Bei uns war es auch ganz krass.
Töchterchen freute sich auf die Schule, die ersten 3 Wochen liefen super, danach sank die Motivation. Bis einschließlich 4. Klasse/1. Halbjahr bin ich mit meiner Großen durch die Hölle gegangen.
Im Unterricht träumte sie vor sich hin, hielt sich nicht an Regeln (machte ihre Brotdose nicht zu, wenn sie sollte), ließ sich von allem Möglichen ablenken, Hausaufgaben waren eine Katastrophe. Während sie sich VOR der Einschulung für alles Mögliche interessierte (Natur, Dinosaurier, etc.) und auch einen sehr ausgeprägten Wortschatz hatte, baute sie immer mehr und mehr ab. Ich hatte in Kind zuhause sitzen, das öfters meinte "Ich bin anders. Ich bin nicht ganz richtig im Kopf", etc.
Nach etlichen Gesprächen mit der Lehrerin machten wir uns auf den Weg zum Test im SPZ.
Mein Kind ging mit vollem Eifer in den 1stündigen Test und kam demotiviert wieder hinaus, weil Fragen gestellt wurden, da hätte auch ich abgeschaltet.
Diagnose: "ADHS" und gleich wurden mir sämtliche Möglichkeiten an den Kopf geworfen, inkl. Elterntraining, etc.
Ich bedankte mich für das Gespräch und lehnte eine Behandlung/Therapie ab, denn in meinen Augen (persönliche Meinung) gibt es kein ADHS/ADS. Kann jeder sehen, wie er will.
Dann waren es laut Lehrerin die Augen, dann war es die Schilddrüse......dann wieder das Gehör. Wurde alles abgecheckt. Unsere Kinderärztin wollte schon ein ernstes Gespräch mit der Lehrerin führen...
Bin dann auf Anraten der Lehrerin (weil ich ja auch meinem Kind helfen wollte) zu einer Kinder- und Jugendpsychologin gegangen. Diese testete meine Tochter ebenfalls und kam zu dem Schluss, dass meine Tochter geistig debil sei.
Sie meinte auch, dass ein 1 1/2jähriges Kind gar nicht in der Lage sein kann, das Spiel Memory zu spielen.....quasi unterstellte sie mir, zu lügen, nur um mein Kind besser da stehen zu lassen......nur was hätte ich, vorrangig mein Kind davon?!
Meine Große war mittlerweile überhaupt nicht mehr für die Schule zu motivieren, ging nur noch hin und wieder nach Hause.....sog zwar alles auf, was im Unterricht durch genommen wurde, vergaß aber wieder, weil die Motivation komplett fehlte. Mobbing war auch schon seit längerem an der Tagesordnung, so dass sie sich immer mehr zurück zog.
Punkt Beginn des zweiten Halbjahres der vierten Klasse zogen wir um. Wir ließen ihr Zeit, sich um zu gewöhnen und ein zu gewöhnen......aber man merkte schon, dass sie wieder die alte Mini-SunnyDay wurde. Sie interessierte sich wieder für alles, Hausaufgaben wurden FREIWILLIG direkt nach dem Mittagessen gemacht oder teilweise noch vor dem Essen.
Nach insgesamt 4 Wochen suchte ich das Gespräch mit der neuen Lehrerin. Sie war total begeistert, wie sie sich in die Klasse eingefügt hat, beteiligte sich rege am Unterricht, war hilfsbereit, freundlich, aufnahmebereit für alles Neue, etc.
Und sie konnte die Einträge in der Schülerakte überhaupt nicht nachvollziehen.
In ihrem Abschlusszeugnis der Grundschule hat sie sich im Vergleich zum Halbjahreszeugnis in 4 Fächern um jeweils 1 Note verbessert.
Wäre es nach der Leherin und allen anderen "Fachkräften" gegangen, hätte ich meine Tochter durch Therapien gezogen, sie mit Medikamenten voll gepumpt, etc.
Dabei ist sie einfach nur ein normales 10jähriges Kind, das nicht in das Schubladendenken "schwarz-weiß" passt, sondern eher bunt ist......aber von der Lehrerin in die Schublade "Problemkind" gesteckt wurde.
An EINEM arbeiten wir aber derzeit noch....durch die Zeit in der alten Grundschule hat sie enorm an Selbstbewusstsein eingebüßt......DAS müssen wir jetzt nach und nach wieder aufbauen, und grade heute habe ich gemerkt, dass sie auf dem besten Wege ist, wieder die "Alte" zu werden....