen, sie kannten ihren "Lieblingsmenschen", waren mit ihm / ihr zusammen, doch diese(r) ist leider verstorben. Auch da hängt die "Messlatte", gerade wenn es sich um eine glückliche Beziehung / Ehe handelte, sehr hoch.


    Oder auch die Menschen, die noch nie eine (längere) Beziehung geführt haben, die Nähe gar nicht (mehr) "zulassen" können. Vielleicht auch, weil sie es nicht "gewohnt" sind.


    Manchen wiederum geht es im Wesentlichen um den Bettsport. Sich ein paar Stunden austoben, den möglichst perfekten Sex (fast O-Ton: erst mal perfekter Sex und dann sehen wir weiter... - mein Kommentar: nein, machen wir eben nicht!), endlich mal wieder sich als "Mann" oder auch als "Frau" erleben, körperliche Nähe spüren - und das wars dann.


    Und dann steht oder sitzt man da und es tut einem um jede Minute leid, die man in den Kontakt "investiert" hat. Zusätzlich dazu kommen dann die Erinnerungen an die Dinge hoch, die man mal hatte - schöne aber auch nicht schöne. Wut, Sehnsucht, Trauer. Erst fragt man sich "War`s das nun?", dann akzeptiert man und schlussendlich gibt man auf - oder auch nicht. Das hängt sicher auch vom eigenen Charakter, vom eigenen "Typ" ab.


    Mir geht es momentan so, dass ich im Hier und Jetzt niemanden kennenlernen möchte. Ich bin auf dem Sprung, sitze quasi auf gepackten Koffern (Umzugskartons werde ich heute oder morgen bestellen :D), habe einen Haufen Krams um die Ohren UND hänge immer noch einer "alten Geschichte" nach. Es "passt" bei mir aktuell so rein gar nicht.


    Und trotzdem. Ich möchte nicht alleine alt werden und glaube auch ganz fest daran, dass ich SO wie jetzt nicht alt werde. Wenn die Zeit reif ist, wird man sehen. Schließt sich die eine Tür, öffnet sich früher oder später eine andere. Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Menschen, die es auch nach ganz heftigen Erfahrungen geschafft haben, diese zu verarbeiten, eine andere Sichtweise auf das Vergangene zu entwickeln und sich erneut zu verlieben, sich erneut zu binden. Eine(n) Partner(in) zu finden, mit dem sie glücklich sind, ohne sich gegenseitig die Luft zum Atmen zu nehmen. Daran glaube ich - auch für mich.


    Und diesen Glauben mag ich auch nicht aufgeben - sonst könnte ich aufhören zu existieren. Dann würde ich einen ganz wesentlichen Teil meines "Selbst", meines "Ich", dessen, was mich ausmacht, aufgeben, quasi "abtöten", um ja die Sehnsucht nicht mehr zu spüren, die doch immer noch da ist. Denn die tut momentan weh. Die Sehnsucht nach "meinem" Lieblingsmenschen für den ich das selbe bin wie ich für ihn. Kumpel, bester Freund, Vertrauter, Partner Spielpartner im Bett (und ja, auch das gehört ganz klar dazu :D). Vertrauen, Verstehen, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Respekt, Achtung, Wertschätzung - Liebe?! Bei dem ich keine Angst habe, mich auf ihn zu verlassen, weil ich ja verlassen werden könnte... Der auch dann "da" ist, wenn wir nicht direkt zusammen sind. Der Mensch, bei dem einfach klar ist: Dort "gehöre" ich hin, selbst wenn einen dann "ein paar" Kilometer trennen und man sich nicht jeden Tag sieht. Und dem es mit mir ähnlich oder "genauso" geht.

  • Nun gibt es Kontakte, die "bleiben", auch wenn nichts draus geworden ist. Wenn gar nicht mal um Beziehung geht und / oder man einvernehmlich oder einseitig festgestellt hat: "Das ist es nicht, was man sich wünscht." Diese Kontakte sind mir wichtig, auch wenn man vielleicht zwischendurch ein halbes Jahr nichts voneinander hört. Vor allem: derjenige, an den ich jetzt gerade denke, hat tatsächlich "geschafft" und ist mit seiner neuen Partnerin glücklich. Und das ist er wirklich.


    Aber ansonsten? Da kommen Kommentare a la "Ohne dich wäre ich nicht soweit, danke, dass du da warst und zugehört hast", "Du solltest auch mal wieder jemandem vertrauen, ich wünsche es dir sehr!" - und weg sind sie, wenn die neue Partnerin dann aufgetaucht ist. Mittlerweile macht mich das - auch wenn es vermutlich lieb gemeint war - richtig wütend.


    Oder: "DU stellst ständig "W-Fragen", wie geht es dir, was macht das Leben, hattest du einen feinen Tag etc. - das ist "Kontrollwahn" 8|. Wie bitte? Wenn ich jmd frage, wie es ihm geht, signalisiere ich damit ein gewisses Interesse, nicht mehr und auch nicht weniger. Und wenn dann noch ein Anruf kommt, in dem die Quintessenz lautet: "So und so musst du sein, in die und die Richtung solltest du dich entwickeln, gemeinsam schaffen wir das! Gibst du mir noch eine zweite Chance?" ist meine Antwort ein klares Nein. Ich mag mich nicht mehr verbiegen. Und ich mag auch nicht zuallererst austesten, ob der Sex mit mir "perfekt" ist und dann weitersehen. <X Danke, SO ausgehungert, untervögelt oder was auch immer KANN ich gar nicht sein. Entschuldigt bitte meine Direktheit. Aber nach dem Anruf stand ich mal wieder heulend unter der Dusche ;). Das war Anfang des Jahres.


    Es gibt schon schräge Vögel auf dieser Erde... vielleicht bin ich aber mittlerweile auch einfach "schräg" drauf und alle anderen sind "normal", keine Ahnung.


    @ madamefaber: frag ihn einfach! Mehr als nein sagen kann er nicht. Aber dann weißt du Bescheid und kannst den Kontakt zu diesem Mann dort lassen, wo er hingehört: als einen superschönen beruflichen Kontakt, mit dem du dich gut verstanden hast und mit dem du auf beruflicher Ebene eine gute Zeit hattest. Und falls er ja sagt: Klasse!!!!! :thumbup:

  • Jannne


    Mein Plan wäre:

    Umzug

    Seelenfrieden stricken

    Ich selbst, ich selbst, ich selbst...

    Hund <3





    Neuer Mann 8)


    Wenn deine eigene Basis sitzt, vorallem auch die seelische, kommt auch der "verschrobene Vogel" der passt und nicht weiterflattert und ausprobieren muss ob er den Knochen noch hochbekommt. :saint:


    Bei mir hat der Spruch gestimmt, was man ausstrahlt bekommt man. Und als dann der Richtige über den Kartonstapel flog und in meine Arme, war auch nicht der allererste Satz, wie geht's dir? Sondern.... ähm hörst du mal auf auf meine Hupen zu glotzen!! Und dieser tiefenpsychologische, überaus liebenswerte Spruch, führte zum Mann meines Lebens. :D

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Da hast du auch Recht, Elin , mit dem, was du über die eigene Ausstrahlung sagst. Man scheint tatsächlich die Menschen anzuziehen, wie man gerade eben drauf ist, in der Stimmung ist usw. Mittlerweile sag ich auch schon spaßeshalber: "Wer weiss, vielleicht begegnet mir der Richtige ja in der Hundeschule?!" :D

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Umzug, Seelenfrieden finden (sofern möglich, ab und zu zweifele ich daran, ob ich das überhaupt noch mal schaffe), im Garten buddeln - das ist der Plan.


    Was den Hund angeht, weiß ich noch nicht. Man entwickelt sich weiter... ich bekomme zunehmend Respekt vor dem Thema "Hund alleine halten". Damals, 2007/2008 kam der Gedanke an einen Hund auf, weil ich mich zwischen Kindern, Haushalt und Beruf aufgerieben habe und ich mir ein "Hobby", etwas für mich gesucht habe, um nicht vor die Hunde zu gehen... das Ergebnis war meine "Hundezeit", in der ich mich aus der Familie regelmäßig und oft auch an kompletten Wochenenden ausgeklinkt habe.


    MIR hat das gut getan, ich war wieder unter Erwachsenen, habe Anerkennung und Wertschätzung bekommen - das alte Spielchen:rolleyes:. Mein Ex-Mann (der Papa), der bis dahin familiär kaum einen Handschlag übernommen hatte, musste sich dann jedoch stärker als bis daheim engagieren und hätte was mit den Kindern machen müssen, was gründlich in die Hose gegangen ist. In diesen zwei Jahren, in denen ich abends und am Wochenende oft beim Training war, ist bei uns daheim das Chaos ausgebrochen, den Kindern ging es Scheisse mit der Situation. JETZT sind sie soweit, dass sie alleine klarkommen. Damals waren sie es nicht. Nach der Trennung blieb es dann wieder an mir hängen, alles in Ordnung zu bringen und die Kinder emotional wieder aufzustellen. Dies ist mir offensichtlich gelungen und darauf bin ich irgendwie auch stolz. Ich hab ne Menge geleistet in meinem Leben, mich nie "gedrückt" und bin auch nur einmal "abgehauen" - weil ich es mit Herrn Noch nicht mehr ausgehalten habe. Der war mir dann wirklich zu viel. Irgendwo hatte ich mal geschrieben, dass der Vater unserer Kinder seine Frau Next gebeten hat, ihm dabei zu helfen, zu den Kindern eine Beziehung aufzubauen. Fazit: Vertrauen (der schafft das schon...) ist gut, selber machen (er schafft es eben nicht!) ist besser.


    Einen Hund alleine halten ist mit den langen Arbeitstagen schwierig, der Hund kommt dann entweder mit oder aber ist alleine. Es gibt oft Tage, an denen ich um 7 aus dem Haus gehe und um 18 Uhr abends wieder heimkomme. Ich bin dann wieder gebunden, stehe unter Strom - das, was ich nicht mehr haben will. Es ist niemand da / man kann niemanden bitten, noch eine Runde mit dem Hund zu laufen, weil der Hund das braucht, man selbst aber kreuzgroggy ist und einfach nur noch seine Ruhe haben möchte. Und sich dann einen Hundesitter zu suchen, ist auch suboptimal. Nur aus purem Egoismus, eben weil man nicht alleine in der Wohnung hängen will, einen Hund zu halten, ist auch fragwürdig.


    Dazu kommt, dass ich in meiner Hundezeit damals mehrere Frauen kennengelernt habe, alle zwischen 50 und 60 (so, wie ich jetzt auch), die ihren kompletten Lebensmittelpunkt (neben dem Beruflichen) im Hund gesehen haben. Das Leben, das diese Frauen geführt haben, ihre "Art", alles auf den Hund zu projezieren, ihre "Art", mit anderen Menschen umzugehen (Stichwort die Biestigkeit und Zickigkeit, dieses "Ich und mein Hund, ich und mein Hund, ich, ich, ich... und dann kommt erst mal lange Zeit gar nichts mehr) hat mich damals schon "abgestoßen", ich fand das schon damals nicht "erstrebenswert" und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Ähnlich geht es mir mit einem guten Bekannten, den ich seit über 10 Jahren kenne und der sich ebenfalls sehr krass in diese Richtung entwickelt hat. Mich "macht das nicht an", so zu sein und ich will auch nicht so werden.


    Ich wollte das so eigentlich nicht schreiben, weil ich weiß, dass ich damit dem einen oder anderen möglicherweise auf die Füße trete - ohne es zu wollen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie man leben möchte. Aber für mich ist das nichts.


    Und das war auch das, was ich weiter oben meinte ("Ein Hund kann keinen Menschen, keinen Partner ersetzen") und wo die Reaktion ja auch prompt kam. Wo mir dann Humorlosigkeit und Verbissenheit vorgelatzt wurde. Vielen Dank auch. Ich habs mit Humor, mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen - und abgelegt.


    Ob mir dann irgendwann einmal jemals jemand vor die Füße fällt - abwarten. Da gilt: eventuell, vielleicht, unter Umständen, gegebenenfalls irgendwann. Im Moment sicher nicht, im Moment bin ich diesbezüglich einfach nicht "offen", weil der ganze Rest meine komplette Energie und Kraft (ver)braucht, ich Menschen, die ich neu kennenlerne, innerlich absolut misstrauisch gegenüber stehe, ziemlich schnell genervt bin UND ich mit meinen Kräften gut "haushalten" muss. Ich darf mich nicht erneut auspowern, das wäre das Ende, noch einmal schaffe ich das nicht.


    Im Prinzip lebe ich also exakt das Leben, das ich nie wollte und wogegen ich mich innerlich nach wie vor wehre, das ich von meinen Grundhaltungen her ablehne. Man kann natürlich sagen: "Es ist doch alles gut, du hast keine Finanzsorgen (wenn der Hausverkauf komplett über die Bühne gegangen ist), du hast keine Verpflichtungen", etc. pp. Und von Altersarmut werde ich nie betroffen sein, eben WEIL ich durchgearbeitet habe und keine Kinder- oder sonstwas Pause hatte. Und ich beobachte an mir selbst, dass ich genau so werde, wie ich nie werden wollte. Das ist das Schlimmste für mich im Moment.


    Ich würde dieses ganze verdammte Geld sofort in den Ofen schmeißen und verbrennen, wenn ich dafür was "anderes" hätte. In der Zeit, als ich / wir weniger hatten und wirklich jeden Cent umdrehen musste, sorgte das auch für einen gewissen (Zusammen-)Halt. Was im Umkehrschluss jedoch NICHT heißt, dass ich jemanden "kaufen" möchte - bitte nicht falsch verstehen! Nur falls das so rüberkommt... Das Geld bekommen irgendwann meine Kinder und Punkt. Ich möchte nicht, dass meine Kinder irgendwann mal so dastehen, wie es bei mir der Fall war.


    Die Frage ist, ob ich es schaffe, mich dahingehend zu erziehen, ob ich es "radikal" akzeptieren kann. Und das bezweifele ich, ehrlich gesagt. Ich kenne meine "Diagnose", habe im vergangenen Jahr ziemlich intensiv an mir selbst (meiner "Persönlichkeit") gearbeitet und tue es bis heute. Da geht es dann an meine Persönlichkeit, meinen "Charakter". Ich stehe mir mit meinen Werthaltungen auf der Ebene der Grundstruktur meiner Persönlichkeit selbst im Weg. Dann kommt von der Tiefenstruktur noch das ungeliebte Kind dazu. An der Grundstruktur, den Werthaltungen kann man arbeiten, schwierig und langwierig, aber es geht. Man muss sich dann halt komplett umkrempeln, auf links drehen. Bei der Tiefenstruktur ist es de facto fast unmöglich, etwas zu ändern. Sie ist teils genetisch verankert, teils entwickelt sie sich in der ganz frühen Kindheit.


    Es bleibt: abwarten und weitermachen, was anderes bleibt ja eh nicht. Es so zu akzeptieren, wie es ist. Und wenn das mit den allgemeinen Haltungen, Einschätzungen, Sichtweisen in unserer heutigen Gesellschaft inkompatibel ist, dann ist es so. Das akzeptiere ich und ich bin auch bereit, den Preis dafür zu zahlen. Denn: ich mag mich nicht mehr verbiegen.


    Das war wieder lang... sorry hierfür. Es war mir einfach ein Bedürfnis, zu erklären, warum das bei mir so ist. Es ist keine Rechtfertigung.

  • Was ich momentan laut Rückmeldung anderer ausstrahle ist (wenn ich gut drauf bin): tolle Frau. Hat zwar Übergewicht, ist aber gepflegt und achtet auf sich. Eine Frau, die weiß, was sie will, sie ist munter, fröhlich, lustig, hat Humor, lacht gerne und viel, steht für das ein, was ihr wichtig ist, kann denken, interessante und auch tiefsinnige Gespräche führen, aber auch nein sagen.

    Wenn mich aber jemand näher kennenlernen will, ziehe ich mich sofort in mein Schneckenhaus zurück, das geht mittlerweile automatisch und ohne, dass ich das selbst sofort merke. Da kommt dann Misstrauen und "ich will nicht" rüber.

    Von daher: es ist aktuell nicht die Zeit, irgendwen kennenzulernen. Der Seelenfrieden geht vor.:thumbup:

  • Der Seelenfrieden beinhaltet aber ich, ich, ich. Wenn das ich nicht ok ist, bzw es andere immer wieder schaffen, meinem ichso eins drüber zuziehen, dass es tiefe Wunden reißt, dann ist es kein Seelenfrieden, zumindest kein dauerhafter.


    Mein Seelenfrieden ist, ich weiß wer ich bin, was ich kann, was nicht. Mir ist es herzlich egal, ob mich wer mag. Mich kann man nicht so beleidigen, niedermachen, das es mein Grundgefest zum wackeln bringt. Ich streite nicht lauthals und muss mich behaupten. Meine stärkste Waffe ist ein Lächeln. Ich umgebe mich nur noch mit Dingen die gut tun. Dh ich hab nur 3 richtige Freunde, aber diese 3 schon 45 Jahre.


    Ich meinte auch nicht das du auf biegen und brechen einen Hund brauchst.


    Übergewicht bzw. ein offensichtlich anderer Körper (ich hab Lipödem) begleitet mich seit dem ich 20 bin, der hat aber noch nie gestört, dass/ den zubekommen was ich wollte.


    Männer haben feine Antennen und merken sofort ob die angeblich, selbstbewusste Frau, tatsächlich so ist. Und die wenigsten wollen eine, die geplagt von Komplexen, Unzufriedenheit und nicht sortiertem Leben ist. Das find ich im übrigen vollkommen in Ordnung, umgekehrt wollt ich auch so einen Mann nicht.


    Gib dir einfach Zeit und es wird sich fügen, bin ich überzeugt von.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Danke Elin :*


    Aber dieses "ich, ich, ich" ist exakt das, was mir Herr Noch immer noch vorwirft. Dass ich eben nicht mit einem undichten Dach, durch das es ins Bad durchregnet, mit Schimmelbefall im Keller, mit nem kaputten Wasserspülkasten im Bad und Mäusen, die nachts durch die Gegend laufen, mit seinem Chaos leben konnte. Ich habe kein Problem mich zu streiten oder mich für meine Belange einzusetzen. Sich auch mal zu streiten ist kein Weltuntergang, sofern das nicht zum Dauerzustand wird. Wir haben uns gestritten. Er wirft mir vor, ich hätte zu viel Druck gemacht. Hätte alles sofort gewollt. Klar - wer mag schon mit nem kaputten Dach leben oder nach jede, Toilettengang mit Wasser aus dem Eimer spülen? Ihn hat das nicht gestört. Und er wusste genau, wo meine "wunden Punkte" sind und hat diese zielsicher torpediert. Er versucht es noch heute. Mittlerweile bin ich aber weitgehend immun dagegen. Er hat sich mit unserem Umzug an den See ziemlich krass verändert. Ich bin in diese "Nummer" reingerutscht, ohne es zu merken, weil das so schleichend ging und ich ihm und an ihn geglaubt habe. Wie sehr er mich teils auch bewusst angelogen hat (Stichwort sein Sohn) ist mir erst klar geworden, als es längst zu spät war und ich in der "Falle" saß. Ich hätte nie gedacht, dass mich jemand mal so klein kriegt. In diesen 7 Jahren ist verdammt viel kaputt gegangen.


    Ich rutsch schon wieder in die Vergangenheit ab :/. Raus da, ab in die Gegenwart!!! :thumbup:


    Mein absoluter Lieblingstherapeut hat es geschafft, mich auf einen Hochseilgarten zu bringen. Ich hab letztes Jahr meine Höhenangst überwunden! Und ich bin gesprungen, hab mich fallen lassen. Es hat gedauert, aber dieser Therapeut hat mir die Zeit gegeben, geschenkt. Er blieb ruhig, auch wenn unten die anderen bereits mit den Augen rollten. Das war Wahnsinn... <3


    Begleitet vom Satz "Sie schaffen das, Sie sind mutig, denken nach, Sie schaffen ALLES, wenn Sie sich die Zeit nehmen, die sie brauchen." Das ist eins meiner Mantras, die ich mir immer wieder selbst vorsage, wenn es mir nicht gut geht. Ich brauche ZEIT und Geduld - auch mit mir selbst. Auf den Hochseilgarten zu kommen, die 5 Meter Höhe auch wirklich genießen zu können, dort oben zu schaukeln (es gab dort eine Schaukel) und mich wie ein Kind zu freuen (!!!), hat mich zwar drei Anläufe gekostet, war aber genial. <3


    Ich weiß, dass ich noch lange nicht fertig bin. Aber ich weiß auch, bei wem ich in Bonn weiterarbeiten werde. Das ist bereits klar und mit ein Grund, warum ich zurück will. Denn: dieser Frau vertraue ich - und das ist bei mir eine meiner "Schwierigkeiten". Prognose: es liegen noch ca. 2 harte Jahre vor mir, was aber ambulant geht. Aber ich bin - bis auf dieses eine Mal 2020 - nie weggelaufen, weder vor mir selbst, noch vor anderen, und habe es auch dieses mal nicht vor. Deswegen ist meine Prognose auch gut - im Gegensatz zu dem, was sie mir in der Klinik erklärt haben, was aber in den schlimmen Momenten immer wieder hochkommt.


    Und ich denke, dann wird auch das Übergewicht OHNE Diät verschwinden - denn das ist mein "Panzer", der andere auf Abstand hält und mich "schützt" - auch wenn das natürlich nur im übertragenen Sinne so ist.


    Im Moment brauche ich keinen Hund, der mich "bedingungslos liebt" und einfach da ist. Im Gegenteil, es wäre aktuell eine Belastung, die mir zu viel wäre. Jetzt und hier brauche ich einen "Unterschlupf", einen "sicheren Ort", Menschen, denen ich vertraue, denen ich mich zeigen kann und darf, wie ich bin - wenn mir hier alles zu viel wird. Und den habe ich - glaube ich. Zumindest im Moment.