Neurofeedback - Hoffnung für AD(H)S-Kinder?

  • Ich habe gerade einen interessanten Artikel gefunden.


    Das Konzentrationsübungen gut sein sollen für AD(H)S-Kinder ist keine großartige Neuigkeit. Aber dass gezielt die richtigen Hirnregionen aktiviert werden sollen - das ist eine spannende Sache, finde ich.


    http://www.curado.de/Andere-ps…-ADHS-nachgewiesen-12831/


    Wie lange es wohl dauert, bis so eine Studie durchgeführt und ausgewertet ist und dann für die Kinder nützlich umgesetzt werden kann?


    *edit* Link gegen einen besseren ausgetauscht

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Alles was nicht altbekannte Medikation ist, muss aus eigener Tasche bezahlt werden.


    "Wir" haben z.B. Anfang des Jahres ein messbar erfolgreiches Programm absolviert - wissenschaftlich begleitet .... KK war zwar so nett, mit den Veranstaltern zu telefonieren, hat aber die Kostenübernahme abgelehnt. Weil die Sache in irgendeinem Katalog nun mal nicht zu finden ist.


    Von der anderen (auch sehr erfolgreichen) Sache will ich lieber erst gar nicht erzählen - es wäre absurd anzunehmen, dass so was finanziert werden könnte.


    Anfang des Jahres stand noch die Medikation zur Debatte. Im Moment sind sogar die Lehrer (Wunder über Wunder) der Meinung, das wäre nicht mehr nötig. Das Kind ist ruhiger, ausgeglichener, ein bisschen konzentrierter, die Leistungen steigen. .... auch wenn sie noch lange nicht da sind, wo sie vielleicht sein könnten ohne ADHS.


    Und bezahlt habe ich bisher noch alles selbst....






    Halt halt.... 5 Sitzungen Ergotherapie hatten wir bisher.... und die hat doch tatsächlich die Kasse finanziert. Ehre wem Ehre gebührt. :D

  • Habe grad gesehen dass hier an der Uni Köln so eine Studie durchgeführt wurde bei ADHS und im Herbst wird entschieden ob weitere Studien statt finden werden.
    Das werde ich im Auge behalten.

  • Weiß jemand, ob das on-top of Ritalin untersucht wurde oder ohne Vorbehandlung?


    Ich habe bisher keine Studien nachgesehen, vermute erst einmal ohne, aber vielleicht komme ich ja an die Original-Studien heran.

  • Beides. Mit und ohne Medikation. In vielen Fällen konnte die Medikation wenigstens reduziert werden.

  • Mein Sohn ist zum Glück kein ADHS-Kind, hat aber Konzentrationsschwierigkeiten. Über den Kinderarzt sind wir an eine Kinderarztpraxis gekommen, in der es 1 Therapeuten gibt, der ADHS-Kinder sowie Kinder mit Konzentrationsproblemen hilft. Er betreut kleine Gruppen von Kindern und mit diesen macht er Konzentrationsübungen - auch Spiele wie Memory sind dabei. Mein Sohn ging das erste Jahr 1x in der Woche für 1 Stunde hin (Gruppe von 4 Jungs), danach nur noch 1x im Monat und leider findet das letzte Mal für diese Gruppe jetzt im Juli statt. Bei meinem Sohn habe ich tatsächlich eine Besserung gemerkt und ich erinnere ihn auch immer mal wieder an die Übungen, die er in der Gruppe gemacht hat wenn er an seinen Hausaufgaben arbeitet oder bevor er in der Schule eine Arbeit schreiben muss.


    Die Kinder haben wichtige Sätze zum auswendig lernen bekommen und haben in der Gruppe gelernt diese Sätze beim Arbeiten anzuwenden:


    - Ich will anfangen!
    - Was ist meine Aufgabe!
    - Wie löse ich diese Aufgabe!
    - Kenne ich etwas ähnliches!
    - Langsam und genau arbeiten!
    - Halt, STOP, überprüfen!! :daumen



    Da wir vom Kinderarzt aus dorthin kamen, musste ich gar nichts bezahlen!! :-)




    LG, Kayla

  • In vielen Fällen konnte die Medikation wenigstens reduziert werden


    Und genau das ist der Punkt. Die Kinder durchlaufen bis zur entgültigen Diagnose eine jahrelange Arztrennerei und Testerei. Irgendwann möchten sie einfach nicht mehr. Und da bringt mir auch eine superneue Entdeckung nichts, wenn mein Kind weiterhin die Medikamente nehmen muss.


    Wir haben 4 Jahre hinter uns, die an den Nerven gezerrt haben. Ich hab heute morgen wieder die Quittung bekommen, weil Sohni seine Tablette nicht genommen hat. Man bekommt ihn kaum unter Kontrolle- und da will ein Versuch, der über Computer läuft, und man eigentlich ADHS-kids von solchen Dingen fernhalten sollte, das supertolle sein und ein Durchbruch in der ADHS- Erforschung?


    Entschuldigt bitte meine Härte, aber ich bin von meinem Sohn grün und blau geschlagen worden, werde von ihm beschimpft. Und es ist einfach erwiesen, das ein Dopaminmangel im Gehirn Schuld an der ganzen Sache ist und nichts anderes.


    Und mein allerliebster Spruch mal wieder:Ein Diabetiker braucht sein Insullin, warum bekommt dann bitte ein ADHS-Kind nicht sein Dopamin?


    Also noch mal sorry, für meinen Ausbruch, aber ich kann diese ganzen Sachen nicht mehr hören, denn das was ich schon alles in meinen Sohn privat investiert habe (gerne), dafür müsste ich ihn hochversichern.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Das mit den Computern stimmt übrigens nicht völlig.


    Sinnleeres Zeug wie Nintendo etc.... das macht die Kids wirr im Hirn und man kann alles was mit Konzentration zu tun hat an diesem Tag vergessen.


    Es gibt aber auch richtig gute ADHS-Programme 2weistein z.B. oder auch das von spielundlern.
    Kids dürfen das natürlich nicht vor den Hausaufgaben spielen, aber mit Bedacht und zur rechten Zeit eingesetzt können sie tatsächlich den Kindern nutzen.


    Und keine Sorge, ich verstehe was Du meinst. Trotzdem versuche ich die Medikation zu verhindern, weil sie nun mal nicht ohne Nebenwirkungen ist. Und das obwohl wir die Diagnose bereits seit Jahren haben - ganz ohne Rennerei und sinnlose Therapien im Vorfeld.

  • Trotzdem versuche ich die Medikation zu verhindern, weil sie nun mal nicht ohne Nebenwirkungen ist. Und das obwohl wir die Diagnose bereits seit Jahren haben - ganz ohne Rennerei und sinnlose Therapien im Vorfeld.


    Und wer hat so schnell die Diagnose gestellt? Ich hab mich mit einer Meinung nicht zufrieden gegeben. Und welcher sinnlosen Therapie? Einer Mototherapie? Wo mein Kind endlich lernt seinen Körper kennenzulernen? Eine Ergotherapie? Wo mein Kind endlich mal ein bissel Motorik lernt? Verhaltenstherapie? Damit mein Kind endlich lernt, wie man mit gleichaltrigen und überhaupt mit anderen Menschen umgeht? Wo er lernt, das es keinen Sinn macht, ständig die Wohnungseinrichtung zu zerstören?
    Und er auch jetzt mit 12 Jahren noch mal ein Therapie machen wird?
    Also ganz ehrlich, sinnlos fand ich die letzten Jahre nicht. Denn sonst wäre mein Sohn nicht wie er jetzt ist.


    Und ich kann dich gern mal hier einladen und meinen Sohn von den Medis runterlassen, dann wirst du darüber ganz anders denken. Ich bin froh, das es diese Medis gibt, denn nur so hat mein Kind eine Chance auf ein normales Leben.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
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  • NiCha, jch glaube, dass ihr beide (wir alle) am gleichen Strang zieht (ziehen) und man ist immer am Überlegen, ist das, was man tut richtig, gut, genug, zu viel für das Kind ist. Wenn ein Kind nicht mit Medikamenten auskommt, oder nur mit Medikamenten schulisch vernünftig fortkommen kann, natürlich gibt man ihm dann Ritalin oder etwas vergleichbares. Und es ist auch ein Abwägen, wieviel Zeit und Kraft und damit welche Chance man hat etwas anderes zu probieren. Kann das Kind es sich leisten 4 Monate ohne Medikamente eine Therapieform zu probieren, oder überwiegen der mangelnde Fortschritt in der Schule, die sozialen Probleme? Man muss viel abwägen.


    Ich verstehe MarleneE nicht so, dass sie etwas gegen Medikamente hat, wo sie nötig sind, ich schätze es sehr, wenn sie es mit Engagement ohne schafft.


    Ich habe mich bei uns auch entschieden mit Ritalin anzufangen als Teil der Bemühungen und beobachte es sehr genau. Die Entscheidung habe ich jetzt getroffen weil das, was schulisch und außerschulisch bisher gemacht wurde, zwar Erfolge gezeigt hat, aber nicht so, dass unser Sohn (trotz eher überdurschschnittlicher Intelligenz) damit vernünftig die Schullaufbahn bestreiten können wird. Mir war das Risiko eines Scheiterns jetzt zu hoch.


    Das ist aber eingebettet in ein Konzept und in die Suche nach anderen hilfreichen Wegen.

  • Die Kinder durchlaufen bis zur entgültigen Diagnose eine jahrelange Arztrennerei und Testerei.


    Das hier hatte ich gemeint.


    Und eins kannst glauben: Ich verteufle die Medis nicht, kenne genug Leute, denen sie geholfen haben.
    Aber verteufle Du mich nicht, wenn ich sie vermeiden möchte. Was ganz gut klappt, mein Kind hat noch nie geprügelt, zerstört und ist im Moment bis auf die Hyperaktivität und ein paar kleine Eigenheiten nicht mehr verhaltensauffällig.


    Um deine Frage zu beantworten. Die Diagnose wurde im Alter von 6 Jahren gestellt. Das Kind war frühzeitig verhaltensauffällig und wurde vom Fachmann getestet und diagnostiziert. Diese eine Meinung hat mir gereicht, weil sie richtig war... es gab kein von-Arzt-zu-Arzt-Gerenne und keine unsinnige Testerei. Und es gab auch keine unsinnigen Therapien oder nutzlose Versuche.


    Und bisher konnten wir eben auch die Medis vermeiden. Gibst Du sie Deinem Kind gern? Oder weil es nun mal nötig ist?

  • Gibst Du sie Deinem Kind gern? Oder weil es nun mal nötig ist?


    Ich gebe sie meinem Kind gerne, da ich mich ungern von meinem Kind zusammenschlagen lasse. Er selber merkt, das er sein Leben ohne die Medis nicht auf die Reihe bekommt.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Hallo Marlene,


    ich habe mich vor zwei Jahren das erste Mal mit Neurofeedback beschäftigt, und sorry, es ist genauso vielversprechend wie diese "Fischfett"-Therapien. Da mein Kind völlig ohne Medis auskommen muss (Non-Responder) suche ich natürlich immer zusätzliche Hilfen und Wege. Die Idee, die hinter Neurofeedback steckt, klingt so gut und sicher war es auch in einigen Fällen hilfreich (Betonung liegt auf einigen). Aber es ist nur ne zusätzliche Unterstützung, die man anders auch kostengünstiger haben kann.


    Ich bin gerade im Urlaub, aber wenn du willst, kann ich dir danach gerne mal Material darüber zukommen lassen.


    Liebe Grüße MacKayla