Wie lange muss man sich das antun?

  • Hallo Zusammen,


    mein Ex-Mann und ich sind nun 2 Jahre getrennt und seit Juni diesen Jahres geschieden. Unsere Tochter lebt bei mir und mir ist auch sehr wichtig, dass sie Zeit mit ihrem Papa hat, so dass er sie jede Woche sieht. Nachdem ich mit der Scheidung auch den Kontakt zum gemeinsamen Freundeskreis abgebrochen habe, bekommt er aus meinem Leben nicht mehr viel mit. Tja, und nachdem ihm dieser Zugang verwehrt ist, kommen bei jeder "Kindsübergabe" (welch übles Wort *seufz*) irgendwelche Spitzen, die mich treffen, da es gegen meine Erziehungsformen etc. geht.


    Auch flippt er aus, wenn ich mich z.B. verweigere, dass wir Heilig Abend zusammen feiern, da ich das Geheuchel einfach daneben finde und meiner Maus nicht wirklich weiterhilft. Er hat wieder eine Partnerin, die auch ein Kind hat und daher kann ich nicht nachvollziehen, warum er sich nicht einfach auf seine Zukunft freut, anstatt immer noch mit der Vergangenheit zu hadern und dort nachzutreten, weil ich damals gegangen bin.


    Das Schlimmste daran ist, dass ich dann innerlich aufgewühlt bin (was ja sein Ziel ist) und ich dadurch meiner Maus gegenüber nicht so ausgeglichen sein kann und sie eigentlich die Leidtragende an allem ist.


    Hat jemand einen Tipp, wie man ihn hier etwas auf eine normale Umgangsform mir gegenüber bringen kann? Gibt es hierzu Beratungsinstitute oder was auch immer, damit endlich Ruhe einkehrt und er mich einfach wie einen Menschen behandelt?


    Wäre Euch sehr dankbar.


    LG
    Sophia

    Das Einzige, was Du in diesem Leben wirklich bereust,
    sind die Risiken, die Du nicht eingehst.


    Wenn Du die Chance hast, glücklich zu sein, dann ergreife sie mit beiden Händen,
    und zur Hölle mit den Konsequenzen
    :rolleyes:

    2 Mal editiert, zuletzt von Sophia23 ()

  • Warum lässt du dich auf Diskussionen mit ihm ein? Er hat ja offenbar nur die Möglichkeit dazu BEI der Kindesübergabe. Und da ist das Kind anwesend!


    Mein Ex hat es auch öfter versucht mich bei dieser Gelegenheit unter Druck zu setzen. Ich habe nur immer ganz freundlich darauf hingewiesen, dass ich sowas nicht hier und jetzt vor dem Kind mit ihm besprechen werde und er sich anerweitig mit mir in Verbindung setzen könne, wenn er das wünscht.


    Weihnachten zusammen zu feiern halte ich persönlich für eine Zumutung (je nach Verhältnis - es mag ja auch Ausnahmen geben). Man würde dem Kind damit auch eine "heile Welt" vorheucheln - Mama und Papa - als traute Familie, wo in Wahrheit keine ist. Er sollte zusehen seinen Hl. Abend anders zu verbringen. Einer der Weihnachtsfeiertage steht ihm ja zu, da kann er dann ja selber mit seinem Kind Weihnachten feiern.
    Aber all das würde ich nie vor dem Kind mit ihm besprechen. Vor allem, weil bei dieser Art "Gespräche" selten die Stimme ruhig bleibt.

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Hallo Shanaja,


    danke für Deine Antwort.


    Ich antworte ihm hierauf auch meistens nicht, da ich es vor ihr nicht austragen möchte. Am Wochenende, wo sie komplett bei ihm ist, bekomme ich dann immer unverschämte Mails mit irgendwelchen fadenscheinigen Behauptungen... auch hier reagiere ich nicht, aber er weiß nach 8 Jahren einfach, wie und wo er mich treffen kann.


    Er versucht einfach immer sich weiterhin in mein Leben einzumischen bzw. mitzumischen... daher denke ich, dass es nur über eine Art Mediator oder so geht, dass er mal seine Grundeinstellung ändert und meine Maus und mich einfach mal unser schönes Leben leben läßt.


    Mit Weihnachten sehe ich es identisch.. es war letztes Jahr Horror und ich bin nicht mehr bereit, dies mitzumachen.. jetzt hat er mir mit Anwalt gedroht und sonstigem... ferner macht er mich vor ihr immer schlecht, was ich tunlichst vermeide, da sie sich ja bei ihm genauso wohlfühlen soll wie bei mir.... und Manieren sind auch nie vorhanden, wenn sie zurückkommt.. Sprüche wie "ich lass sie so viel Fernseh schauen wie sie will, Du wirst es ja begrenzen" finde ich frech und unverschämt.. er zeigt ihr eine "grenzenlose Freiheit" auf und macht es mir dann schwerer, da immer Sprüche kommen wie "beim Papa darf ich aber..", ich sag ihr dann zwar "Du bist jetzt aber bei mir und da gibt es einfach andere Regeln"... es ist einfach nicht schön und es sind unnötige Kämpfe...


    Ich würde ihn einfach gerne zu ner Beratungsstelle schleppen, damit er mich einfach "neutral" behandelt. Ist das wirklich zu viel verlangt?

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  • Ich würde ihn einfach gerne zu ner Beratungsstelle schleppen, damit er mich einfach "neutral" behandelt. Ist das wirklich zu viel verlangt?


    Eigentlich ist das nicht zuviel verlangt. Aber mir scheint eher, als hätte der Gute einfach die Paarebenen noch nicht verlassen. Was er da treibt sind Machtspiele. So lange er innerlich die Trennung noch nicht verarbeitet/abgeschlossen hat wird es nicht einfach sein ihm aufzuzeigen, dass seine Einstellung eher dem Kind schadet.


    Wenn du das hinbekommst, bzw. er dazu bereit ist, dann ist eine Mediation eine super Sache. Mach das ruhig! Ansonsten kannst du nichts tun, als Augen zu und durch. Dass Kinder es immer wieder versuche mit "bei Papa darf ich aber..." das ist eben so. Das kennen wir hier auch zur Genüge. Allerdings hat es bei meiner Tochter ziemlich aufgehört, seit sie begriffen hat, dass es mich und meine Entscheidung in keinster Weise beeinflusst, was sie woanders darf und was nicht. Hier bei uns gelten UNSERE Regeln. Was woanders ist, ist woanders und für mich noch lange kein Maßstab. Es braucht einiges an Zeit und Kosequenz das immer wieder zu wiederholen. Aber wenn du dabei ruhig und vor allem kosequent bleibst, dann wird das auch deine Tochter bald einsehen und die Vergleiche sein lassen. Vielleicht kapiert dann auch dein Ex irgendwann, dass es schöner für ihn UND das Kind ist, wenn er sich mit ihr beschäftigt und sie zusammen etwas machen, anstatt sie vor der Glotze zu parken um DIR damit weh zu tun. - Wir krank.

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Betrachte es doch mal andersherum:
    Wenn Dein Ex die Trennung eingereicht und das Kind mitgenommen hätte, würdest Du dann mit seinem Erziehungsstil vorbehaltlos übereinstimmen? Würdest Du das alles kritiklos hinnemen?
    Und was ist an einem gemeinsamen Weihnachten auszusetzen? Ein Kind würde sich vermutlich sehr darüber freuen. Mir scheint es so auszusehen, als wenn Du auf Teufel komm raus die Trennung demonstrieren möchtest.

  • Und was ist an einem gemeinsamen Weihnachten auszusetzen? Ein Kind würde sich vermutlich sehr darüber freuen. Mir scheint es so auszusehen, als wenn Du auf Teufel komm raus die Trennung demonstrieren möchtest.


    Normalerweise, versuche ich mich zurück zu halten bei dir.
    Heute kann ich nicht anders. :D


    Ersten, sie sind getrennte, da braucht man nichts zu demonstrieren, aber auch nicht auf schöne heile Welt machen.
    Und zweitens, sollen sie gerade weil Weihnachten ist auf Friede, Freude machen?
    Glaubst du nicht, das wäre eine enorme Belastung für beide und dann erst recht für das Kind?


    Es geht darum, dass sie einen vernünftige Umgangsform finden. Nicht mehr und nicht weniger.
    Dazu müssen aber beide bereit sein.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ersten, sie sind getrennte, da braucht man nichts zu demonstrieren, aber auch nicht auf schöne heile Welt machen.


    Kein Grund nicht einen Weihnachtstag mit Papa, Mama, Kind zu verbringen. Was sollte dagegen sprechen?



    Und zweitens, sollen sie gerade weil Weihnachten ist auf Friede, Freude machen?
    Glaubst du nicht, das wäre eine enorme Belastung für beide und dann erst recht für das Kind?


    Nein, ich glaube es wäre gerade im Sinne des Kindes das Weihnachtsfest im Kreise seiner Eltern zu verbringen.

  • Weihnachten ist zwar die Zeit der Märchen und Wunder, aber den kindern Heile Familie vorzuspielen und danach wieder zum Alltag zurückzukehren, das ist schon fast grausam.


    Nach Jahren, wenn die kinder älter sind, mag das gehen.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Radex


    Wenn beide Eltern sich verstehen und das auch wollen, dann macht das vielleicht Sinn. Aber in diesem Fall scheint zumindest einer der beiden Paar und Elternebene nicht trennen zu können und darunter würde das Kind sicher mehr leiden als Freude haben.

  • Gegen ein gemeinsames Weihnachtsfest sprechen eindeutig mehrere Faktoren:


    1. ER hat eine neue Familie
    2. die Eltern haben unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung - vermutlich dann auch bezüglich des Festes und der Geschenke
    3. er belästigt sie vor den Augen des Kindes


    Das Kind spürt in jedem Fall die Anspannung der Mutter und wird Weihnachten nicht genießen.
    Besser ist es, wenn es das Fest zweimal mit je einem ET verbringt. Und warum nicht auch mit Papas neuer Familie einen Tag?


    Außerdem würde ich mich erkundigen, ob nicht eine neutrale Person die Übergabe begleiten bzw. übernehmen könnte.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Radex


    Wenn beide Eltern sich verstehen und das auch wollen, dann macht das vielleicht Sinn. Aber in diesem Fall scheint zumindest einer der beiden Paar und Elternebene nicht trennen zu können und darunter würde das Kind sicher mehr leiden als Freude haben.


    Man muß nicht auf die Elternebene zurückkehren, nur um mit dem gemeinsamen Kind Weihnachten einmal im Jahr zu feiern. Mir scheint es eher so zu sein, als wenn die Mutter dem Ex und dem Kind die vollzogene Trennung demonstrieren möchte. Wenn das Kind das Weihnachtsfest mit Mama und Papa will, und der Ex auch, dann liegt´s nur noch an Mama über ihren Schatten zu springen.

  • Wo steht im Beitrag der TS, dass das Kind mit den Eltern gemeinsam Weihnachten feiern will?


    Ich konnte nur lesen, dass der EX das wünscht.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Wo steht im Beitrag der TS, dass das Kind mit den Eltern gemeinsam Weihnachten feiern will?


    Steht nirgens. Darum schrieb ich ja auch "Wenn..."


    Vielleicht sollte man einfach mal das Kind fragen und dann entscheiden?

  • Und ich weiß, dass sich das ein Kind schon auch wünschen würde, wenn der eine Elternteil genug drauf hinwirken würde.


    Ist es nicht so, dass sich dieses Kind womöglich noch sehr viel mehr wünscht und dann die Hoffnungen neu schüren kann? So war's bei uns. Ich hab mich überwunden und mich dem Argument "für's Kind" gebeugt. Es war furchtbar, das Kind danach wieder auffangen zu müssen. Papa hatte seine Dosis Familie und Weihnachtsfeeling abgeholt und sich zur Flamme auf den Weg gemacht - Mutter hatte das heulende Elend zu versorgen und musste mit dem Kind nochmals den Trennungsschmerz durchleben.


    *edit* Den des Kindes ....

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Schatten zu springen.


    Da gibt es nichts über den Schatten springen.


    Fakt ist, sie sind getrennt und nur weil Weihnachten ist, muss man nicht auf heile Welt machen.
    Sollen sie dem Kind etwas vorspielen was nicht ist?
    Glaubst du wirklich, ein Kind merkt nicht was da gespielt wird.
    Kinder sind klüger wie manche Erwachsener.
    Und Kinder haben ihr feinen Gefühle noch nicht verloren wie Erwachsene.


    Mensch Radex, so verbohrt kannst nicht mal du sein.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • eigentlich hat radex ja recht... es muss die Schuld der bösen Mutter sein... da ja 60% der Scheidugnen von Frauen eingereicht weren ist es auch hier so-.....


    g... ok ich hör besser auf... bevor noch jemand die Ironie nicht versteht :D




    schuldigung fürs oT :nixwieweg

  • Jetzt fehlt nur noch der Vorschlag Weihnachten mit Kind, Ex und dessen Neuer zusammenzufeiern.


    Weihnachten einen auf Happyfamily zu machen und das ganze Jahr hatt man Probleme - ne, nee, neee!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • wie schön das ihr mich daran erinnert, das mein erstes Weihnachten allein mit meinem Sohn vor der Tür steht, ich bin erst vor 3 Wochen etwa aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und ich habe auch überlegt meinem Ex das Angebot zu machen Weihnachten gemeinsam zu feiern. Mein Ex ist nicht der KV allerdings kennt mein Sohn auch niemand anderen seit seinem 8 Monat, für meinen Sohn ist es der KV.


    Mein Ex hat gefragt, ob er meinen Sohn sehen darf und ich habe vorerst nichts dagegen, ich möchte nicht, das mein Sohn eine Bezugsperson verliert, die er liebt und so lange es gut geht...
    Gut gehen heißt für mich aber auch, das mein Ex, wenn Sohnemann weint nicht bei mir anruft und das weinende schluchzende Kind am Telefon überreicht, das mir dann mitteilt, er möchte doch lieber beim Papa wohnen und ich muss dann irgendwie den "Papa" wieder ans Ohr angeln um ihm zu sagen, was er zu tun hat.


    Ich habe letztens einen Fehler gemacht, als mein Sohn zum wiederholten Male "Krank" war, aber nicht krank war und ich meinem Sohn erklärte, wenn Mama nicht arbeiten geht, kann man Mama die Wohnung nicht bezahlen und wir müssen wieder umziehen. Daraufhin hat sich dann das "nicht Krank sein" verstärkt. Bis ich raus hatte, das mein Sohn hofft, wenn ich nicht arbeiten gehe ziehen wir wieder zu "Papa"...herrje. Und damit ist dann auch irgendwie das gemeinsame Weihnachten gestorben. Das kann nicht gut für meinen Sohn sein. Also lieber in die "harte Nuss" beißen und allein Weihnachten feiern und furchtbar rumheulen, wenn Sohnemann im Bett ist, als weiter Hoffnungen schüren.