Angst wegen alleinigen Sorgerecht

  • Ich weiß nun gar nicht wie ich anfangen soll, also fange ich einfach an!


    Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, das meine neurologische Erkrankung wieder da ist! In Kindheitstagen hatte sie mich öfter mal außer Gefecht gesetzt. Ich fehlte wegen diverser Krankenhausaufenthalte, körperlicher Beschwerde öfter in der Schule. Mit der Pubertät verschwanden die gesundheitlichen Probleme, von nichts zu spüren war dann während meiner "Familienzeit"! Diagnose stillgelegt! Nun aber habe ich alleinige Sorge, der Vater ist verschwunden, weitere Familie nicht da. Mein Kindergartenkind ziehe ich total alleine groß!
    Und nun ist die Diagnose wieder da und es stehen einige Tests aus. Womöglich kostet es meinen Führerschein.


    Was passiert nun mit meinem Kind? Was wenn ich wegen Tabletteneinstellung mehrere Wochen ins Krankenhaus muss, ich hier einen so körperlich großen Ausfall bekomme das ich selbst Pflege brauche?
    Verliere ich dann gleich mein alleiniges Sorgerecht, weil ich nicht erziehungsfähig bin?
    Muss ich es mir dann wieder gerichtlich erkämpfen?
    Wo kommt mein Kind hin? Außer mich hat es ja niemanden!
    Und wenn ich wirklich dann zur Reha oder im Krankenhaus bin, sehe ich regelmässig mein Kind? Kann ich auf Umgang bestehen?


    Meine Knock-out bezieht sich, so kenne ich es als Kind, zwischen einigen Tagen bis einigen Wochen!

  • Zuerst einmal: Das Sorgerecht wird niemandem so schnell entzogen. Im ganz schlimmen Krankheitsfall und im Akutfall wird es vorübergehend auf das JA übertragen. Beides trifft aber bei Dir nicht zu. Jedenfalls nicht, wenn Du den Führerschein verlierst aus Gesundheitsgründen. Wenn Du für Dich selbst nicht mehr sorgen könntest, dann würdest Du quasi in einem entsprechenden Verwaltungsakt auch vermutlich das Sorgerecht für Dein Kind auf Eis gelegt bekommen.


    Wenn Du in eine Klinik müsstest, gibt es auch da entsprechende Möglichkeiten. ZB, dass Dein Kind Dich begleitet und dort betreut wird und Du regelmäßigen Kontakt hast.


    Aber das sind, denke ich noch ungelegte Eier. Dieses Kopfkino brauchst Du Dir noch nicht zu machen. Warte die Tests ab. Und gucke, was da los ist. Und weiter: In den letzten Jahren hat sich die Medizin erheblich weiterentwickelt. Die Chancen stehen hoch, dass die Mitteilung aus Deiner Kindheit mit dem Schreckensszernario heute anders aussieht und es medizinische Möglichkeiten gibt. Sprech auch hier erst einmal mit den Ärzten.


    Ich wünsche Dir viel Kraft. Und es gilt hier im Forum: Wenn Du Dich (anonym) aussprechen willst, tue das. Auch wenn es immer wieder ein neuer Themenstart sein sollte aus Anonymitätsgründen. Das bekommen wir hin ... Alternativ könntest Du Dich an einen Mod Deines Vertrauens wenden, dem Du Deine Postings per PN zuschickst und er sie in den Thread einfügt ohne Deine Namensnennung. (Sag ich jetzt einfach mal, ohne es mit den Kollegen abgesprochen zu haben...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wende Dich mal an das Jugendamt. Vielleicht kann Euch eine Familienhilfe an die Seite gestellt werden, wenn Du selber Pflege brauchst.
    Wie ist es mit guten Freunden? Hat das Kind Paten? Vielleicht kannst Du auch selber jemand ausfindig machen, wo Dein Kind unterkommen kann, wenn Du im Krankenhaus bist.

  • Na das ist ja ein Gänsehaut-Thread!


    Erstmal drücke ich dir alle verfügbaren Daumen, dass die Diagnose nicht so schlimm wird wie befürchtet und dass sich dein Problem gut behandeln lässt!


    Kannst du nicht schauen, dass du vielleicht in ein Wohnprojekt/WG oder so ziehst? Es gibt doch jetzt in vielen Städten so Mehrgenerationen-Häuser. Wenn ich das richtig verstanden habe hilft man sich dort auch gegenseitig. Dann hättest du jemand, der im Notfall mal kurzfristig einspringen kann, wenn es dir nicht gut geht.
    Wie die rechtliche Seite wegen dem Sorgerecht ist weiß ich nicht, aber du musst ja aucch in Ruhe leben können ohne die ständige Angst "was wäre wenn" im Hinterkopf.


    Ich wünsche dir alles Gute :strahlen

  • ich kann dir die ängste gut nachfühlen, als meine tochter 1,5 war bin ich sehr schwer erkrankt. Da hatte ich diese Ängste auch alle.


    Meine Mutter hat damlas zu mir gesagt: "du mußt immer nur den nächsten Tag schaffen, einen tag schafft man immer!"


    Erst war ich stinkig über so nen Spruch, aber dann hab ich es eben irgendwann ausprobiert, und siehe da, es funktionierte. Nicht immer den ganzen schlimmen berg ansehen, der vor einem liegt, sondern Teilstrecken, das entlastet.


    Übrigens: während meines Krankenhausaufenthalts war meine Tochter durchgehend bei ihrer Tagesmutter - hat die krankenkasse anstandslos bezahlt. Danach war ich fast ein halbes jahr in einer reha-klinik, da konnte die kleine mit, es gab eine Kinderbetreuung, wenn ich therapien hatte, aber ich konnte sie auch dahin mitnehmen. Es gibt spezielle rehakliniken, die sich darauf eingestellt haben, dass es immer mehr ae-eltern gibt, die eben für so lange zeit ihre kinder nicht anderweitig unterbringen wollen/können. dazu berät dich deine Krankenkasse oder die rentenversicherung. Und auch wenn du im alltag zuhause auf hilfe angewiesen bist, übernimmt die krankenkasse kosten, mußte mit dem arzt oder der krankenkasse mal reden.
    Die Frage nach dem Sorgerecht stand nie im Raum, warum auch?
    Natürlich war das eine schwierige zeit, so wie bei dir jetzt. aber sieh es mal so: es schweißt euch ganz fest zusammen, und du weißt auch, wofür es sich lohnt, gesund zu bleiben/werden.


    Viel Kraft und lass den Kopf nicht hängen



    Liebe Grüße
    Schlotterlotte

  • das meine neurologische Erkrankung wieder da ist


    Jetzt etwas schlecht zu beurteilen welche Erkrankung das ist


    Verliere ich dann gleich mein alleiniges Sorgerecht, weil ich nicht erziehungsfähig bin

    Bis zur Erziehungsunfähigkeit ist es ein sehr weiter Schritt.
    Und selbst ohne Sorgerecht hast immer noch ein Umgangsrecht

    Wo kommt mein Kind hin? Außer mich hat es ja niemanden!


    Wende Dich mit deinem Problem an das JA, dort gibt es eine Liste mit Notfall Pflegeeltern gehe diese mit dem zuständigen Sachbearbeiter durch und lerne diese kennen mit etwas Glück findest eine Familie die auch gerne bereit ist Dich mit dem Kind regelmäßig zu besuchen. Außerdem ist es für das Kind und Dich auch besser Ihr lernt die Familie für den Notfall vorher kennen dann fällt Euch die Umstellung im Notfall etwas leichter.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg