das Recht des Kindes auf beide Elternteile

  • Nun probier ich´s nochmal....
    Seit einem halben Jahr bin ich Mutter einer kleinen Tochter. Mein nunmehr Ex- Freund hat mich während der Schwangerschaft nicht einmal besucht. Unser Kind hat er bisher dreimal gesehen. Es gibt da noch eine Reihe Dinge zwischen ihm und mir, die noch geklärt werden müssen, bzw Verletzungen, die noch heilen müssen, besonders auf meiner Seite.
    Wie im Umgangsrecht in Buchstaben ja geregelt, bin auch ich der Ansicht, dass ein Kind Vater und Mutter braucht und ein Recht auf beide hat.. Nun kam unser Kind völlig überraschend. Wir sind beide "alte Eltern" ich bin 42 und er ist im August 59. Er hat bereits zwei Söhne, 30 und 31 Jahre alt. Ich habe sonst noch keine Kinder. Die drei Männer sind noch immer der altmodischen und für mich absurden Meinung, dass ein Kind in den ersten Jahren nur die Mutter bräuchte. Mal davon abgesehen, dass auch Mütter Bedürfnisse haben, ist der Vater ja gerade auch in der primären Sozialisation unbedingt wichtig, was man ja weiss.
    Der KV möchte den Umgang mit dem Kind und ihm ist es sehr wichtig, dass die Kleine später mal nicht sagt, dass er ein schlechter Vater gewesen sei.
    Nun... dazu gehört allerdings neben der finanziellen Seite, die wir gerichtlich haben klären lassen, auch der Umgang mit der Kleinen.
    Wenn er hier war, dann schmilzt er dahin. Die Kleine ist auch zuckersüss. Allerdings hat sie vergangene Woche sehr deutlich gezeigt, dass ihr der fremde Mensch mit den Stacheln im Gesicht nicht vertraut ist und ihr Angst macht. Sie bleibt kaum mal bei ihm auf dem Arm. weint, wenn er sie hoch nimmt und ich nicht sichtbar bin. Wenn sie bei mir auf dem Schoß sitzt, dann lacht sie auch ihn an. Ihr Vater möchte natürlich Papa sein und es ist für ihn schwer, wenn das Kind weint. Er wollte sie dann nach dem Schlafen aus dem Bettchen nehmen. Das habe ich schnell verhindert und bin mit ihm ins Kinderzimmer. Die Kleine wäre damit überfordert gewesen. Auch wenn er sie küsst und herzt ist ihr das unangenehm, weil sie mit ihm nicht vertraut ist. Seine Nähe hat sie nicht und er sieht das nicht, denkt das Kind völlig falsch. Manchmal habe ich den Eindruck, er denkt ich habe ein Äffchen geboren. Und selbst mit denen geht man einfühlsamer um. Alles was man mittlerweile weiss, was auch kleine Kinder angeht, negiert er.
    Ich will, dass er den Umgang mit unserer Tochter pflegt, zumal er jetzt schon Ideen hat, wie es mal werden soll, wenn sie dann bei ihm übernachten kann. Er ist sich aber nicht im Klaren, dass er das erarbeiten muss. Auch das soll ich noch leisten, meint er, indem ich ihr positiv von ihrem Vater berichte...
    Ich will nun eine Mediation anleiern, in der ihm nochmal von aussenstehender Seite erklärt wird, was Sache ist.
    Ich werde ihn auch darauf aufmerksam machen, dass seine Vorgehensweise Folgen haben wird. Ich will eine vernünftige Umgangsregelung, mit der auch die Kleine zurecht kommt. Wenn auf Grund der grossen räumlichen Distanz eben nur wenig Kontakt statt finden kann, dann muss der Umgang mit dem Kind der Situation angepasst sein. Er kann die Kleine nicht behandeln, als wäre er ein Vertrauter.... Leider. Sollte er auf der Meinung bestehen, dass die Kleine ihn noch nicht brauche und irgendwann, wenn sie sprechen und laufen kann ankommen und sie mitnehmen kann, dann werde ich das nicht zulassen, sondern ggf sogar einen begleiteten Umgang veranlassen, in dem die Kleine die Chance bekommt ihn kennen zu lernen.
    Was habt ihr da für Erfahrungen unD wie könnt ihr mir raten? Wie kann ich vorgehen? Mir gehts um mein Kind. Meine Verletzungen werd ich schon in den Griff bekommen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hallo Löwenherz,


    das kommt mir auch vertraut vor was du da schreibst.


    das wäre rechtlich wiedernicht so interessant-aber als mum kann ich dich verstehen.


    mediation find ich gut,solange eben noch nicht alles verstritten ist.
    überlege dir gut was DU willst!


    ich meine herauszulesen das du wirklich den umgang des vaters mit der kleinen wünscht,dann setzt dich ein dafür.
    dieses"strafen" führt zu nix.(also wenn du mit dem gedanken spielst ihm den umgang dann später zu verweigern oder den einzuschränken.


    Wenn der papa nicht nicht leib und leben gefährdet wird er sein recht durchkämpfen und unter umständen ist dann die chance auf einen vernünftigen umgang vorbei.(wenn man mal vor gericht steht gegen einander wird es schwierig).


    Muttertier

  • ... eben... ich will nicht vor Gericht und "strafen" schon gar nicht. Mein Bestreben ist, dass wir zu einer guten Regelung für unsere Tochter kommen, die die Interessen und Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt stellt.
    Auch wenn das in D leider immernoch nicht durchgesetzt wird, das Recht des Kindes auf beide Elternteile, so denke ich, wird es nicht weniger wichtig. Ich werde meine Dinge, die ich mit dem KV habe nicht über das Kind ausagieren. Aber ich werde ihr Recht gegnüber ihm einfordern.
    Schlimm nur, dass er leider ist, wie ein Klischee... ein Mann, der der Frau alles aufbürdet. Auch mit dem Unterhalt war es schlau von mir, die Sache von Anfang an über eine anwaltliche Vertretung regeln zu lassen.
    Ich finde, man sollte Väter ( und auch bockige Mütter) zu Beratungen verpflichten.


    Nur wie bekommt man einen Menschen dazu, wenigstens mal hinzuschaun, wenn er noch nichtmal hinsehen will? Kann man mit fast 60 noch Empatie lernen????


    Kann man ein Kind zwingen, zu einem Elternteil zu gehen, wenn es das nicht will? Muss sich ein Kleinkind von einem für ihn fremden Menschen busseln und herzeln lassen, wenn es das nicht will? Ich finde das extrem übergriffig. Vor allem wertet dieser Umgang ein Kind als Mensch vollkommen ab.
    Muss da nicht Beziehung angebahnt werden?
    Ich habe wirklich Ängste um meine Tochter.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hi Löwenherz!


    Hab gerade nochmal reingeschaut,


    naja ob ich dir da wirklich was sinnvolles schreiben kann.
    ich finde es auch vollkommen übergriffig und frage mich was mein kind da lernt.


    na ich hab mich anders entschieden und schriebe dir eine pn.
    gruss muttertier

  • .... wenn ich mich hier so durch die verschiedenen Statemenst lese, dann wird mir Angst und bang um meine Tochter. So wie sich bei uns alles entwickelt, bekommen wir mit dem KV Spass. Er will den Kontakt, weiss aber nicht, wie er ihn bewerkstelligen soll. Ich komme ihm nach Kräften entgegen, aber er weiss dann wieder nicht, ob es für ihn "dran" ist. Ich will diplomatisch sein, um mich nicht dem Vorwurf auszusetzen, den Umgang zu unterbinden. Er äussert sich nicht mal verbindlich zu Terminvorschlägen. Noch ist unsere Tochter klein. Aber irgendwann bekommt sie dieses Kaspertheater mit und das KANN ihr nicht gut tun.
    Ich werde das mit der Mediation probieren, sollte das nicht klappen, dann werde ich den Umgang eben auch formalisieren, über einen offiziellen Weg. Am besten schreibt ihm dann meine Anwältin, auf der Grundlage einer psychologischen Einschätzung, dich ich sicherlich auftreiben kann.
    So eine.......... dass man sich als erwachsene Menschen nicht im Interesse der Kinder einigen kann. Vor allem, dass ich den Eindruck habe, dass es die Ausnahme ist, das Kind als vollwertige Persönlichkeit miteinzubeziehen.


    Was darf man sich eigentlich verbitten, wenn der andere Elternteil mit dem Umgang so unverantwortlich umgeht, oder eben wirklich gegen das Kind handelt? Umgang um fast jeden Preis, einschl. psychischer Schäden? :frag

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hi,das würde mich auch interessieren!


    Für mich sieht es so aus das psychische schäden eben dazu gehören,lass mich aber auch gerne aufklären.


    vielleicht mach ich mal nen anderen thread auf...


    muttertier

  • jo... mach mal... ich habe übrigends neulich was gesehen, auf phönix... das sogenannte Cochemer- Modell. bei Wikipedia kannst du was darüber lesen.
    Mit dem Kindeswohl ist es bei uns nicht weit her. Denke, das liegt zu aller erst mal an der Grundeinstellung zu Kindern.
    Kinder müssen erst was werden, statt sie als Menschen zu sehen, die eben schon sind.
    Fragte mich der KV beim letzten Besuch doch allen Ernstes, ob ein halbjähriges Kind schon Körpergrenzen habe.....Gemeint war damit, ob es schon spürt, wenn ihm etwas unangenehm ist, man ihm zu nah kommt usw.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hi löwenherz,


    ja ich kenne das modell,
    und finde das ist ein denkbar guter ansatz!
    nur er wird noch nicht umgesetzt.oder sehr selten.
    es gibt auch grosse unterschiede von urteilen,variert von bundesland zu bundesland.


    das mit den grenzen eines kindes-jetzt mal ganz frech,er fragt wenigstens nach*gggg*,aber ich weiss man merkt da was ungutes und da stösst einem dann alles auf.


    hatte meinen auch mal gefragt was er denn denke was das kindchen denn so braucht.
    keine ahnung-und keine lust sich damit auseinander zu setzen.
    heute weiss ich ja auch warum.


    naja vielleicht hast du noch eine chance das er anfängt sich wirklich das beste für sein kind zu wünschen,dann kann auch das alter noch ne positive wendung hinbekommen;-)))



    Muttertier

  • ... er will das beste für unser Kind. Aber da gibts noch ein Riesenproblem. Er ist sich nicht bewusst, was da auf ihn zukommt.


    Ich habe einen Bericht zu dem Modell gesehen. Ich weiss, dass das nur selten umgesetzt wird. Es gibt ja auch Kritik dran. Bei Wikipedia hab ich da was gelesen.


    Ich schreib dir eine PN.



    bitte sag mir, ob du die PN erhalten hast, irgendwie funzt das noch nicht richtig, mit den Nachrichten, bei mir.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

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