Club der Einsamen Herzen

  • Wenn ich in mich hinein höre, weiß ich aber genau, es ist nicht mehr die Jagd, die ich einmal hatte, als ich noch in einer Partnerschaft lebte.
    Es freut sich niemand mehr, wenn ich um 02.00 Uhr vom Ansitz komme ....oder eine Sau geschossen habe.
    Mich ruft niemand spätestens um 02.30 Uhr an und fragt, ob alles ok ist.


    Joachim, das ist doch ein totaler Widerspruch zu dem hier:


    Der Menschen, den man liebt, ist die Ergänzung, aber doch nicht die Voraussetzung oder gar Bedingung für das eigene Lebensglück.
    Das würde eine Partnerschaft überfrachten und was wäre das überhaupt für dein Typ Mensch, der solche "Hoffnungen" hegte?
    Jedenfalls kein Mensch, mit dem ich eine Partnerschaft leben könnte.


    Partnerschaft geht nur auf Augenhöhe.
    Wer mich für sein Lebensglück verantwortlich machen würde, könnte mir keine Partnerin sein.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Und dann schlägt plötzlich die Liebe ein...und du siehst, wie das Hobby zur Nebensache wird.


    Meine persönliche Leidenschaft würde auch eine Partnerschaft nicht ändern. Für mich ist ein Hobby keine Ablenkung von innerer Leere, und erst recht keine Ersatzbefriedigung. Wie das bei anderen sein mag, kann und möchte ich nicht beurteilen.


    Das Hobby eines geliebten Menschen kann m. E. auch eine Bereicherung für das eigene Leben sein. Ich denke nicht, dass es für mich gesund wäre, alles andere für Kinder und Partner aufzugeben. Warum sollte man das tun?

    2 Mal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Joachim, das ist doch ein totaler Widerspruch zu dem hier:


    Ich finde es nicht. Für mich hat ein Leben mehrere Bereiche, die wichtig sind.
    Das ich und meine Lieben gesund sind, dass ich liebe Menschen um mich herum habe, bei mir in der Familie alles gut ist, ich ein interessantes Hobby pflege, einen Job habe der mir "Spaß" macht und der mir Geld einbringt und mich und meine Kinder ernährt. Es ist wie ein Puzzle, oder wie eine Waage. So lange alles im grünen Bereich bzw. vollständig ist, genieße ich mein Leben, meine Hobbys und bin rundum zufrieden.
    Wenn in einem Bereich aber etwas nicht läuft, dann fehlt ein Stück, die Waage ist nicht im Gleichgewicht und es überträgt sich auf alle anderen Bereiche.
    Gibt es Probleme im Job, oder mit der Gesundheit überträgt es sich automatisch auf alle anderen Bereichen. Genau so ist es für mich mit den sozialen Kontakten bzw. mit dem Fehlen einer Partnerschaft.

    6 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Ich sehe Joachims Beispiel auch nicht als Widerspruch.
    Er ist glücklich mit seinem Hobby. Aber schöner wär's, könnte er dieses Glück teilen, würde Anerkennung bekommen.
    Das geht doch jedem so.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Weiß leider nicht ob das hier hingehört.


    Nun muss ich auch mal mein Herz ausschütten. Ich habe durch einen doofen Zufall vor 2 Jahren einen netten Mann kennengelernt. Wir verstehen uns super und machen viel miteinander. Leider ist er verheiratet und ich weiß das wir nie zusammen kommen. Er hat einen Sohn (15) und den möchte er nicht verlieren. So hart es ist, wir werden nie ein Paar. Ich weiß er liebt mich, hat er mir schon gesagt, aber so lange er noch liiert ist, läuft dort nichts. Ich wollte schon öfters die Freundschaft lösen, schaffe es aber nicht. Wir schreiben täglich und treffen uns alle zwei - drei Tage. Gehen zum Fußball oder wo auch immer hin. Er kennt meine Krankensituation und ich seine. Es verbindet uns so viel und doch ...


    Heute ist er in den Urlaub mit seinem Sohn gefahren. Seine Frau hat er nicht mitgenommen, wollte nur mit ihm fahren. Und schon jetzt vermisse ich ihn. :flenn Ich glaube ich bin verliebt, aber ich weiß das es nicht richtig ist. Was mach ich nur? :hilfe


    Sorry musste das mal los werden.

  • Warum ist es nicht richtig? Ich verstehe nicht so ganz, was du dir erhoffst. Du bist in einen Mann verliebt, den du nicht haben kannst. Auf das "ich liebe dich aber ich kann nicht weg weil mein Wellensittich sonst depressiv wird" würde ich nichts geben.
    Für dich gibt es drei Möglichkeiten:
    1) Du verdrängst deine Gefühle und versuchst es auf freundschaftlicher Basis (dann aber wirklich NUR Freundschaft ohne (versteckte) Hoffnung auf mehr
    2) Du beendest die Freundschaft, weil du dich sonst unnötig quälst
    3) Du versuchst ihn seiner Frau auszuspannen (mit vermutlich eher geringem Erfolg. Maximal wirst du zur Schattenfrau)
    Welcher dieser drei Lösungen eher für dich in Frage kommt, kannst nur du wissen.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Uta,


    seine Ehe hält, weil es dich gibt. Du bist für ihn der Ausgleich zur eigenen Frau. Er hat keinen Grund sich zu trennen, denn er kann ja euch beide je nach Bedarf haben.


    Nimm die Beine in die Hand und lauf. Oder bleib unglücklich.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Uta,


    seine Ehe hält, weil es dich gibt. Du bist für ihn der Ausgleich zur eigenen Frau. Er hat keinen Grund sich zu trennen, denn er kann ja euch beide je nach Bedarf haben.


    Nimm die Beine in die Hand und lauf. Oder bleib unglücklich.


    Kaj du hast recht.


    Vielleicht sollte ich die Beine jetzt in die Hand nehmen, so lange er im Urlaub ist kann ich Abstand gewinnen. Hoffe er hat kein WLAN dort. Er ist zum Glück nicht in Deutschland.


    Hoffe ich schaffe es. Muss stark sein.



    Danke Uta

  • Heute erfahren, dass der Typ, indem ich mal verliebt war, sich diese
    Woche von seiner Freundin getrennt hat. Gottseidank habe ich keine
    Gefühle mehr für ihn :-D



    Uta2007: Wo bleibt deine Würde? :nudelholz

  • Joachim, das ist doch ein totaler Widerspruch zu dem hier:


    Findest du....warum?


    Man teilt sein Leben doch mit dem Menschen, den man liebt.
    Dazu gehört auch, Anteil zu nehmen am Hobby des Partners.


    Ich weiß von mir, dass ich unbewusst auf einen bestimmten Typ Frau anspringe.
    Irgendwann hab ich mich mal gefragt, was der Auslöser sein mag.
    Es stellte sich heraus, es waren die Hobbys.
    Bei bestimmten Hobbys oder Vorlieben höre ich plötzlich genauer hin bzw. schau mir diese Frau genauer an.
    Mein Interesse ist geweckt.
    Weil ich das Hobby interessant und aufregend fand, weil es mich faszinierte, weil dieses Hobby meinen Geschmack traf,
    sicher eine Mischung aus allem.


    Gemeinsamkeiten sind bereichernd für eine Liebe.
    Bedeutet nicht, dass man sich dem Hobby des Partners verschreiben muss. Aber offen dafür sein und daran teilhaben, verbindet.


    Ich benutze die Jagd jetzt als Droge.
    Ich bin abgelenkt und spüre meine Einsamkeit nicht.
    Aber es ist nicht mehr die Jagd von früher.
    Früher hat sich jemand gefreut, wenn ich ne Sau geschossen habe.
    Früher war jemand da, mit dem ich mich über die Jagd unterhalten konnte.


    Ich weiß um den Grund, warum ich mich gerade so sehr mit diesem Hobby beschäftige...und das verleidet mir die Sache ordentlich.


    Bevor hier jemand meint, ich hab die Tassen nicht alle im Schrank:
    Natürlich sind es nicht immer nur die Hobbys einer Frau, auf die ich anspringe.
    Klar ist da auch mehr.
    Aber Hobbys sind es eben in besonderer Weise.


    LG
    Joachim

    Einmal editiert, zuletzt von bay-of-russel ()

  • Ich benutze die Jagd jetzt als Droge.
    Ich bin abgelenkt und spüre meine Einsamkeit nicht.


    Das ist für mich schon wieder ein Widerspruch dazu:


    Der Menschen, den man liebt, ist die Ergänzung, aber doch nicht die Voraussetzung oder gar Bedingung für das eigene Lebensglück.


    Es bedeutet ja, wenn da ein Mensch wäre, den Du liebst, wärst Du nicht mehr einsam und bräuchtest die Jagd nicht mehr als Droge. Damit machst Du diesen Menschen dafür verantwortlich, Dir Deine Einsamkeit zu nehmen; also auch für Dein Glück...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Jetzt würde mich ja mal interessieren, auf welche Hobbies bei Frauen Joachim anspringt...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Es bedeutet ja, wenn da ein Mensch wäre, den Du liebst, wärst Du nicht mehr einsam und bräuchtest die Jagd nicht mehr als Droge. Damit machst Du diesen Menschen dafür verantwortlich, Dir Deine Einsamkeit zu nehmen; also auch für Dein Glück...


    Ich finde, dass dieser Umkehrschluss nicht automatisch gilt.
    Hier ist es wichtig, auf Selbstverantwortung zu achten. Ich muss dafür sorgen, dass es mir gut geht, was nicht bedeutet, dass ich nicht durch eine Einladung meiner Freundin dafür sorgen kann. Dann mache ich aber immer noch nicht meine Freundin für mein Wohlergehen verantwortlich.

  • :hae: Ich wusste gar nicht, dass Karamellka und Kopf-Salat auch Joachim heißen...




    :dribbel:aetsch

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich finde, dass dieser Umkehrschluss nicht automatisch gilt.


    Absolut.
    Auf diesen Widerspruch, den Coco da sieht, würde ich nie kommen.
    Das ist nicht meine Denkweise...oder, anders ausgedrückt, ich verstehe überhaupt nicht, wie man diesen Umkehrschluss ziehen kann.


    Wenn ich jetzt kein Hobby hätte, dem ich intensiv nachgehen kann, von dem ja nur ich weiß, warum ich es momentan intensiv betreibe,
    würde ich mich doch trotzdem im Moment manchmal einsam fühlen.


    Vielleicht wird es deutlicher, wenn man den Grund für Einsamkeit beleuchtet.
    Bei mir z.B. liegt es nicht nur darin begründet, momentan nicht in einer Beziehung zu leben.
    Die für mich wirklich wichtigen Menschen in meinem Leben waren meine Großeltern, meine Eltern, meine Schwestern (2), meine Frau und mein Sohn. (Die Reihenfolge ist keine Wertung)


    Außer einer Schwester, zu der ich kaum Kontakt habe, und meinem Sohn, niemand mehr da.
    Das spürt man. Familie zu haben war für mich nie unwichtig.
    Diese Familie gibt´s nicht mehr.
    Zuletzt bestand meine Familie immerhin noch aus meiner Frau und meinem Sohn.
    Diese Familie gibt´s auch nicht mehr.
    Für so nen verträumt vertrottelten Familienmenschen wie mich ist das schwer.
    Familie haben andere, aber ich nicht.
    Klar sag ich mir, Karl und ich sind auch eine Familie und das stimmt ja auch.
    Aber ne Familie, die nur aus Männern besteht...Karl, mir und Kater Anton...sehr gewöhnungsbedürftig und ehrlich, da fehlt was.
    (keine langen Harre mehr im Abfluss der Badewanne, es ist immer so ekelig ordentlich, weil wir ja kaum Zuhause sind, man kann jederzeit das Bad betreten, ohne vor eine Wand aus frisch aufgetragenem Parfüm zu laufen... ;-):D )


    Aber nur weil etwas fehlt, was ich derzeit nicht habe, käme ich nie auf die Idee, wenn es diesen Menschen gäbe, ihn direkt oder indirekt verantwortlich zu machen für mein Lebensglück. Dafür fühle ich mich immer noch selbst verantwortlich.
    Nur gibt es im Moment einfach keinen Weg in ein rundum glückliches Leben.
    Für einen Menschen, den man liebt, gibt es keinen Ersatz.
    Man kann dieses Gefühl nicht mit "anderen Dingen" ausgleichen.
    Ich könnte von heute auf morgen mit der Jagd aufhören und würde nichts vermissen.
    Aber einen Menschen, den man liebt, den es aber nicht gibt, vermisst man, zumindest ich.


    LG
    Joachim

  • Aber einen Menschen, den man liebt, den es aber nicht gibt, vermisst man, zumindest ich.


    Ich kann nur real existierende Menschen vermissen, zu denen ich Kontakt hatte, der aber abgebrochen ist, sei es durch Tod oder aufgrund anderer Gründe. Einen Menschen, den es nicht gibt, kann ich auch nicht vermissen.

  • Ich kann nur real existierende Menschen vermissen, zu denen ich Kontakt hatte, der aber abgebrochen ist, sei es durch Tod oder aufgrund anderer Gründe. Einen Menschen, den es nicht gibt, kann ich auch nicht vermissen.


    Zum Glück ist jeder Mensch anders.
    Ich verstehe da b-o-r vollkommen. Ich vermisse zwar keinen "Menschen" aber ich vermisse das Gefühl, dass ich mal hätte und was nun nicht mehr da ist.