Zwei Jahre alte Stellungnahme des JA

  • Hallo Ihr Lieben.



    Frau Tilla mal wieder :rolleyes2:


    Ich fang mal einfach an zu schreiben, versuche, mich kurz zu fassen und weiß derzeit noch garnicht, wo dieser Thread hinführt.


    Einfach mitteilen, was raus muss? Jammern? Meinungen?


    Ich weiß nicht, ich weiß noch nichtmal wie ich mich fühle, empfinde nur ein Sch...gefühl und weiß nicht, ist es Traurigkeit oder Entsetzen oder was?


    So, wo fang ich jetzt an :hae:


    Derzeit läuft ja die Klage auf Aussetzung des Umgangs. Die Verhandlung war, Urteil wird erwartet.


    Gestern kam Post von meinem RA.
    Es war die Stellungnahme vom JA für die Verhandlung am 5. März. In dieser Stellungnahme verweist der JAMitarbeiter auf seine Stellungnahme bzgl. der
    ABR-Verhandlung vom 13.03.2008. Eine Kopie dieser Stellungnahme lag der Post vom RA auch bei. Ich kannte diesen Bericht bisher nicht.


    Um es schön kompliziert zu machen, muss ich ein wenig ausholen.
    Ich bin nach der Trennung umgezogen. In meiner "alten Stadt" waren bereits JA und vom JA eingeschaltete Familienberatungsstelle tätig. Ausserdem war ich
    bei einer Familientherapeutin und habe dort eine Trennungsbegleitung gemacht.
    Nach einem Vorfall beim JA, in dem mein Exmann sehr gewaltbereit war und rausgeschmissen wurde, legte man mir nahe sofort die Stadt zu verlassen.


    Ab dem Tag war nun das JA am jetztigen Wohnort zuständig.
    Die ABR Verhandlung wurde aber noch am alten Wohnort geführt und dahin ging auch die Stellungnahme des hiesigen JA.


    Ich hoffe, ihr konntet mir folgen....


    Was jetzt aber eigentlich ist, ist folgendes:


    In dem Gutachten aus 2008 bezieht sich das JA auf Berichte von JA, Familientherapie und Familientherapeutin der "alten Stadt".
    Diese Zitate machen mir sehr zu schaffen.


    Er zitiert beispielsweise die Familienberatungstelle, die das Kindeswohl auf emotionaler Ebene gefährdet sah (seelische Mißhandlung). Es wurde ausdrücklich darauf
    hingewiesen, dass ein Mensch in der Situation des Vaters durchaus in der Lage sei, Kurzschlusshandlungen zu begehen.


    Die Familientherapeutin wird zitiert, es sei für sie deutlich geworden, das der Vater die Kinder und deren Wohl instrumentaliesiere um seine Frau besser und Druck setzen
    und ängstigen zu können. Die Kinder seien mit den Aktionen des Vaters völlig überfordert gewesen.


    Das JA der alten Stadt war der Ansicht, das der Vater die Familie verlassen habe, aber weiterhin bestimmen wolle, wie diese zu leben habe. Er habe geäussert, das es ihm
    gleichgültig sei, wie die Gerichte entscheiden, er mache, was er wolle.
    Er habe mehrfach gegenüber Mitarbeitern des JA geäussert, er habe vor, seine Frau für unzurechnungsfähig erklären zu lassen und er werde alles in seiner
    Macht stehende unternehmen, ihr die Kinder wegzunehmen. Auch das Jugendamt sah das Wohl der Kinder erheblich gefährdet.


    Ausserdem legte der JA Mitarbeiter noch einen Bericht einer Kollegin bei, die von der Mutter notfallmäßig angerufen wurde, nachdem sie vom Vater
    bei der Übergabe der Kinder körperlich mißhandelt wurde.


    Der JA Mitarbeiter empfiehlt dringend ein psychologisches Gutachten einzuholen, das Auskunft gibt zur Frage der Erziehungsfähigkeit und eines etwaigen
    Gefährdungspotentials des Vaters.


    Als ich das las, war plötzlich alles wieder da.
    Die Angst, das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit, die Scham....


    Mittlerweile kann ich damit umgehen, es ist gut, das ich diesen Bericht nicht schon vor zwei Jahren in die Hände bekommen habe.


    Fakt aber ist, das dieser Bericht jetzt seit zwei Jahren in den Gerichtsakten dümpelt, niemals bei einer Verhandlung erwähnt wurde, kein Mensch ist drauf eingegangen
    und die Kinder und ich hatten bis heute die Hölle auf Erden...
    Wenn vor zwei Jahren schon irgendjemand reagiert hätte, dann wäre uns einiges erspart geblieben....


    :schwitz Ich sollte Romane schreiben.....


    Tilla

  • Tilla, dieser Bericht ist nicht rumgedümpelt. Das Gericht hat ihn mit Sicherheit zur Kenntnis genommen. JA-Stellungnahmen, auch noch angefordert, werden intensiv gelesen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi,


    Tilla mach dein Ding weiter ... es ist schwer ich weiß. Sei aber froh das ALLES eindeutig ist.


    Ob das Gericht nun alles gelesen hat oder nicht ... wahrscheinlich muß es nur die Hälfte lesen,
    dann ist schon alles klar.


    Schämen o.ä. mußt du dich nicht, sondern der KV !


    Konzentriere dich auf die Kids und DEIN Leben ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • ich glaub, es ging ihr eher darum, dass dieser alte Bericht jetzt erst auftaucht - es hätte ihr so viel erspart bleiben können.

  • Leider nein. Dazu sind die Stellungnahmen des JA nicht gewichtig genug. Sie geben eine Tendenz. Aber ein frühes Urteil ganz darauf zu stützen - das machen Gerichte nicht. Ich bin mir sicher: Wenn das Gutachten dem Richter vorgelegen hat, dann hat er es in seine Einschätzung mit einbezogen. Tilla, da ist nichts "verhunzt" worden bei Gericht, es hätte nicht anders laufen können. Mach Dir darüber keinen Kopf.
    Und sowieso: Gucke jetzt nach vorne. Das Ding hier ist bald vorbei.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • ich glaub, es ging ihr eher darum, dass dieser alte Bericht jetzt erst auftaucht - es hätte ihr so viel erspart bleiben können.


    Ja, genau darum geht es mir.


    Was da drinne steht, ist mir ja bekannt, bzw. habe ich es selbst erlebt.


    Ok, das er vorhatte, mich für unzurechnungsfähig erklären zu lassen, das nagt jetzt schon an mir... macht mich aber nicht fertig. Ist halt starker Tobak sowas zu lesen...



    Mich ärgert halt, das da nix passiert ist aufgrund dieser Aussagen von 4 Personen, die mit der Angelegenheit betraut waren.


    Ich erinne mich an Maikinds Fall wo gleich in der ersten ABR Verhandlung ein Gutachten über die Erziehungsfähigkeit angeordnet wurde.


    Ok, ist vergossene Milch und es lohnt nicht, da jetzt zu rühren, aber ich hatte (und habe) halt das Gefühl, das da nicht mit dem nötigen Ernst
    an die Sache rangegangen wurde.
    Es hat nach dieser Stellungnahme zwei weitere Jahre gedauert, einen Verfahrenspfleger, eine Umgangspflegerin, mehrere erfolglose Versuche der Mediation....


    In seiner jetztigen Stellungnahme regt der JA Mitarbeiter an keine weiteren professionellen Bemühungen mehr in Auftrag zu geben, um ggg. "Brücken" zwischen
    den Beteiligten zu bauen.
    Ist schon ein Armutszeugnis und zeigt mir nach so langem "Kampf" ich stehe wieder am Anfang.


    Mit mehreren Urteilen in der Tasche, aber weiterhin allein diesem Menschen ausgeliefert, der sich weder um Recht noch um Urteile kümmert, ohne Hilfe von
    irgendjemandem, weil keiner mehr Lust hat, sich mit uns zu beschäftigen.


    Und das alles, obwohl bereits vor zwei Jahren eine erhöhte Gewaltbereitschaft des Vaters festgestellt wurde.

  • Ja, Tilla. Ich kann Deine Gefühle da gut verstehen. Aber die Gerichte versuchen oft "alles", um den Kindern den Bezug zu beiden Eltern zu erhalten. Gewalt in der Trennungsphase wird da gern als hochemotionaler Ausbruch gewertet, der nicht von Dauer ist.


    Meine Ex hat versucht, mich mit dem Auto zu überfahren. Geschätztes Tempo ca. 70 km/h. Ich konnte mich nur mit einer eleganten Hechtrolle aus der Gefahrenzone bringen. Nachbarn sind zur Polizei gegangen. Das Gericht hat "um der Kinder willen" das Strafverfahren ruhend gestellt. Wg. nachgewiesener Morddrohungen habe ich auf der einen Seite eine Zeit lang eine Waffe tragen dürfen/sollen/müssen - auf der anderen Seite hat die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren "ruhend" gestellt wegen der Kinder.
    Recht hatten sie insofern, als das ich heute meiner Ex sorglos den Rücken zuwende bei Begegnungen, wir das ein oder andere Wort wechseln können. Nach langen Jahren hat sich die Situation befriedet - "weil wir sie nicht zum Eskalieren gebracht haben, indem die Kindsmutter juristisch belangt wurde", argumentiert der Verfahrenspfleger. So wird vielfach gedacht.
    Wie ich das persönlich empfinde, was das für meine Seele bedeutet hat, ich schweig lieber drüber. Will nur sagen: Ich kann Dich verstehen. Aber ... Gerichte ticken oft anders...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hey Bap, danke für Deine Offenheit. Ganz schön starkes Stück.....


    Weißt Du, eigentlich ist mir das ja auch alles klar und ich versuche es auch auf diese Betrachtungsweise herunter zu fahren.


    Je mehr ich mich damit auseinandersetze und meinen Gefühlen auf den Grund gehe, desto sicherer komme ich zu einem Schluß:


    Ich glaube, ich brauche noch eine ganze Weile um damit endgültig abzuschließen.


    Denn ich habe zwar eine Verhandlung nach der anderen "gewonnen" alles ist für mich positiv gelaufen, aber ich leide trotzdem darunter.


    Weil ich es so nicht wollte. Weil ich eine gesunde Elternbeziehung wollte, Kinder die gut damit aufwachsen, ich wollte eine heile Welt , heile Seelen.


    Das es nicht so gekommen ist macht mich traurig.


    Es ist eigentlich schon klar, das das Urteil Umgangsverbot lauten wird.
    Dann habe ich hier ein kleines Mädchen, das ihren Papa vermisst und nicht mehr sehen darf.
    Aber um sie (und ihre Geschwister) zu schützen musste ich so handeln, mir blieb keine andere Wahl.


    Und ich habe halt für die Kinder die Schiene in eine vaterlose Zukunft legen müssen, weil ich keine andere Wahl hatte, nicht weil ich es so wollte.


    Ich zitiere mal meinen Anwalt "Frau Tilla, sie sind eine Stecknadel im Heuhaufen. Ihr Exmann hat das große Glück, eine Exfrau zu haben, die aussergewöhnlich
    gestrickt ist und immer wieder Raum für ihn läßt. Sie sind eine große Ausnahme, das können Sei mir glauben. Aber leider erkennt dieser Mensch das nicht"

  • Hi,


    mönsch @bap da haste auch was mitgemacht. :schwitz


    Tilla ... bei mir wurde Töchterchen benutzt, um die Unterlagen zu beschnüffeln.


    Mehrmals betreten des Grundstückes, mit NEXT, Hunden und Gewalt. Nachts ...
    2 Anzeigen....die im Nirvana endeten :kopf ....kein öffentliches Interesse :amok: ....
    Vier tätliche Angriffe, bei denen ich mich richtig wehren mußte, in öffentlichen Bereichen, wie Kneipe, Fest etc.


    Ich hatte teilweise Paranoia, weil ich dachte draußen schleichen wieder welche rum.
    Morddrohungen waren auch dabei ... aber interessierte keinen ...
    Bei der SR-Verhandlung wurde noch nichtmal drauf eingegangen :rolleyes2:


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Tilla ärgere Dich nicht.
    Vor einem Jahr warst Du ein anderer Mensch - da hast den Vater noch Deinen Wohnraum kontrollieren lassen und Du wolltest alles noch im Guten geregelt haben. Damals wäre bei Dir die Umgangsaussetzung noch nicht auf offene Ohren gestoßen, bzw. hättest Du ein sehr viel schlechteres Gewissen dabei gehabt als heute.


    Hinterher ist man immer klüger.

  • Er habe mehrfach gegenüber Mitarbeitern des JA geäussert, er habe vor, seine Frau für unzurechnungsfähig erklären zu lassen und er werde alles in seiner
    Macht stehende unternehmen, ihr die Kinder wegzunehmen
    .


    Jetzt muss ich mich mal selbst zitieren :crazy


    Ich bleibe immer an dem Satz hängen....


    Da ist mein Licht am Ende des Tunnels.
    Ich konnte garnix machen. Er wollte die Kinder und war von anfang an nicht bereit, auf Elternebene zu agieren, sondern wollte mich ausbooten, ausradieren und einfach
    durch eine neue Partnerin (und Mutter) ersetzen.
    Meine ganzen Bemühungen waren also von vorneherein zum Scheitern verurteilt, weil ganz gleich was ich getan hätte, er es so nicht akzeptiert hätte.....


    Vielleicht ist dieses Schreiben ja ein therapeutischer Glücksfall für mich....

    2 Mal editiert, zuletzt von Tilla ()

  • Jep. Nimm es einfach so!!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi,


    Tilla noch was


    .... dein EX wird, wenn er noch so ist, wie du beschrieben hast, sehr schnell altern und bekommt nix mehr auf die Reihe.
    Der will dich ärgern, haßt dich vielleicht etc.pp.


    Das kann nicht gesund sein ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • .... dein EX wird, wenn er noch so ist, wie du beschrieben hast, sehr schnell altern


    :lach Da ist schon was wahres dran....


    Ich habe ihn ja vor zwei Wochen bei der Gerichtsverhandlung nach langer Zeit wieder gesehen - er sah aus wie der Tod auf Latschen, verhärmt und
    vollständig ergraut.
    Da habe ich so bei mir gedacht , glücklich ist der nicht.


    Mir wäre lieber, er wäre glücklich und ausgeglichen und ließe mich in Ruh.


    Und....
    nicht nur er altert schneller. Diese Fiesematenten bescheren auch mir so manche Falten und ganz sicher keine Lachfalten.....

  • Hi,

    Diese Fiesematenten bescheren auch mir so manche Falten und ganz sicher keine Lachfalten....

    dann läßt du noch vieles zu sehr an dich ran :idee


    ...deshalb sagte ich, kümmere dich um die Kids und auch um dich ... beim Rest bist du nur noch Zuschauer ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Liebe Tilla,


    :troest - ich kann schon verstehen, dass alles plötzlich wieder hoch kommt...


    Die Wunden, die niemand sehen kann, brauchen am meisten Zeit um zu heilen.





    mensch Volley... :crazy:wow
    schluck...



    lg
    maschenka