Beiträge von Frau Volleybap

    Ich glaube, die Frage des Threads kann eben nicht allgemein gültig beantwortet werden. Das geht nur individuell.


    Dass es evtl. eine Wahrnehmung gibt, die diese Frage bejaht, heißt ja nicht, dass das in der Realität so ist, sondern liegt möglicherweise daran, dass AE´s, die diese Frage für sich mit "nein" beantworten, eben mehr unter der Wahrnehmung durchrauschen (z.B. schreiben sie möglicherweise in solchen Foren wie hier weniger, da sie eben keine oder weniger "typische" AE-Probleme haben).


    Aber was man ganz sicher mit "ja" beantworten kann, ist die Aussage, dass es AE´s in der Gesellschaft schwer haben. Ohne pauschal zu sagen, dass es Paare durchweg leichter haben, Rentner die Armen der Nation sind oder Singles pauschal von Steuergeschenken profitieren. Diese Vergleiche funktionieren nicht, jedenfalls nicht pauschal und allgemeingülitg.


    Ich bin ja nun schon über 10 Jahre mit Volleybap verheiratet, meine AE-Zeit ist also schon einige Zeit her. Das heißt aber nicht, dass ich vergessen hätte, wie das war.


    Nach der Trennung von meinem ersten Mann hatte ich - ähnlich wie Muckelmama - gute Rahmenbedingungen. Beamtin auf Lebenszeit mit gutem Einkommen, Familie und Freunde am Ort, gesunde Kinder, selbst gesund, eine gute, kostengünstige Kinderbetreuung, Oma und Opa aber immer einsatzbereit, wenn ich wegen der Arbeit oder des Fahrtweges nicht rechtzeitig an Krippe/Kindergarten sein konnte. Der Vater der Kids war weit gezogen, fand also im Leben der Kids nicht mehr statt, war also weder Be- noch Entlastung.


    Dann bin ich 850 km weit weg gezogen, habe mich aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen, um eine Stelle in der freien Wirtschaft anzunehmen. Schnell hatte ich Leitungsfunktion und gutes Einkommen. Aber ich hatte keinerlei soziales Netz mehr und in dem kleinen Schwarzwald-Ort, in dem ich wohnte, war ich wirklich ein Alien - alleinerziehend war da quasi ein Begriff, den man nicht kannte (und das musste !!! natürlich an mir liegen - so war es noch schwerer, Kontakte aufzubauen, denn mit mir konnte ja etwas nicht stimmen). Das war wirklich schwer. Und mein wirklich gutes Einkommen ging plötzlich zu einem großen Teil für die Kinderbetreuung und Babysitter drauf. Aber immerhin waren wir immer noch gesund, ich konnte uns gut ernähren und wir konnten in Urlaub fahren. Da der Vater auch vorher schon kein Interesse an den Kids hatte, war auch hier weiter weder Be- noch Entlastung zu spüren. Wenn ich ganz ganz viel bettelte, und die Fahrten zu und von ihm organisierte (und selbstverständlich bezahlte), nahm er sogar zweimal im Jahr seine Kids...


    Aber dann machte sich so langsam die ständige Alleinverantwortung und die ungeheure Anstrengung im Beruf bemerkbar - ich bekam meine Arbeit nicht mehr fertig, nahm immer mehr und immer öfter Akten mit heim und träumte nachts von den Kunden, deren Aufträge ich nicht termingerecht erledigen konnte. Ich wurde öfter krank, meine chronische Krankheit machte mir immer mehr Probleme. Unternehmungen mit den Kids wurden weniger, da die Kraft nicht mehr reichte. Meine Arbeit konnte ich nicht mehr so erledigen, wie ich (und mein Arbeitgeber) das erwarten durften. Meine Familie und Freunde in der Ferne aber sollten das nicht erfahren, sie sollten sich keine Sorgen um uns machen müssen. Das kostet auch Kraft und verhindert natürlich auch Hilfe von außen. Dann war es soweit: vor einem wichtigen Kundentermin sagte meine Körper stopp. Ich konnte nicht durch das Werkstor fahren, bekam einen fürchterlichen Heulkrampf und landete beim Arzt. Burn out. Oder, wie es richtiger heißt: Erschöpfungsdepression. Mal abgesehen davon, wie schwer das war und wie lange das gedauert hat, um da wieder raus zu kommen, was das auch für die Kinder bedeutet hat, fand das mein leistungsorientierter Arbeitgeber natürlich nicht lustig. Ich war eineinhalb Jahre im Krankenstand, es ließ sich auch nicht vermeiden, über die Gründe zu informieren und so eine Diagnose macht keinen Arbeitgeber froh. Da spürte ich dann zum ersten Mal im Leben wirklich auch Existenzängste. Darüber hinaus war ich allein, ohne Familie, ohne Freunde und eine Außenseiterin, die man das hat auch deutlich spüren lassen. Mein chronische Krankheit schränkte mich weiter ein, das Ende der Krankengeldzahlung nahte - es kostete mich unglaublich viel Kraft, mich ins Arbeitsleben zurückzukämpfen. Die AE-Situation machte das alles nicht leichter.


    Und dennoch. Wie eine Verliererin der Gesellschaft habe ich mich nie gefühlt. Meine Wahrnehmung war, dass ich eben in einer schwierigen Lebenssituation bin. Mir war aber immer bewusst, dass das ganz viele andere Personen auch sind - und die waren nicht AE´s. Sondern arbeitslos, sehr krank, in einer belastenden Partnerschaft oder auf andere Art Problemen ausgesetzt.


    Heißt: Ja, AE-sein ist schwer. Und für viele ist es das um ein Vielfaches mehr, als es für mich war. Trotzdem, als Verlierer der Gesellschaft würde ich AE´s nicht bezeichnen.


    Dass es dennoch einen großen Handlungsbedarf gibt, um die Lebenssituation Alleinerziehender zu verbessern, steht außer Frage.

    Liebe Ute,


    alles Liebe für Dich zum Geburtstag!


    Für das neue Lebensjahr für Dich neben dem Klassiker Gesundheit vor allem Kraft für alles, was in Deinem Leben Kraft braucht und viele Dinge, die Dir die Kraft dafür spenden: Sonne, Lachen, Schwimmen, liebe Menschen - alles eben, was Dir ganz persönlich Kraft gibt.


    Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag:blume

    Danke der Nachfrage:thanks:


    Soweit ganz gut. Die Fäden wurden letzten Mittwoch gezogen, die Wundheilung geht gut voran. Ansonsten passiert bis zum nächsten Arzttermin am 11.11. nichts weiter.


    Es bleibt dabei, dass ich Tag und Nacht den Monster- Stiefel tragen muss und den Fuß maximal mit 20 kg belasten darf. Das heißt, Fortbewegung mittels Krücken. Da das auf Dauer extrem belastend für die Handgelenke und Schultern ist ( die von den OP Runden vorher noch gar nicht ausgeheilt sind), bewege ich mich fast den ganzen Tag mit meinem Rollstuhl durch die Wohnung.


    Der Herr Volleybap meint ständig, er müsste rot angestrichen und mit der Aufschrift "Pritzi-Flitzi-Mobil" versehen werden. Ich weiß gar nicht, wie er das meint, wie er darauf nur kommt...?


    Und so übe ich mich erneut in Geduld und Demut und bin froh, dass ich momentan mal keine Schmerzen im Fuß habe...

    Die Drainage wurde gezogen, der Verband gewechselt. Die OP Wunde sieht gut aus, sie haben keinen neuen Schnitt gemacht, sondern die gleiche Stelle wie bei den beiden vorherigen OPs aufgemacht. Der Schmerzkatheter in der Kniekehle bleibt mir noch, er macht gute Arbeit. Die Physiotherapeutin war da, ich darf die nächsten 8 Wochen nur mit 20 kg belasten. Meine Schnarchnachbarin ist nach Hause gegangen und ich habe das Zimmer bis Montag früh für mich.


    Vielen lieben Dank für eure Daumen und Gedanken, sie haben in bewährter Form geholfen :thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks:

    Falls ihr morgen einen Moment Ruhe habt, wäre es schön, wenn ihr an mich denkt und die Daumen drückt.:thanks:


    Ich werde morgen schon wieder am Fuß operiert, diesmal der rechte.


    Die vierte Fuß- OP im vierten Jahr nacheinander und die dritte am rechten Fuß. :motz:


    Diesmal werden 5 Knochen mittels Platte und Schrauben verbunden, da die vorherige Verbindung von zwei Knochen nicht so ausgeführt wurde, dass es so funktioniert, wie es vorgesehen war:angry.


    Also die Platte und Schrauben raus, größere Platte und mehr Schrauben rein.:flenn:ohnmacht:


    Danach das bekannte Prozedere mit drei Monaten keine Belastung und Krücken.<X:wand


    Ich mag nicht.:scared


    Und hab Angst:heul:heul:heul


    Zum ersten Mal. Weil ich nun genau weiß, was auf mich zukommt.:heul:flenn:flenn:flenn


    Also nehm ich gern eure guten Gedanken und Daumen.:thanks: