@emiha: Für deinen nächsten Termin darfst du ruhig verlangen, dass diese Frau nicht in die Nähe deines Kindes kommt. Dann muss die Praxis sicherstellen, dass Ersatz da ist. Und ich schreibe hier bewusst MUSS, denn hier handelt es sich um Körperverletzung, eine Straftat also.
Im Übrigen vertrete ich die Meinung, dass eine Entschuldigung keine magische Formel ist, mit dem automatisch alle Fehler auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind, als wären sie nie passiert. Eine Entschuldigung ist ein Angebot, dass ich annehmen KANN, aber nicht MUSS.
ICH als Mutter bin meinem Kind gegenüber verpflichtet, bin verpflichtet, meinem Kind gegenüber authentisch zu sein. Muss meinem Kind gegenüber mein Gesicht wahren können. Was genau dazu gehört, ist eine Einzelfallentscheidung, die NUR im Ermessen der beteiligten Eltern liegt.
Beispiele:
Mein Junior hatte sich vor einiger Zeit den Arm gebrochen und die Schwester war beim Anlegen vom Gips (nach 5 Stunden Wartezeit in der Klinik ohne Behandlung und Schmerzmittel) nicht nur recht grob mit dem Versuch, den verschobenen Bruch ohne Betäubung wieder einzurenken, sondern auch noch frech. (O-Ton: "Der heult doch jetzt nur so, weil er ganz viel Aufmerksamkeit von mir bekommt"). Der guten Dame habe ich in Anwesenheit meines Kindes auch wenig höflich den Vorschlag unterbreitet, dass ich ihr gerne den Arm brechen kann, um zu sehen, ob es nicht vielleicht doch die Schmerzen und Müdigkeit sein könnten, die das Kind ungnädig machen. Hab dann klar gemacht, dass es in ihrem Interesse ist, wenn sie SOFORT eine Kollegin holt, die das Kind versorgt, weil ich nicht für mein gutes Benehmen garantieren kann, wenn jemand mein Kind anblafft. Und meinem Kind erklärt, dass NIEMAND das Recht hat, ihm weh zu tun, wenn es auch anders geht, dass auch große Leute Mist bauen können und dass er sich darauf verlassen kann, dass ich das verhindern werde, wenn ich es kann.
Vor einigen Wochen hat ein Bahnfahrer ganz großen Mist gebaut und meinen 6-jährigen Sohn, der mit seinem Opa auf dem Weg in die Kita war, an der Haltestelle stehen lassen, weil die Bahn zu voll war und er nicht warten konnte/wollte, bis sich das Gedränge an den Türen gelichtet hatte. Die beiden hatten sich an der Hand und wurden durch die schließende Tür voneinander getrennt. Der Kleene war das erste Mal im Leben alleine auf sich gestellt, ohne sich darauf vorbereiten zu können. Zum Glück!!! hatte ich genau diese Situation bis zum Erbrechen mit ihm durchgekaspert, so dass er nicht der Bahn hinterher auf die Straße gelaufen ist, sondern "nur" weinend nach Hause, wo Oma gewartet hat. Es ist also "nichts Ernstes" passiert.
Das Unternehmen meinte, eine "Entschuldigung" am Telefon wäre ausreichend, denn der Bahnfahrer gibt zwar zu, das Kind stehen gelassen zu haben, aber behauptet, der Kleine wäre rein und raus gesprungen, immer wieder, er hätte nicht gewusst, ob er mit will und wäre darum losgefahren.
Eine Entschuldigung einer fremden Person übers Telefon kann ich aber meinem Kind nicht als Lösung dieses Vorfalls präsentieren. Habe ich auch so kommuniziert. Als Kompromiss durfte er einen Tag lang auf dem Betriebshof mitlaufen, selbst (auf dem Betriebshof natürlich) eine Bahn lenken, durfte sehen, was der Fahrer überhaupt sehen kann und konnte dann mit dem Teamleiter zusammen überlegen, was man in so einem Fall machen kann, um doch mitzukommen. Der Bahnfahrer war auch dabei und hat sich dann nochmal persönlich entschuldigt.
DAS konnte ich wiederum meinem Kind plausibel als Konsequenz dieses Vorfalls "verkaufen" und ihm zeigen, dass auch große Menschen Fehler machen, die sie dann nach ihren Möglichkeiten wiedergutmachen.
In dem Fall der TE kann ich die Schockstarre verstehen, wer rechnet denn bitte damit, dass das eigene Kind geohrfeigt wird? Noch dazu von jemandem, der es professionell besser wissen sollte?
Eine Anzeige ist da das minimale Minimum und ich würde klar die Entlassung dieser Person fordern. Wem die Hand locker sitzt, der hat bei Kindern nichts verloren.
Basta
Mein Papa meinte übrigens gerade, dass die Dame von Glück sagen kann, dass nicht er im Behandlungszimmer war.
Sonst hätte es vermutlich eine spontane Amputation gegeben