Zwiegespaltene Gefühle wg. Umgang

  • Hallo!


    Ich probier's nochmal...hab davor vielleicht die falsche Kategorie gewählt.


    Aber die Gefühle quälen mich jetzt schon länger und sie werden lauter. Ich hoffe nach wie vor auf eure Schilderungen und wie ihr mit solchen Gefühlen umgegangen seid. Ändert sich das irgendwann??


    Ich fühle mich total zwiegespalten. Derzeit findet kein Kontakt zwischen meinem Kind und dem Vater statt. Das hat auch Hand und Fuß, da die Situation irgendwann für uns richtig gefährlich geworden ist. Alle Möglichkeiten seinerseits, um Umgang wahrzunehmen oder zu ermöglichen, hat er ausgelassen...Ich vermute, weil's ihm zu anstrengend war/ist.
    Mein Kind hat Kontakt zu der übrigen Familie von ihm, da ich möchte, dass sie auch den anderen Teil ihrer Familie kennt. Aber es ist die Familie und nicht der Vater.
    Näherungsverbot, Anzeige etc. halten mich derzeit zurück, wieder weich zu werden..ABER es fällt mir wirklich schwer und es schmerzt mich seltsamerweise.
    Ich fühle mich total zwiegespalten und ich frag mich, warum??? Prinzipiell hat er durch sein Verhalten es unmöglich gemacht, weiterhin Umgang zu ermöglichen und er hat alles dran gesetzt, dass es zu keinem mehr Umgang kommt.
    Aber trotzdem suche ich nach Möglichkeiten. Frage mich, ob es sich bzw. er irgendwann ändert und wieder Umgang möglich ist und wenn ja, wie? Und wann ist die Zeit? Ob die treibenden Gefühle meine Sehnsucht, nach Vater, Familie etc. sind oder ob ich es echt für die Kleine möchte... Es dreht sich in meinem Kopf rund und rund und rund...obwohl ich weiß, das, bis er sich ändert oder ein ernsthaftes Interesse an den Tag legt, kein Umgang o.ä. statt finden wird...Ich finde es schrecklich!!


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Hört das Karusell irgendwann auf? Hatten eure Kinder und Väter oder auch Mütter irgendwann die große Einsicht und es gab wieder Umgang?


    lg, cola und :thanks:

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ich habe glücklicherweise keine Erfahrung was dein Problem angeht. Daher kann ich auch nicht sagen, wie es da weiter geht.
    Aber wenn die Situation so verfahren ist, dann hast du ja gar keine Wahl. Die Situation tu dir weh und das ist auch verständlich, aber eine Alternative scheint es ja nicht zu geben. Und ob es je eine geben wird, liegt nicht in deiner Hand.
    Kann es sein, dass du den Verlust deiner Beziehung noch nicht zu Ende betrauert hast?

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Hi,


    kommt mir bekannt vor. Aber du musst schauen, was für dich und das Kind das beste ist. Einen Elternteil zum Umgang zwingen kannst du nicht. Wenn du versucht hast es in Ruhe anzusprechen und deine Wünsche nach Umgang geäußert hast und er nicht darauf eingeht, ist es nicht mehr dein Verschulden.


    Ihm entgeht viel. Aber das wird er wohl erst in einigen Jahren merken - aber manche merken's auch nie.


    Versuch deinem Kind Familie zu sein! Es hilft nichts an Vergangenem festzuhalten. Du musst an dein Kind und an dich denken. Halte Kontakt zu deiner und seiner Familie und biete dem Kind dadurch ein soziales Netzwerk. Wenn der Vater daran nicht teilnehmen will, kannst du nichts daran ändern.

  • Das hat auch Hand und Fuß, da die Situation irgendwann für uns richtig gefährlich geworden ist. Alle Möglichkeiten seinerseits, um Umgang wahrzunehmen oder zu ermöglichen, hat er ausgelassen...Ich vermute, weil's ihm zu anstrengend war/ist.


    Es ist für die Frage des Umgangs bedeutsam, ob es Handlungen/Gefahrensituationen gab, die entweder nur gegen dich oder nur gegen das Kind oder gegen beide gerichtet waren.


    War das Kind als person gefährdet, dann geht es vor allem um die Frage, ob weiterhin Gefahr besteht, dass so etwas wieder auftritt. War es nicht als Person einbezogen oder gefährdet, dann muss man trennen zwischen Mutter und Kind.


    Wenn dem KV Möglichkeiten zum Umgang eingeräumt wurden, spricht das aber dafür, dass es keine Grundlegenden Probleme gibt, die gegen einen Umgang zwischen Vater und Kind sprechen. Dann kann man die Möglichkeit auch in Zukunft einräumen und es liegt am Vater, ob er sie nutzt.

  • Ich kenne deine Gefuehle sehr genau, denn ich fuehle das gleiche seit fast 3 Jahren! Es war zwar bei uns nicht gefaehrlich mit dem Umgang, aber er fand sehr selten statt und wenn dann mit einem unguten Gefuehl im Bauch... Ich hab mich lange gequaelt, mich um Umgang bemueht, 1000de von $ fuer Telefonate ueber die Jahre ausgegeben (er hat nur ein Mobiltelefon), damit die Tochter Kontakt hat (steht ja immer ueberall, wie wichtig das ist!), ich hab selbst immer einen auf Freundschaft mit dem Mann (KV) gemacht, ...


    Nun schau ich zurueck (hab das gerade mit meiner Therapeutin nochmal durchgesprochen) und denke: es waere SO viel besser fuer meine Tochter und fuer mich gewesen (in alle Richtungen: sprich in Bezug auf unsere mentale GEsundheit, auf Finanzen, auf unsere innere Stabilitaet, etc) wenn wir den KV einfach "abgehakt" haetten. Er hat gewaehlt, dass er keinen Umgang will (bzw. nur ab und an (3 Mal im Jahr fuer SPiel und Spass). Ich haette das sofort (!) akzeptieren muessen, und dieses elende Hinterherrennen im Namen meiner Tochter lassen sollen. Mein Kind hat auch engen Kontakt zu REstfamilie von ihm (finde das auch wichtig, aber ist ab und an ein Eierlauftanz).


    Den Schmerz kenn ich: SO wollte man das schliesslich nicht fuer sein Kind. :(. Aber lass es nach Moeglichkeiten zu suchen. Manchmal ist es eine wunderbare Fuegung des Schicksals, dass die Dinge so sind wie sie sind. Meine Therapeutin meinte gerade neulich, als sie meine story anhoerte, dass wir zwei heilfroh sein koennen, dass dieser Mann so weit weg ist.


    Das Karussel hoert erst auf, wenn du (und ich) akzeptieren, dass die Situation so ist wie sie ist und es BESSER so ist. Leider haben wir nicht eine klassische Trennungssituation, wo der Vater noch im Leben der Kinder ist. Und irgendwann ist es dann so wie bei mir: wenn JETZT noch von ihm Einsicht kaeme oder ein "change of heart": mir egal. Er soll bleiben wo er ist, denn wer sagt mir denn, dass er es sich nicht NOCHMAL anders ueberlegt und dann hatte unsere Tochter wieder mal ueber ein Jahr oder so Intensivkontakt, bevor es ihm wieder zu viel wird und er 3000 km weit wegzieht. NEIN NEIN NEIN. Davor werd ich meine Tochter zu schuetzen wissen.


    Ich denke, du kennst deinen Ex ausreichend (und ich meinen), dass es selbst eine "Besinnung" (wenn sie ueberhaupt kommt, was ich arg bezweifel) hoechstwahrscheinlich nur temporaer waere. Vor so einem Zirkus muss man sein Kind schuetzen. Ein Kind braucht Stabilitaet (in welche Richtung auch immer, auch wenn das dann KEIN Kontakt ist... das ist immer noch besser als mal so mal so... wie es halt unseren unreifen Exen gerade passt.

  • Ja, der Zeitfaktor kann enorm etwas bewirken. Menschen können sich in gewissem Maße ändern, Teile ihrer Persönlichkeitsstruktur verstärken, andere abschwächen.
    Mein Rat. Werde nicht selbst aktiv in dieser speziellen Situation. Sondern warte ab, bis der Kindsvater aktiv wird oder das Kind.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ein dickes :thanks: an euch alle! Eure Antworten tun gut!!!


    @ Segelpapa1:
    Ja, leider, sind/waren wir gefährdet. Zuerst hat sich das vornehmlich gegen mich gerichtet. Da konnt ich ja noch drüber hinwegsehen, weil ich dachte, es gibt sich mit der Zeit. Hab bis zum Schluss halt die Arschbacken zusammen gekniffen und ihn mit seinen Aktionen möglichst auflaufen lassen.
    Aber das ging dann halt weiter ohne Rücksicht auf die Kleine. Hab's weiter versucht, wir sind alle Stellen durch. Alles gipfelte und wir sind weg.


    Umgang wurde ihm zweimal gerichtlich betreut gewährt nach einschlägigen positiven Tests. Erste Mal abgesagt, zweites Mal hat er sich in Luft aufgelöst :tot Puff!
    Ich sollte regelmäßig Fotos und einen kl. Brief schicken. Er hat nur das erste Foto abgeholt.


    Ob wir heute noch in diesem Maße gefährdet sind, weiß ich nicht. Er ist relativ unberechenbar und auch leider Rachsüchtig - da funtkioniert der Verstand wieder :lach ... Gefahr für die Kleine besteht mit Sicherheit noch, da er's, so wie ich's erlebt hab, net geschafft hat und schleppt seine Probleme nach wie vor mit sich rum. Auch leider... ohne das ist er nämlich ganz annehmbar. Im Moment bin ich auch nicht bereit, das Näherungsverbot und alles, was dran hängt "schon" aufzugeben, aber beschi..en fühlt es sich trotzdem an.


    Und da kann Vilette recht haben...Verstand und Logik definitiv, Liebe so im klassichen Sinne würde ich auch ausschließen, aber ich mag ihn nach wie vor, kann sogar in Teilen seine Not und Handeln nachvollziehen (auch wenn ich darin keine Entschuldigung für sein Verhalten sehe) und ich habe mich bewußt für ihn als Vater entschieden... und das es so eskaliert ... :kopf


    Aber ich bin froh, dass es auch andere nicht larifari wegstecken - sorry :blume weiß, die Freude ist da eigentlich unangebracht...
    lg, cola

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    Denn dieses Leben lebst nur Du!


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