Um die ganze Sache mal loszuwerden und vielleicht auch einige Tips zum Verhalten gegenüber dem KV von Euch zu bekommen.
Also kurz zur Vorgeschichte:
Ich war mit dem KV fast sieben Jahre zusammen. Als ich mich von ihm getrennt habe, war meine Kleine gerade zwei Jahre geworden. Dazu sei gesagt, sie war ein absolutes Wunschkind - von beiden Seiten wirklich gewollt.
Nach der Trennung ist der KV sofort wieder zu seinen Eltern gezogen, die damals 400 km von uns gewohnt haben. Nach zwei Monaten war ich bei meine Eltern auf Besuch, die im gleichen Ort wohnen wie er und seine. Da gab es nur Terror, per Telefon, per Klingel und über den ganzen Hof Geschrei. Nur weil ich mir die ersten drei Tage Zeit gönnen wollte und es so ausgemacht war, dass ich mich am vierten Tag melde, damit er sie sehen kann. Das ganze artete soweit aus, dass wir eine einstweilige Verfügung beantragen wollten. Als wir auf dem Weg zum Anwalt waren, rief plötzlich das Jugendamt bei meinen Eltern an, ich würde den Kontakt unterbinden und den ganzen Scheiß. Dabei war er einverstanden, dass die ersten vier Tage nur meiner Familie zur Verfügung stehen. Nach einem Gespräch mit dem Jugendamt wurde er zurechtgewiesen und ein Termin vereinbart.
Dann habe ich zwei Jahre versucht, dass er sie mal sieht. Habe angerufen und wenn er zufällig auf Montage bei uns in der Stadt war, habe ich hinterhertelefoniert, warum er denn die Chance nicht wahr nimmt, um sein Kind zu sehen.
Dann kam ich mit einem anderen Mann zusammen, der einen Sohn hatte. So waren wir eine Patchworkfamilie. Auch da haben wir versucht, dass er den Kontakt zu seinem Kind hält bzw. wieder aufbaut. Wir haben ihm Gutscheine der DB angeboten, dass er zu ihr kommen kann. Haben ihm versprochen eine sehr günstige Unterkunft zu besorgen, Essen hätte er von uns bekommen. Ein viertel Jahr hat er es immer und immer wieder jede Woche verschoben und neu versprochen, dass er sich um sie kümmert. Aber nie hat er sein Versprechen eingehalten.
Auch finanziell hat er nichts gezahlt obwohl er es hätte tun können. Die ganze Zeit war das Jugendamt mit der Beistandschaft meiner Tochter beauftragt.
Als diese Beziehung jedoch ebenfalls scheiterte, zog ich in die Nähe meiner Eltern und somit auch in die Nähe von dem KV. Ich dachte wenigstens, dass sich jetzt etwas ändern würde. Aber Pustekuchen.
Der Hammer kam für mich letzen Herbst , ca vier Monate, nachdem wir hier hergezogen sind.
Er rief eines Tages an, dass er gern Umgang mit seiner Tochter hätte. Da ich ihm aber in der Zwischenzeit gar nicht mehr vertraut habe, meinte ich, er solle dies bitte beim Jugendamt ansprechen, da ich betreuten Umgang möchte, denn ich wollte garantiert bei den Besuchsterminen nicht dabei sein (die Gründe sind berechtigt, tun hier aber nichts zur Sache). Im November erhielt ich dann auch einen Brief, dass er es beantragt hätte. Wir einigten uns dann auf einen Termin Ende Januar.
Doch kurz vor Weihnachten sprachen mich Leute auf der Straße an, die sehr gute Bekannte sind von ihm und mit denen ich mich gut verstehe. Sie teilten mir mit, dass er in Privatinsolvenz ist :wow und er den Umgang nur beantragt hat... und jetzt haltet Euch fest. Er wollte mit seiner neuen Freundin zusammenziehen und sie setzte zwei Bedingungen: regle das Finanzielle und kümmere Dich um Dein Kind. Nun waren die ganzen Unterhaltsschulden im Insolvenzverfahren.
Erst einmal habe ich das Jugendamt angerufen, was der Mist soll, dass ich auf der Straße davon erfahre und warum ich nicht informiert werde. Nach der patzigen Antwort habe ich dem Jugendamt die Beistandschaft entzogen und einen Anwalt beauftragt. Vor allem wusste das Jugendamt seit fünf Monaten davon. :wow :wand
Ich ließ mich auf die Besuchstermine beim Jugendamt ein - von sechs Stück hat er einen geschafft. Dann bekam ich überraschenderweise Arbeit und dadurch, dass es schon ein langer Tag für die Kleine war, bat ich darum, dass wir die Termine am Wochenende machen, auf neutralem Terain. Damit waren er und das Jugendamt einverstanden- Den ersten Termin hat er verpennt. Den zweiten eingehalten und dann kam das: Er könne beim nächsen Treffen (ein Samstag) nicht kommen, da er am Freitag zu seiner Freundin fährt (35 km von hier). Er sah es aber auch nicht ein, dass er eventuell eine Nacht noch bei sich zu Hause schläft und dann am nächsten Tag zu seiner Freundin fährt. Ging kein Weg rein. Und dann sagte er auch gleich noch die anderen drei Treffen ab, also insgesamt acht Wochen. Die Begründung: Seine Eltern seien beide im Krankenhaus und danach Reha und da dann keiner da wäre, bei dem er sein Essen bekommt, schläft er gleich bei seiner Freundin und kommt nicht her. Ist ja auch so weit weg, dass man das nicht mal gerne für seine Tochter auf sich nehmen kann. Ach so, noch kurz, die beiden sind nun zusammengezogen.
Gut haben wir uns zum Nachgespräch beim Jugendamt getroffen. Und dann bin ich geplatzt so nach dem Motto, dass meine Kleine kein Spielball für die Rettung seiner Beziehung ist. Und was die ganze Verarsche soll, wenn er sich doch eigentlich nicht um sie kümmern will. Was das soll, die Kleine so zu verarschen und wer darf die ganze Scheiße dann ausbaden? Wer muss das Kind wieder auffangen? Trösten? Erklären? Ihr Ängste nehmen? Das Warum erklären?
Ich meinte dann zu ihm er solle mir hier und jetzt eine ehrliche Antwort geben. "Hast Du das Umgangsrecht nur beantragt, damit Du Deine Beziehung retten und mit Deiner Freundin zusammenziehen kannst?" Antwort von ihm "Ja AUCH aus freien Stücken." Dieses AUCH hat mir echt schon gereicht.
Ich meinte nur zu ihm, dass es nicht sein kann, dass Freunde bessere Bezugspersonen seien als er als Vater.
Doch dann kam etwas, wo ich wirklich gekotzt hätte, wenn ein Eimer im Raum gestanden hätte.
Er wurde vom Jugendamt gefragt. ob er denn lieber Bekannter oder lieber Vater wäre. Die Antwort: Lieber Bekannter! :wand :kotz
Ich war in dem Moment nur traurig und ich hätte weinen und kotzen gleichzeitig können und auch wenn ich das jetzt schreibe, kommen mir die Tränen. Das hat ein Kind einfach nicht verdient! Ich kann es einfach nicht verstehen. Wie kann ein Vater, der sich dieses Kind von Herzen gewünscht hat, so etwas antworten?
Er meinte dann, ach ihm gehe es so schlecht und er weiß nicht mehr, wo noch vorne und hinten ist. Doch wenn ich dann höre. Privatinsolvenz und keinen laufenden Unterhalt zahlen, obwohl er es locker könnte. Zwei neue PC´s, nen Laptop, laufende Autoreparaturen im Wert von mehreren Tausend Euro, neues Handy, Navigerät und das innerhalb von einem halben Jahr.
Ich habe bei diesem Termin den Kontakt unterbinden lassen (für 3 bis 4 Monate), bis er den Umzug geregelt und er sich wieder gefangen hat. Er sollte mit dem Jugendamt zusammenarbeiten, damit aufgearbeitet wird, warum er sich so zwiespältig verhält. Doch zu dem Termin ist er nie erschienen. Der Vorschlag von der Betreuerin war noch, alles jetzt nur noch per Gericht regeln zu lassen, aber das wollte ich nicht. Seit dem haben wir nie wieder etwas gehört. Aber im Ort werde ich angesprochen, wie ich denn nur so böse sein kann, ihm den Kontakt zu verbieten? Hallo? Gehts noch? Soll ich mit meinem Kind jeden Scheiß, den er sich in den Kopf gesetzt hat, machen lassen. Zumal er selbst sich dadurch nur seine eigene Haut rettet, weil er nicht fähig ist, alleine zu leben?
Dazu sei noch gesagt, dass wir beide ohne unsere Erzeuger aufgewachsen sind und sie auch nicht kennen. Wir haben uns immer geschworen, dass wir, falls es mal zur Trennung kommt, so etwas unserer Kleinen nicht antun wollen. Scheinbar scheint mein Wort mehr zu gelten als seins.
Mittlerweile habe ich Anzeige wegen Unterhaltsunterlassung gemacht, da selbst mein Anwalt nicht mehr weiterkommt. Er bekommt einfach keine Antwort auf seine Briefe.
Ich frage mich ständig: Wie verhalte ich mich in der Sache richtig? Doch ich habe ehrlich gesagt keine Kraft und keine Lust mehr ihm hinterherzurennen. Warum macht er so etwas, wenn er sich die Kleine so sehr damals gewünscht hat? Habe ich richtig gehandelt, dass ich ihn angezeigt habe? Wie antworte ich richtig auf die Warum-Fragen meiner Tochter? Wie richtige und ehrliche Antworten geben, wenn man es selber nicht versteht?
Wenn Ihr bis hier her durchgehalten habt, dann vielen Dank fürs lesen.
Ich hoffe, Ihr habt einen Rat für mich.
LG Rabe