Zum Umgang zwingen?

famberle · 24. November 2009

Hallo Ihr Lieben,

tja mal wieder ich.

Einer meiner Großen möchte dieses WE nicht zum KV, auf fragen wieso nicht, sagt er nur mit Tränen in den Augen, er kann einfach nicht da hin. Der Psychologe hat bei ihm auch eine Depression festgestellt. Ich nehm das sehr Ernst, hab das auch mit der Caritas besprochen, die meinten auch, da der Umgang bisher immer statt fand und er partout nicht möchte, dann kann man den Umgang auch mal aussetzen, da es eben nicht darum geht, dass ihm das "Essen" dort nicht gefällt. Es ist etwas Ernsteres. Der Kinderpsychologe hat aber erst im Januar Termine frei, obwohl ich den Sachverhalt geschildert habe.

Ich möchte den Umgang nicht unterbinden, aber ich spüre, dass da etwas vorgefallen ist.

Mein Ex meinte nun per Mail, er muss mitfahren und er wird mit ihm drüber reden, denn ich hätte dem Kind was eingeredet.

Muss ich das Kind dazu zwingen, das macht doch das Verhältnis zum KV für das Kind noch schwieriger.

Ach menno ... gibts denn keine Ruhe?

Monkey · 24. November 2009

Huhu famberle!

Ich würde den Großen auch nicht zwingen. Wenn es ihm so schlecht geht... Und Depression ist nun mal eine Erkrankung. Ich denke, mit einem grippalen Infekt handhabt ihr es auch so, dass das Kind nicht zum Papa geht, oder?

Bin froh, dass mein Ex da etwas einfühlsamer ist. Der sagte anfangs zwar auch, dass das getan wird, was er will... Und das Dropsie mit zu kommen hat.
Aber wir hatten das hier auch schon, dass sie nicht wollte... ihm das auch sagte und er es dann hinnahm und sie dann halt das nächste Mal abgeholt hat.

Ich finde es falsch, ihn zu zwingen!!!
Aber wenn er mit ihm reden will, dann soll er das.. Aber gebe deinen Sohn Halt!!! Das wird vielleicht nicht einfach für ihn den Papa sagen zu müssen, dass er nicht mit möchte.

petkay · 24. November 2009

Hallo,
wir hatten das Thema auch gerade.
Mein Sohn (13)möchte nicht mehr zu seinem Vater.
Er hat seinem Vater einen Brief geschrieben,das er nicht mehr hin möchte.
Keine Reaktion vom Vater.
Dann hat mein Sohn noch einen zweiten Brief geschrieben,das er gerne seine Sachen wieder haben möchte.
Mein Sohn hat uns hier keinen Grund genannt.
Wir hatten nun erste einen Termin beim Psychlogen,dem hat mein Sohn gesagt,das es an der neuen Frau seinens Vaters liegt.
Gestern war mein Ex kurz da und hat die Sachen gebracht.Er versteht es nicht,aber sagte nun gut.
Mein Sohn ist alt genug um zu entscheiden,was er möchte.Ich zwinge ihn nicht dazu,gegen seinen Willen zum Vater zu gehen.

Viele Grüße Petra

**Volleybap** · 24. November 2009

Wie alt ist der Große?

famberle · 24. November 2009

Zitat von Volleybap

Wie alt ist der Große?

Der Große ist fast 11.

Die Caritas hatte auch den Vorschlag gemacht, die Tür offen zu lassen. Es kann ja durch aus sein, dass er Samstagmorgen merkt, er will doch zu seinen Brüdern, was ich bezweifle. Er möchte nicht darüber mit mir reden, es heißt nur, er kann einfach nicht mehr hin. Hab meinen Ex auch gefragt, ob irgendwas vorgefallen ist zwischen den Beiden - natürlich nicht, sagt mein Ex.

Ich hab Angst, dass er durch den Umgang wieder depressiver wird.

Carmen · 24. November 2009

Könnt ihr nicht irgendwie einen Kompromiss vereinbaren?

Der Vater kommt vorbei und redet Zuhause bei Euch mit dem Sohn? Er kann sich dann auch ganz ungezwungen mit Eurem Sohn beschäftigen und fährt dann wieder wenn der Sohn es möchte.
Den Kontakt ganz abzubrechen ist auch irgendwie doof.

Für den Vater ist das ja auch nicht einfach seinen Sohn nicht mehr zu sehen.
Und so zeigt er wenigstens das er für den Sohn trotzdem noch da ist und sei es nur eine Stunde.

**Volleybap** · 24. November 2009

Ab 10 jahren wird den Kindern auch juristisch eine größere Eigenbestimmung eingeräumt. Wenn er nicht geht (und die Geschwister gehen), ist das auch kein Boykott durch Dich.

Ich habe in vergleichbaren Fällen meiner Ex immer gesagt: "Der Knabe will nicht. Ich habe alles probiert, um ihn zu motivieren. Jetzt musst Du ran und Dir Dinge einfallen lassen, die ihn bewegen, am Wochenende zu kommen. Du musst ihm Lust machen..."

Sie schoß zwar dann zurück, aber ich konnte immer schön sagen: Du musst einfach mehr motivieren. Von Dir muss etwas kommen. Da kommt ja gar nüscht ..."

Und schon war ich mein Bauchweh irgendwie los ...

Haselmaus · 24. November 2009

Ich würde das Kind keinesfalls zum Umgang zwingen. Mein älteres Kind wollte auch eine Zeitlang keinen Umgang. Da der Vater mir daraufhin mit dem Jugendamt drohte, hab ich die Initiative ergriffen und bin selbst mit den Kindern zum Amt. Die Sachbearbeiterin hat zunächst mit mir - um sich die Lage insgesamt erklären zu lassen - und dann mit dem Kind allein gesprochen. Anschließend sagte sie, das Kind ist alt genug und möchte keinen Umgang, das muss man respektieren. Ich hab damals auch erklärt, dass ich bei Umgangswunsch auch vermitteln würde. Mein anderes Kind wollte Umgang und hat diesen auch wahrgenommen. Dem Vater hat die Sachbearbeiterin dann erklärt, dass das Kind das Recht hat, den Umgang einzustellen. Inzwischen findet wieder Umgang statt, die Umgangspause dauerte ca. 1,5 Jahre.

famberle · 24. November 2009

Tja die zuständigen Sachbearbeiter sind heute den ganzen Tag nicht verfügbar gewesen. Hab mir mehr oder weniger die Finger wund telefoniert. :hae:

Hab denen mal eine Mail geschickt in der Hoffnung, dass ich vor Freitag Nachricht erhalte. Ich möchte den Großen auf keinen Fall dazu zwingen, denn dann kann ich schon heute sagen, was passieren wird. Mein Ex wird das Kind dermaßen unter Druck setzen - ja das kann er leider nur zu gut, hat ja bei mir auch jahrelang funktioniert - und das Kind wird sich komplett verweigern. Und dann steh ich erstmal da.

Es geht doch nicht um ein halbes Jahr, sonder um 1 Mal.

Haselmaus · 25. November 2009

Nicht telefonieren, hingehen. Wenn ihr schon einen Sachbearbeiter habt, einen Termin ausmachen, das geht auch per Mail. Ansonsten haben die Jugendämter auch offene Sprechstunden, wo man ohne Termin hingehen kann. Im Notfall würde ich auch einfach so da auftauchen - entweder, man findet dann einen freien Sachbearbeiter oder bekommt einen kurzfristigen Termin.

famberle · 25. November 2009

Zitat von Haselmaus

Nicht telefonieren, hingehen. Wenn ihr schon einen Sachbearbeiter habt, einen Termin ausmachen, das geht auch per Mail. Ansonsten haben die Jugendämter auch offene Sprechstunden, wo man ohne Termin hingehen kann. Im Notfall würde ich auch einfach so da auftauchen - entweder, man findet dann einen freien Sachbearbeiter oder bekommt einen kurzfristigen Termin.

Kurz zur Info: Caritas hat die Funktion des JA übernommen, die Mitarbeiter sind aber nur telefonisch erreichbar, von den 2en ist einer im Urlaub, so das der andere Sachbearbeiter noch mehr Arbeit hat. JA sagt, "Ihren Fall haben wir an die Caritas abgegeben, dort sind die Gesprächspartner für Sie, außerdem kennen wir Ihren Fall nicht so wie die Leute dort". :nawarte:

Malina · 25. November 2009

Ich denke ich würde ihn 'zwingen' wenigstens zum gemeinsamen Essen hinzugehen o.ä.
Man weiß nicht was vorgefallen ist. Das kann auch was ganz banales sein. Mit 11 ist man ja schon fast in der Pubertät. Vielleicht ging ihm was gegen den Strich. Aber Kinder müssen auch lernen das man Konflikten nicht immer aus dem Weg gehen kann. Vielleicht kannst du ja mitgehen?!

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