ADS/ADHS

  • Hallo,


    bei uns ist ADS/ADHS plötzlich ein Thema geworden und mir gehen total viele Dinge durch den Kopf.


    Kurz zu unserer Geschichte....


    Nele war im November 09 5 Jahre und hat ein Sprachdefizit (phonologische Störung)! Sie ist circa 1,5 -2 Jahre hinterher!


    Wir waren letztes Jahr im Januar in der Frühförderstelle und wurde dort getestet, dabei wurde die Sprachverzögerung nochmal bestätigt und die Vermutung geäußert das sie von der geistigen Entwicklung 2 Jahre weiter ist und das nicht umsetzen kann und deshalb die Spracheentwicklung zurück ist.


    Seit April 2009 waren wir 1x wöchentlich beim Logopäden mit mäßigem Erfolg. Mittlerweile haben wir den Therapeuten gewechselt da Nele nur noch verweigert hat. Sie saß manchmal eine Stunde dort ohne etwas zu sagen oder hat ihn angeschrien und geheult!


    Sie geht auch seit März 2009 in eine Fördergruppe im Kiga....!


    Leider hat sich ihre Sprachfähigkeit nur mäßig entwickelt, sie macht zwar Fortschritte aber sehr wenig eben. Im Kiga wird sie auch nicht gut verstanden. Sie spricht sehr schnell, verwaschen und kann viele Laute nicht aussprechen.


    Anfang März diesen Jahres waren wir beim FA f. Kinder- und Jugendpsychiatrie, wir haben jetzt 5 Spieltermine mit einer Heilpädagogin und verschiedene Tests. Der Arzt meinte das sie etwas zappelig wäre und die Sprachverzögerung mit ADS zusammen hängen könnte.


    Nele saß bei dem Gespräch ganz ruhig auf meinem Schoß und hat ab und zu leise geflüstert, Fragen gestellt und auch Fingerspiele gemacht. Ich fand sie nicht unruhig... :hae:


    Kennt sich jemand mit dem Thema aus? Muss ich mir jetzt Gedanken machen? ich habe biserl gegoogelt aber nichts befriedigendes gefunden. Manche Symptome treffen auf sie zu.....aber hat sie deswegen gleich ADS? Und ist sie nicht noch zu jung um das festzustellen?


    Habe das im Kiga angesprochen und die Kigärtnerin hat mit verdutzt angeblickt! Sie ist zwar nicht die ruhigste aber auch keine von den wildesten.......


    Bin jetzt etwas verunsichert.......mag sich jemand mit mir austauschen?


    LG Stef

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

  • Zur Erklärung:


    ADS sind die ruhigen, verträumten Kinder.
    ADHS sind die zappeligen Kinder - das H steht für hyperaktiv.


    So wie ich das verstehe, hat der Arzt das nur angedeutet?
    Warte erst mal ab.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • ADS/ADHS mit 5 Jahren zu diagnostizieren ist schwierig und oft unmöglich. Solche Kinder haben in mehreren Lebensbereichen und anhaltend Schwierigkeiten im Bereich Aufmerksamkeit, Konzentration, Selbstorganisation und Sozialverhalten. Bei ADS fehlt die äußerlich sichtbare hyperaktive Komponente (Zappeligkeit), innerlich kann diese Unruhe aber durchaus bestehen und sich auch in permanentem Singen, Geräusche von sich geben etc. bemerkbar machen.


    Die Verdachtsdiagnose sollte im Hinterkopf bleiben. Es ist aber vielleicht derzeit gar nicht so entscheidend, welche Diagnose gestellt wird. Eine zielgerichtete Förderung wird sich ohnehin an den Problemen orientieren, die das Kind im Verhalten, in Wahrnehmung, Kommunikation, erwarteten Entwicklungsschritten und im Sozialverhalten zeigt.


    Fragen zu der Diagnose wurden hier schon häufiger diskutiert. Vielleicht hilft es dir einmal in der Suchfunktioin ADS, AD(H)S oder ADHS einzugeben.

  • Mein Doc hat es uns damals so erklärt:


    In dem Moment, wo das Kind auch mal un(ter)bewusst etwas macht (leise mit den Fingern trommeln, summen oder ähnliches), spricht man schon von ADhS...


    Mein Sohn ist bestimmt nicht der wildeste Junge der Klasse, aber er hat auch das "h" in der Diagnose.

  • Ich habe eine Tochter mit ADS / LRS /Auditive Wahrnehmungsstörung


    und einen Sohn mit ADHS und Sprachverzögerung/ Auditiver Wahrnehmungsstörung


    Die Wege der Diaknostik sind vielfältig wie die Symtomatik auch....dann kommt noch die unterschiedliche Ausprägung dazu.


    Auffällig war mein Sohn zB im Kiga nie, weil er dort eine straffe Struktur vorgegeben bekam. Der Kinderarzt meinte immer, sein Sprachdefizit würde sich verwachsen.... Zuhause sah die Welt dann allerdings total anders auch und als er eingeschult werden sollte liefen die Lehrere Amok!


    Heute hat ist er ein Integratives Kind / Sprachförderung und wird medikamentös wegen dem Adhs behandelt....Logo zusätzlich. Alles in allem ist er aber ein ganz schlaues Kerlchen :-) und für alle war die Diagnose eine Erleichterung.


    Bei uns im Kreis gibt es eine Selbsthilfegruppe ( Juvenus) die mir sehr weitergeholfen haben. Erkundige dich mal, ob es in deiner Gegend auch sowas gibt.


    Lg Lichtengel

  • Zur Erklärung:


    ADS sind die ruhigen, verträumten Kinder.
    ADHS sind die zappeligen Kinder - das H steht für hyperaktiv.

    Hallo Nila,


    im Groben haben Marlene und Segelpapa recht, aber jede Ausnahme bestätigt die Regel. Es gibt nämlich auch Mischtypen, die einerseits erstmal total unauffällig sind, aber andererseits beide Komponenten in sich tragen. Ein geschulter Arzt KANN das sehen, deutet im Zweifel aber auch zuviel in nervöse Kinder hinein.


    Man kann auch ganz junge Kinder testen, aber das bedeutet erstmal NICHT Medikation, sondern Strukturierung!


    Mach dir vorerst bitte nicht noch mehr Sorgen, als du schon hast, und im Zweifel würde ich mir eine zweite Meinung anhören.


    Liebe Grüße MacKayla

  • Ich frag mich nur warum Kinder immer gleich diesen ADS/ADHS - Stempel verpasst bekommen.....so sehr überdreht finde ich sie nicht. Sie ist sehr aufgeweckt und hinterfragt Dinge......


    Naja ich lass mich mal überraschen was letzendlich rauskommt :hae:

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  • Wahrscheinlich überflüssig, meine frage, weil längst geschehen, aber trotzdem:


    Sind die Ohren/das Hörvermögen vernünftig getestet worden?


    (Ich frage nicht ohne grund, deine Beschrebung passt auf eins meiner früheren Pflegekinder, und das hatte bis es fünf war, jede Diagnose der Welt bekommen, aber niemand hat mal die Idee gehabt die Ohren zu testen, die es dann waren. Kleine OP und alles war gut... aber dafür 5 Jahre Leid auf der kinderseele...)

  • Wahrscheinlich überflüssig, meine frage, weil längst geschehen, aber trotzdem:


    Sind die Ohren/das Hörvermögen vernünftig getestet worden?


    (Ich frage nicht ohne grund, deine Beschrebung passt auf eins meiner früheren Pflegekinder, und das hatte bis es fünf war, jede Diagnose der Welt bekommen, aber niemand hat mal die Idee gehabt die Ohren zu testen, die es dann waren. Kleine OP und alles war gut... aber dafür 5 Jahre Leid auf der kinderseele...)

    ja das war das erste was wir mit haben testen lassen....waren sogar in der Gehörlosenschule! Die Psychologen von der Frühförderungen meinten das sie kopfmässig weiter entwickelt wäre und das der Kopf schneller wie der Mund ist....!
    Kiga vermutet das es mit der Trennung zusammen hängt, sie war damals grad 3 und hatte vorher schon sehr viele Auseinandersetzungen mitbekommen!

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  • ads - oder auch adhs - ja oder nein - denke ich ist erst mal egal.


    Wenn ADS - dann ist es für diese Kinder noch wichtiger als für andere klare und feste Strukturen zu geben.
    Konzentration immer auf eine einzige Sache - nichts nebenbei oder im Hintergrund.
    Denn sie sind einmalige Kinder die in den Bereichen, die sie mental ansprechen über ihre Grenzen hinaus weit ihrer Entwicklung vorraus sind und alles aufsaugen wie einen Schwamm.
    Total entgegengesetztes verhalten bei Bereichen die sie mental nicht mögen - kaum Konzentration möglich bis hin zur veweigerung unter Umständen auch mit Aggression verbunden.
    Es ist ihnen nicht möglich Prioritäten zu setzen - sie können nicht filtern und nehmen alles auds der Umgebung gleich stark wahr - das gibt ein Wirrwarr - ist ja auch verständlich.
    In manchen bereichen sehr weit voraus und in andern bereichen etwas hinterher - was etwas mit dem inneren Gleichgewicht zu tun das in diesem Gegensatz ja nicht gegeben ist.
    Klare Struktur - knappe klare Anweisungen und Mut zusprechen und nie zulassen dass Kind sich als krank sieht.
    Sie sind einmalig und haben enormes Potenzial und meist sehr intelligent.
    Stärken ausbauen und Geduld bei den Schwächen, lernt er auch noch, halt etwas später als andere.
    Fachliche Hilfe von einer Person die das Kind verweigert ist Zeitverschwendung - die Chemie muss passen und der Thera Zugang haben zum Kind.
    Lieber keine Thera als eine nur zum quälen oder damit Kind in eine Krankenrolle drücken.
    Sei ihm eine feste Burg - er ist unter Umständen so wie meiner sehr sensibel und sehr empfindsam auf Spannungen in der luft - so dass Trennung etc. ihn klar noch mehr irritieren.
    forevermine

  • forevermine


    Wir haben jetzt den Logopäden gewechselt, Nele ist jetzt bei einer Frau, hat sie sich gewünscht, wir waren bisher zweimal dort und sie ist viel offener gewesen wie bei dem ersten Therapeuten. Die Logopädin hat mit ihrer ruhigen Art genau Nele´s Nerv getroffen.....!


    Danke für dein Posting, hat mir Mut gemacht :-)


    Als krank sehe ich sie nicht an, wenn ich weiss was hinter ihrer Sprachverzögerung steckt kann ich damit umgehen und bin auch ruhiger!

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

  • und nie zulassen dass Kind sich als krank sieht.


    Das kann man diskutieren, führt aber von der Frage der TS weit weg und ist deshalb schon OT. Ich würde es trotzdem gern aufgreifen.


    Unser Sohn (9) macht einmal wöchentlich ADHS- Verhaltenstraining (Wahrnehmung, Impulskontrolle, Konzentration etc.). Die Psychologin hat ihm in einer der ersten Stunden gesagt, dass er krank sei, darüber hat er sich gewundert, ich hatte das bisher nicht so gesagt, sondern mit ihm über Schwierigkeiten gesprochen, die er hat. Aber man muss ja auch offen und kindgemäß mit einem Kind sprechen , über die Ziele des Trainings und über die Gründe, warum es medikamentös behandelt wird und wie die Tabletten wirken. Ehrlich mit dem Kind zu sein ist ein Faktor der Motivation beim Training.

  • ADS hat aber auch seine vorteile. mann sollte das wirklich nicht nur als krankheit sehen.
    Ein Riesenvorteil auch weenn es manschmal ein nachteil ist ist der Hyperfocus.
    Wenn ein ADSler will also wenn er sich wirklich von sich aus für das thema interesiert kann er sich sehr gut auf eine Sache konzentrieren. Sich sehr schnell in etwas einarbeiten.
    Viele ADSler sind sehr ehrlich und haben einen hohen sinn für gerechtigkeit.
    Können situationen sehr oft gut einschätzen Auch könnnen sie Persönlichkeitseigenschaften oft sehr gut einschätzen.

    *Alles Häschen und so *

    Einmal editiert, zuletzt von Zat ()


  • Viele ADSler sind sehr ehrlich und haben einen hohen sinn für gerechtigkeit.
    Können situationen sehr oft gut einschätzen Auch könnnen sie Persönlichkeitseigenschaften oft sehr gut einschätzen.

    Nele hat jetzt schon ein sehr gutes Bauchgefühl und Intuition....hat sie glaub ich von mir geerbt :D
    Aber ob das dann wirklich mit ADS etc zusammenhängt weiss ich nicht.
    Sie kann sich auch sehr gut Dinge, Orte, Begebenheiten merken, Zusammenhänge behalten! Geschichten erkennt sie anhand der zugehörigen Bilder im Buch, auch schon nach einmaligem Vorlesen....


    LG Stef

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

  • Wieso wird ADS/ADHS nur als Krankheit betrachtet?


    Viele Berühmtheiten (u.a. A. Einstein) hatten auch Aufmerksamkeitsdefizitstörungen. :hae:


    Und: Vielleicht wird dein Kind ja ein Mathematiker oder wissenschaftlicher Angestellter z.B. im Labor - da wird die Sprache auch nicht gebraucht.


    Ich kenne einige, die keine zwei Silben zusammenhängend hervorbringen, dafür aber tolle Schulbücher/Kinderbücher schreiben.


    Müssen wir denn alle gleich sein???? :Hm


    Bei der Einschulung helfen diese Gedanken allerdings wenig...


  • Das kann man diskutieren, führt aber von der Frage der TS weit weg und ist deshalb schon OT. Ich würde es trotzdem gern aufgreifen.


    Unser Sohn (9) macht einmal wöchentlich ADHS- Verhaltenstraining (Wahrnehmung, Impulskontrolle, Konzentration etc.). Die Psychologin hat ihm in einer der ersten Stunden gesagt, dass er krank sei, darüber hat er sich gewundert, ich hatte das bisher nicht so gesagt, sondern mit ihm über Schwierigkeiten gesprochen, die er hat. Aber man muss ja auch offen und kindgemäß mit einem Kind sprechen , über die Ziele des Trainings und über die Gründe, warum es medikamentös behandelt wird und wie die Tabletten wirken. Ehrlich mit dem Kind zu sein ist ein Faktor der Motivation beim Training.


    Sorry ich habe auch einen ADSler mit LRS - und ich sehe es nicht als Krankheit.
    Ihre Botenstoffe sind halt anders als bei uns verteilt, was ihnen Strukturprobleme bereitet und sie von daher es wesentlich schwerer haben als OttoNormalverbraucher mit üblichen Neurotransmittern.
    Damit umzugehen kann man therapeutisch lernen und je nach dem wie ausgeprägt auch mit medikamenten begleitet.
    Ich sehe da aber weder eine krankheit oder was unnormales - ich sehe nur das sie anders sind, aber weder besser noch schlechter, doch für mich besondere Menschen.
    Meine Meinung und auch derer, die mit meinem Kind arbeiten.
    forevermine

  • Das kommt auf die Ausprägung, die Sichtweise und den Krankheitsbegriff an. Krankheit hat ja auch nichts mit gut oder schlecht zu tun.


    Man kann, wenn man so will, auch Psychosen, manische Zustände und Halluzinationen als Bereicherung oder einfach als "anders" verstehen. Wenn es aber zu erheblichen Beeinträchtigungen im persönlichen und sozialen Umfeld und Leben kommt und es einen Leidensdruck gibt, dann spricht nichts dagegen es, wie andere psychiatrische Störungen auch ganz undogmatisch als Krankheit zu bezeichnen, die man mit bestimmten therapeutischen Zielen angehen kann.


    Warum sollte man den Grund dafür, dass ein Kind ohne Medikamente und Therapie vielleicht nicht beschulbar ist, keine dauerhaften sozialen Kontakte mit gleichaltrigen pflegen kann, das aggressiv und verletzend gegen andere Kinder auftritt, ein hohes Risiko der Selbstverletzung durch fehlende Impulskontrolle hat etc. nicht als Krankheit bezeichnen dürfen, die man zielgerichtet therapiert?


    Einem solchen Kind hilft ein romantisierender (so verstehe ich es) Hinweis auf Einstein, der sicher auch hochbegabt war, nicht viel.

  • Sorry ich hab jetz nicht alle beiträge gelesen, aber ads heißt nicht hyperaktiv.Es gibt auch die Form ADS HYPOaktiv.


    Das sind ruhige eher introvertirte Menschen, die aber trotzdem ein defizit in Sachen aufmerksamkeit haben. Hast du bei deinem Zwerg mal die Ohren testen lassen?


    Von den Ohren mal abgesehen ist Hypoaktivität schwerer zu diagnostizieren als Hyperaktivität. Laut unserem Arzt bei Mädchen sowieso, weil die ohnehin als ruhiger gelten wie Jungen im gleichen Alter.


    Egal wie ich wünsche dir viel Kraft und eine eindeutige Diagnose, denn die ist das a und o für das handling und den täglichen umgang.


    (mein Sohn hatte verdacht auf Hypo, war aber nicht de gute ist Asperger Authist - was nicht heißen soll das du in diese Richtung untersuchen lassen solltest!!!! Bitte nicht falsch verstehen!!!!)


    LiebeGrüße


    Claudia

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"