3 Geburten, 3 Erfahrungen

  • Meine erste Tochter machte sich am 05.10.95, nacht um 3 Uhr auf den Weg um das Licht der Welt zu erblicken.
    Ich wurde wach, weil mein Bett völlig nass war. Blasensprung, aber von Wehen keine Spur. Also stand ich auf, setzte Kaffee auf, ging duschen und weckte meinen Mann, der sofort in Panik geriet :D
    Wir tranken dann noch einen Kaffee, er ging duschen (nachdem ich ihn überreden konnte) und ich bezog erstmal mein Bett.
    Hätte ich gewusst, was mich noch alles erwartet wäre ich sicher nicht so ruhig geblieben...
    Gegen 5 Uhr morgens trafen wir dann mit einem Taxi im Krankenhaus ein. Wir wurden zur Entbindungsstation geschickt wo uns eine sehr schläfrige Hebamme in Empfang nahm. Sie untersuchte mich, steckte mich in ein Bett, schickte meinen Mann wieder nach Hause (es tat sich ja immer noch nichts), schloss mich ans CTG an und verschwand wortlos wieder in ihr Bettchen. Ich hätte sie erwürgen können...
    Etwa eine Stunde später kamen dann die ersten Wehen und ich dachte noch, wenn das alles ist dann will sofort noch ein Kind...
    kurze Zeit später war ich dann anderer Ansicht.
    Die Hebamme verpasste mir einen Einlauf, steckte mich in die Badewanne und ließ mich wieder alleine.
    Ich muss dazu sagen, dass in dem Krankenhaus keine freien Hebammen zugelassen waren. Es gab nur die Beleghebammen und die waren zum kotzen.
    Als ich nach dem Baden wieder in meinem Bett lag, dachte ich die Wehen bringen mich um.
    Ich hatte Wehen wie blöde, aber das Kind kam nicht weiter runter.
    Meine Tochter hatte nichts anderes zu tun, als sich mit dem Kopf auf meinen Beckenknochen zu legen.
    Also musste sie da wieder runter.
    Erstmal gabs eine PDA, die aber nur rechtsseitig wirkte... links war alles wie gehabt. Kommantar der Ärzte: können wir nix machen, müssen sie durch.
    Dann kam der Chefarzt der Station, untersuchte mich nochmal und meinte, es nützt nix, Kind muss da runter. Er versuchte es von aussen, aber das ging nicht. Also musste es von "innen" gemacht werden... Hand rein und Kind schubsen. Ich glaub der Typ hätte besser Tierarzt werden sollen...
    Naja, nun gings endlich vorwärts unjd nach endlosen, fast 15 Stunden, war Tabea endlich da. Mit 49 cm und 3400g.
    Eigentlich wollte ich niiieee wieder ein Kind, aber 5 Jahre später kam Bianca.
    Ich hatte von Anfang an panische Angst vor der Entbindung.
    Diesmal war es aber ein anderes Krankenhaus und eine freie Hebamme, die sich rührend mit mir befasst hat und mir meine Ängste genommen hat.
    Ich bekam um die Mittagszeit ziemlich unregelmäßige Wehen und ging zuhause baden. Als ich aus der Wanne wollte platzte die Fruchtblase und die Wehen kamen etwa alle 3 Minuten. Ich rief meinen Mann auf der Arbeit an und er war 30 Minuten später zu Hause. Die Wehen waren mordsmäßig heftig und wir fuhren sofort los zum Krankenhaus.
    Als wir in der Klinik ankamen, schaffte ich es gerade noch so in den Kreißsaal dann kamen schon die Presswehen... kein Einlauf, kein CTG, kein Ultraschall.... für nix war mehr Zeit.
    Von den ersten wehen bis Bianca dann mit ihren 52 cm und 4200g da war vergingen keine 4 Stunden. So gefiel es mir *g*
    3 Jahre danach kam dann Darleen.
    Bei ihr war alles ganz anders. Schon in der Schwangerschaft war ich mehr im Krankenhaus als zu Hause. In der 21 Woche habe ich sie fast verloren. Placenta Praevia totalis... ich habe plötzlich geblutet wie ein Schwein.
    Mein Mann war so geschockt dass er nicht mal den Krankenwagen rufen konnte. Das habe ich selber gemacht. Wahrscheinlich hat der Schockzustand mich so ruhig bleiben lassen.
    Nach 3 Tagen durfte ich wieder nach Hause... war alles gut gegangen. Aber ich musste mich ruhig halten.
    6 Wochen später wieder das gleiche... wieder Krankenwagen, wieder 4 Tage Klinik, wieder nach Hause.
    Ich bewegte mich kaum noch, lag nur auf dem Sofa und meine Mutter kam und kümmerte sich um die Kinder.
    Dann, an einem Samstagabend, mein Mann und ich sahen fern, ging ich zur Toilette. Ich bekam wieder Blutungen, die diesmal aber liefen wie Wasser. Ich legte mich sofort hin, Krankenwagen kam wieder und ab ins Krankenhaus.
    Der Arzt auf Station kannte mich bereits mit Namen *g*
    Bei der Untersuchung stellte sich dann heraus, das die Blutung an sich gar nicht so schlimm war... aber ich hatte einen Blasensprung dabei.
    Also Notkaiserschnitt in der 32. SSW.
    So kam die jüngste 8 Wochen zu früh zur Welt. Ganze 43 cm und 1950g leicht.
    Die Zeit danach war grausam. Die Ärzte rechneten ihr keine großen _Chancen aus, weil sie mehrere Infektionen hatte und keine Antibiotika anschlugen. Sie nahm nicht zu, wurde nicht kräftiger und es sah ganz schlecht für die kleine aus.
    Aber plötzlich drehte sich das Blatt und schon nach 6 Wochen Brutkasten und Wärmebett konnte sie nach Hause.
    Inzwischen ist sie größer und schwerer als andere gleichaltrige Kinder.
    Aber nochmal mache ich das nicht mit... ich habe mich während des KS gleich sterilisieren lassen...