Wer hat ein Kind mit ADHS?

  • wollte einfach mal fragen, ob es hier Mütter oder Väter gibt, deren Kinder ADHS haben. Ich habe hier nämlich so einen, der nach 4 Jahren Ärztemarathon diagnostiziert wurde und seit 2 Jahren gut eingestellt ist.


    Würde mich über einen Austausch freuen.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Ich habe zwei Ads- Kinder, beide eher der Träumer-Typ. Bei meinem Sohn kommt noch eine soziale Phobie dazu, was das ganze nicht leichter macht.
    Bei ihm wurde es diagnostiziert, als er 12J. alt war, da hatte er schon einen langen Leidensweg hinter sich. Bei den Träumern fällt es nicht so sehr auf, da denkt man erst mal nicht an ADS. Weil er immer mehr Probleme in der Schule hatte und wir schon bei allen Beretungsstellen im Umkreis waren und uns niemand helfen konnte, kamen wir endlich in die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
    Die Ärztin hörte sich meine Schilderung an und ließ ihn gleich auf Adhs testen.
    Er war positiv. Seitdem nimmt er Methylphenidat und von der Schule höre ich nur noch Gutes. Am Anfang hat er sich geweigert, die Tabletten zu nehmen, mittlerweile hat er gemerkt, dass er mit Medis besser zurechtkommt und nimmt jeden Morgen seine Kapsel Ritalin LA.
    Meine Tochter wurde mit 7J. diagnostiziert, obwohl sie eigentlich ni´cht so auffällig war. Es waren Kleinigkeiten, die aber sehr störend waren, vor allem in der Schule. Da sie die gleiche Lehrerin hat, die ihr Bruder in den ersten beiden Klassen hatte, konnte ich mit der Lehrerin zusammen schnell Parallelen entdecken und ließ auch die Kleine testen. Sie nimmt jetzt 1 Kapsel Medikinet retard (mit verzögerter Wirkung) und 1/2 Tabl. Medikinet zum Anschieben.
    Ohne Medikation wäre es ihr nicht möglich dem Unterricht zu folgen und Hausaufgaben, waren vor der Medikation ein Alptraum.
    So, das ist jetzt ziemlich lang geworden, obwohl ich mich kurz gefasst habe.
    Ich würde mich über regen Austausch freuen, beantworte, wenn ich kann auch gerne Fragen, Leider ist Adhs ein sehr umstrittenes und oft verschwiegenes Thema.
    Liebe Grüße,Inge


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Hallo....


    ich habe auch ein Kind mit ADHS.
    Mein Sohn ist jetzt 9 JAhre alt (wird im August 10).
    Bei ihm wurde es im Alter von 7 JAhren diagnostiziert.
    Ich bin immer der meinung gewesen ich habe ein sehr aufgewecktes Kind.
    Ein bischen hyperkativ vieleicht aber mehr auch nich, bis er eingeschult wurde und ich schon nach der ersten Woche Unterricht zur Schule beordert wurde zum Elterngespräch.
    Dort meinte man dann ich solle mal mit Ihm zum Arzt gehen und das tat ich dann auch.
    Bei uns hier gibt es extra einen Kindertherapeuten der auf ADHS spezialisiert ist. Seiddem nimmt er nun Methylpheni 10mg.
    Die Tabletten bekommt er nur wenn er zur Schule geht und in den Ferien garnicht. Habe mit meinem Kinderarzt gesprochen und er sagt das ist vollkommen in Ordnung.


    Doch mittlerweile sehe ich das alles ein bischen anders. Nach mehreren nachfragen auf andere Therapien und ständiger warterei habe ich nun einen Termin bei einem anderen Kindertherapeuten gemachtd er jetzt am 21. Mai stattfindet. Ich erhoffe mir da andere möglichkeiten gestellt zu bekommen als diese blöden Tabletten.
    Nicht das Sie nicht helfen...die Lehrerin meines Sohnes ruft mich regelmäßig an und meint ich solle ja die Tabletten nicht vergessen...er würde sich mit viel besser konzentrieren. Aber ich denke das kanns auch nicht sein immer nur diese Tabletten.


    Aber Du hast recht. Leider ist ADHS ein sehr umstrittenes Thema.
    Ihr fragt euch jetzt sicher wie es sonst so ohne TAbletten klappt...einfach ist das nicht aber mit viel Liebe, Gedult, aufmerksamkeit und verständnis kann man viel schaffen.
    Leider geht das in der Schule nicht. Da ist es mir nicht erlaubt daneben zu sitzen und beruhigend auf ihn einzureden in ihn den Arm zu nehmen und klare richtungen vorzugeben.


    lg Sabs

    Gebt mir ein bisschen Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    gebt mir ein bisschen Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
    und vor allem gebt mir die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden!

  • Nein, ich habe selber kein AD(H)S-Kind, aber ich kenne die Problematik bestens aus der Schule. In sehr vielen Klassen ist mindestens ein Kind betroffen.


    Es geht nach meiner Erfahrung den Kindern gut, deren Eltern sich kümmern, die Sache ernst nehmen und sich um Therapien bemühen.
    Den Tabletten stehe ich etwas skeptisch gegenüber, auch wenn die Kids bei mir im Unterricht dann natürlich braver sind.
    Superwichtig finde ich den intensiven Kontakt zwischen Schule und Elternhaus. Leider halten sich viele Eltern mit Infos bedeckt oder wimmeln erste Vermutungen als Blödsinn ab. Therapien sind was für "Psychos" und "so 'nen esotherischen Quatsch braucht mein Kind nicht".
    Viele Kollegen haben leider von der Materie keinerlei Ahnung, interessieren sich nicht, bilden sich nicht fort. Das führt zu Problemen im Kollegium, was den Umgang mit so einem Kind angeht.


    Bei anerkannten AD(H)S-Kindern ist hier in Sachsen festgelegt, dass statt 28 "nur" noch 25 Kinder in einer Klasse lernen dürfen.
    Ich finde es immernoch Wahnsinn, aber es ist ein Anfang.


    Was mich regelmäßig beeindruckt, ist die hohe Intelligenz vieler dieser Schüler und wie akribisch sie manche Aufgaben lösen (andere dafür gar nicht ;)) und wie gerne sie Herausforderungen annehmen, die höher sind als der tägliche Schulstoff. :daumen

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Meine Schwester hatte es früher sehr extrem.
    Es wurde diagnostiziert als sie 4 Jahre alt war.
    Eine Kindergärtnerin die sich mit dem Thema auskannte
    machte meine Mutter darauf aufmerksam die bis dain immer
    nur schief angeguckt wurde von der Umelt und mit falschen Vorurteilen zu kämpfen hatte.
    Was natürlich dazu führte, sich zu fragen ob und was sie falsch macht bei der Erziehung ihrer Jüngsten da ich ein ganz anderer Charakter war eher ruhiger und unkompliziert und vor allem unauffällig.
    Sie nahm sich viel Zeit von dort an für versch. Therapieformen um herauszufinden was am besten für meine Schwester war.
    Neben Geduld und Liebe sowie Verständnis gehört vorallem ne Menge Kraft dazu.
    Meine Schwester äußerte ihren Defizit oft auf agressive Art und Weise.
    In der Schulzeit gab es die Unterstützung der Tabletten und zwischendurch versuchten wir es ohne.
    Als sie 12jahre alt war ging es ohne, es war noch nicht ganz ausgestanden aber auch nicht mehr unbedingt nötig, die Tablettengabe.
    Bei manchen Kids kann es auch anders sein, dass es gerade in der Pupertät nochmal schlimmer wird statt besser. Wir hatten Glück.
    Durch die disziplinierte Erziehung meiner Mutter die mit liebevoller Konsequenz gewürzt war ist meine Schwester nun kaum wieder zuerkennen einfach nur zum liebhaben. :bigkiss
    Man darf sich vor allem nicht von Außen entmutigen lassen,
    diese Menschen sind es nicht Wert sein Kind aufzugeben.
    Man weiß nicht wie lang und schwer der einzelne mit so einer Situation kämpfen muss, aber ein Ende ist auf jedenfall absehbar für jeden früher oder später. ;)

  • Sabs: so wie du dachte ich auch über die Tabletten. Mir wurde gesagt, dass es schon möglich ist, meine Tochter "nur" zu therapieren, aber das dauert so lange, bis da eine Veränderung eintritt, dass die Problematik in der Schule sich zu sehr verstärken würde. Ich kann dir als Lektüre die Bücher von Cordula Neuhaus sehr empfehlen, die haben auch mir sehr geholfen. Wir versuchens, wenn möglich zuhause auch mal ohne Medis, braucht halt sehr viel Geduld und Liebe. Das Syndrom hat ja auch viele gute Seiten,die werden nur leider selten gesehen.


    Kaj: Was du sagst habe ich auch gemerkt, viele Lehrer sind zu wenig informirt und das führt zu (vermeidbaren) Problemen. Aber es gibt auch sehr engagierte Lehrer,meine Tochter hat Das Glück eine Lrhrerin zu haben, die sich sehr gut mit dem Syndrom auskennt und deshalb genau weiß, wie sie mit diesen Kindern umgehen muß.In der Klasse ist ein Junge der keine Medis nimmt und sehr hyperaktiv ist, aber auch damit kommt diese Lehrerin super klar.
    Was die Eltern angeht, auch da geb ich dir recht. Mit der Lehrerin meines Sohnes rede ich darüber und sie ist auch interessiert und gestaltet den Unterricht so, dass auch mein Sohn gut zurechtkommt.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

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    (Phil Bosnans)

  • Ich habe auch ein ADS Kind , mein Sohn wird jetzt 12 J.
    Bei ihm wurde ADS vor gut 2 Jahren festgestellt .Wobei Ich schon vorher versucht habe einen Termin zu bekommen ,habe ein halbes Jahr drauf gewartet. Mein Sohn bekommt Medikinet .
    Er hat in der Schule zimliche Probleme gemacht in dem er dort Die Lehrer und Schüler angegriffen hat .
    Mittlerweile hat er auch schon die Schule gewechselt .Dort wurde es im letzten Jahr doch besser.Auch zu Hause klappte es mittlerweile zimlich gut .Nur seit Weihnachten ging es wieder so bergab mit ihm ,das Er nicht mehr beschulbar ist .Er hat solchne Ausraster mitlerweile das er nichts mitbekommt was er macht ,schaltet einfach ab .Das eine mal hatte er mir meine Möbel zerdebbert so das wir Ihn garnicht mehr halten konnten und uns in ein Zimmer verbariekardieren mussten .Er hat sich dann am Spiegel geschnitten knapp an der Pulsader .Ist erst wieder zu sich gekommen als er gemerkt hat das er blutet .Hätte auch schlimmer ausgehen können und die Ader treffen können .Da er uns eingeschloßen hat ,hätte er verbluten können . Beim 2 x war ich kurz weg und als Ich nach Hause kam sagte mann mir das Er sich ins Bad eingeschlossen hat und wenn einer reinkommt springt er aus dem Fenster ;ich wohne im 3 Stock .
    Jetzt ist er seit Dienstag in der Kinder und Jugendpsychatrie in Hildesheim . Ich hoffe das sie dort auf den Grund kommen was mit Ihm los ist .

  • Ich habe ein sehr interessante Liste für Lehrer im ADHS Forum gefunden.


    Die kann man bedenkenlos dem Kind mit zur Schule geben oder gegebenfalls der Lehrerin/Lehrer selber übergeben.


    Da ich sie hier bestimmt nicht posten darf schicke ich sie gerne jedem mit interesse per PN.


    Die Liste hat 12 Punkte in denen beschrieben wird was sich ein Kind mit ADHS in der Schule wünscht...ein kleiner ausschnitt:


    Punkt 12: Erinnern Sie sich immer daran, dass ich eine Person mit Gefühlen, Bedürfnissen und Zielen bin. Sie sind so wichtig für mich wie Ihre für Sie.


    Und noch 11 andere.


    Also wie gesagt bei Bedarf ne Pn an mich schicke sie dann umgehend weiter.



    gruß Sabs

    Gebt mir ein bisschen Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    gebt mir ein bisschen Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
    und vor allem gebt mir die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden!

  • biggy: Klingt ja echt schlimm, was du schreibst. Mein Sohn mußte vor seiner Medikation auch die Schule wechseln, weil er einfach überhaupt nichts mehr gemacht hat und andere Schüler bei jeder sich bietenden Gelegenheit geärgert hat. Wurde dann etwas besser, aber er hat am Anfang seine Tabletten nicht genommen, sondern versteckt. Darauf kam ich, weil seine Lehrerin mal fragte, ob er sein Medikament überhaupt nimmt, ihr fiele gar keine Veränderung auf.
    Dazu muß ich noch sagen, dass er eine Tablette in der Schule hätte nehmen sollen und die anderen Schüler dann sagten "der nimmt ja Drogen".
    Wir haben dann auf Medikinet retard (Mit verzögerter Wirkung) umgestellt, da nimmt er morgens eine Kapsel und das wars. Am Anfang hab ich aufgepasst, dass er sie nimmt, inzwischen merkt er selber, wieviel besser alles klappt und nimmt sie freiwillig. Seine Lehrerin ist jetzt voll des Lobes.
    Kann es vielleicht sein, dass dein Sohn seine Tabletten nicht genommen hat als es zu den "Ausrastern Kam"? Meiner war zeiitweise auch aggressiv, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte.
    Ich wünsch euch vor allem, dass sich jezt kompetente Ärzte um deinen Sohn kümmern, denn dann wird es besser werden. Die Kinder wollen ja eigentlich nicht "böse" sein, aber ohne Hilfe geht es halt nicht.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

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    (Phil Bosnans)

  • Hallo Zusammen,


    auch meine Tochter (11 Jahre) ist betroffen. Sie hat Rolando-Epilepsie mit ADS-Symthomen (was sehr häufig in dieser Kombination möglich ist). Sie ist auch ein sogenanntes "Träumerchen".


    Wir sind von A nach Z gerannt (x-Jahre lang), haben zahlreiche Klinikaufenthalte hinter uns, bis endlich ein Neurologe darauf kam, was es ist.


    Zitat Ingeling:
    Ohne Medikation wäre es ihr nicht möglich dem Unterricht zu folgen und Hausaufgaben, waren vor der Medikation ein Alptraum.
    So, das ist jetzt ziemlich lang geworden, obwohl ich mich kurz gefasst habe.


    So war es leider auch bei uns :-(. Für die einfachsten Hausaufgaben hat meine Tochter zwei und mehr Std. benötigt. Hinzu kam, dass sie auch häufig nicht wusste, was sie überhaupt an Aufgaben auf hatte. Sie schlief im Unterricht nämlich ständig mit "offenen Augen" und verpasste dadurch sehr viel.


    Jetzt ist sie in der 4. Klasse und nimmt seit einem dreiviertel Jahr Methylphenidat. Und seit dem......hab ich ein komplett anderes Kind
    :-)). Statt 4er und 5er schreibt sie jetzt 2er und 3er. Hausaufgaben werden von ihr komplett selbstständig und fehlerfrei erledigt. Der Lehrer hat mir ebenfalls bestätigt, dass er seit der Medikamenteneinnahme ein völlig neues Kind im Unterricht sitzen hat.


    Wir sind alle nur noch glücklich :-))).


    Dennoch möchte ich hinzufügen, dass man aber erst einmal alle anderen Alternativen ausschöpfen sollte, bevor man dem Kind Medikamente anbietet.


    LG


    Silke

    :amok: :amok: Out of controll :amok: :amok:


    :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh

  • Ich habe neulich mal aus Intresse einen Fragebogen über ADS bei Mädchen im Internet gemacht. Habe mich in meine Kindheit zurück versetzt und ich hätte bei fast jeder Frage "trifft voll und ganz zu " angekreuzt....
    Jetzt überlege ich ob ich mich jetzt mal testen lassen soll.....

  • Ingeling Doch er hat seine Tabletten immer genommen da ich sie Ihm gebe und auch dabei bleibe und kontroliere ob er sie geschluckt hat . Sonst würde Er sie nie nehmen .
    Aber ich glaube auch das die Wutausbrüche in letzter Zeit mehr durch den Vater kommt .Er erzählt den Kindern immer Sachen die nicht mit Ihnen besprochen werden müssen .ZB.: Sagt er ihnen dfas ich ihn verklagt habe und er hätte ja kein Geld .Macht Ihnen Druck und erzählt nur die Hälfte im Grunde .Meinte zu meinem Sohn ja auch ,das er gegangen ist weil ich nicht sauber gemacht habe und ich soll doch gefälligst Arbeiten gehen .
    Dabei ist er gegangen weil wir uns auseinander Gelebt haben und er bevor er ging schon ne Neue hatte .das sagt er nicht .Und dann holt er die kinder nur 1x im Monat ab selbst in den Ferien nur 4 Tage.
    Wobei die Große die bei Ihm lebt 3x im Monat und in den Ferien 3-5 Wochen kommt .Das findet er natürlich auch ungerecht behandelt.

  • Hi,


    wir stecken zur Zeit noch in der Diagnostik. Es stehen ADS und LRS im Raum.
    Mein Sohn ist seit letzter Woche stationär untergebracht, weil die ambulanten Möglichkeiten nur über Wartelisten von mittlerweile fast einem Jahr "erreichbar" sind. Das ist mir zu lang. Es würde für meinen Sohn heißen, dass er entweder mit einem schlechten Zeugniss in die 3. Klasse weiter geht oder wir ihn "ohne Grund" und Diagnose zurück stufen müssten.


    Jetzt nimmt sich aber mal jemand die Zeit, ihn von A-Z durchzuchecken. Ein Termin für das Schlaflabor haben wir auch schon, Blutzuckerwerte sind in Ordnung. Ich möchte, dass alles gemacht wird, damit endlich diese ewige Testerei und alle Eventuallitäten abgeklärt sind.


    Mein Sohn hat massiv Schwierigkeiten eine Schulstunde durchzuhalten. Er verweigert lesen und schreiben, in Mathe ist er Klassenbester. Dazu kommt, dass er schlicht und ergreifend einfach vergißt auf die Toilette zu gehen. Das ist mit fast 9 nicht einfach für ihn und uns.


    Ich hoffe, dass jetzt die Ursache dafür gefunden wird und hoffe auf Besserung.


    LG Stella

  • biggy: was du schreibst über den Vater deiner Kinder kommt mir ja so bekannt vor. :schiel Bei uns lief das ähnlich. Ich wurde für alles verantwortlich gemacht und immer schön den Kindern was vorjammern. Bei uns wurde es besser, als mein Ex endlich eingesehen hat, das er damit nicht weiterkommt.
    Seit er versucht mit den Kindern einfach ein schönes Wochenende zu verbringen ist es besser. Vielleicht kannst du deinem Ex mal klarmachen dass euer Sohn auch seine Unterstützung braucht?
    Ich glaube das allerwichtigste ist, dass die Kinder wissen, es ist jemand da, dem kann ich vertrauen und ich werde geliebt.
    Ich sage meinen Beiden fast täglich, dass ich sie liebe. Sie brauchen das, den unsere lieben Mitmenschen haben oft sehr wenig Verständnis. Bei Adhs müssen wir noch so sehr gegen Vorurteile kämpfen, leider.
    Ich drück euch ganz doll die Daumen, dass es jetzt aufwärts geht.


    Stellabetty: Adhs- Kinder haben oft auch eine LRS oder Rechenschwäche.
    Bei dem Test müßte noch ein Intelligenztest, EKG,EEG Elternfragebogen,Lehrerfragebogen, Gespräch und Tests mit dem Arzt, Blutwerte gemacht werden(ich hoffe, ich hab nichts vergessen) So wars bei uns und ich hab auch mal gelesen, dass das alles zu einer zuverlässigen Diagnose gehört. Mathe- Ass ist mein Sohn auch und die Vergesslichkeit ist Syndromtypisch wird aber unter medikation besser.
    gib Bescheid wenn ihr eine diagnose habt. bis dahin :daumen viel Kraft und Liebe für deinen Sohn



    liebe Grüße,Inge


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

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    (Phil Bosnans)

  • @sandra71- Genau aus dem Grund ist er ja in der Klinik, besser gesagt es ist ein Grund von vielen. Um organische oder andere Leiden auszuschliessen.


    @Ingeling- Der Anfang ist gemacht. Ich kann wenigstens mit den Ärzten reden und bestimmte Dinge die mir so auffallen und einfallen nachfragen, ohne dumme Antworten zu bekommen. Da Symtome nicht sagen welche Krankheit oder Unzulänglichkeit mit spielt, finde ich es wichtig, herauszufinden warum und was passiert.


    LG Stella

  • Mein Sohn Leon ist fast 10 Jahre alt. Bei ihm wurde "Asperger Syndrom" (eine schwache Art von Autismus) und ADHS diagnostiziert.
    Seit ca. 2 Monaten nimmt er Medikamente. Zusätzlich macht er Ergotherapie und ist auf der Warteliste für eine Verhaltenstherapie.
    Er hat freiwillig das zweite Schuljahr wiederholt und kämpf jetzt - im dritten Schuljahr - um die Versetzung...


    Probleme gab es schon im Kindergarten; richtig schwierig wurde es mit der Einschulung. Es ist viel Zeit vergangen bis zur Diagnose und sicher ist bis dahin vieles falsch gelaufen.
    Ich habe noch einen Sohn - Lukas. Er ist 11 Jahre alt und ein völlig anderes Kind. Beide Kinder sind mit den gleichen Wertvorstellungen - sozialen, moralischen und ethischen Werten - aufgezogen worden. So konnte ich oft nicht verstehen, warum Leon so wenig soziale Kompetenz besitzt. Warum er sich in so vielen Situationen ungerecht behandelt fühlt, die für andere völlig normal erscheinen.


    Er hat kaum Selbstwertgefühl. Es ist ein ganz hartes Stück Arbeit, ihn davon zu überzeugen, daß er ein toller Mensch und ein schlauer Kerl ist (auch nicht wirklich leicht, ihn aufzumuntern, wenn er mit einer 6 nach Hause kommt :schiel). Im IQ-Test hat er - wie so viele seiner "Leidensgenossen - überdurchschnittlich abgeschlossen. Aber das hilft ihm nicht, solange er nicht selbst an sich glaubt...


    Ablehnung und Unverständnis haben wir auch erfahren müssen :(.
    Ich bin sehr froh, dass wir einen guten Kindertherapeuten gefunden haben, der mir mit folgenden Worten geholfen hat:


    " Sie müssen sich bewusst machen, dass Ihr Kind KEINE Krankheit hat! Wir können ihn auch nicht heilen. Weder mit Medikamenten, noch mit Therapien. Wir können ihm nur helfen, besser zurecht zu kommen.
    Wir haben in unserer Welt ein soziales Umfeld geschaffen, das nun einmal nicht für Jedermann geeignet ist. Ihr Kind gehört dazu. Würden wir - zum Beispiel - alle im Wald wohnen, Baumhäuser bauen und versuchen, dort zu überleben, wäre IHR Kind vielleicht einer von den "Normalen" und Sie und ich wären diejenigen, die erhebliche Probleme hätten...
    Da wir aber für Ihr Kind die Welt nicht ändern können, müssen wir versuchen, ihm zu helfen, sich besser darin zurecht zu finden."


    Das hat mir geholfen! Und wenn ich wieder einmal auf Vorurteile oder Ablehnung stoße oder ich selber an einen Punkt gerate, an dem Geduld und Veratändnis auf harte Proben gestellt werden, drehe ich die Welt für einen Moment um... ;)

  • Stellabetty: Freut mich, dass du mit den Ärzten reden kannst, mir hat es auch geholfen auf meine Fragen kompetente Antworten zu bekommen. Aber das meiste hab ich mir erlesen, durch Bücher oder aus dem Internet.


    wortwechsel: was für Medikamente bekommt dein Sohn?
    Im IQ- Test hat meiner auch überdurchschnittliche Werte, trotzdem mußte er von Der Realschule runter, weil er sich einfach komplett verweigert hat, da gabs dann eben nur noch sechser. im Moment läuft Schule gut, Mathe und Informatik, sind seine Welt aber in Englisch steht er auf Fünf, weil er einfach keine Vokabeln lernt. Bei meinem hilft es sehr, dass die Lehrer ihn z.B. in Informatik den anderen Schülern helfen lassen, wenn sie Probleme haben. In Mathe bekommt er oft schwierigere oder Zusatzaufgaben. Das stärkt sein Selbstwertgefühl. Meiner hat außerdem noch eine soziale Phobie.
    Versuch doch mal mit dem Lehrer deines Sohnes zu reden, wenn der auch ein wenig hilft Selbstwertgefühl aufzubauen wäre schon gut
    Find ich gut, dass du ihm immer wieder sagst wie toll er ist und dass er einen hohen IQ hat kann er meiner Meinung nach auch wissen(obwohl mir die Ärztin bei meiner Tochter sagte, die Kids sollten das nicht wissen). Mein Sohn kennt seinen Wert und für ihn ist das wichtig (da ist es wie bei euch - kaum Selbstwertgefühl, aber es wird schon besser).
    ich wünsch dir dass dir die Kraft nie ausgeht!!! :daumen


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

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    (Phil Bosnans)

  • @ ingeling:


    ja, das mit der Komplettverweigerung kenne ich - da läuft man gegen eine Wand und nichts geht mehr... :(. Freut mich sehr, dass es deinem Sohn jetzt besser geht in der anderen Schule! Das ist so wichtig!
    Hast du mit ihm über sein "Englischproblem" geredet? Was sagt er dazu? Keine Lust? Oder fällt es ihm einfach besonders schwer?
    Dass er trotz seiner sozialen Phobie den anderen Schülern helfen kann, ist eine starke Leistung! :daumen Ich bin überzeugt, dass das ein großer Schritt in Richtung Selbstbewusstsein ist!
    Wie alt ist dein Sohn jetzt?


    Ich wünsche, mein Sohn könnte das auch. Das Asperger Syndrom macht sich bei ihm aber vor allem in der sozialen Kompetenz bemerkbar. Er ist einfach nicht in der Lage, auf andere Menschen zuzugehen oder etwas gemeinsam zu machen. Hinzu kommt die Angst, etwas falsches zu sagen, da er seinen eigenen Fahigkeiten nicht traut.


    Große Menschenmengen machen ihm Angst. Er gibt NIEMALS irgendjemandem die Hand zur Begrüßung, auch nicht ihm bekannten Menschen. Körperkontakt jeglicher Art vermeidet er penibel (außer mit mir, seinem Papa und meinem Lebensgefährten).
    Es gibt viele Sportarten, die ihm Spass machen: klettern, Rad fahren, schwimmen, Skateboard, Basketball...Aber aus Angst,sich mit anderen messen zu "müssen", weigert er sich, einem Verein oder Ähnlichem beizutreten.
    Bei Gesellschaftsspielen spielt er entweder erst gar nicht mit oder er versucht zu schummeln, um ja nicht zu verlieren.
    Das sind nur ein paar Beispiele...


    Lange Zeit hat er versucht, diese ständige Versagensangst mit besonders aggressivem Verhalten zu überspielen. Ständiger Ärger in der Schule und mit Eltern anderer Kinder, stundenlange Gespräche und Diskussionen, viel Streit, Unverständnis meinerseits und blank liegende Nerven waren die Folge... :(.
    Mittlerweile ist das nicht mehr so. Es ist ruhiger geworden. Leon weiß, was mit ihm passiert in solchen Situationen und er hat gelernt, anders zu reagieren. Kleine Schritte, die aber große Erfolge sind!


    Mein Sohn bekommt Methylpheni TAD, eine Tablette morgens bevor er zur Schule geht. Heute Nachmittag habe ich ein Gespräch mit seinem Klassenlehrer. Ich "arbeite" sehr eng mit der Schule und dem Betreuungspersonal zusammen. Wir haben Glück, denn Leon hat einen guten Klassenlehrer. Er gibt sich wirklich Mühe, hat immer ein offenes Ohr und hält ständig Rücksprache mit mir.
    Ob Leon die Medikation in der Schule hilft, ist für mich schwer zu beurteilen. Ich kann das von zu Hause aus nur grob an den Noten und an seinen Hausaufgaben beobachten (die Hausaufgaben macht er in der Schule, aber wir schauen sie jeden Tag gemeinsam durch).


    Letzte Woche hat er 2 Arbeiten geschrieben - Deutsch und Mathe.
    In Deutsch hatte er eine 4 (bisher nur 5 und 6) und in Mathe eine 2(bisher nur 4 und 5). Ich fand das toll und habe mich riesig für ihn gefreut - er war aber trotzdem nicht mit sich zufrieden. Die 4 in Deutsch hat ihn wieder ziemlich runtergezogen. Das war ihm nicht gut genug. Selbst die 2 in Mathe reichte ihm nicht. Er sagte:
    "Ach Mama, ich bin ein Versager".
    Da war wieder eine halbe Stunde Lob und "Mamatherapie" angesagt ;).


    Eine riesengroße Hilfe ist mein neuer Lebenspartner. Er hat ein unglaublich feines Gespür für die richtigen Worte. Die beiden haben schon einige "Gesprächsfahrten" im offenen Roadster (natürlich supercool ;)) hinter sich.
    Das hilft meinem Sohn sehr, denn manchmal braucht er einfach einen anderen Gesprächspartner.
    Zum einen bin ich seine Mama - und was Mütter sagen ist eh doof... ;), zum anderen bin ich eine Frau. Und als kleiner "Macho" ist für ihn der männliche Gegenpart extrem wichtig. Das kann ich nun mal nicht leisten...


    Mein Ex-Mann kann das leider im Moment auch nicht - oder nur sehr begrenzt. Aber das ist ein anderes Thema...


    Dass die Kraft nie ausgeht - das wünsche ich dir auch! Und natürlich allen anderen Betroffenen! Dazu noch eine große Tüte Geduld und eine Kiste voller Gelassenheit ;)


    Anja

  • wortwechsel
    Hallo Anja, erstmal ein riesen :respekt für das was du da leistest.


    Mein Sohn Dennis ist jetzt fast 15 und voll in der Pubertät :rolleyes:, also bin ich froh, dass wenigstens Schule bei uns im Moment kein Problem ist. Sein Englischproblem ist vermutlich "keine Lust", könnte auch sein, dass er mit der Lehrerin nicht so gut kann. Wenn er sich mal die Mühe macht, seine Vokabeln anzusehen, schafft er schon mal eine 2 in Englisch. Er ist es gewohnt, ohne zu lernen gut zurechtzukommen, weil er an allem interesiert ist und deshalb im Unterricht alles mitbekommt (ist aber auch mit Medikament viel leichter für ihn).
    Da meint er wohl das geht auch bei Englisch, aber Vokabeln müssen halt gelernt werden.
    Zurück zu dir: Kann es sein, dass der Wirkstoff von einer Tablette bei deinem Sohn nicht ausreicht?
    es ist mit Adhs sehr schwer dem Unterricht zu folgen, es erfordert eine hohe konzentration es darf nicht laut in der Klasse sein....., bei dem hohen IQ deines Sohnes vermute ich fast das die Dosis nicht ausreicht, denn auch meiner hatte ohne Medikamente schlechtere Noten, als er hätte haben können. Meiner bekommt im Moment 40mg und die Dosis muß erhöht werden, weil sich das nach dem Körpergewicht richtet.
    Vom Asperger Syndrom hab ich leider keine Ahnung, zu Adhs hab ich mich aber ziemlich umfassend informiert, werde aber mal über Asperger nachlesen.
    Wäre vielleicht gut, wenn der Lehrer besondere Leistung deines Sohnes vor der Klasse lobend erwähnen könnte (Adhs-Kids brauchen unheimlich viel Lob).
    Mit deinem neuen Lebenspartner hast du so wie es sich anhört einen "Glücksgriff" getan :daumen
    Ich wünsch dir, und deinem Sohn, dass es einfach aufwärts geht :knuddel
    lieben Gruß, Inge


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)