Kiefergelenksuntersuchung haben meine Töchter nicht gemacht. Bei der großen gab es einen allgemeinen orthopädischen Test vor der Spange, bei der kleinen nicht mal das. Die große ist ohne Probleme durch die Behandlung durch gekommen und hatte die Spange auch nur eine relativ kurze Zeit.
Bei der kleinen Tochter gab es zusätzlich zu schiefen Zähnen auch einen Fehlbiss, sie hatte "Hasenzähne". Also wurde ziemlich viel an den Kiefergelenken rumgezogen, mit Aufbissen gearbeitet, etc. Leider weiß man ja oft vorher nicht, was das bedeutet, aber ihr hat es jahrelange Kieferschmerzen eingebracht, teilweise konnte sie den Mund nicht richtig weit aufmachen, weil die Kiefergelenke verklemmt waren, etc. Sie hatte Krankengymnastik für den Kiefer - es gibt mittlerweile sogar spezialisierte Praxen dafür und es war eine lange, fiese Quälerei. Ich bin stolz, dass sie das trotzdem durchgehalten hat.
Ich würde also sowohl die 100 Euro investieren, wenn ich heute noch mal in der Situation wäre, als auch genau mit dem Kieferorthopäden besprechen, was gemacht werden muss. Wenn man "nur" schiefe Zähne hat, wird es wohl schon seinen Gang gehen, aber sobald irgendwas mit Kiefer verschieben geplant ist, wäre ich die ganze Zeit über sehr sensibel und hellhörig. Und nicht zu Obrigkeitsgläubig. Ja, Zahnspangen tun weh, wenn sie nachgestellt wurden oder ein neuer Bogen eingezogen wurde, aber wenn es nach zwei-drei Tagen nicht besser ist und das Kind die ganze Zeit weiterklagt, kann man auch beim Kieferorthopäden eine Bremse reinhauen.
Wir haben zum Beispiel bei der kleinen Tochter aufs letzte Quäntchen Perfektion verzichtet, weil das einfach an Zeit und an Schmerzen ein zu großes Opfer gewesen wäre.
Das übliche, dessen man sich bewusst sein muss: Man wird anteilig zur Kasse gebeten und bekommt den Betrag von der Krankenkasse zurück, wenn die Behandlung erfolgreich beendet wurde.