was läuft schief bei uns ? Sohn achtet auf nichts mehr

  • Hallo,




    viele wissen bestimmt von unserem Problem mit dem KV und zu diesem Stress kommen nun noch Probleme mit meinem Großen (8Jahre).


    Wollte nun einfach mal auch hier meine Probleme mit ihm schildern und hoffe auf Ratschläge und Tipps.


    Im Bekanntenkreis heißt es dann immer :geh zum Arzt,der hat bestimmt ADHS oder der hat nen Knacks vom Papa weg




    für einige mag das bestimmt auch belustigend klingen,aber ich mache mir große Sorgen.Bis jetzt habe ich immer versucht selber eine Lösung zu finden und keinen um Hilfe zu fragen,aber irgendwie habe ich gerade das Bedürfnis euch um Rat zu fragen.Bin verwirrt und damit leicht "überfordert".




    Mein Sohn geht jeden Tag allein zur Schule und kommt auch allein wieder zurück. Wir wohnen in der Stadt und seitdem Fußgängerführerschein kann er alleine gehen.


    Die ersten Male habe ich das noch kontrolliert,aber er lief ordentlich.


    Letztes Jahr ...also letzter Schultag von den Herbstferien wurde er vom Auto angefahren. Er war mit einem Freund Fußball spielen und als sie an der Ampel standen,fiel der Ball auf die Straße, und mein Sohn hinterher um den Ball zu retten.Sein Freund holte mich sofort,war nur wenige Meter von uns entfernt,und mein Sohn kam ins Krankenhaus mit einer schweren Gehirnerschütterung und ein paar blauen Flecken.


    Im Krankenhaus war ich mir sicher ich würde ihn nie wieder alleine laufen lassen,aber der Arzt nahm mich direkt zur Seite und erklärte mir dass das der absolut falsche Weg sei und und und .




    Seine Freunde gehen ja auch alle alleine raus und sie sind oft unterwegs zum Spielplatz,Fußballplatz,Spielmobil oder so... bis jetzt hatte ich auch immer ein recht gutes Gefühl dabei.Ein paar Nachbarn erzählten mir aber vor einiger Zeit er würde auch bei Rot über die Fußgängerampeln laufen ..ich sprach ihn drauf an und er gab es auch direkt zu mit den Worten " da kam ja kein Auto".


    Ich erklärte ihm das ich Angst um ihn habe und die Ampeln ja nun nicht umsonst da sein und ich von ihm verlange das er sich an die Regeln hält (rot-stehen/grün-gehen),da er ansonsten nicht mehr alleine gehen darf.




    In der Schule und auch sonst ist er sehr lebhaft und albert oft rum...erledigt aber seine Aufgaben ordentlich und korrekt,schreibt im Mathetest und im Diktat sehr oft "sehr gut". Wir müssen dafür zwar üben,aber auch das klappt zuhause sehr gut.


    Die Lehrerin ist von seinen Leistungen insgesamt sehr zufrieden (einer der besten aus der Klasse),aber manches mal sei er schrecklich.


    Ich habe geredet,geschimpft,belohnt und gestraft,doch nichts fruchtet.


    Gestern lief er auch wieder einfach über rote Ampeln und als ich ihn drauf ansprach kam er mit den scheinheiligsten Ausreden warum er das getan hat...




    - da kam kein Auto


    - ich muss noch Hausaufgaben machen <- hatte mir aber Mittwoch gesagt er hat nichts mehr auf


    ich hatte den Eindruck das er nur schnell wieder nach Hause wollte,weil sein Freund hierher kommen wollte zum Gameboy spielen.


    Habe ihm von meinem Eindruck gesagt,aber das würde nicht stimmen sagte er.




    Wieso macht er das ? womit soll ich noch drohen oder was anbieten ? belohnen und bestrafen klappt beides nicht.




    Wir haben es mit Sternen sammeln,als Belohnung versucht aber auch mit Gewitterwolken als Bestrafung ...




    verzweifelte Grüße

  • Es gibt ne viel schlimmere Strafe. Eine die bei meiner Tochter nachhaltige Wirkung gezeigt hätte ... wenn du es zeitlich einrichten kannst, bring ihn mal ein zwei Wochen lang zur Schule und hol ihn wieder ab. Mit dem Hinweis, das du dich leider nicht auf ihn verlassen kannst. ;)


    Von einem solchen Verhalten auf AD(H)S zu schliessen fnd ich allerdings ein starkes Stück. Lass dir da bloss nix einreden!!

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Lunatic



    habe meinen Sohn auch schon zur Schule gebracht und er musste an meiner Hand laufen ... er hat geweint und sich soooo geschämt.


    Und trotzdem läuft er,also gestern,wieder über rote Ampeln.



    Habe auch vergessen dabei zu schreiben,dass wenn wir irgendein Spiel spielen ..er völlig albern ist und sich auch nicht bremsen lässt.



    Wenn irgendwer sagt er habe bestimmt ADHS dann mache ich mir schon Gedanken drüber... das geht ja nicht spurlos an einem vorbei.

  • Wenn ich Deine Schilderungen lese, lösen die in mir nicht unbedingt die Initialzündung ADHS aus. Einige Anzeichen sind da, andere fehlen. Er ist unaufmerksam, schießt beim toben über's Ziel raus, .... andererseits erledigt er seine Hausaufgaben ordentlich und korrekt.


    Das mit der Ampel. Lass das niiiiiie mein Kind hören, aber: Wer wartet denn an der roten Ampel, wenn sowieso kein Auto weit und breit ist? Doch wohl nur besonders regeltreue Menschen, kleine Kinder und Erwachsene, die ein gutes Beispiel geben wollen.


    Das hier verstehe ich nicht:


    "Bis jetzt habe ich immer versucht selber eine Lösung zu finden und keinen um Hilfe zu fragen,aber irgendwie habe ich gerade das Bedürfnis euch um Rat zu fragen.Bin verwirrt und damit leicht "überfordert". "


    Ja wozu sind Beratungsstellen denn da?
    Wenn Du Angst vor dem Stempel ADHS hast, dann mach einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychiater und lass ihn diagnostizieren. Das ist doch kein Makel? Dann hast Du Sicherheit! Vor allem, da es ja ein besonders kluges Kerlchen ist, lohnt sich das allemal, um z.B. sein Begabungspotenzial zu erfahren - kann ja auch sein, dass er einfach unterfordert ist?


    Falls die Diagnose "nicht ADHS" ist, kannst Dir immer noch Gedanken über Sanktionen etc. machen.
    Falls die Diagnose "ADHS" lautet, hast Du eine Erklärung für sein Verhalten und kannst gezielt dran arbeiten.


    Was mir auffällt: Sehr vieles was ADHS-Eltern in Beratungsstellen anerzogen wird, machst Du sowieso schon (richtig übrigens - bis auf die Demütigung mit "an der Hand gehen"). Vielleicht ist es also ADHS und Du hast es nur schon sehr gut im Griff? Vielleicht ist er auch besonders intelligent und hatte deswegen bisher in der Schule keine Nachteile durch das vermeintliche Handicap? Vielleicht ist es eine leichte Form von ADHS, wird aber erst jetzt mit den zusätzlichen Problemen (Trennung) zum Problem?


    So viele Fragen.... beantworten kann sie Dir nur ein Fachmann (KEIN Psychologe, ein Kinder- und Jugendpsychiater!)

  • AD(H)S, schöner Begriff. Ist ja echt in Mode mittlerweile. Wie einfach wäre es doch eine Erklärung parat zu haben wenn die Kleinen nicht genormt funktionieren . . .


    Erst mal zu den roten Ampeln. Du hast ja schon bemerkt wie ihm das peinlich ist an die Hand genommen zu werden weil er ja nicht alleine zur Schule gehen kann . . . (so wie seine Freunde).
    Zieh es wieder durch. Wieder und wieder, bis es sitzt. Manchmal ist Erziehung echt Hartnäckigkeit.


    Und zu dem anderen Thema: Sonnensticker und Wolkensticker werden immer so schön bei der Supernanny angepriesen. Das ist doch meiner Meinung nach etwas für kleinere Kinder. Wenn überhaupt. Dein 8 jähriger weiss doch schon ganz genau wo es langgeht. Solange du dich nur aufregst, macht er das was er will.


    Verhänge Strafen die du dann auch einhälst! (Barfuss ins Bett und so :lach ) du weißt schon was ich meine.


    Konsequenz ist anstrengend!


    Kinder dürfen auch mal durchdrehen beim Spielen oder mal unruhig sein oder mal völlig daneben sein. Da holt man sie wieder runter und deshalb haben sie nicht gleich ADS.

  • tomato




    das er ADHS oder so hat ,habe ich auch nicht geglaubt,aber da man es öfter mal hört macht man sich ja schon Gedanken.


    Irgendwann ist man bestimmt mürbe geredet.Sage dann auch immer das mein Sohn nur sehr lebhaft ist ...




    Ich versuche so gut es geht Konsequent zu sein,aber manchmal sehr kräftezehrend.



    @MarleneE



    warum es mir so schwer fällt kann ich leider nicht sagen : als ich mich damals getrennt habe und zum psychologen gegangen bin,weil ich mit der Gewalt in der Ehe und danach nicht klargekommen bin,habe ich von vielen schon so eine Art "Stempel"bekommen und vllt habe ich Angst das er den auch bekommt.



    Was die Ampel betrifft : er wurde doch schonmal angefahren... muss erst was schlimmeres passieren ,damit er das begreift.? Kann ihn doch so nicht mit seinen Freunden rauslassen,aber mitgehen istja eigentlich auch quatsch,da dann die Kumpels nicht mit ihm spielen wollen. :(


  • Kinder dürfen auch mal durchdrehen beim Spielen oder mal unruhig sein oder mal völlig daneben sein. Da holt man sie wieder runter und deshalb haben sie nicht gleich ADS.


    In diesem Falle wäre es dann sowieso ADHS. :lach


    Belohnungssysteme werden übrigens nicht nur von der ach so verwerflichen Supernanny angepriesen, sondern sie sind in der ADHS-Therapie ein wichtiges Hilfsmittel. Demütigungen verschlimmern die Sache nur. Falls es so ist, dass das Kind nun mal nicht so KANN wie es gerne können würde - dann wird diese Behandlung sein Selbstwertgefühl noch mehr in den Keller schicken.

  • Hallo,


    ich würde ihn ganz klar nicht mehr allein auf die Straße lassen. Es
    gibt Regeln an die sich alle hallten müssen, und die
    Straßenverkehrsregeln sind nunmal allgemein gültig.Es gibt absolut
    keine "Entschuldigung" dafür bei Rot über die Straße zu laufen (weder
    für Kinder noch für Erwachsene).


    Du hast doch geschrieben er hat einen Fußgängerführerschein, der wäre dann jetzt erstmal weg.


    Ich würde ihn zwar auch nicht an die Hand nehmen aber ihm deutlich zu
    verstehen geben dass es bei dem Thema keine Kompromisse gibt.


    Wenn er nicht in der Lage ist sich an die Verkehrsregeln zu halten darf er eben nicht allein raus.


    Nebenbei gefährdet er mit seinem Verhalten nicht nur sich selbst sondern auch andere.




    Liebe Grüße, May


  • Zuallererst mal ist die Diagnose ADHS einfach nur eine Diagnose. Verhaltensauffälligkeiten haben nun mal ihren Grund und fehlende Konsequenz scheint es mir bei Dir ganz sicher nicht zu sein.


    ADHS ist entgegen landläufiger Meinung kein Synonym für schlechte Erziehung, sondern für Kinder und deren Eltern ein großes Problem. Wobei ich immer noch nicht sagen will, dass Dein Kind davon betroffen ist. Vielleicht er auch einfach nur übermässig begabt, unterfordert und deswegen unaufmerksam?


    Kopf in den Sand stecken oder einfach noch mehr strafen ist ganz sicher keine probate Problemlösungsstrategie.


  • Soweit ich das beurteilen kann, sind klare Regeln gerade bei ADS mit oder ohne H ;) besonders wichtig. Hier bei uns in der Stadt schonmal sowieso. Überlebensregel Nr: Verhalte dich angemessen im Straßenverkehr. Da gibt es auch kein Rumgetüdel drum, klare Regel und fertig. Wird sie nicht befolgt, dann wird ohne Rücksicht auf evtl. Unpässlichkeiten des Kindes ganz klar an die Hand genommen.


    Ich würde ihn zwar auch nicht an die Hand nehmen aber ihm deutlich zu
    verstehen geben dass es bei dem Thema keine Kompromisse gibt.


    Und warum dann nicht an die Hand nehmen? Muss ich akzeptieren dass mein Kind nicht hören will???
    Klar und deutlich Nein! Wenn das Kind erst unterm Auto ist, ist es meiner Meinung nach zu spät.


    Im Übrigen finde ich Katja Saalfrank sehr fähig und sympatisch. Jedoch eine Patentlösungsgeschichte durch hübsche Sonnensticker nicht der Situation angemessen. Es ist ja schön wenn die Mütter immer mit ihren Kindern alles diskutieren müssen, für mich gibt es in dieser Situation nicht zu reden.

  • Ich finde das Verhalten nicht soooo auffällig...


    Für mich ist das ein fast normales Grenzen austesten - aber natürlich kannst du es nicht ignorieren. Es geht eben nicht, dass man die Straßenverkehrsregeln ganz frei auslegt. Deswegen finde ich das, was May geschrieben hat auch richtig.


    Ob es da eventuell einen Zusammenhang gibt, zwischen dem Unfall und dem jetzigen Verhalten? - Eine Art "Überkompensierung" der Angst?


    Ich hoffe, du bekommst es bald hin...

  • Ich weiß wie das ist, wenn man diese Ferndiagnose AD(H)S gestellt bekommt. Für mich war es damals wie ein Damoklesschwert, das ständig über uns schwebte, ich hab mit Argusaugen auf jede noch so kleine Zappelei/Unaufmerksamkeit geachtet. Lass dich nicht wirr reden, sondern schaffe Fakten! Auch wenn bei meiner Tochter damals kein AD(H)S festgestellt wurde, hab ich mich situationsbedingt mit dem Thema auseinandergesetzt, wir haben das Diagnoseverfahren durchlaufen und klar war es eine Erleichterung, Gewissheit zu haben. Aber die hatte ich eben erst, als ich das Ergebnis schwarz auf weiß hatte!


    Ich stimme Marlene zu - vieles von dir beschriebene kann darauf hindeuten, einiges spricht aber auch dagegen. Aber mit Kann oder Kann Nicht ist weder deinem Sohn noch dir geholfen! Bei meiner Tochter war es Unterforderung. Das hat sich bei ihr allerdings fast ausschliesslich im Schulalltag geäussert, weniger zu Hause (Hausaufgaben und Ordnung mal ausgenommen, und letzteres hat meines Erachtens bei ihr nix mit Unterforderung sondern mit Faulheit zu tun ;) ) Gewissheit kann dir nur ein Arzt verschaffen, also lass es abklären.


    In dem Alter kann man Kindern nicht das Verantwortungsgefühl eines Erwachsenen zutrauen. Was mich erstaunt, ist die Tatsache das schonmal was passiert ist, er aber trotzdem weiterhin lieber bei Rot über die Ampel geht. Wer nicht lernen will, hat Pech gehabt - wenns "nur" das Problem mit der Ampel wäre und ich ihm da eben nicht vertrauen könnte, würde ich das mit dem zur Schule bringen konsequent mal ein Weilchen durchziehen. Ob es wirklich notwendig ist, das er an der Hand läuft, kann ich nicht beurteilen, es ist halt eine zusätzliche Demütigung. Wenn er nicht neben dir bleibt, muss er da aber eben auch durch. Ansonsten: ohne Aufsicht erst mal nicht raus, auch nicht zur Schule. Nicht nur einen Tag lang, sondern ein paar Wochen. Und zwar solange, bis er verstanden hat, das es dir verdammt ernst ist.

    Liebe Grüsse
    Sabine


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  • Soweit ich das beurteilen kann, sind klare Regeln gerade bei ADS mit oder ohne H ;) besonders wichtig. Hier bei uns in der Stadt schonmal sowieso. Überlebensregel Nr: Verhalte dich angemessen im Straßenverkehr. Da gibt es auch kein Rumgetüdel drum, klare Regel und fertig. Wird sie nicht befolgt, dann wird ohne Rücksicht auf evtl. Unpässlichkeiten des Kindes ganz klar an die Hand genommen.


    Regeln ja, Demütigungen nein. ADHS-Kinder haben sowieso schon kein Selbstwertgefühl mehr. Sie schieben sich in die Spirale des Versagens dadurch noch tiefer runter - und kriegen es dann erst recht nicht gebacken.


    ADHS ist KEINE Unpässlichkeit und es ist KEIN nicht-hören-WOLLEN.


    Aber wir diskutieren ja nicht über ADHS, sondern über einen 8jährigen Knirps, von dem einige (die ihn kennen) sagen, er könnte eventuell ADHS haben. Und andere (die ihn nicht kennen) sind sich sicher, dass er es nicht hat, er will halt nicht und muss härter rangenommen werden.


    Was glaubt Ihr, warum der Junge weiterhin bei Rot über die Ampel geht? Weil es ihm Spaß macht, die Mama zu ärgern, die Regeln zu brechen und bestraft zu werden? Was ist in Euren Augen vielleicht die Ursache dieser mangelnden Aufmerksamkeit?


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Vielen Dank für eure Antworten ,




    gerade ist mein Sohnemann von der Schule gekommen und hat mir stolz erzählt das er gerade geübt hat an der Ampel über grün zu laufen und es hat geklappt...habe mir im stillen gedacht "warum musst du das üben? das sollte doch klar sein "...aber habe ihn gelobt und ihm gesagt das ich das toll finde,wenn er das nun immer so macht.




    soll /kann ich ihm glauben ?


    gleich hat er sich mit seinem Freund verabredet zum spielen ...ich habe irgendwie das Gefühl er hat das nur gemacht/gesagt um wieder Freiraum zu haben.

  • Du wirst ihn nicht ständig kontrollieren können, sondern musst auch vertrauen. Aber bei mir hätte er das Vertrauen erst mal verspielt, einmal ordnungsgemäß über die Ampel im Hinblick auf einen Nachmittag mit dem Kumpel würde mir nicht reichen ;)

    Liebe Grüsse
    Sabine


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  • Was glaubt Ihr, warum der Junge weiterhin bei Rot über die Ampel geht? Weil es ihm Spaß macht, die Mama zu ärgern, die Regeln zu brechen und bestraft zu werden? Was ist in Euren Augen vielleicht die Ursache dieser mangelnden Aufmerksamkeit?


    Ich denke ihm fehlt einfach das Verständniss die Gefahr richtig abzuschätzen. Ärgern , oder bestraft zu werden ist es sicherlich nicht, und auch nicht die Mama mit Absicht ärgern wollen. Und fehlende Aufmerksamkeit scheint es auch nicht zu sein, wenn er mit Absicht über eine rote Ampel geht aber vorher noch schaut ob kein Auto kommt.


    Mein Sohn ging oder lief einfach über die Strasse ohne zu bemerken das da überhaupt eine Ampel ist. Wie in Trance. Es war weder absicht, noch wollte er mich ärgern, er war einfach nicht aufmerksam und hat sich selber erschrocken wenn ich ihn dann per anfassen kontaktiert habe.


    Aber wenn dein Sohn , obwohl er weiss das Rot ist und sich noch absichert indem er schaut ob Autos kommen, dann rüber läuft, fehlt ihm nicht die Aufmerksamkeit. Er muss einfach die Regel lernen und sich daran halten ! Anscheinend hält er die Regel nicht für Notwendig.


    Erinnert er sich noch an dem Unfall den er hatte ? Frag ihn mal, ob er nochmal Lust hat unter den Rädern zu kommen und erkläre ihm ruhig wie es dann auch mal anders ausgehen könnte !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Hallo kleine_ob,


    ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich bin der Ansicht, dass dein Kind völlig normal ist. AD(H)S ist seit einger Zeit sozusagen in "Mode". Und Kinder, die nicht nach Schema F parrieren werden leider viel zu leicht in dieser Schiene eingeordnet. Ich will das jetzt gar nicht weiter vertiefen, habe da meine ganz eigene Meinung dazu, aber dein Junge hat ganz sicher kein ADHS/ADS!


    Ich denke viel mehr, dass er womöglich ein sehr aufgewecktes Kerlchen ist, dass den Straßenverkehr schon gut erfassen kann. Wie viele "Erwachsene" drücken nicht die Ampel, weil grade nix kommt? Schlechtes Beispiel, da brauchen wir gar nicht drüber reden, aber irgendwie scheint mir dein Sohn soweit zu sein, das einschätzen zu können. Fürchte, dass du ihn nicht wirklich dazu bekommen wirst, sich die Zeit zu nehmen und zu warten, bis die Ampel grün wird. Vielleicht erklärst du ihm, dass wenn ihn andere sehen, die das nicht so gut einschätzen können, es ihm dann nachmachen und auch unters Auto laufen, wie es ihm einmal passiert ist. Vielleicht lässt er sich dann immerhin darauf ein auf grün zu warten, wenn andere dabei sind.


    Bei uns im Ort gibt es leider nur eine einzige Fußgängerampel und die ist an einer Stelle, wo sie kein Mensch braucht. Unser Schulweg kreuzt 2 vielbefahrene Straßen und ich muss mich auf meine Tochter "einfach so" verlassen, dass sie einschätzen kann, wann sie rüber kommt. Sie ist auch 8 (bald 9). Die ersten Male bin ich mit ihr gegangen, aber sie macht das ganz gut.


    In wie weit du deinem Sohn vertrauen kannst musst du selbst herausfinden. Wenn er die Verkehrslage wirklich überblickt, dann wirst du ihm das wohl nur schwer eintrichtern können.


    Ein bißchen Albernheit oder Verrücktheit während eines Spiels finde ich eigentlich auch ganz normal. Lass dich nicht kirre machen ;)


    Sorry, dass ich keine ultimativen Tips für dich habe, aber ich finde nicht, dass dein Sohn irgendwie unnormal wäre.


    Alles Liebe
    Sha

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • :Hm Die Sorge um die Unversehrtheit deines Sohnes kann ich gut verstehen. Klar macht man sich Sorgen, wenn schonmal was passiert ist.


    Die Überkompensierung der Angst, die ABC-Mutter anspricht, ist ein guter Hinweis, finde ich.
    Wobei ich es auch für möglich halte, dass er, außer seiner eigenen, vielleicht auch DEINE Angst kompensieren will. Dass er dir beweisen will, dass er es beherrscht zu beurteilen, wann er auf die Straße kann und wann nicht.
    Dass du ihn, an deiner Hand, zur Schule begleitet hast, ist für ihn, neben der Demütigung, auch eine Entmündigung, die Botschaft (jetzt mal sehr krass ausgedrückt): Du bist zu blöd, um alleine über die Straße gehen zu können. Welcher 8-Jährige will das schon auf sich sitzen lassen?



    Alleine die Tatsache, dass das über die Straße gehen hier zum Thema wird, obwohl du ein Mensch bist, der sonst nicht nach Hilfe fragt........


    Möglicherweise bist du, was dieses Thema angeht, auch ZU sehr angstgesteuert durch den Unfall damals. Du legst dermaßen viel Wert darauf, dass er absolut korrekt die Regeln befolgt, dass das Ganze vielleicht krampfig wird. Und wenn etwas krampfig wird, rebellieren Kinder eigentlich immer und verweigern die Zusammenarbeit.


    Er hat damals einen Fehler gemacht, ja. Er ist, ohne zu überlegen, dem Ball hinterher. Wenn er jetzt über die rote Ampel geht, hat er vorher überlegt (ob er zum richtigen Ergebnis kommt ist ne andere Frage), hat also denselben Fehler nicht nochmal begangen und versteht vielleicht aufgrund dessen, dass er denselben Fehler vermeidet, deine Sorge nicht, denn er MACHT es ja anders als vorher.



    Vielleicht solltest du mal versuchen, ein wenig zu entspannen? Durch Sanktionen und Druck machst du es, glaube ich, nur noch schlimmer, denn dein Sohn wird sich dadurch über die Maßen gegängelt und unterschätzt fühlen. Musst dich eh dran gewöhnen, dass du im Laufe der Zeit immer weniger wirst kontrollieren können, was dein Kind tut.


    Ich persönlich hab jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass Kinder sehr bestrebt sind, sich in in sie gesetztes Vertrauen würdig zu erweisen. Damit konnte ich meine Kinder weit mehr anspornen als mit Reden oder Sanktionen, und wurde kaum mal enttäuscht. Es ist eine, für beide Seiten recht entspannte Art, Kinder wachsen zu lassen und selbst zu lernen loszulassen.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Jennylee



    er kann sich noch an den Unfall erinnern und auch damals habe ich ihm erklärt das er Glück hatte und es auch hätte schlimmer enden können(tot oder im Rollstuhl).


    Das sein Bruder das mal nachmachen könnte und dann das Auto eventuell nicht sehen wird habe ich ihm auch erklärt und er hat dann auch sofort festgestellt das er dann ja schuld wäre,weil er es ihm so vorgemacht hat.



    Er begreift es ja augenscheinlich,aber warum kann er das dann nicht auch einfach so machen ? Ich gehe doch auch nicht bei Rot oder fahre bei Rot über eine Ampel.Was andere Menschen machen,dass ist nicht unsere Sache..



    varecia



    ich habe mich einfach mal getraut hier zu schreiben,weil ich hier gute Ratschläge und Tipps von euch allen bekomme/bekommen habe.Vorher habe ich immer versucht Lösungen für mich allein zu finden,da die meisten es sowieso alle viel besser können und einen sehr schnell verurteilten.


    Dieses Gefühl habe ich hier nicht und versuche deswegen hier meine Ängste/Probleme zu "besprechen".



    Was meine Kinder betrifft bin ich ,glaube ich,etwas klettenhaft und ängstlich.

  • glaube ich,etwas klettenhaft und ängstlich.


    Hallo,
    das ich wohl nicht sooo "unnormal"....
    ;)


    Ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn wieSohn(bald 10) die Hauptstraße überquert (ohne Ampel)....
    allerdings will er nicht mehr, dass ich bis dahin begleite- kann ich auch verstehen.


    Aber als er letztens mit seinem Freund mit dem Fahrrad zum Schwimmbad in den nächsten Ort gefahren ist....
    er hatte was vergessen und ich mußte eh noch einkaufen, also bin ich mit dem Auto hinterher..
    Meine Güte, die er da durchs Dorf "gepest" ist- kreuz und quer und Hauptsache schnell....
    :wow
    Habe bis dahin immer gedacht, dass er vernünftiger unterwegs ist....

    "..live is very short, and there´s no time, for fussing and fighting,my friend..."

    C.deB."Footsteps"