Ich habe es an anderer Stelle gepostet, möchte es aber hier nochmal als Thema zur Diskussion stellen.
Eins vorweg: Ich habe kein Ads-Kind und weiß daher kaum wirklich, wovon ich rede. Ich möchte niemanden verletzen, und falls ich das doch tue, bitte ich um Entschuldigung, es entsteht dann aus Unkenntnis.
Ich mache mir so meine Gedanken, und ich versuche mal, sie in Worte zu fassen.
Ads-Kinder schießen wie die Pilze aus dem Boden. Hochbegabung ist eines der Anzeichen, neben den sozialen Schwierigkeiten und der motorischen Unruhe.
Was mir auffällt: Kein Mensch kommt auf die Idee, die Hochbegabung medikamentös behandeln zu wollen. Warum? Weil die nicht stört. Wen stört sie nicht? Uns, die wir nicht hochbegabt sind. Warum stört sie uns nicht? Weil davon keine Gefahr ausgeht, keine Abgrenzung, weil sie unseren anerzogenen gesellschaftlichen Werten nicht im Wege steht, im Gegenteil. Leistung ist zur Zeit eine der am meisten gestellten Anforderungen an uns, je höher die Leistung, umso größer die Chance, im Leben seinen Mann zu stehen.
Dass so viele hochbegabte Kinder, mit all den anderen "neuen" Eigenschaften, zur Welt kommen, muss doch einen Sinn haben, oder zumindest einen Grund. Wieso stempeln wir das, was wir nicht verstehen, womit wir nicht umgehen können, weil es neu ist und nicht in unser Weltbild passt, als krank ab, als Störung?
Möglicherweise haben WIR, die die Kinder nicht verstehen, die Störung, und nicht die. Oder einfach nur nicht genügend Intelligenz, um sie zu verstehen und so auch mit dem "Negativen", das diese "Krankheit" mit sich bringt, umgehen zu können.
Was nicht passt, wird bekämpft. Nur, WEIL es nicht passt. Zu UNS nicht passt, UNS Probleme bereitet.
Vor 200 Jahren wurden Menschen, die mehr wahrnahmen als die Allgemeinheit, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Heute suchen viele diese Menschen auf, um Antworten zu bekommen, die man selbst nicht findet.
Vor 200 Jahren wurden geistig behinderte Menschen für immer in Anstalten gesteckt, versteckt. Sie passten nicht.
Heute werden sie integriert, und die Menschen, die hautnah mit ihnen zu tun haben, sind dankbar dafür, dass sie die Erfahrung dieser außergewöhnlich liebevollen Beziehungen machen DÜRFEN, die nur mit geistig behinderten Menschen möglich ist.
Diese Ads-Kinder sind neu. Und was neu ist, macht erstmal Angst. Deshalb wird das, was neu ist, bekämpft.
Möglicherweise bringen wir uns damit um eine entscheidende Erfahrung. Möglicherweise tun wir ihnen entsetzlich Unrecht und übersehen, im Kampf um (Wieder)herstellung unserer gewohnten "Ordnung", die Chancen für die Welt und die Gesellschaft, die von diesen, in der heutigen Zeit noch besonderen Kinder ausgehen.
Ihr Mütter und Väter, die ihr Ads-Kinder habt: Vielleicht mögt ihr euch ja mal nach dem Guten, dem im positiven Besonderen, das euren Kindern eigen ist, öffnen. Ich bin sicher, ihr werdet eine Menge finden. Umdenken ist angesagt. Der "Fehler" liegt in unserer Einstellung, nicht in den Kindern.
Vielleicht wäre es sinnvoller, dafür zu kämpfen, dass diese Kinder so sein dürfen, wie sie sind, sie zu integrieren, anstatt die unbequemen Anteile in diesen Kindern und damit sie selbst, zu bekämpfen.
Was meint ihr?