SB in der Schule aus Langeweile??

  • Hallo ihr lieben, ich habe ein riesen Problem und ich bin restlos überfordert damit.


    Vor ein paar Wochen kam die Lehererin meiner Tochter (bald 7) auf mich zu und meinte, sie würde im Unterricht auf ihrem Stuhl hin und her rutschen und wäre teilweise ziemlich apathisch dabei.
    Sie vermutet, dass sie die Lockerheit (keine Ahnung woher sie das nimmt) von zu Hause gewöhnt wäre und mit dem Druck in der Schule nicht klarkommen würde und es sich damit "schön" machen müsse.


    Ich hab erstmal geschluckt überlegt was das denn jetzt sein soll. Habe mit meiner Tochter gesprochen und schon auch festgestellt, dass sie eifersüchtig auf ihre Schwester ist. Sicher spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Unsere Psychologin meinte, dass sie einfach unterfordert wäre und deshalb etwas ablenkung sucht. Zumal die Lehrerin betonte, dass sie am Anfang total gut mitgemacht hat und sehr aufmerksam und begeistert war. Dies sei jetzt nicht mehr so.
    Was mir noch zu denken gibt ist, dass sie kürzlich aus der Schule kam und traurig meinte, dass die Lehrerin zu ihr gesagt habe, dass sie ja gar nicht so gut lesen könne, wie sie meint... uff. Das hat mich sehr stutzig gemacht, denn selbst wenn es so wäre, was soll diese Aussage????


    Jetzt wollte ich euch fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder ob ihr irgend welche Tipps für mich habt, denn ich habe nächsten Montag ein Gespräch mit der Lehrerin und möchte nicht, dass sie durch ihre altmodischen Ansichten meinem Kind Sachen überstülpt, die nicht gut sind.
    Dazu kommt noch, dass die Lehrerin etwas älter ist und ganz entsetzt war, als sie erfuhr, dass meine Töchter zwei verschiedene Väter haben. Der Stempel ist also schon da und ich befürchte, dass meine Tochter nun unter der Verurteilung meinerseits leiden muss und dies gefundenes Fressen ist.


    Was sagt ihr, bitte helft mir, ich bin wirklich sehr ratlos und möchte nicht, dass ich auch noch falsch handle. Habt ihr evtl. auch noch Tipps in Sachen Aufklärung und Vorpubertät? Ich schätze, dass ich nun langsam Klartext mit ihr sprechen muss.


    Danke schon mal für Eure Mühe


    mahgee

  • Ich komm grad nicht mit :hä


    Was ist SB? Selbstbefriedigung?


    Ich lese das zumindest jetzt so raus :hä



    Verstehe ich das jetzt richtig, das die Lehrerin davon ausgeht, das deine Tochter sich selbst befriedigt, weil sie auf dem Stuhl hin- und herrutscht?
    Und der Meinung ist, sie kennt das von zu Hause, weil es bei euch halt so locker her geht?


    Ehrlich ich bin schockiert!


    Was ist denn das für eine Lehrerin?


    Bevor ich mehr dazu schreibe, würde es mich erstmal interessieren, ob ich dich tatsächlich richtig verstanden habe.



    Liebe Grüße
    Tilla

  • @ tilla, ja du hast richtig verstanden. Selbstbefriedigung. Die Lehrerin meinte es wäre auffälig. Bin auch total platt. Meine Tochter macht das mitterweile zu Hause auch manchmal, das ist aber neu.

  • Hallo,


    sag mal ist die Lehrerin deiner Tochter sich ihres Alters bewusst. Ich meine ich glaub ja nicht ob das in dem Alter überhaupt schon Thema bei den Kids ist.


    Aber ähnliche Situation gab es bei einer Freundin ihrer Tochter auch, nur das diese 8 ist und es im Hort aufgefallen ist. Wobei da nicht der Verdacht bestand das es sich dabei um Selbstbefriedigung handelt, sondern mehr so um einen Infekt/Pilz im Scheidenbereich. Nachdem meine Freundin dann mit der Tochter beim Arzt war hat sich der Verdacht bestätigt. Es handelt sich wirklich um einen Pilz, den man sich auf jeder beliebigen Toilette holen kann und der sich auch durch jucken äussert. Ich meine weiss ja nicht ob es bei deiner so ist, aber wäre doch vielleicht eine Möglichkeit.


    Aber ansonsten würde ich die Lehrerin mal drauf festnageln was die Aussage soll, sie wäre das wohl von zu Hause gewohnt. Sorry das ist für mich schon eine Frechheit, weil ich finde es unter aller Sau das dir unterstellt wird das bei dir sowas den ganzen TAg gemacht wird. Davon abgesehen woher will die Lehrerin das denn wissen.


    Drück dir die Daumen.


    LG Angela

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • Hallo,
    doch, doch, das machen Kinder im Alter auch schon. Warum denn eigentlich auch nicht? Ganz böse: sag der Lehrerin deine Tochter mache das jetzt auch zuhause, habe sie aus der Schule mitgebracht.


    Im Ernst: hilft wohl nur Tochter mitzuteilen, dass dieses Verhalten in der Öffentlichkeit unerwünscht ist.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • @ grünschnabel: ja, ich habe es ihr schon erklärt, doch sie versteht es irgendwie nicht. Und das zeigt mir wiederum wie kindlich unschuldig das ganze noch ist. Sie versucht sich jetzt in der Schule "zusammenzureissen", es klappt aber nicht immer, wie sie sagt.


    Sie hat mal erzählt, dass eine Mitschülerin aus der Paralell-Klasse sie in die Technik "eingeweiht" hat und ihr gezeigt hat, wie man "das" am besten macht. Dieses Mädchen hatte schon immer sehr viel zu erzählen, sie war mit meiner Tochter gemeinsam im Kindergarten und da hat sie auch schon diverse Praktiken erwähnt, die sie kennt. Das taucht natürlich nicht auf, denn die Familie sind Bilderbuchmäßig. Aber bei uns wird das zum riesen Thema.

  • Hallo,
    doch, doch, das machen Kinder im Alter auch schon. Warum denn eigentlich auch nicht?


    :wow oh das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Ich dachte in dem Alter sind die Kinder noch mit anderen Sachen beschäftigt, also denken an sowas noch gar nicht.

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • doch, es gibt sogar schon babys die entdecken, dass man sich schöne Gefühle machen kann. Das weis ich aber auch erst, seit ich wg. jüngsten Veränderungen gegoogelt habe. Ausserdem werden die Kinder doch immer frühreifer. Das schreibt sich jetzt so locker, doch angesichts meiner Tochter wird mir dabei Angst und Bange.

  • Hallo,

    @ grünschnabel: ja, ich habe es ihr schon erklärt, doch sie versteht es irgendwie nicht. Und das zeigt mir wiederum wie kindlich unschuldig das ganze noch ist.


    Das Problem ist doch eigentlich, dass es sich um ein "das macht man nicht in der Öffentlichkeit"-Gebot handelt, das nicht in einem wirklichen Grund wie: ist gefährlich, tut weh oder geht was bei kaputt beruht was einem Kind unmittelbar einsichtig sein kann. Das ist einfach stupide Konvention, wo nur das übliche öfter wiederholen hilft. Ich glaube nicht, das Kinder unschuldig sind. (siehe unten)



    :wow oh das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Ich dachte in dem Alter sind die Kinder noch mit anderen Sachen beschäftigt, also denken an sowas noch gar nicht.


    Ich zitiere kurz dazu wikipedia (weil etwa so hab den Freud auch im Kopf): "Nach Freud ist die angebliche Asexualität des Kindes ein realitätsfernes Erziehungsideal und ein folgenschwerer Irrtum. Bereits das neugeborene Kind bringt Keime von sexuellen Regungen mit auf die Welt, die sich zunächst eine Zeit lang weiterentwickeln, nach einer Blütephase um das dritte bis vierte Lebensjahr aber einer fortschreitenden Unterdrückung unterliegen. Erst mit der Pubertät setzt sich die sexuelle Entwicklung wieder fort. Freud spricht hier von einem zweizeitigen Ansatz der sexuellen Entwicklung des Menschen, der von einer mehrere Jahre andauernden sexuellen Latenzperiode unterbrochen wird. Jede Phase der psychosexuellen Entwicklung ist nach Freud durch das Vorherrschen bestimmter erogener Zonen gekennzeichnet, die Freud als Lustzentren bezeichnete."
    (Quelle) Die entschiedende Arbeit von Frued dazu stammt aus den Jahren 1905/06 ist also schon über hundert Jahre alt. Mit Modifikationen ist das heute noch gültig.


    ((Das sollte eigendlich Prüfungsstoff bei Lehrern sein!))



    Das einzige Problem ist die gesellschaftliche Konvention, dass man das nicht macht. Aber bitte nicht die Zeitangaben als Normen ansehen.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Also, das Kinder das in diesem Alter auch schon machen finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Oder haben sich eure Jungs als Babies nie solange am Penis gezuppelt bis er gestanden hat?


    Ich denke die Lehrerin meinte, das sie zuhause weniger Druck hat, als in der Schule und die SB als Druckabbau "benutzt"/ macht/ ausübt....(ja wie sagt man es eigentlich richtig?)


    Von einer Freundin die Tochter hat sich immer am Tischbein gerieben. Sie ging zu einer Spieltherapie und die Psychologin erklärte das es eben Streßabbau sei.


    Nichts ungewöhnliches und genauso würde ich der Lehrerin gegenüber treten. Das hat nix damit zu tun, das Kinder immer früher reif werden etc.
    Erkläre der Lehrerin einfach das sie vielleicht im Moment sehr unter Spannung steht und das sie ihrer Tochter in so Situationen vielleicht einfach leise sagen soll, das sie aufhören soll, oder ein kleines Handzeichen geben.


    Ich würde aber auch sehr drauf achten, das deine Tochter in der Schule nicht überfordert wird. Im Moment kann sie sich so den Streß noch abbauen, aber vielleicht wird er irgendwann zu groß :frag

  • Also, das ist auch mir nicht unbekannt. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß meine Tochter das ganz am Beginn ihrer Kita Zeit machte. Die jüngeren Kinder dort mussten nach dem Essen immer Mittagsruhe halten. Meine hat ein relativ geringes Schlafbedürfnis, um sie abends einigermassen ins Bett zu bekommen, haben wir schon mit 2 auf den Mittagsschlaft verzichtet. Andernfalls war vor 23 Uhr an Schlaf nicht zu denken ...


    In der Kita wurde nach dem Mittagessen für die Jüngsten immer eine sogenannte Ruhezeit abgehalten. Schlafen war natürlich nicht zwingend notwendig, aber die Kinder sollten für ne Stunde einfach runterfahren, es wurde bei abgedunkeltem Licht leise eine Geschichte erzählt und alle, bis auf meine, sind dabei eingeschlafen. Für meine Kurze ein Unding - sie sollte still rumliegen und sich langweilen?!? Nie nicht! Also hat sie Rabbatz gemacht, was wiederum die anderen störte. Nach mehrmaligen Ermahnungen hat sie sich dann tatsächlich angwöhnt, sich auf den Bauch zu legen, Hand zwischen die Beine und auf ihrer Hand "rumzujuckeln". Diese dadurch erzeugten "schönen Gefühle" (ich hab keine Ahnung, ob man da wirklich von nem Orgasmus sprechen kann), liessen sie dann letzlich einschlafen.


    Das alles spielte sich in der ersten Kita-Woche ab ... Drauf angesprochen war ich zunächst auch mal geschockt. Und hab dann schnell festgestellt, daß sie das auch ab und zuhause machte. Immer genau dann, wenn es Bettzeit war, sie aber noch kein Stück müde. Für sie war das tatsächlich so ne Art Entspannungsübung, um runterzufahren und schlafen zu können.


    Nachdem sie dann auch mehrfach geäussert hat, das sie nicht schlafen möchte, haben wir es in der Kita haben wir es dann so gelöst, daß sie als einzigste von den Kleinen mit den Großen essen und anschliessend ohne Ruhezeit spielen durfte. Dadurch war sie abends natürlich auch weitaus müder und das Ganze hat sich ohne großes Drama von selbst gelegt.


    Mir haben die Betreuerinnen damals auch gesagt, daß sei was völlig normales, viele Kinder und auch Babies würden sich dadurch einfach entspannen und zur Ruhe kommen. Man sollte halt nur drauf achten, in welchen Situationen es vorkommt. Hat deine Tochter evt. Probleme in der Schule bzw. mit Mitschülern oder der Lehrerin?


    Ich finde man sollte das weder überbewerten noch großartig thematisieren - SB gehört zur Sexualität dazu, auch wenn in diesem Alter Sexualität nicht so bewusst erlebt wird, wie in späteren Jahren. Ich finde Grünschnabel hat das in seinem vorletzten Satz sehr gut formuliert. Unsere verstaubten Moralvorstellungen sind nicht ganz unschuldig daran, das solche Handlungen gerne verschämt unter den Teppich gekehrt werden. Das merken irgendwann auch die Kiddies und das schlimmste, was man meiner Meinung nach tun kann, ist ihnen das Gefühl zu geben, sie täten etwas verbotenes. Ich hab meiner Kleinen damals erklärt, daß es nichts schlimmes oder gar verbotenes ist, was sie da tut. Aber auch, daß es etwas sehr intimes und privates ist, so wie auf die Toilette gehen.


    In deinem Fall ist es natürlich schwierig - deine Tochter macht das ganze halt relativ öffentlich und das kann u.U. irgendwann zu Spott innerhalb der Klassengemeinschaft führen. Kinder können da sehr rabiat sein. Versuch doch mal rauszufinden, in welchen Situationen sie das macht, z.B. obs kurz vorher Streit gab?


    Was die Aufklärung angeht - meine war mit 7 eigentlich schon relativ gut aufgeklärt. Sie hatte das Buch von Janosch "Mutter sag wer macht die Kinder". Ich kenne Eltern denen dieses Buch zu drastisch war - ich fands einfach nur total süss und doch sehr treffend geschildert. Ist halt eher als Geschichte gestaltet, meine Tochter fands toll und hat durchaus auch gezielte Fragen gestellt. Das Buch ist ab 5, denke aber auch 7jährige können damit was anfangen.


    Liebe Grüsse
    Sabine

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

    Einmal editiert, zuletzt von Lunatic ()

  • Kreisch ich les mir grad Textzeilen aus diesem Buch vor. :lach :lgh :lgh :lgh Oh man ich muss dieses Buch haben.
    Dieses Buch bricht ja alle Tabus. Da werden sogar die verschiedenen Stellungen erklärt.

    :rainbow:

    Einmal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Jupp. deswegen war es einigen Eltern in meinem Bekanntenkreis zu drastisch. :D


    Da das ganze trotzdem (wie ich jedenfalls finde) kindgerecht ist, mich nicht für verklemmt halte, ebensowenig möchte, daß meine Kurze es wird, wurde es trotzdem bei uns angeschafft. Sie fand das Buch toll und spricht auch heute, trotz Pubi Phase recht offen über Sexualität mit mir. Ob das nun an dem Buch liegt, weiss ich nicht, mir hats die Aufklärung erleichtert. ;)


    Ist übrigens eines der wenigen Bücher für Klein- und Vorschulkinder, die wir noch besitzen. Ich finds total süss, deswegen wirds behalten ^^

    Liebe Grüsse
    Sabine


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  • Hallo,


    sag mal ist die Lehrerin deiner Tochter sich ihres Alters bewusst. Ich meine ich glaub ja nicht ob das in dem Alter überhaupt schon Thema bei den Kids ist.

    Selbstbefriedigung ist schon bei sehr viel jüngeren Kindern ein Thema und im Grund völlig normal. Mein Jüngster ist jetzt elf Monate alt und spielt sich beim Wickeln regelmäßig untenrum, wenn ich ihn nicht schnell genug wieder anziehe, auch gern so lange, bis sein Penis steif wird und freut sich tierisch dabei, weil es sich wohl gut anfühlt.
    Was nicht normal ist, wenn sie es in diesem Alter noch vor anderen machen, denn da haben sie normalerweise schon ein Schamgefühl.


    Mich würde aber mal interessieren, ob es denn wirklich SB ist? Oder ob sie einfach nur so auf dem Stuhl rumrutscht?

  • Selbstbefriedigung ist schon bei sehr viel jüngeren Kindern ein Thema und im Grund völlig normal. Mein Jüngster ist jetzt elf Monate alt und spielt sich beim Wickeln regelmäßig untenrum, wenn ich ihn nicht schnell genug wieder anziehe, auch gern so lange, bis sein Penis steif wird und freut sich tierisch dabei, weil es sich wohl gut anfühlt.
    Was nicht normal ist, wenn sie es in diesem Alter noch vor anderen machen, denn da haben sie normalerweise schon ein Schamgefühl.

    Also ich denke ein Schamgefühl haben sie schon. In der Hinsicht, das sie sich vor anderen nicht nackt zeigen o.ä. Aber ich denke nicht, das die Kleine ihr "Tun" mit Sexualität in Verbindung bringt. Also warum sollte sie sich dafür schämen?

  • Lovrel


    die kannst du für gewagt halten, dass ist aber durchaus aktueller Prüfungsstoff in Pädagogik (Sozialisationstheorien). Daher sollte das Lehrern, die auch Pädagogik als Nebenfach haben so was wissen. Gibt natürlich noch andere Sozialisationstheorien, aber Freud ist da immer noch dabei und diese Theorien ergänzen sich gegenseitig. Besorg dir z.B. ein UTB Bändchen zu Sozialisationstheorien oder ein aktuelles Sammelwerk zur Entwicklungspsychologie.


    Passt schon, ich komme hier nicht mit etwas, dass nur noch wissenschaftsgeschichtlich von Interesse ist.

  • Also ich denke ein Schamgefühl haben sie schon. In der Hinsicht, das sie sich vor anderen nicht nackt zeigen o.ä. Aber ich denke nicht, das die Kleine ihr "Tun" mit Sexualität in Verbindung bringt. Also warum sollte sie sich dafür schämen?

    Ja, das kann natürlich auch sein, darüber habe ich noch nicht nachgedacht... Aber eigentlich hat man doch auch als Kind sowas im Gefühl - ich hab mich auch als Kind abends im Bett selbst befriedigt, aber immer nur heimlich, weil ich schon irgendwie ein Gespür dafür hatte, dass das was Intimes ist... Und da war ich noch sehr viel jünger, 3 oder so.

  • grünschnabel


    Freuds Ansichten zu Sexualität halte ich für sehr gewagt.
    Hast Du nicht eine neuere Quelle?

    Das kannst du auch auf jeder anderen Seite über Sexualität lesen, dass Sexualität schon mit der Geburt beginnt. Schon Neugeborere empfinden sexuelle Erregung.



    "Die frühe
    Entwicklung kindlichen Sexualverhaltens verläuft sehr ähnlich. Alle
    Kinder werden mit bestimmten körperlichen Anlagen geboren, die sie
    befähigen, auf sexuelle Reize zu reagieren. Männliche Säuglinge können
    häufige Erektionen des Penis haben, bei weiblichen Säuglingen kann es
    zum Feuchtwerden der Vagina kommen. Sie empfinden es als angenehm, wenn
    man ihre Geschlechtsorgane oder andere erogene Zonen berührt, und sie
    können schon relativ früh Orgasmen haben. Trotzdem sind Säuglinge noch
    „sexuell unartikuliert". Sie reagieren eher wahllos auf jede Art Reize,
    und ihre Reaktionen sind noch nicht aufeinander abgestimmt und
    koordiniert. Erst nach und nach, im Verlauf sozialer Lernprozesse,
    beginnen Kinder ihr Sexualverhalten in solche Bahnen zu lenken, die den
    kulturellen Voraussetzungen ihrer Umgebung entsprechen. Das bedeutet,
    sie erlernen nicht nur die „richtige" Reaktion, sondern lernen es auch,
    die „falsche" Reaktion zu unterdrücken und zu vergessen. Wenn sie dann
    später einmal versuchen, ihre sexuelle Reaktionsfähigkeit zu erweitern,
    kann es sein, dass sie eine Menge Zeit und Energie darauf verwenden
    müssen, eben diese Reaktionen neu zu erlernen, die man ihnen einst
    ausgetrieben hat.



    Für Säuglinge ist die hauptsächliche
    Quelle sinnlicher Reize die Mutter. Indem sie gestreichelt, umarmt und
    gestillt werden, lernen sie, geliebt und akzeptiert zu werden und
    Vertrauen zu fassen. Körperliche Nähe gibt ihnen ein Gefühl der
    Sicherheit, das sie brauchen, um sich gesund zu entwickeln Daher ist es
    bedauerlich, dass in einigen Krankenhäusern Säuglinge immer noch von
    ihren Müttern getrennt werden und so beide der ersten wichtigen Chance
    zur Kommunikation beraubt werden. Dieser anfängliche Fehler kann dann
    später von den Müttern noch fortgesetzt werden, indem sie Hautkontakt
    zu ihren Kindern vermeiden und z.B. das Kind auch dann nicht ausziehen
    wenn sie mit ihm spielen. Aus diesem Grunde entgeht auch einer Mutter,
    die nicht stillt, eine wichtige Gelegenheit zum Aufbau einer engen
    Beziehung zu ihrem Kind. Ein Kind will mehr, als nur ernährt werden. Es
    hat auch Verlangen nach menschlicher Wärme und Geborgenheit. Manche
    Mütter bemerken zwar dieses Verlangen ihrer Kinder, sind jedoch bereits
    nach kurzer Zeit nicht mehr bereit, es zu erfüllen. Aber genau wie ein
    Kind nicht sprechen lernen kann, wenn nicht mit ihm gesprochen wird,
    kann es auch nicht lernen, Liebe zu zeigen, ohne dass es von seinen
    Eltern oder anderen Erwachsenen gestreichelt, umarmt, geküsst oder
    gekitzelt wird. Eltern, die ihren Kindern diese körperliche und
    emotionale Zuwendung versagen, erzeugen in ihnen Enttäuschung, sie
    erziehen sie dazu, sich in ihrem eigenen Körper unwohl zu fühlen. Es
    besteht kein Zweifel, dass solche negativen Kindheitserlebnisse einen
    tiefen Eindruck auf die spätere Einstellung des Kindes gegenüber der
    Sexualität hinterlassen.
    "


    Quelle: http://www2.hu-berlin.de/sexol…le_reaktion_bei_klei.html