NEIN!

  • Hallo Ihr Lieben,


    meine 21 Monate alte Tochter sagt zu allem nur noch "Nein". Ob essen, Windel wechseln, anziehen, auf der Straße die Hand nehmen... :motz:


    Manchmal spielt sie ruhig vor sich hin, um dann plötzlich laut und vernehmlich "Nein!" zu sagen und weiterzuspielen. :crazy


    Nun gibt es Situationen, da kann ich ihr Nein nicht einfach so stehen lassen. Wenn wir z.B. wegmüssen, oder sie auf der Straße meine Hand nehmen muss, oder wenn sie gerade dabei ist sich in einen Bach zu stürzen etc.. Ich finde es furchtbar, dann das sich sträubende und wehrende Kind wegzuzerren! Ruhig mit ihr sprechen, um ihr die Situation zu erklären, kommt aber gar nicht bei ihr an - oder nicht mehr, denn bis vor kurzem klappte das noch gut.


    Habt Ihr Tipps? Ist das eine Phase, deren Dauer sich abschätzen bzw. beeinflussen lässt?


    Ratlose Grüße :frag
    Borgia

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  • Am besten ist es, ihr eine Wahl zu geben (willst du den grünen oder den roten Pulli anziehen?) Wenn das nicht möglich ist, die Anweisung nicht so aussprechen, dass es wie eine Bitte klingt. Also nicht fragen, ob sie deine Hand nimmt, sondern sie anweisen, deine Hand zu nehmen. Manche Sachen kann man halt nicht diskutieren. Sie hat gerade festgestellt, dass sie einen eigenen Willen hat und den probiert sie jetzt aus.
    Ich kenne kein einziges Kind, das diese Nein-Phase nicht hatte. Keine Sorge, sie vergeht. Dann kommt Aber.....

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • In dem Alter verstehen die Kinder schon, wenn man ihnen erklärt "hier ist die Straße, hier gibt's nur mein Ja oder Nein" ....


    Wir haben in diesem Alter ein Kommando etabliert: "Stop, Halt!"
    Das Kind hatte sofort stillzustehen, egal wo's grad war - wir haben das eine Zeitlang geübt, dann hat's gesessen.


    Ansonsten fand ich gerade so Situationen wie ein energisches "nein" beim Spielen zu sich selbst immer total süß. Wer weiß, woran das Kind in diesem Moment gedacht hat. :D

  • Fang bloss nicht an zu diskutieren :rolleyes:


    Es liegt jetzt an dir, wie konsequent du bist. Wenn sie merkt, das dein nein ein jein ist, hast du schon verloren :lach , dann dauert die Phase ewig.
    Das Beispiel mit dem Pulli ist gut. Wenn sie den ersten nicht will und den zweiten den du ihr alternativ anbietest auch nicht, hat sie Pech gehabt und darf nicht mehr entscheiden.
    Gib ihr vor allem auch die Möglichkeit ihre Handlung und dein Nein in Bezug zu setzten.
    "Wenn du mit den Schuhen in den Bach gehst, müssen wir sofort nach Hause und das Entenfüttern ist aus." Sie wird sich nasse Füsse holen und ihr werdet nach Hause gehen. Punkt. Am nächsten Tag das gleiche aber wir haben gelernt, also hilf ihr: "Wenn wir Enten füttern gehen, musst du die Gummistifel anziehen..."
    Je schneller sie begreift, das dein Nein ihr gut tut, um so eher kommt sie damit klar.


    Je schneller du begreifst, das dein Nein nur eine Hilfestellung für einen anderen Menschen ;) ist, um so eher kommst du damit klar :D


    (Nein, mit den Typen gehst du nicht in die Disco... :ohnmacht: )



    Volker

  • Sorry,aber... :lgh:lgh


    Das kenn ich zur Genüge und man ist echt mit den Nerven am Ende :ohnmacht:


    Die Phase kommt und geht und kommt dann wieder in anderer Form :D


    Ein stückweit auch gut so.Die Kinder versuchen ihre eigenen Grenzen zu finden und testen natürlich wie und wo es geht.
    Kinder brauchen auch ihre eigenen Grenzen und Nein sagen muss gelernt werden.
    Ein Kind soll und muss ja auch lernen Nein sagen zu dürfen.
    Das darf man nicht vergessen


    Versuch konsequent zu sein und fang nicht an zu diskutieren und gaaaaaanz wichtig:
    Es geht vorbei und stärkt Dich für das was noch kommt


    Viel Kraft und Nervenstärke wünsch ich Dir


    VG coca

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure lieben Tipps! Das hört sich alles vernünftig ung gut an.


    Nur an der Umsetzung hapert es bei mir.


    Aktuelles Beispiel: Kind soll zu mit uns/mir Abend essen. Sie muss Hunger haben, will aber eigentlich spielen. Also sitzt sie auf dem Stühlchen, jammert "laufen, laufen, laufen...nein, nein, nein" und stößt die Teller weg. Ich erkläre mehrfach ruhig sinngemäß: Erst was essen, dann wieder laufen. Interessiert sie aber nicht. Sie steigert sich in einem Wut-Heulanfall hinein. Es gibt drei Möglichkeiten: das heulende Kind am Tisch sitzen lassen - essen tut sie deswegen trotzdem nix. Selbst wenn man ihr das Lieblingsessen auftischt. Ihr ihren Willen lassen - das wäre gegen das Motto "Grenzen setzen". Oder, und ich gebe zu, das ist schon passiert, mir gehen die Nerven durch und ich brülle sie an.


    Alles nicht gut und am Ende hat sie nichts gegessen. Nun ist sie eh schon sehr schlank und ein paar Vitamine sollte sie ja auch zu sich nehmen.


    Was würdet ihr in genau diesem Fall tun?


    Sorry, ich stehe echt auf dem Schlauch zur Zeit und meine Nerven liegen eh schon blank.


    Liebe Grüße
    Borgia

    Einmal editiert, zuletzt von Borgia ()

  • Hast Du ihr das Essen angekündigt?
    So nach dem Motto "geh nochmal schnell laufen in 5 Minuten gibt's essen?" ... und dann den Countdown runter gezählt? Kinder möchten ungern unterbrochen werden bei dem was sie tun.

  • Kenn das auch ,aber bevor du sie anschreist, denk daran das du bestimmt auch nicht gern angeschrien wirst, mach kurz die Augen zu und hol tief Luft oder mache etwas damit du wieder runterkommst.


    Es geht hier auch um Kraftproben und wenn du die Beherschung verlierst, bist du auf Kleinkinderebene runtergegangen und da ist Sie dir überlegen.



    Halt durch,das geht vorbei, nur je mehr du nachgibst um so schlimmer wird es.



    Gruß


    Christian

  • Hi,
    meine Kleine ist jetzt 16 Monate und macht das auch so oder ähnlich...
    Prinzipiell sagt sie "NEIN", greift dann aber doch zur Schokolade, "NEIN" zum Mittagessen oder Bettgehvorschlag.
    Noch find ich es niedlich, aber Du hast irgendwie meine Hoffnung nun ruiniert...
    Da hilft mir nur das fleißige Mitlesen hier....
    Jeanny

  • @Marlene: Ja, ich sage immer: Essen ist gleich fertig, jetzt kannst Du noch ein bisschen malen (oder was auch immer) und dann setzen wir uns an den Tisch... da kommt dann schon das erste "Nein!". :frag


    @ Christian: Bin mir dessen bewusst und fühle mich auch schlecht dabei - aber richtig im Griff hab ich's noch nicht... :(

  • Allein mit drei kleinen Kindern habe ich meine Prioritäten so sortiert, dass ich so glimpflich wie möglich durch den Tag kam. So wollte z. B. ein Zwilling bis zum 3. Geburtstag nicht beim Essen sitzen. Also durfte er im Stehen essen. Das war mir da nicht wichtig genug. Dafür war die Bettzeit einzuhalten, denn das war mir wichtig :muede


    Also ich finde, manches Nein vom Kind darf man durchgehen lassen, da fühlen sie sich auch ernst genommen. Nur konsequent muss man sein. Nicht: mal so, mal so.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Kinder sind doch unheimlich neugierig und vorallem auch lernwillig. Ich habe bei meinem zweiten Sohn die gleichen Probleme gehabt. Das Essenproblem hab ich so gelöst, dass er sein Schnittchen alleine machen durfte. Mit nem Plastemesserchen durfte er sich auf seiner Schnitte austoben, hatt er halt ein bissi Butter draufgeschmiert, danach hatt er sich selber seine Wurst draufgelegt usw.



    Oder wir haben mit Ausstechformen die Schnitten entsprechend gestaltet, dass fanden meine Jungs ziemlich klasse.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    ich kann dir nur den einen Rat geben, mach keinen Stress mit dem Essen. Wenn sie nicht möchte, dann lass sie spielen und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal. Der Zwang zum Essen schafft frühzeitig Anlagen zur Ess- und Brechsucht.


    Viele Grüße und gute Nerven.

  • ... jaja... das mit dem NEIN.... Manchmal muss man einfach auch mal aushalten, dass das Kind heult. Meine kann richtige Schreianfälle bekommen, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht. Ich bin dazu über gegenagen und kündige an, was ich/ wir vorhaben. Dreimal i.d. R. Wenn sie dnan immernoch nicht will, oder bockt, dann tu ich was getan werden muss trotzdem und sie protestiert eben.
    An der Strasse gibts keine Diskussionen, sondern Ärger mit Mama, wenn das herzel nicht hören will.
    Beim Essen wird man vom Stuhl geschickt, wenn man meint drauf stehen zu müssen, Mamas Essen klaut, Saft piddelt usw. Das hilft, wenns auch ab und an laut wird.
    Meine sagt mittlerweile "mag ich nich...donnerwetter" :D . Juckt mich nur bedingt. Haare werden gebürstet, auch wenn Madamchen das nicht mag, Windeln werden gewechselt bevor sie explodieren, die Richtung beim Spaziergang bestimme ich....etc. Ausdiskutieren kommt später.


    Und ich halte das für eine ganz wichtige Schule, dass man auch mal merkt, dass man mit heulen, zicken, toben und Gekreische nicht erreicht, was man meint zu wollen. Wichtig ist, selber ruhig, aber bestimmt bleiben. Ab und an auch mal wirklich autentisch zeigt, dass einen das annervt... so ungefähr: meine Güte nu bin ich aber sauer... das macht mich ganz wütend....
    Das darf und muss ein Zwerg auch erleben.
    An die Kraft geht einem das auf jeden Fall. Aber es wird schlimmer, wenn man da anfängt zu diskutieren, oder inkonsequent ist....

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()