Danke Chia für deine Zeilen!
Du hast dich komplett raus genommen? Wie hast du das geschafft? Meiner bekommt dann dermaßen wutausbrüche, mit Sachen kaputt machen (letzes seine Uhr und Brille, wo er nun selbst ersetzen darf)...
Ich hab mich das noch nicht getraut, weil überall geschrieben wird, nie mit Entzug vom emotionalen Kontakt bestrafen.
Fernseh Verbot gibt es bei mir wenn dann auch über ein paar Tage. Ich hab mir nun heute morgen überlegt, dass er sich was als "Wiedergutmachung" überlegen soll... zb Spülmaschine ausräumen etc. Weiß nicht... ?-(
Wie kamst du zu der Gelassenheit? Ignorieren geht nicht, find ich.
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ja komplett rausgenommen! ich habe praktisch neben ihnen her gelebt. meine dinge bewusst für mich gemacht. wenn sie mich vernüftig ansprachen, habe ich auch mit ihnen vernüftig gesprochen. haben sie mich angeschrien, oder waren frech, jammernd, habe ich das "überhört".
ich denke, ich habe es mittlerweile sehr gut ihm gespür, wann der punkt ist, das sie mich wirklich brauchen. es ist ein unterschied, ob ich ihnen emotionale nähe entziehe (den das tue ich nicht), oder ob ich mir auf der nase herum tanzen lasse. meine kids haben ein gespür dafür, wann ich es tagesformabhängig nicht so belastbar bin. und ich habe die ersten jahre nach der trennung viel verkehrt gemacht. immer versucht zuviel aufzufangen und abzunehmen. das war nicht gut für die kids. auch für sie war es eine umstellung.
gerade für meinen sohn, meiner kleinen diva war es schwer. seine paschaallüren und seine arten, kamen von meiner inkonsequenz.
wenn ich spüre, das eines meiner kids mich braucht, bin ich 100% da. aber wenn sie einfach nur überfordert, übermüdet, grenzen testen wollen, usw ... dann schiebe ich einen riegel davor.
ich lebe in einer kleinen wohnung. jedes der kinder hat sein zimmer, mein zimmer ist offen, so das kein abgeschlossener raum für mich zur verfügung steht.
ich verbiete ihnen dann den raum zu betreten. wenn es zu bunt wird, gehe ich einfach runter in den hof und drehe da ein paar runden (mein hofgang, wenn ich das erwähne wissen sie schon bescheid ).
ich habe mir aus dem baumarkt solche micky maus ohren gekauft. immer wenn es so ein getreite zwischen ihnen gibt, zieh ich die auf ( sie verdrehen dann schon immer die augen).
es ist manchmal eine gradwanderung, dinge und siuationen so anzunehmen wie sie sind und zu akzeptieren. aber meine kinder müssen nicht immer "funktionieren" nur weil ich es manchmal nicht ertragen kann. dann liegt es eben eindeutig an mir. mein stresslevel ist seit meinem burnout nimmer ganz so hoch wie früher. ich bin viel sensibler, auch mit mir geworden.
habe ein andere lebensgefühl, eine andere einstellung zu vielen dingen und bin weitgehenst zufrieden.
das spüren meine kinder und dadurch lernen sie das auch ein stück weit.
oftmals sehe ich uns wie eine wg, in der aber keine wirkliche demokratie herrscht. eher eine monarchie. ich beziehe die kids in vielem ein. aber letzendlich entscheide ich und das klappt gut. wir haben einen familienkummerkasten und haben auch familienrat. da kann sich jeder auskotzen und sagen was er anders haben will. wir besprechen regeln, die allerdings ich aufstelle.
wir haben eine gut strukturierten alltag und trotzdem ab und an zeitfenster für spontanitäten.
es gibt bestimmte dinge die sind auch rausgenommen von konsequenzen. geplante ausflüge, spontane picknicke, dinge die wir zusammen als familie machen. den das ist mir wichtig und das zu canceln, wäre auch ne strafe für mich.
meine kinder wissen, das ich sie bedingunglos liebe. aber ich kann ihnen nicht alles abnehmen, sie in watte packen und antiautoritär sein. den dann verlieren sie sich in ihrer kleinen welt die so oft kopf steht. ich will das sie mal selbst mit beiden beinen fest im leben stehen und zu selbstständigen, respektvollen und höflichen menschen werden.
ich versuche ihre eigenschaften, wie willensstärke, eigensinngkeit zu fördern, aber in einer anderen richtung und nicht die in der familie unruhe zu bringen.
wie ich das gelernt habe?!?
viele werden sicher schmunzeln. aber mir haben ganz bestimmte bücher dazu verholfen, mich und mein eben zu überdenken.
auch wenn das so alles sich so toll liest. ich bin auf einen guten weg, aber ich habe auch tage, an denen ich mal heule und mir alles über den kopf wäschst.
aber durch meine innere ruhe und meinen seelenfrieden finde ich ganz schnell wieder raus. manchmal tut es einfach gut, sich in seinem elend zu suhlen. aber dann auch wieder sich zu fangen und darüber zu schmunzeln.
übrigens, als "wiedergutmachung" reicht mir einfach, das ich merke, das sie es verstanden haben. sie haben hier feste aufgaben im haushalt, das soll für sie eine selbstverständlichkeit sein.
sie müssen nichts wildes machen. sie wechslen sich wöchentlich ab, mit spülmaschine ausräumen, müll runter bringen, tisch decken, usw...
jeder muss sein zimmer einigermaßen in ordnung halten.