In den letzten Wochen passiert es immer wieder, dass ich innerlich mein Kind sterben sehe.
Ich stelle mir unbewusst und ungewollt Situationen vor, in denen es stirbt. Mal ist es ein TV Bericht über Krebs oder auch mal eine ganz unrealistische Situation, z.b. dass es aus einem Hubschrauber ins Meer stürzt und ich es nicht retten kann. Oder durch einen Autounfall den ich verursache.
Kurz nach der Geburt hatte ich einen Traum. In dem stand ich vor einer Badewanne, der Vater meines Kindes hat mit dem Kind gebadet. Plötzlich drückte der Vater den Kopf vom Baby unter Wasser und hat mich dabei angelächelt. Meine Gynäkologin kam daraufhin ins Zimmer und sagte, die könne da nichts machen, das sei so.
Immer wieder habe ich solche Träume gehabt. Wie gesagt, es war kurz nach der Entbindung, man sagte mir, das sei bei jeder Frau so.
Allein in der vergangenen Woche ist mein Kind 4mal "gestorben". Ich sah es richtig leblos mit offenen, leeren Augen vor mir liegen. Und ich sehe mich schreiend und schluchzend daneben.
Dieser leere Blick verfolgt mich. Auch der Gesichtsausdruck beim Sturz ins Meer. Ich konnte es nicht festhalten, habe losgelassen.
Jedesmal muss ich mich zusammen nehmen, damit ich nicht in Tränen ausbreche. Auch jetzt habe ich einen dicken Klos im Hals.
Mein Kind ist im Kleinkindalter. Die Zeit des plötzlichen Kindstod ist vorbei. Zu der Zeit hatte ich auch keine Angst.
Die Situationen spielen sich ab, während ich wach bin. Wie ein Film.
Kennt jemand solch Situationen und wie wurde damit umgegangen?
Ich habe langsam das Gefühl, als sei ich psychisch instabil.