geburtsbericht-fühle mich immer noch als versagerin

  • hallo ihr lieben.
    am freitag denn 26.6.09 ging los.hatte termin zur einleitungum 6 uhr sollte ich in dir klinik kommen.die schwestern haben mich aufgenommen und auf mein zimmer gebracht.10 min später hatten sie mir schon die erste tablette eingeführ.wehen kamen,leider zu schwach., das war um 7:30.eine std. ctg.wehen waren vom erdboden verschluckt,mumu 2cm offen.6std. später die zweite tablette.und die schluck ein wie ein blitz.wehen ohne ende.und es ist so wie alle sagen.eingeleitete wehen sind die hölle.gerade wenn man die wehen im rücken hat und nicht im bauch.man glaubt jemand bricht einen die wirbelseule.um 15 uhr untersuchung mumu nur 2cm also keine veränderung, nach so vielen std.
    um 21 uhr eine weitere untersuchung und ctg.mumu immer noch 2cm, aber wehen ohne ende und ohne pause.
    um 22uhr habe ich eine wehen hemende tablette bekommen (warum auch immer)damit ich die nacht zum ausruhen habe. die hat leider nichts gebracht und somit habe ich die ganze nacht geheult vor schmerzen.
    um 7uhr morgens ctg wehen vorhanden.
    mumu ob ihr es glaubt oder nicht.....2cm auf.
    also immer noch keine veränderung.


    [b]geburtsstillstand[b]


    12uhr..........kaiserschnitt wird vorbereitet
    13:04...........wurde ich mein schatz an mir vorbei getragen.meine mutter hinterher und ich im op liegend.
    um 15 uhr war entdlich alles vorbei
    nach einer std. im aufwachraum konnte ich ihn entdlich im arm halten.


    ich fühle mich so sehr als versagerin ich weiß nicht warum.ich träume mindestens 2 mal die woche von dieser geburt, und immer wenn ich dran denke bin ich am heulen.naja aber ich bin froh das ich jetzt zu haus mit meinen jungen bin.


    so das war meine erste und wohl erst mal letzte geburt

  • Hallo!


    Du solltest dich wirklich nicht als Versagerin fühlen!! Du hast viel mitgemacht und das muss man anerkennen!! :respekt Manche Frauen haben mit einer Geburt Glück und bei manchen Frauen läuft es nicht so gut. Du hast die Geburt wahrscheinlich noch nicht verarbeitet oder verkraftet und daher kommen vielleicht die Träume, im Unterbewußtsein willst du diese Geburt verarbeiten und das wirst du bestimmt auch irgendwann!! Fühle dich :knuddel und du bist mit Sicherheit nicht die erste Frau, die das leider mitmachen musste. Keine von euch ist deswegen eine Versagerin!! Du hast immerhin ein Kindchen bekommen und das ist super! :-)


    LG, Kayla

  • Ich reich dir mal die Hand :winken: - so ne Geburt haben meine Tochter und ich auch hinter uns - 43 Stunden, auch wie du beschreibst mit sich überschlagenden Wehen, pda die nix nutzte und am schluß dann Saugglocke, weil die Kleine in der Nabelschnur verheddert war...


    Hatte ich mir auch irgendwie anders vorgestellt, und am anfang hab ich auch gesagt: nie wieder.


    Heut (acht Jahre später) bin ich wohl zu alt, aber ich hätte gern noch mehr Kinder bekommen und hätte das gleiche dafür nochmal auf mich genommen.


    Mit der zeit gibt sich das Versagensgefühl und man kann sehen, dass man bei so einer Geburt eigentlich viel mehr leisten mußte, als wenn man das Kind in 3 Stunden "normal" geboren hätte.


    Ich habe mir irgendwann mal das Geburtsprotokoll der Hebamme kopieren lassen (nicht den kurzen Arztbericht). Das alles nochmal minutenweise nachzulesen hat zwar einige Tränen hervorgeholt, aber gut getan. Wenn man mit einigem Abstand nochmal liest, was man da geleistet hat, dann ist man nicht mehr Versagerin, sondern Siegerin. Und das Kind auch.


    Durch deine Kraft, das stundenlang auszuhalten, hast du Euch beiden das LEBEN erhalten!!!! Du kannst stolz auf dich sein.

  • [quote='Schlotterlotte',index.php?page=Thread&postID=433741#post433741]Ich reich dir mal die Hand :winken: - so ne Geburt haben meine Tochter und ich auch hinter uns - 43 Stunden, auch wie du beschreibst mit sich überschlagenden Wehen, pda die nix nutzte und am schluß dann Saugglocke, weil die Kleine in der Nabelschnur verheddert war...


    Hatte ich mir auch irgendwie anders vorgestellt, und am anfang hab ich auch gesagt: nie wieder.


    Heut (acht Jahre später) bin ich wohl zu alt, aber ich hätte gern noch mehr Kinder bekommen und hätte das gleiche dafür nochmal auf mich genommen.


    Mit der zeit gibt sich das Versagensgefühl und man kann sehen, dass man bei so einer Geburt eigentlich viel mehr leisten mußte, als wenn man das Kind in 3 Stunden "normal" geboren hätte.


    Ich habe mir irgendwann mal das Geburtsprotokoll der Hebamme kopieren lassen (nicht den kurzen Arztbericht). Das alles nochmal minutenweise nachzulesen hat zwar einige Tränen hervorgeholt, aber gut getan. Wenn man mit einigem Abstand nochmal liest, was man da geleistet hat, dann ist man nicht mehr Versagerin, sondern Siegerin. Und das Kind auch.


    Durch deine Kraft, das stundenlang auszuhalten, hast du Euch beiden das LEBEN erhalten!!!! Du kannst stolz auf dich sein.[/quote



    danke mir schießen grad wieder die tränen hoch.muss mich grade richtig zusammenreisen.denn letzten absazt hast du echt schön gesagt. ja denn geburtsbericht habe ich mir auch angefordert.aber bis jetzt hab ich noch nichts bekommen.und das ist schon 2monate her.

  • Hallo junimama,



    die Geburt meines Sohnes verlief fast genauso wie Deine , nur das meine Wehen nicht so stark waren . Das Gefühl was Du hast , kenne ich nur zu gut. Ich hab es nach 6 Jahren auch noch ab und zu, mir hat ein Gespräch mit einer Therapeutin geholfen um davon einiger Massen weg zukommen.
    Du bist keine Versagerin , für Dich und Dein Kind war es wohl eine richtige Entscheidung der Ärzte , den Ihr beide seit wohl auf und das ist was doch erstmal zählt .


    Lass Dich mal virtuell in den Arm nehmen , ich kann Dir sagen dieses Gefühl wird schwächer werden ....


  • ich fühle mich so sehr als versagerin ich weiß nicht warum.ich träume mindestens 2 mal die woche von dieser geburt, und immer wenn ich dran denke bin ich am heulen.naja aber ich bin froh das ich jetzt zu haus mit meinen jungen bin.


    Du hast das Gefühl bzw. die Träume, weil Du die Geburt, so wie Du sie erlebt hast, nicht verarbeitet hast. Dein innerer Wunsch war sicherlich ein anderer, nicht so kompliziert, nicht so mit diesen herbeigeführten Schmerzen, nicht mit dieser Schwere, nicht mit dieser Angst, was muss ich aushalten, was muss mein Kind aushalten, die Sehnsucht.


    Das braucht seine Zeit und ggf. Hilfe (in therapeutischer Sicht, wenn es länger anhält) und vielleicht ist auch eine Auszeit ohne Kind möglich,
    die Du dann sinnvoll für Dich alleine nutzen kannst um Kräfte zu tanken und das ist auch wichtig um zu sich selbst zu finden und nicht
    stehen zu bleiben.


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Sei Dankbar für den Kaiserschnitt - bei mir war es dafür zu spät und meine Tochter wurde vaginal operativ entbunden - das ist kein Spaß ich hab fast 3 Monate nur gelegen und bin 6 Monate gekrochen.
    Versuch es mal von dieser Seite zu sehen - klar, ein KS ist nicht toll und keine Glanzleistung (sagt man im allgemeinen so... - BLÖDSINN) - aber manchmal einfach der bessere Weg wenn nichts geht.

  • Fühl Dich nciht als Versagerin!
    Bei mir haben sie das Einleiten nur mit Gel versucht und nachdem sich 24 Stunden nichts tat haben sie gleich einen Kaiserschnitt gemacht. Bei mir war der Muttermund nie weiter als 1 cm auf. :(


    Freu Dich über Deinen Kleinen Schatz und sei stolz, dass du die Schmerzen ausgehalten hast.

  • Ich habe 16 Jahre nach dem Notkaiserschnitt noch immer das Gefühl, meinen Sohn nicht geboren zu haben. Er wurde mir rausoperiert.
    Die Zwillis habe ich mit geplantem Kaiserschnitt entbunden und da habe ich dieses Gefühl nicht.
    Es ist wohl der Schock, der einen lange begleitet. Ich habe nie mit einem Arzt darüber gesprochen. Sei du klüger als ich.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Hallo, erstmal GLueckwunsch zu deinem Sohn :).


    Ich weiss nicht, ob das weiterhilft, aber ich wurde auch eingeleitet. Bei mir ging es aber Schlag auf Schlag. Hammerharte Wehen (du hast schon recht: man denkt, jemand bricht einem alles) ueber ca. 5 Stunden. Danach kam meine Tochter, sie war blau, hat erst nicht geatmet, da sie immer mit voller Wucht auf mein Schambein geknallt ist bei den Wehen hatte ihr Kopf eine Riesenbeule. Ich hab nach dieser Vaginalgeburt soviel Blut verloren, dass fast eine Konserve noetig war, konnte mich die ersten tage garnicht um mein Baby kuemmern, und konnte ausserdem 3 Monate nicht sitzen. Das waere ja alles ok gewesen, wenn die Geburt wenigstens meiner Tochter gut getan haette. Hat sie aber nicht. Sie hat 3 Monate am Stueck geschrien und wie gesagt war der Apgar auch nicht toll. Das waere dann vielleicht deine Alternative gewesen, wenn es doch noch auf natuerlichem wege geklappt haette....


    Eine Geburt verlaeuft selten so, wie man es sich wuenscht. Hauptsache, der kleine Mann ist da udn gesund und du hast das prima gemacht. Einleitung ist eben schon mal an sich nicht natuerlich, aber da kommt man eben manchmal nicht drum herum. Ich denke, dass fuer meine Tochter ein Kaiserschnitt sicher eine sanftere Variante gewesen waere als bei kuenstlich produzierten viel zu starken Wehen gegen mein Schambein zu donnern (sie hatte auch dauernd Herztonabfaelle bei der Geburt - war einfach sehr stressig).

  • Auch ich hatte eine traumatische Geburt.
    Es gibt ein gutes Buch, daß mir weitergeholfen hat.
    "Es war eine schwere Geburt..." von Viresha Bloemeke
    Wie traumatische Erfahrungen verarbeitet werden können.


    Ich würde auf jeden Fall versuchen, das erlebte zu bearbeiten. Denn sonst bestimmt die Angst und auch das Versagensgefühl dein Leben.
    Welchen Raum hat Sexualität, wenn man panische Angst hat schwanger zu werden?
    Wie geht man mit einem eventuellem Kinderwunsch um?


    Es tut mir leid für dich. :troest


    Liebe Grüße Ute

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Wir hatten auch eine traumatisierende Geburt, die insgesamt 22 Stunden ging. FB geplatzt, aber nur leichte Wehen und der MM war nur 1 cm offen... Irgendwannn nach einigen Stunden wurden die Wehen heftiger, dann irgendwann unerträglich, jede Minute eine Wehe und mein ganzer Körper verkrampft. Aber der MM war nur 5 cm offen...! Nach der PDA, die ich eigentlich im Vorfeld total abgelehnt hatte, konnte ich dann endlich mal wieder kurz verschnaufen und mir wieder vorstellen, die nächsten Stunden zu überstehen. Doch nach nur 10 Minuten PDA-Wirkung rauschten bei meinem Kleinen nochmal die Herztöne derartig ab, dass sofort ein Notfall-Kaiserschnitt mit Vollnarkose eingeleitet wurde. Ich habe auch irgendwie das Gefühl, den wichtigsten und schönsten Teil verpasst zu haben... Aber bin froh, dass es meinem kleinen Sohn dann gut ging und wir es geschafft hatten :-)
    Man kann es sich halt nicht aussuchen, wichtig ist doch nur, dass es die kleinen Engelchen jetzt da sind :knuddel
    Eine weitere Schwangerschaft und Geburt kann ich mir nicht vorstellen, dazu ist zuviel passiert. Aber wir versuchen, das Negative aus der Vergangenheit hinter uns zu lassen und freuen uns auf die schöne Zeit, die vor uns liegt :sonne


    LG

  • Ich mach nicht mit bei "ich hatte auch" und erzähl dann womöglich Sachen, die die liebe Tinka verwirren könnten. Nicht umsonst hat sich über "unsere" Geburt kurz danach der Schleier des Vergessens gelegt. :D


    Sich bei einer Geburt Noten in der Performace verteilen zu wollen, kommt doch nur von der heutigen Standardisierung auf individuellem Niveau. Eine Geburt hat gefälligst spontan, vaginal, glücklich zu sein. Sie hat ca. 12 Stunden zu dauern und auf dem Stuhl / in der Wanne / hängend in den Ringen stattzufinden. Alles hat so zu sein, wie frau das irgendwann mal entschieden hat. Frau liest ungeheuer viel gelehrte Bücher über Vorteilen, Nachteile, Folgen, das glücklich entbundene Kind und trifft dann eine vermeintlich erwachsene Entscheidung. Nur - da gibt's nun mal kaum was zu entscheiden. Eine Geburt ist Natur pur, neue eine/einer entscheidet ... und das ist das Kind.


    Dieser Druck ist selbstgemacht. Und die Folge davon ist der Frust.


    Ich mach's kurz: Du hast das Kind ausgetragen, es ist gesund, es ist hübsch?
    Gratuliere, Du bist eine tolle Frau!!!

  • Offensichtlich hast du keine Ahnung, was eine traumatische Geburt ist und offensichtlich hast du dich auch sonst noch nicht mit Traumaforschung beschäftigt.


    Solche Erlebnisse können zu Postnatalen Depressionen führen, die ihrerseits wiederum in Suizid oder schlimmeren enden können. Sprüche wie, "das Kind ist hübsch - du bist eine tolle Frau" helfen da vermutlich leider nicht weiter. Besser wäre, wenn man die Frauen ernst nimmt und das Geschehene nicht schön redet oder zur Verdrängung rät.


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Ich rate nicht zur Verdrängung - da hat die Natur sowieso ihre ureigenen Mechanismen.
    Aber ich rate zur Akzeptanz. Das ist ein gewaltiger Unterschied


    Wichtig ist für mich der schnellstmögliche Ausstieg aus der Selbstbeurteilung "versagt" "Versager" oder "das habe ICH nicht gut gemacht". Hier war ein gutes Stück Natur am Werk, das die eigenen Pläne und Hoffnungen nun mal zunichte gemacht hat.
    Das Trauma muss bearbeitet werden, damit der Schock sich nicht durch's ganze Leben zieht - aber als Ereignis, das einem widerfahren ist, nicht in den Bahnen von Schuld und Versagen.


    Nix für ungut, aber wovon ich ne Ahnung hab, weiß ich im Regelfall ganz gut. :brille

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Marlene hat recht. Wäre ich nicht so geschockt gewesen über meinen ersten KS und hätte ich meine Gefühle aufarbeiten können, dann wäre das viel besser für mich gewesen. So aber, empfinde ich meine erste Entbindung heute noch als etwas negatives.
    Das ist sehr schade und man sollte werdenden Mütter wirklich nicht vorgaukeln, es müsste so oder so ablaufen und nur nebenbei erwähnen, dass es auch anders kommen kann. Sowas verhallt nur ungehört.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit