• Solche standardisierten Fragebögen gehören zur Diagnostik. Neben einem Hinweis auf eine Diagnose (Beschwerden in mehr als einem Lebensbereich) geben sie auch Aufschluss über Schwere von Schwierigkeiten und der Ausprägung in unterschiedlichen Bereichen. Man kann sie auch zur Verlaufskontrolle verwenden und sie nach einer Therapie in 1 oder 2 Jahren erneut ausfüllen lassen. Wir machen das mit den Fragebögen derzeit zum wzeiten Mal (nach 1 Jahr) um zu Beginn einer Verhaltenstherapie den aktuellen Stand zu haben und Therapieziele zu besprechen.


    Die Fragebögen allein sind aber nicht ausreichend für eine Diagnose. Wenn die Schulpsychologin zum Schluss AD(H)S kommen sollte, dann würde ich es in jedem Fall bei einem Arzt (Kinderpsychiater) gegenchecken lassen um andere Ursachen für Schwierigkeiten auszuschließen und zu überprüfen, ob alle nötigen Tests gemacht wurden (Leistungstest, Konzentrationstests, etc.)

  • Gerade wechselhafte Aufmerksamkeit kann auch ein Zeichen für AD(h)S sein - denn sonst könnte es auch einfache Überforderung sein.


    Bei meinem Sohni wurde auch erst mal Fragebogen und Tests gemacht, danach dann auch EEG, Augentest, Hörtest...


    Und je nach Ergebnis bekommt man bei einem guten Arzt auch erst mal eine Ergotherapie.

  • Hallo Mela,
    wenn ich den Begriff AD(H)S lese stellen sich mir mittlerweile die Haare zu Berge. Da alle Kinder, die in irgendeiner Weise "negativ" auffallen, Ruck-Zuck in der ADHS-Schublade stecken.
    Dazu folgendes: mein Sohn ist 5 Jahre alt. Und das was Du bezügl. Deiner Tochter beschreibst, kenne ich von ihm seit seiner Geburt. Immer wieder phasenweise Unruhe- und Konzentrationsprobleme, in seinem Kindergarten teilweise gepaart mit Aggressionen. Und seit seiner Kiga-Zeit viel immer wieder der Begriff ADHS.
    Da ich natürlich große Sorgen hatte, wenn es nächstes Jahr an die Einschulung gehen sollte, wendete ich mich an eine Kinderpsychotherapeutin (Zum Glück eine Koryphäe auf ihrem Gebiet) mit der offiziellen Fragestellung ADHS. Nach Abschluss der Tests hatten wir die "Diagnose": hochbegabt.
    Da Hochbegabung oft nur in einen positiven Kontext gestellt und nicht erkannt wird, dass es für die betroffenen Kinder (und deren Eltern) auch Probleme bereitet, wird sie leider auch viel zu selten erkannt bzw. die Kinder entsprechend gefördert. Und aus der Langeweile heraus ergeben sich eine Vielzahl von Problemen.


    Auf Anraten der Therapeutin haben wir unseren Sohn bereits dieses Jahr eingeschult und es war das Beste, was wir für ihn tun konnten. (Hatten allerdings auch sehr viel Glück mit seiner Lehrerin, die mit uns auf einer Wellenlänge liegt). Er hat unglaublich viel Freude am Lernen, sämtliche Aggressionen sind komplett verschwunden und ich habe ein zufriedenes und ausgeglichenes Kind. "Aufgedrehte" Zeiten hat er meist bei Wachstumsschüben, wie ich beobachten konnte.


    Lass´Deinem Kind zuliebe wirklich alles testen, um am Ende auch die Gewissheit zu haben, was Deiner Tochter Probleme bereitet.
    Ich wünsche Euch viel Erfolg
    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Beim Thema Hochbegabung ist es für mich allerdings genau das Selbe.
    Das sind die beiden Schubladen, in die ein Kind das aus der Norm tanzt, heute meist sofort reingeschoben wird. Entweder hat das Kind AD(H)S oder ist hochbegabt, das scheinen mir die einfachsten Erklärungen zu sein. Und dann hat man ja auch einen Erklärung, worauf man alle Schwierigkeiten abschieben kann.


    Hallo Mela,
    es wäre schön, wenn die Kinder in die Hochbegabtenschublade gesteckt würden. Ist aber nicht der Fall, leider. Einer Erklärung bedarf es nicht, da sich bei richtiger Diagnosestellung viele Schwierigkeiten von selbst lösen! Ausserdem gibt es nicht sehr viele wirklich hochbegabte Menschen und man muss mit diesem Begriff auch sensibel umgehen. Dass hochbegabte Menschen aus der Norm fallen ist nun einmal augenscheinlich siehe Einstein.
    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Ich habe gerade einen Fall im Bekanntenkreis, da heißt es nun das Kind sei überdurchschnittlich intelligent. Deswegen ist alles so schwierig mit ihm. Die Mutter ist einfach nur froh jetzt einen Grund zu haben und gut.
    Das ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg.


    Wenn es ausgetestet ist, dann ist es doch nur gut, dass die Mutter froh ist, eine Erklärung für die Probleme des Kindes zu haben. Das ist doch auch der Grund, warum Du Dir Hilfe von aussen gesucht hast. Egal ob ADHS oder sonst irgendetwas, wir möchten doch, dass es unseren Kindern gut geht und ihnen gezielt helfen. Egal welche Schwierigkeiten Kinder haben, es beruhigt doch, zu wissen, wie man seinem Kind helfen kann. Und wenn diese Mutter ein ausgetestetes Kind hat und es dann gezielt fördert, kann dem Kind nichts besseres passieren. Genauso wie Eltern, deren Kind ein getestetes ADHS besitzen und nun wissen, wie sie ihrem Kind helfen können sich in unserer angepassten Gesellschaft zurecht zu finden


    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Mela, wenn Du diese Diagnose hast (egal wie) würde ich einfach nochmal einen Termin bei einem Kinder- und Jugendpsychiater machen. Zwei Stunden testen und ein paar Fragebögen in allen Ehren, aber hier kann allerhöchstens eine Tendenz attestiert werden.


    Ein Kinder- und Jugendpsychiater testet gründlich: Die Augen-Hand-Koordination z.B. , die Intelligenz, die Aufmerksamkeit, die Konzentrationsfähigkeit, die Fähigkeit "das große und Ganze" zu erkennen.


    Von diesen Fragebögen gibt es ganz ganz ganz viele. Diejenigen, die Du nennst, sind der Standard, aber meiner Meinung nach nicht differnenziert genug. Auch hier: Sie können eine Tendenz erkennen lassen.


    "Wir" nehmen demnächst an einem Projekt teil, in dem ganz viel erfragt und geforscht wird. Ich glaub, ich hab inzwischen 6 oder 7 verschiedene Fragebögen durch.


    P.S.: Selbst wenn der Arzt die Medikation empfielt, ist es doch immer noch eine Empfehlung. Niemand ist gezwungen, das zu machen. Man hat viel Zeit, den Verlauf zu beobachten, die Folgen und Nutzen abzuwägen. Nur halt nicht alle Zeit der Welt. Irgendwann mal ist das Kind in den Brunnen gefallen.


    Ja jaaaaaaaa, wie haben auch ganz tolle und fast unauffällige Phasen.

  • AD(H)S ist ja immer wieder mal ein Thema. Für mich auch ganz klar viel zu schnell diagnostiziert und wenn, dann fehlt mir hier ganz klar die Ursachenforschung. Meist erfolgt die Diagnose und dann werden Sympthome behandelt mit Ergotherpie, Medikamenten, ect..
    Ich würde schauen dass Du jemanden finden kannst der nach den Ursachen sucht und diese behebt. Allerdings ist dies schwierig weil es zu wenig Spezialisten gibt die dies herausfinden können. Von daher ist eine 100%ige Kontrolle in allen Richtungen meist das Einzigste was einem derzeit bleibt.

  • Die Ursache von AD(H)S (keine Fehldiagnosen/Komorbitäten) ist eine Fehlfunktion der Botenstoffe im Gehirnstoffwechsel, v.a. Dopamin betreffend. Und wenn es zweifelsfrei festgestellt ist, dann ist eine medikamentöse Therapie die Behandlungsmöglichkeit, die anderen Therapieformen den Weg ebnet. Manchmal geht es auch ohne - wenn nicht, sollte man das nicht verteufeln. Sicher kommt es mal vor, dass vorschnell geurteilt wird - aber im Normalfall wird von Kinderärzten/Neurologen/Psychiatern sorgfältig ausgeschlossen, u.a. eben mit Fragebögen - AD(H)S ist nun leider eine Ausschlussdiagnose.


    Wenn jemand Diabetes hat, geht man doch auch nicht zur Psychoanalyse...


    Oft ist es so, dass noch andere Faktoren dazukommen - beispielsweise AD(H)S + Hochbegabung. Oder AD(H)S + Asperger-Syndrom. Oder AD(H)S + Legasthenie/Dyskalkulie... Und ich kenne auch ein Kind, das ADS + HB + Lese-Rechtschreib-Schwäche hat. Verdammt schwer, dieses Kind richtig aufzufangen...

  • Die Ursache ist bei mehr als der Hälfte der Fälle genetisch. Die Eltern lassen sich kaum austauschen.

    :Hm Bei allem was ich bisher dazu gelesen habe, konnte ich keinen 100%igen Nachweis finden dass es genetisch sei. Lediglich wird dies stark angenommen. ?(

  • Hallo Mela,


    AD(H)S gab es zu der Zeit, da meine Kinder im Grundschulalter waren noch nicht. Zum Glück, denn dann wären Sie wahrscheinlich beide betroffen gewesen. Mein Sohn hat dazu noch eine Legasthenie. Ich weiß, dass man erst mal ratlos davor steht und überlegt: Wie kommt das, was ist es, was kann man tun. Denn man möchte dem Kind ja helfen, mein Sohn wurde sogar teilweise von den Lehrern vor versammelter Klasse "beschimpft", warum er die Groß- und Kleinschreibung nicht könnte. Die, kann er heute noch nicht, aber er studiert mittlerweile Informatik im 5. Semester.


    Tests haben wir in Klasse 3 auch gemacht. Aber es kam dabei nur raus, dass er eine überdurchschnittliche Intelligenz hatte. Kann man dann verstehen, dass er die Rechtschreibung nicht hin kriegt? Weil er sich einfach nicht darauf konzentrieren konnte?


    Es gibt eine entwickelte Methode von R. D. Davis (selbst Legastheniker) die wir nur ansatzweise gemacht haben, aber es hat geholfen. Schon allein das Wissen, dass hier eine Begabung dahinter steckt, die man lernen sollte in die richtigen Bahnen zu lenken.


    Kein Lehrer wird dir sagen, dein Kind ist überdurchschnittlich begabt, wenn es sich nicht konzentrieren kann.
    Ich behaupte jetzt mal, dass die Entwicklung unserer Kinder in Richtung Multitasking geht, aber sie erst lernen müssen, damit umzugehen. Und da versagt die Schule, die so unterrichtet wie vor 100 Jahren, leider kläglich.


    Ich habe immer zu meinen Kindern gehalten, das gibt ihnen die Kraft und den Mut, alles gut zu schaffen. Wege kann man finden, damit sie glücklich werden und das war mir immer das Allerwichtigste.


    Einen Satz bei der Konfirmation meiner Tochter habe ich mir besonders gemerkt: Gott hat Ja zu euch gesagt und ihr seid RICHTIG, so wie ihr seid.


    Viele Grüße

  • Kein Lehrer wird dir sagen, dein Kind ist überdurchschnittlich begabt, wenn es sich nicht konzentrieren kann.


    :nanana Ich hatte bereits zwei Kinder - beides Jungs -, die fröhlich die ganze Stunde herumzappelten, reinriefen und kaum etwas mitschrieben und trotzdem in jedem Test mindestens eine Zwei hatten.


    Einer "Konzentrationsschwäche" kann ja auch Unterforderung zugrunde liegen: das Kind lenkt sich ab, weil ihm die Aufgaben zu einfach sind und es nicht die 5. Erklärung dazu braucht.


    Mela,


    wann und wo macht deine Tochter ihre Hausaufgaben? Stehst du daneben und schaust ihr permanent über die Schulter? Wenn ja, würde ich das zuerst abschaffen. Trau ihr zu, die Aufgaben alleine vollständig zu machen. Kontrolliere nicht immerzu. Sie muss auch mal die Erfahrung machen, dass ihre HAs fehlerhaft sind und sie wird dann halt in der Schule korrigiert.
    Außerdem muss sie lernen, sich die Aufgaben selber einzuteilen.
    Wenn sie schludert (macht mein Zwergi auch ;)), dann ist es besser, sie macht JETZT damit die schlechte Erfahrung, dass es ihr ggf. sogar eine schlechte Zensur einbringt, als in wichtigen Qualiphasen (4.Klasse).


    Ich persönlich stehe der Testerei kritisch gegenüber, einfach weil es für so ein Kind unheimlich Stress bedeutet.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Kein Lehrer wird dir sagen, dein Kind ist überdurchschnittlich begabt, wenn es sich nicht konzentrieren kann.


    Das ist nicht richtig. Ich lasse an unserer Lehrerin ungern ein gutes Haar - aber DAS hat selbst sie erkannt.


    Kaj, diese Testerei kann aber auch erleichtern.


    Reflektierte Menschen suchen den Grund sehr oft bei sich, werden womöglich strenger und strafen wo Strenge vielleicht genau die falsche Taktik ist. Mit Test (und Diagnose - egal welche oder womöglich keine) lässt sich die Marschrichtung sicherer bestimmen.


    Den Kindern selbst ist es übrigens auch wichtig, wenn sie erfahren, dass sie nicht unartig sind oder dümmer als andere Kinder, weil sie nun mal anders denken und wahrnehmen. Sie sind ent-lastet und können ihr Selbstwertgefühl in den Griff kriegen.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Warum nur habe ich bei all den Tests immer das Gefühl, dass bei jedem nicht normgerechten Ausschlag auf der Skala das Kind sofort in eine Schublade gesteckt wird? Vor allem von meinen Kollegen...:crazy

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • @ Kaj - Weil Deine Kollegen auch nur Menschen sind.


    Ich habe ein gewisses Verständnis für die Lehrerschaft wenn sie argumentieren, dass sie aufgrund ihrer Belastung den auffälligen Kindern nicht gerecht werden können. Die sichere Diagnose hilft übrigens auch hier: "Unsere" Lehrerin z.B. hat schon nach 6 Wochen gefordert "das Kind braucht Medizin, das ist untragbar". Ich konnte hier gut vorbereitet dagegenhalten, dass die Vorgehensweise der Pädagogen untragbar war. An der Ehre kitzeln konnte ich die Damen mit "das wird doch hoffentlich nicht das erste ADHS-Kind in Ihrer Laufbahn sein?" ... und hab ihnen ein Lehrerhandbbuch auf dem Tisch liegen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Hallo Mela,
    ich habe hier beides :rolleyes: meine Tochter (7jahre)ist hochbegabgt und hat eine unterform von AD(H)S.Das heisst,meine kleine ist ein "Hans guck in die Luft".Was nicht interressant ist,wird gekonnt ignoriert :crazy und manch anderem wird zuviel interresse zuteil :rolleyes:
    Auch das ist eine Form von AD(H)S!
    Bei uns reicht schon,wenn morgernds die rote Tasse anstatt die weisse Tasse auf dem Tisch steht.Dann gibt es Diskussionsbedarf vom feinsten.Darüber hinaus vergisst sie dann das Frühstück.Und an einen geregelten Ablauf ist nicht mehr zu denken.Meine kleine kann nicht "wichtig" von "unwichtig" unterscheiden.Sie saugt alles auf wie ein Schwamm.Und das gepaart mit ihrer Hochbegabung ergibt dann jede menge Disskusionsbedarf bei ihr :ohnmacht:
    Das tritt bei ihr auch immer Schubweise auf.Wenn sie in einem Schub steckt,kommt man nicht an sie ran :rolleyes: .Dann ist sie in ihrer eigenen Welt.
    Im Januar geht jetzt ihre Therapie los,da lernt sie dann ihre Aufmerksamkeitskurve zu verlängern und auch zu halten.Auch dass sie lernt,sich auf diese dinge zu konzentrieren die ihr nicht wichtig erscheinen,um dadurch auch an ihr Potenzial zu kommen,dass sie durch ihre Hochbegabung hat.
    Larissa wird hier von einer Kinder und Jugendtherpeutin begleitet.


    Gruss Hoppala

  • @marlene,


    ich habe für die Borniertheit vieler meiner Kollegen leider wenig Verständnis. Alles, was nicht in deren Raster passt, gehört aussortiert. Wir entledigen uns der Problemkinder, indem wir sie an die Realschulen weiterreichen. Toll! Super! Vor allem für's Kind...:crazy (Allerdings muss ich auch sagen, dass viele Eltern ihr Kind am Gymm anmelden, obwohl es eine Empfehlung für Real- oder gar Hauptschule hat!)


    Mela,


    das liest sich ähnlich wie bei meinem: Linkshänder, Heftführung ist vollkommen uninteressant (er führt jetzt lediglich die Inhaltsverzeichnisse ordentlich, um nicht wieder eine 4 zu kassieren :D), Hauptsache, die Aufgaben sind schnell und halbwegs richtig im Heft. Ich lass ihn eigentlich machen, weil das Urteil der Mutter sowieso nicht wirklich beim Kind ankommt, besser die Lehrerin sagt was.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Bei allem was ich bisher dazu gelesen habe, konnte ich keinen 100%igen Nachweis finden dass es genetisch sei. Lediglich wird dies stark angenommen


    Eine Zusammenfassung findet man z.B.


    Hier


    Die Autoren schreiben, dass der genetische Anteil in der wissenschaftlichen Literatur auf zwischen 50 und 98% geschätzt wird, oft auf 80%. Das Buch ist allerdings alt (von 2006), d.h. die letzten 4 - 5 Jahre Forschung sind nicht berücksichtigt. Das ist in der Genetik eine halbe Welt.


    Es gibt zahlreiche genetische Untersuchungen, in denen verschiedene genetische Merkmale mit ADHS statistisch in Verbindung gebracht werden. Viele der betroffenen Gene hängen mit dem Dopaminrezeptor/Dopaminsystem im Gehirn zusammen. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen von ADHS (unterschiedliche Symptome, unterschiedlicher Zeitverlauf, Erwachsenenform etc.) und es ist nicht verwunderlich, wenn verschiedene Gene eine Rolle spielen.


    Unbestritten ist aber auch, dass es prägende Umweltfaktoren gibt, die (zusätzlich) von Bedeutung sein können und dass das Gestalten der Umwelt ein wichtiger Baustein ist, um Kindern zu ermöglichen Entwicklungsziele zu ereichen.