Bis bald...

Hallo,

wollte mich nur für 3 Wochen verabschieden.
Morgen gegen 12 werde ich mit meinem Sohn zur Kur nach Norddeich fahren.
Vielleicht schreib ich bis dahin noch den ein oder anderen post, ... schauen wir mal.

Falls es dort Inernet gibt werde ich vielleicht auch einen kleinen Kur Blog anlegen.

Machts Gut

:winken:

danke
ja.. schade wenn das mit dem Kur-blog nicht klappt, aber dann kann ich ja berichten wenn ich zurück bin.

Die letzten Tage jetzt waren nochmal eine Krönung des Stresses...
Probleme mit dem Auto, Grippe, heute noch schnell Schuhe und allerlei nötiges gekauft, mein Chef hat mir noch ein Paper geschickt was ich lesen soll...etc.
aber morgen hau ich einfach ab von allem

Wenn ihr mögt kann ich euch ja den Text reinstellen, den ich geschrieben habe um die Kur zu bekommen.
Wenn ihr Eure Situation ähnlich darlegt klappt es bei Euch sicher auch mit dem Antrag.

Der Text ist etwas dramatisch geschrieben aber alles darin ist war.

Also hier folgt mein Kurantragstext:

Zitat

Ich kann nicht mehr und es muss dringend etwas passieren, so wie es im Moment läuft geht es nicht weiter!

Dabei habe ich schon so viel geschafft, so lange durchgehalten.

Hier in Stichpunkten:
5 Jahre Beziehung, Heiratspläne und Kinderwunsch beiderseits. Er machte mir einen Heiratsantrag. Als ich schwanger war fällt ihm ein, dass er sich in eine andere verliebt hat.

Gleichzeitig neue Anstellung in Köln.
5 STunden pendeln, 9 Stunden auf der Arbeit, nervenaufreibende Wohnungssuche in Köln, keine einzige Minute Verschnaufzeit.
Ich war schwanger, mir war den ganzen Tag übel, ich musste mich überall übergeben, auf dem Bahnsteig, in der Zugtoilette, auf der Arbeit....

Nach einer Woche in der neuen Stelle musste ich sagen dass ich schwanger bin.
Der Kollege der mit mir dor angefangen hat wurde nach 2 Wochen gekündigt. Mich durften sie nicht kündigen....

Als ich gerade eine Wohnung in Köln gefunden hatte, wurde ich nach Düsseldorf versetzt. Man ließ mich mit schwerem Laptop und Koffer mit der Bahn zwischen den Orten pendeln.
Ich hielt durch...

Gleichzeitig Wohnungssuche in Witten. Den Mutterschutz nutzte ich zum renovieren. Ich organisierte den Umzug, tapezierte, schleppte Möbel und baute die Küche selber ein.
Noch am Entbindungstermin sägte ich Laminat.

Dann kam der große Tag. Mein Sohn wurde geboren. Es war ein Kaiserschnitt, wegen Wehenschwäche. Die erste Nacht war grausam. Ich war allein, war von der Brust abwärts gelähmt und mein Sohn im Säuglingszimmer, wo er die Flasche bekam was zu einer Saugverwirrung führte.
Streit mit dem Vater des Kleinen, der seine Zeit mit neuer Freundin für wichtiger hielt als mir nach dem Kaiserschnitt mit unserem Sohn zu helfen.

Das Stillen war schwierig, aber ich gab nicht auf.
Dann begann die Zeit der Dreimonatskoliken. Der Kleine schrie jeden Abend stundenlang. Irgendwann konnte ich nicht mehr, ich stimmte in das Weinen mit ein.

Als er 4 1/2 Monate alt war, konnte man ihn zumindest beruhigen, doch beschäftigte er sich keine Minute mit sich selber und schlief immer weniger.

Ich ging mit ihm zum PEKIP, Babyschwimmen und Krabbelgruppe, nahm ihn mit zur Rückbildungsgymnastik. Nur wenn um ihn herum etwas los war war er ruhig.

Zugleich machte ich mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft, stritt mit dem Vater des Kleinen stundenlang um die Höhe des Unterhalts. Bald würde das Elterngeld zuende sein und ich hatte keinen Job in den ich zurück kehren konnte, da mein Arbeitgeber Teilzeit ablehnte. Also schrieb ich Bewerbungen und bekam eine Stelle an der Uni . Mit ganz viel Glück bekam ich sogar einen Kitaplatz.

Es gab einmal eine Phase in der mein Sohn anfing durchzuschlafen, diese war jedoch spätestens zu meinem Arbeitsbeginn beendet.

Seit Oktober leite ich 2 Übungsgruppen im Wintersemester. Ich muss Aufgaben für die Studenten erstellen, Beispiele zur Vorlesung stellen, halte Klausuraufsicht, bin Beisitzer in Prüfungen etc.
Meine Kollegen haben mir gegenüber zugegeben, dass sie diese Arbeit auch nicht in den vorgesehenen 20 Wochenstunden schaffen.

Mein Sohn schläft fast keine Nacht durch. Wenn ich morgens um 6 Uhr aufstehe, habe ich bereits eine nervenaufreibende Nachtschicht hinter mir in der ich alle 2 Stunden durch sein weinen geweckt wurde. Oft weint er und schläft dabei weiter.
Diesen Winter war er an genau 2 Tagen nicht erkältet. Immer wieder steckt er sich in der Kita an und auch ich bin in einer Tour durch erkältet bis hin zur Bronchitis. Ich musste bereits 2 Packungen Antibiotika einnehmen.

Auf der Arbeit kann ich mich kaum konzentrieren. Oft habe ich nur 3 Stunden geschlafen in der Nacht. Ich mache ständig konzentrationsfehler, rechne den Studenten falsche Aufgaben vor oder vertue mich mit Terminangaben.
Mein Chef ist kinderlos und hat wenig Verständnis.

Ich muss bis 16 Uhr auf der Arbeit bleiben, da ich das Pensum sonst gar nicht schaffe. Nach 8 Stunden Kita ist mein Sohn geschafft, müde und quengelig.

Ich habe Angst vor nächstem Jahr, wo ich 100 Euro Kitabeitrag zahlen muss, wo mir der Onlinerechner schon jetzt angibt, dass ich eigentlich noch 80 Euro anspruch auf ergänzendes Harz4 hätte.

Auf dem Babyflohmarkt kann ich nur Dienstags morgens vor der Arbeit noch schenll einkaufen gehen. Mein Sohn wächst und braucht ständig neue Schuhe. Ich hetze von Termin zu Erledigung, von Erledigung zu Arbeit, von Arbeit zu Kita und erledige zwischendurch den Haushalt.

Zwischen all dem Stress geschah es, dass ein naher Verwandter an einer Psychose erkrankte, ich war die einzige die sich darum kümmern konnte. Ich weiß nicht mehr wie ich es geschafft habe ihn zu überreden, dass er sich von mir in die Klinik fahren ließ.
Ich weiß nur noch dass ich danach am Ende meiner Kräfte war. Ich bekam einen Rückfall meiner Angststörung. Panikatacken und Herzrasen.

Das Wochenende darauf verbrachte ich mit meinem Sohn in der Notaufnahme des Krankenhauses. Er hatte 40 Grad Fieber, wenig später lag ich selber mit Schüttelfrost im Bett.

Die andauernde nächtliche Störung, dass ich keine Nacht und keinen Tag zur Ruhe komme,all das hat sich verselbstständigt. Wenn mein Sohn mich nicht weckt, bin ich es die stundenlang wach liegt und nicht mehr in den Schlaf findet.

kurz vor Weihnachten gab es eine Woche in der ich keine Nacht mehr als 3 Stunden geschlafen habe. Ich war kurz vor dem totalen Nervenzusammenbruch obwohl mein Sohn zu der Zeit sogar ein paar Tage beim Vater war.
Ich musste zur Arbeit, funktionierte nur noch wie ein Roboter, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich sah auf die Uhr, es war 7 Uhr, ich stand auf und ging duschen. Als ich von der Dusche zurück kam und auf die Uhr sah stellte ich fest, dass es in wahrheit erst 5 Uhr war.
Ich weiß bis heute nicht ob in dieser Nacht wirklich jemand an meine Haustür geklingelt hat, oder ob ich mir das nur eingebildet habe.

Mein Artz verschrieb mir Schlaftabletten um die Zeit zu überbrücken, doch das Medikament macht abhängig.

Ich habe so viel geschafft, so viel durchgehalten, aber ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt.

Ich habe Angst vor dem Tag an dem mir auf der Heimfahrt mit dem Auto die Augen zufallen.
Ich habe Angst vor dem Tag an dem ich von den Schlaftabletten abhängig bin.

Bitte genemigen sie mir die Kur.

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So dann bis in 3 Wochen wo ich dann berichte was es gebracht hat.
:winken: