Hallo,
seit der Trennung von meinem Mann, bin ich in psych. Therapie. Dachte erst ok, etwas darüber reden und mit Hilfe vom Therapeuten darüber hinweg kommen...
Wollte auch nur ca. 10 mal hingehen, dachte es reicht - bin dann gefestigt für das Leben ohne ihn, mir werden neue Wege alleine mit den Kids aufgezeigt etc...
Jedoch, nun bin ich schon knapp 1 Jahr jeweils einmal in der Woche - bei Bedarf auch 2 mal die Woche bei ihm.
Erst war auch nur die Trennung und die ganzen Belastungen dadurch ein Thema der Therapie. Doch so nach und nach kamen andere Dinge zum Vorschein. Meine ganzen Verhaltensmuster / -strukturen in verschiedenen Situationen.
Auf sein Anraten begann ich die sogenannte tiefenpsycholog. Therapie.
Der eine oder andere kennt es sicherlich...
So fingen wir so ziemlich beim "Urschleim" an. Sprachen über meine Kindheit - bis vor einiger Zeit, dachte ich, sie war ok und ich dachte auch, boah du hattest all die Jahre ein super Verhältnis zu deinen Eltern / Mutter. Konnte teilweise die Probleme von anderen mit ihren Müttern etc, nicht verstehen...
Ja wie gesagt dachte ich. Jetzt ist mir aber klar, dass es so war, weil ich noch immer in der Rolle der "kleinen abhängigen Tochter" bin.
Meine Mutter nach wie vor über mein Leben "bestimmt". Sie hat mein Leben - also mich - weiterhin komplett beeinflußt. Mich jedoch auch in diese Rolle drängt.
Mir immer wieder bewiesen, dass ich ohne sie ja gar nichts wäre... Ich ohne sie nicht zurecht käme ...
Sei es bei der Betreuung und Erziehung der Mädels, sei es bei der Haushaltsführung, sei es manchmal bei finaziellen Dingen.
Dies erlebe/ erlebte ich täglich, denn meine Mutter wohnt über mir.
Richtig, es erleichtert in meiner jetztigen Situation einiges (Betreuung), aber erschwert auch so viel. Sie mischt in allem mit - ob ich sie drum bitte oder nicht, sie tut dass was sie für richtig hält ohne meine Einwände zu hören, ohne auf irgendwelche Bitten einzugehen.
So z.Bsp vor einiger Zeit - es gab ganz normal zum Abendbrot Schnitten mit Wurst und Käse. Meine Kleine mosserte schon am Nachmittag, dass sie das icht essen will. Wir saßen unten in unserer Küche und plötzlich kam Oma mit Zuckerbrot - damit das "arme Kind" was ordentliches (!!!) zu essen hätte.
Oder vor ca. 2 Monaten - ich war in Köln bei einer Freundin - komme heim und gehe in meine Küche und siehe da, Oma hat sich ausgetobt - meine Schränke waren ausgewischt (ok, dagegen habe ich nix) aber sie war auch der Meinung mal alles umzuräumen. Da wo 12 Jahre lang meine Tassen standen, waren jetzt die Elektrogeräte und so war einiges - ihren Worten nach - praktischer umgeräumt worden.
Hallo, wo sind wir - ich habe stillschweigend alles wieder so geräumt wie ich es hatte. Jedoch zu ihr nix gesagt - mal wieder geschluckt..
Geschluckt wie immer - wie in meiner Kindheit, wie in meiner Ehe, wie eigentlich mein ganzes Leben...
Das Fass voll - machte es jedoch vor 2 Wochen. Ich war auf der Betriebsweihnachtsfeier. Der Termin stand schon 6 Wochen - es war mit Kids und Eltern alles abgesprochen. Ich wollte eh nicht lange bleiben, mußte ja am nächsten Tag arbeiten. Um 18:oo Uhr ging es los und 19:30 Uhr klingelte mein Handy. Wann ich denn vor hätte wieder nach Hause zu kommen, die Mädels warten ... Das Ganze in einem ziemlichen Ton - so wie wenn ich sonst etwas getan hätte.
Also ich dann heim - in meine Wohnung rein, mich umgezogen - die Mädels: was du bist schon da ? Plötzlich ging die Tür auf - meine Mutter stand vor mir und machte mir Vorwürfe - warf mir Vergnügungssucht vor, mangelde Verantwortung gegenüber den Kids etc etc.
Erst wollte ich mich rechtfertigen, aber dann habe ich nur die Tür aufgemacht und "raus" gesagt.
Seit dem ist absolute Funkstille. Gerade mal ein "Hallo" im Treppenhaus, hier unten war sie seit dem gar nicht mehr. Und wenn die Mädels oben sind wäre sie wohl auch komisch - lt. Kids.
Ich weiß, ich habe diesmal richtig gehandelt, einmal dass getan was ich hätte schon vor Jahren tun sollen...
Aber wie geht es jetzt weiter? Am liebsten würde ich ja mal mit ihr so richtig über alles sprechen - meine vermurkste Kindheit, meine Empfindungen - mit ihr darüber reden, wie ich die momentane Situation sehe. Klare Linien aufzeigen und Grenzen setzen.
Aber ich weiß auch, was dass bedeutet - sie würde nur auf stur schalten - hatte ich schon mal vor Jahren versucht - da hatten wir 2 Jahre Funkstille. Erst durch die Geburt meiner Großen hatte ich eingelenkt.
Ich denke, sie wäre sich gar nicht bewußt etwas falsches getan zu haben, denn alles was sie tut tut sie ja für mich und ich bin so "undankbar", weiß alles nicht zu schätzen ....
Ich würde es auch in Erwägung ziehen, hier alle Zelte abzubrechen - den Kontakt ganz zu känzeln - habe aber Angst davor, komplett alleine da zu stehen...
Nur wenn ich nichts mache, wieder einlenke komme ich auch nicht weiter - dann verläuft mein Leben immer auf der gleiche Schiene weiter und was dass bringt, weiß ich ...
Hat jemand so etwas ähnliches erlebt, hat jemand diese Schritte - ein Gespräch bzw. Kontaktabbruch gewagt.
Gerne auch per PN.
Katrin