Beiträge von F4tH3R F16URE

    Gehört aber für mich in die Kategorie "Altlasten erfolgreich entsorgen", um überhaupt bereit bzw. offen für eine neue Partnerschaft sein zu können.

    Schon klar. Wenn ich schon mit der Einstellung daran gehe, daß das sowieso nur in einer Katastrophe endet, dann bekomme ich natürlich

    auch eine. Vertrauen in die Zukunft und eine gewisse Leichtigkeit und Lebensfreude ist da schon viel hilfreicher.
    Mir erzählte mal eine Frau bei einem Date, daß sie ein Treffen mit einem "Vorgänger" hatte, der so ein richtiger Grantler war.

    Der selber sagte, das er "eigentlich gar keine Frau kennenlernen wollte". Wo sie sich dann prompt gefragt hat, warum sie sich dann überhaupt

    die Mühe gemacht hat, den zu treffen. Ich denke es ist auch mal hilfreich, seine eigenen Erwartungen an andere oder sogar an sich selbst mal eine Zeitlang völlig nach hinten zu stellen. Enttäuscht werden kann man nur, wenn man etwas erwartet.

    Diese Denke in Werten, messbarem und abwägen.

    Mädels da komm ich einfach nicht mit.

    Ich bin ja mittlerweile wieder einige Zeit von den Datingplattformen weg, (und gehe stattdessen an den Wochenenden wieder Wandern) aber was man da mitunter für Forderungskataloge lesen muß, da wird mir echt blümerant. Gut, ich kann mir vorstellen, das gilt für die Herren genauso. Vermutlich möchten viele irgendetwas zwischen dominant (sehr selbstbewußt) und devot (Schulter zum Anlehnen).

    Ja - eine Partnerschaft, weil man sie "will"; nicht weil man sie "braucht", ist sicher erstrebenswert. Aber trotzdem darf es meiner Meinung nach, auch Situationen geben, in denen einer mal sagt "Ich brauche Dich jetzt." In Partnerschaften, wie in Freundschaften.

    Da bin ich ganz bei dir. Das triggert eben nur bei einigen und dann leuten schon die Alarmglocken. Meine letzte Ex-Freunding meinte mal zu mir:

    "Aufnahmestopp für Therapiefälle". Gut, die war auch 15 Jahre mit einem Mann zusammen, der während der Ehe eine bipolare Störung und manische Züge entwickelt hat.
    Die restlichen Erfahrungen lasse ich mal aus Gründen des Persönlichkeitsrechts unter den Tisch fallen. Die hat auch ganz klare Vorstellungen, wie ihr zukünftiger Partner zu sein hat. Ich gehörte dann allerdings auch nicht dazu, nachdem wir uns besser kennen gelernt hatten. Die wollte einen extrovertierten, dominanten und eindrucksvollen Repräsentaten neben sich haben. Das bin ich ich allerdings nicht. Naja, jedenfalls bin ich weder besonders extrovertiert noch besonders dominant.

    Gut, um mal wieder auf den Punkt zu kommen, man hat eben Angst, das einem gleich der Arm abgerissen wird, wenn man mal was für den anderen

    macht. Jedenfalls dann, wenn man schon mal so ausgenutzt wurde.

    Moin.


    ich bin schon oft mit den Kindern "allein" verreist. Die erste grössere Reise mit den fünf Kids war 2012 im Zug nach Kleve während der Sommerferien. Der jüngste Sproß war damals erst zwei Jahre alt. Hatte mir von der DB den Mobilitätsservice gegönnt, das hat sehr gut geklappt.
    Ich persönlich fand es in Kleve sehr schön. Einen tollen Park, schöne und interessante Spielplätze, ein Freibad (Sternschnuppenbad nannten die

    Kinder das, dabei hieß es Sternbuschbad ;)).

    Weniger schön war die Unterbringung. Das war ein soziales Experiment. Wir waren bei einem Vater, den ich im Internet kennengelernt hatte, auf einer ähnlichen Plattform wie hier, kennengelernt hatte. Er war zwar sehr nett, aber schwer traumatisiert durch die Trennungsepisode und ganz offensichtlich alkoholkrank. Das habe ich nicht sofort gemerkt, habe aber dann die Reißleine gezogen und bin mit den Kids nach etwas über einer Woche wieder abgereist. Außerdem war die Wohnung ein totaler Sanierungsfall. Ich bin aber nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, deshalb hat mich das nicht so gestört. Die Kids sprechen aber heute noch davon.

    Seit 2013 oder 2014 fahren wir traditionell immer in der 1. Januarwoche in den Harz. Da gibt es ein schönes Bikerhotel am Stadtrand von Goslar, das früher mal eine Asylantenunterkunft war. Die Kids total aufgeregt und happy weil eigene Zimmer in einem Hotel. Dann Ausflüge in den Nationalpark und zu den vielen Sehenswürdigkeiten und bei Gelegenheit etwas Wintersport. Zwischen 2015 und 2020 war das Hotel an die Stadt Goslar verpachtet, um Asylanten aufzunehmen. Seit vorletztem Jahr werden wieder Zimmer angeboten. In der Zeit habe ich eine 108 qm große Ferienwohnung in dem Stadteil Jürgensohl in Goslar gemietet. Tolle Ausstattung und ruhige Lage. Tolerante Vermieter (vier Kinder machen auch Lärm!) Die Adresse gebe ich gerne weiter.
    Mittlerweile ist das Bikerhotel auch längst nicht mehr so günstig wie vor 8 Jahren und für das kommende Jahr werde ich uns etwas anderes suchen müssen. Jetzt ist es dort echt unverschämt teuer geworden und nur wegen des "Revival" Gefühls habe ich dort noch einmal gebucht gehabt.

    2011 war ich mit den Kindern auf einem Campingplatz in der nähe von Kalkriese, wo angeblich der Armin den Varus platt gemacht hat. Ich weiß, die Detmolder sehen das anders, aber es geht ja nur um die Beschreibung der Örtlichkeit. Das ist bei mir quasi vor der Haustür.
    Es gibt dort einen kleinen Badesee, einen Spielplatz, einen Wald und natürlich auch andere Kinder. Wir haben uns einen Wohnwagen mit Vorzelt gemietet. Die drei mittleren Kinder waren da noch so klein, das die quer in einem Bett schlafen konnten. Ich habe mir mit der großen Tochter (damals 10) ein Bett geteilt und der Nesthaken hat im Vorzelt im Reisebett geschlafen. Ich fand es ganz schön dort, aber für mich war das keine Erholung. Alleine mit 4 kleinen Kindern, davon noch 2 in den Windeln, das ist keine Erholung. In weiser Voraussicht habe ich die älteren Kinder immer zum Sanitärgebäude geschickt, wenn die mal "mussten". Damit ich mich nicht auch noch um die Campingtoilette kümmern musste. Mir reichte schon das Schleppen des 20 Literkanisters für das Wasser.

    Von 2013 bis 2016 haben wir im Sommer Bauernhofurlaub gemacht, wo die Kinder Reitstunden nehmen konnten. Wir hatten eine reizende Blockhütte im skandinavischen Stil, am See mit ein paar Kois zum Streicheln. Der ganze Platz flankiert mit hohen Kiefern. Da denkt man fast an Heidi und den Almöhi. Das war so richtiger Familienurlaub, wo es abends am Lagerfeuer Stockbrot für die Kleinen gab und ne Buddel Schluck für die Großen. War schon viel entspannter.

    2017 bis 2020 waren wir im Sommer auf einem Bauernhof im Wangerland. Ganz ruhig gelegen, 2 KM bis in den nächsten Ort. Viel Platz zum Spielen, Kettcars und sehr herzliche Gastgeber. 15 Autominuten bis nach Horumersiel an den Strand. Große Ferienwohnung mit viel Platz für uns mit schicker Einrichtung und wirklich vollständiger Küchenausstattung. Ich hasse es, wenn man in einer FeWo nur drei Kaffeelöffel, 4 Gabeln und ein krummes Brotmesser in der Schublade findet.

    2018 waren wir im Herbst in Bad Brückenau. Von dort aus haben wir Fulda und Bad Kissingen besucht und die Rhön und den Spessart erkundet.
    Ich glaube, darüber habe ich hier auch mal berichtet.

    2021 wollte ich ursprünglich mit den Kindern nach Spanien an die Costa Brava. Das wäre unsere erste Flugreise überhaupt geworden. Habe ich dann aber wegen der Gesundheitslage gecancelt und stattdessen Fehmarn an der Ostsee gebucht. Es war wirklich schön dort, wir haben eine Mini Kreuzfahrt gemacht. Von Puttgarden aus mit der Fähre nach Rødby in Dänemark gefahren und wieder zurück. Ich hatte gehofft, ein paar Schweinswale zu sehen, aber das Glück war uns nicht vergönnt. Trotzdem war es ein interessanter Ausflug, wenn er auch nur 1,5 Stunden dauerte. Am Besten hat uns der Südstrand gefallen, wir haben aber auch dem Jimi Hendrix Gedenkstein einen Besuch abgestattet. Wir haben uns auch die Steilküste von Heiligenhafen angesehen.
    Ansonsten haben wir noch die Strände getestet, wobei der Katharinenhof am Anreisetag die 1. Anlaufstelle war. Das ist zwar kein Sandstrand, aber landschaftlich wirklich sehr reizvoll.

    In diesem Jahr geht es wohl wieder an die Nordsee, weil das das doch recht preiswert ist und ich erstmal wieder für eine grössere Reise etwas ansparen muß. Die Große hat sich schon vor Jahren ausgeklinkt und wir sind dann "nur" noch zu fünft. Dankenswerterweise darf ich oft den 7-Sitzer meines Arbeitgebers für solche Reisen ausleihen.


    Alleine habe ich aktuell für längere Auslandsreisen gar keine Zeit. 5 Wochen meines Jahresurlaubs verbringe ich zusammen mit den Kindern.


    Mit meiner Großen werde ich irgendwann mal im Jahresverlauf nach Malle fliegen über ein Wochenende.


    Ansonsten mache ich auch gerne mal Wochenendtrips mit Übernachtung in einer preiswerten Pension oder einem Hotel.
    Deutschland hat so viele schöne Ecken. Von hier aus ist das Sauerland nicht weit, oder das südliche Münsterland (100 Schlösser Tour), Bremen und

    Hamburg sind schnell zu erreichen und auch Holland ist nur ca. 1 Autostunde entfernt. Da steht bei mir als nächstes Groningen in Holland auf dem Plan.
    An der Nordsee ist man auch in unter 2 Stunden mit dem Auto. Im Osten wartet Ostwesfalen mit dem Teutoburger Wald und dem herrlich schönen Weserbergland, wo auch die Rattenfängerstadt Hameln liegt.

    Tagestouren in den Harz mache ich auch nur mit den Hunden. Ich kenne einfach niemanden, der mit mir 15 km oder mehr rumlatschen mag, um völlig kaputt am Abend ins Bett zu fallen.

    Da habe ich bei Facebook so ein paar Verrückte gefunden. Die gehen unter 15 Km gar nicht erst los. ^^
    Ich gehe immer wieder mal mit wechselnden Gruppen von FB zum Wandern. Das ist immer sehr unterhaltsam und man lernt immer wieder jemand neues kennen. Aber ich gehe auch zwischendurch gerne und ganz bewußt alleine.

    Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, künftig mehr unterwegs zu sein, wenn Zeit und Budget das zulassen. Reinen Campingurlaub im Zelt möchte ich allerdings nicht mehr machen müssen. Das ist nix mehr für meine armen alten Knochen.

    Der 11jährige hat große Angst, das es auch hier einen Kriegsschauplatz geben könnte. Haben mit ihm gesprochen und diskutiert, jetzt ist er erstmal beruhigt, In dem Alter kann man ihn aber auch nicht in einer Filterblase halten. Da geht auch viel über den Schulhof. Es arbeitet doch in ihm. Die älteren Kinder 13-16 Jahre, informieren sich selber über die Medien und sind da viel abgeklärter. Die Ukraine ist weit weg.

    Naja, um Dinge in der Zukunft ändern zu können, ist es schon hilfreich zu wissen, wo das gegenwärtige

    Verhalten, das man ja abstellen will, seinen Ursprung hat. Das muß man aber nicht zwangsläufig alles auf klein-klein bis in das

    frühste Kindheitsalter herunterbrechen. Ich persönliche finde verhaltenstherapeutische Ansätze vielversprechender:

    "Ja, nun ist das Thema also da. Also, was machen wir jetzt damit? Wollen wir uns weiter morgens ärgern, das wir aufstehen und zur Arbeit gehen müssen oder

    uns stattdessen lieber freuen, daß die Sonne scheint und ein toller Tag auf uns wartet?"

    Was ist wichtiger, was ich nicht mehr ändern kann oder was ich selbst bestimme?

    Das ist ein wichtiger Punkt. Wir bestimmen jeden Tag neu, wie eben dieser Tag für uns werden wird. Oder wie Buddha sagte, mit unseren Gedanken formen wir die Welt. So, wie wir den Tag sehen und wahrnehmen, so wird er auch werden. Das ist eben für Menschen, die viele graue Tage in ihrem Leben hatten, sehr schwer umzusetzen. Mir fällt dazu ein Satz meiner fatalistisch eingestellten Großmutter ein:"Brauchst du gar nicht erst versuchen, geht sowieso schief!"

    Daraufhin war ich "satt", hab erst mal alles abgebrochen und mich in meinen Beruf gehängt. Aktuell stehe ich bei mehreren Therapeuten auf der Warteliste, auch weil ich gemerkt habe, dass ich alleine nicht weiterkomme und immer wieder in alte Muster reinrutsche.

    Wenn dir das vielleicht etwas Mut macht, dann erwähne ich hier mal, das ich auch seit 2020 wieder in therapeutischer Behandlung war. Da mir auch spätestens seit meiner letzten Partnerschaft aufgefallen ist, das ich immer noch einige Dinge für mich auf dem Zettel habe.
    Meine Therapeutin meinte gestern, das ich seitdem große Fortschritte gemacht habe und wir nun die Therapie bis auf weiteres ruhen lassen können.
    Manche Dinge werden einen nie ganz loslassen. Aber man kann besser mit ihnen umgehen.
    Vielleicht ist das für dich ein Ansporn, trotz der negativen Prognose in die Umsetzung zu kommen. Natürlich kann man viel für sein Ego aus der beruflichen Stellung mitnehmen. War bei mir auch lange so. Persönliche Probleme gegen berufliche Überforderung getauscht. "Ja Chef, klar kann ich das auch noch machen." Führte dann aber in den Burnout. Preisfrage an deine Klinik: "Was gibt mir das Berufleben nach meiner Pensionierung?"
    Statt der Tonne kann man es auch mal mit "loslassen" versuchen. Jemand sagte mal zu mir, das man sich selber verzeihen kann, das man selber ein Unrecht vergibt. Weil man das Recht auf eine Zukunft hat. Abgesehen davon sitzen wir unser ganzes Leben daran. Wir müssen regelmässig unser Leben auf den Prüfstand stellen, sonst haben wir keinen Fortschritt. Berufliche Veränderung, Umzug, neues soziales Umfeld, neuer Partner und so weiter.

    Das fällt uns Menschen, die sehr sicherheitsorientiert sind, natürlich doppelt und dreifach schwer.

    Edit: Was Coco da schreibt, hilft mir übrigens auch. Habe mich mit Innerer-Kind-Arbeit beschäftigt und da haben mir für das "Hineinfühlen" die Coachings von
    Markus Ansano sehr geholfen und einiges ins "Fliessen" gebracht. Meditation gehört bei mir auch dazu. Ich finde die geführten Meditationen von Inner Garden sehr schön. Gibt es bei Youtube. Das ist aber letztlich Geschmackssache.

    So angenommen zu werden, wie man ist, mit allen Stärken und vor allem auch den Schwächen und nicht erst mal komplett ungepolt, auf links gedreht werden zu "müssen". Und nicht dem entsprechen zu "müssen", was andere von mir erwarten - um geliebt zu werden. Denn dazu müsste ich ja vertrauen - und das ist nicht ganz einfach ;).


    Das ist wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse zu den Beiträgen überhaupt. Es geht einem nun mal wirklich viel besser, wenn man sich selbst

    bewußt macht, das man genau so richtig ist, wie man eben ist. Wenn man die Gegenwart so annehmen kann, wie sie ist. Hapiness is compliance with presence.

    Momente der Einsamkeit habe ich auch. Trotz Familie und Freunden. Aber die vergehen auch wieder.

    Ich habe mich ja auch nur auf einen Teil der Frage bezogen.

    Zu der ersten Frage. Die persönliche Grenze ist für mich persönlich da erreicht, wo der eigene Selbstwert leidet. Wenn das "Geben" und "Nehmen" in einer Beziehung dauerhaft in krassem Missverhältnis steht. Burnout bin ich schon bald 20 Jahre drüber hinweg. Ich bin beispielswese wegen meiner kindlichen Vergangenheit so konditioniert, der Bedürfnisserfüller für andere zu sein und maximales Harmoniestreben herbeizuführen. Das führt zwangsläufig immer in eine Überforderung. Und man wird dann auch von Personen gefunden, die so konditioniert sind, das sie möglichst viel "nehmen".
    Das habe ich inzwischen auch therapeutisch aufgearbeitet und habe dieses mal nur knapp über ein Jahr gebraucht statt wie letztes mal ganze 10, um zu erkennen, daß meine Beziehung mir nicht gut tut.
    Du beschreibst hier seitenweise sehr umfangreich und detailliert die Gründe, warum dieses so bei dir so und jenes anders ist. Btw. du kannst das wirklich gut und dabei eine richtige Atmosphäre schaffen, wenn du mal einen Roman schreiben solltest, ich würde ihn lesen. Die Preisfrage ist aber doch, was machst du aus all diesen Informationen für dich? Ich kenne nicht wenige Menschen, die sofort die therapeutische Arbeit an sich selber eingestellt haben, als sie die Gründe für ihr "Leiden" erfahren haben. Endlich gab es die generaliserte Universalentschuldigung für alles, was im Leben schief gelaufen ist oder gerade nicht auf die Kette kommt. Zeitabschnitte meiner Kindheit und Teile meines jungen Erwachsenenlebens waren zeitweise schlicht und einfach gesagt besch.......eiden. Eltern geschieden, Rosenkrieg, Alkoholimus, Spießrutenlaufen bei Lehrern und Klassenkameraden (nennt man heute Mobbing) und und und...

    Aber ich finde es zu einfach, sich damit zu entschuldigen, daß früher alles nicht so rund gelaufen ist. Ich behaupte natürlich nicht, das du das tust.
    Früher habe ich mich auch viel zurückgezogen, habe gelesen, gemalt, gezeichnet oder gehandwerkelt. Das ist ja auch ganz natürlich, was man im Außen nicht bekommt, holt man sich im innen. Als Erwachsener, als Elternteil, da funktioniert man zeitweise einfach auch nur und wirkt auf andere dabei sogar noch souverän, obwohl man tief in der Seele zutiefst erschöpft ist. Meine Mutter war auch so eine Person, die auf viele anziehend wirkte. Dabei hatte die auch regelmässig schwache Momente.
    Aus deinen langen Beiträgen lese ich heraus, das du dich nicht traust, dich zu trauen. Du gestattest dir gedanklich nicht einmal, über eine Partnerschaft überhaupt nachzudenken, würdest dich aber sehr über eine partnerschaftliche Umarmung freuen. Das ist für mich ein Widerspruch, den du auflösen solltest.

    Zitat

    Die zweite Frage ist, kann man wirklich lernen, alte Muster abzulegen?

    Auch wenn sie einem vom Kopf her bewusst und klar sind, weil man bereits viele Jahre daran gearbeitet hat? Und verstärkt nicht jede "Enttäuschung" (mir fällt kein besseres Wort ein) das eigene Misstrauen, das Gefühl, dass man doch besser alleine bleiben sollte, weil man es nach all den Jahren einfach nicht mehr "packt", nicht mehr geregelt bekommt, zu vertrauen, weil einfach zu viel zerstört ist? Auch wenn man genau weiß, dass das Single-leben komplett gegen die eigene Natur geht? Dass man sich für sein Leben alles, aber ganz sicher nicht DAS gewünscht hat? Kann man lernen, sich selbst das Single-Leben schön zu reden?


    Die Frage sollte m. E. erst mal lauten, was will ich denn eigentlich vom Leben? Will ich eine Partnerschaft, wie gewinne ich dann wieder mein Vertrauen darin zurück trotz meiner negativen Vorerfahrungen? Nähe ohne Nähe zuzulassen, das geht halt nicht. Und wenn ich safe bin, das ich gerade ganz sicher keine Partnerschaft möchte, wie fülle ich sinnvoll meine Zeit ohne einen Partner?

    Das kann dann natürlich ein Ehrenamt sein oder Hobbies, die mir Sinn geben und mich erfüllen. Es kann m. M. nicht zielführend sein, seinen Kalender zu füllen, nur um zu vergessen, das man in seinem Innern doch eine Sehnsucht nach einer erfüllten Partnerschaft hat. Dann stirbt man irgendwann mit einem reinen Gewissen, aber auch ziemlich sicher mit großer Verbitterung. Fallst du das noch nicht getan hast, kannst du mit deiner Vergangenheit Frieden schliessen. Es kann sonst schwer werden, auch eine Zukunft zu haben.

    Die zweite Frage ist, kann man wirklich lernen, alte Muster abzulegen?

    Auch wenn sie einem vom Kopf her bewusst und klar sind, weil man bereits viele Jahre daran gearbeitet hat? Und verstärkt nicht jede "Enttäuschung" (mir fällt kein besseres Wort ein) das eigene Misstrauen, das Gefühl, dass man doch besser alleine bleiben sollte, weil man es nach all den Jahren einfach nicht mehr "packt", nicht mehr geregelt bekommt, zu vertrauen, weil einfach zu viel zerstört ist? Auch wenn man genau weiß, dass das Single-leben komplett gegen die eigene Natur geht? Dass man sich für sein Leben alles, aber ganz sicher nicht DAS gewünscht hat? Kann man lernen, sich selbst das Single-Leben schön zu reden? Muss man wirklich erst mal im Single-Leben angekommen sein, um sich selbst wieder auf einen anderen Menschen einlassen zu können - oder ist der Zug dann abgefahren? Und wie schafft man es, im Single-Leben anzukommen? Die "kleinen Dinge" sehen? Sich einen Hund zuzulegen, der dann ähnlich wie die eigenen Kinder als Partnerersatz fungiert? Man ist nicht alleine - man hat dann ja den Hund... oder im Job Leistung zu bringen, sich voll in den Beruf (oder auch andere Tätigkeiten/Hobbies/Ehrenämter etc) reinhängen, damit man abgelenkt ist und ja nicht merkt, dass das Wesentliche fehlt?

    Zu dem 1. Satz: Die frohe Botschaft ist.: "Ja, man kann." :-)

    Man muß es aber auch wollen. Und vom Wollen in die Umsetzung kommen. Diese Gedankengänge, die du beschreibst, schleifen sich nach und nach tief in das Unterbewußtsein und nähren deine Zweifel an eine Zukunft mit einem Partner. Diese Gedanken muß man sich wieder bewußt machen und mit positiven Erfahrungen besetzen. Damit programmiert man seine Wahrnehmung neu. Das ist zugegebenermaßen nicht ganz leicht, weil man eben auch mal auf den erlebten Schmerz schauen und den wieder aushalten muß. Nach Trennung und Scheidung habe ich fast 9 Jahre ohne Partnerin gelebt. Ich bin davon ausgegangen, daß alle Frauen so sind wie meine Ex und hatte gar kein Interesse an einer Beziehung. Nach 7 Jahren habe ich mal wieder eine Partnerin gesucht, aber keine gefunden. Wobei das meistens eher so war, das ich nicht den Vorstellungen der potentiellen Partnerin entsprochen habe als umgekehrt. Im 9. Jahr habe ich das Thema für mich abgehakt und war dann sozusagen "gelöst" von irgendwelchen Ansprüchen an mich selbst, was die Partnersuche angeht. Ich hatte da überhaupt keinen Druck mehr, habe Familie, Freunde, Hobbies. Ich konnte aber wieder ganz entspannt auf Frauen zugehen und mit ihnen flirten, weil ich keine Erwartungen an die Frauen oder an mich selber hatte. Und auf einmal "Zack!", auf einer Betriebsveranstaltung, hat es gefunkt. Verrückt nicht wahr? Ich war also an dieser Stelle also schon an dem von dir beschriebenen "Punkt".


    Es wird sicher leichter, einen Partner zu finden, wenn man nicht aus einem Gefühl des Mangels heraus sucht. Zuerst wäre es gut, bei sich selber anzukommen. Herauszufinden, was dich positiv stimmt und glücklich macht. Was dich mit positiver Energie erfüllt. Glücklichsein ist ein Prozess und kein Zustand. Man kann alles im Leben haben und trotzdem todunglücklich sein, weil man an seiner Situation nichts positives sieht.

    Du bist die wichtigste Persönlichkeit in deinem Leben und du solltest zuallererst deine eigenen Bedürfnisse erfüllen und nicht die von anderen vor deine eigenen stellen (Kindern/Hunden/Katzen, was weiß ich). Erst aus einem Moment der Positivität und der Fülle heraus bist du auch eine echte Bereicherung für andere und dann reissen sich die Herren plötzlich auch darum, dich kennenzulernen.


    Verabschiede dich mal gedanklich kurz von den Vorstellungen, irgendetwas zu müssen. Irgendwelche Erwartungen an dich selbst zu haben. Das nimmt ordentlich Druck raus. Du bist gut so wie du bist. Gib mal zur Erprobung deine Träume für eine Woche auf. Habe keine Ansprüche an dich selber, ohne dich dabei gehen zu lassen und du merkst schon, wie befreiend das ist. Bei dir scheint ein fehlender Partner ein Mangelgefühl hervorzurufen. Jedenfalls lese ich das so aus deinem Text heraus. Hier solltest du dir absolute Klarheit darüber verschaffen, warum das so ist. Wenn du das herausgefunden hast, kannst du den nächsten Schritt gehen. Höchstwahrscheinlich kennst du sogar schon den Grund. Aller Wahrscheinlichkeit nach kannst du dir die Erfüllung deiner Bedürfnisse auch selber beschaffen, ohne dafür auf einen Partner angewiesen zu sein. Die Sichtweise "Nur ein Partner macht mich vollständig und glücklich" kann so nicht richtig sein. Wie soll ein Partner das schaffen, dich glücklich zu machen? Du solltest selber glücklich sein wollen. Niemand anderes kann das für dich erledigen. Wenn Frauen in Kontaktanzeigen schreiben, daß sie eine starke Schulter zum anlehnen suchen, werde ich ganz vorsichtig.


    Eine Umarmung könnte ich auch ab und zu mal gebrauchen, aber was mir dann stattdessen hilft, sind Dinge, die mir gut tun. Ein Spaziergang im Wald. Ein leckeres Essen, liebevoll selbst gekocht. Eine Stunde im Whirlpool des hiesigen Thermalbades. Das sind auch Streicheleinheiten für die Seele.


    Wie geht ihr bzw wie geht man damit um

    Gehe damit so um, daß möglichst du und das Kind davon profitieren. Was möchtest du? Möchtest du zum Sklaven deines Kindes werden?

    Glaubst du, das du ein gutes Vorbild bist, wenn du zulässt, das dich dein Kind dominiert?
    Wovor genau hast du Angst? Die Liebe deines Kindes zu verlieren? Das du plötzlich zum Unterhaltszahler wirst, statt zum Unterhaltsnehmer?

    Unser Kind wollte auch schon mal aus dem mütterlichen Haushalt zu mir wechseln. Da habe ich ganz klar gesagt, das es bei mir auch Regeln und Pflichten gibt. Und prompt war das Ganze gar nicht mehr so interessant.
    Schwankende Gefühlswelten sind in dem Alter ganz normal. Das ist nun mal die Pubertät.

    Ich bin so alt, da erlaube ich mir einfach mal zu zu geben, dass eben nicht immer alles gut ist.

    Hallo Ute,

    ich kann das sehr gut nachvollziehen. Unsere Mutter war über 50 Jahre, bis zu ihrem Tod im letzten Jahr,
    mit unserer geistig behinderten Schwester alleinerziehend. Es war ihr sehr wichtig, daß sie wußte, das unsere Schwester bei ihrem Ableben in
    guten Händen ist. Seither kümmert sich vor allem mein Bruder um unsere Schwester. Der geht mittlerweile schon fast am Stock, wobei
    es nicht der Umfang der Betreuung ist, der das größte Problem stellt, sondern auch die bürokratkischen Hürden. Die ganzen Anträge und die Korrespondenz für Medikamente, Pflege, Gesundheitsvorsorge, Betreuungsgericht, Kindergeldkasse. Das ist für Leute, die finanziell nicht so gut dastehen, ein Faß ohne Boden. Abgelehnte Anträge von der Krankenkasse, schon nach 5 Monaten neue Nachweise für Kindergeldbezug statt nach 12, das Betreuungsgericht entzieht ohne Ankündigungen die Kontovollmachten für die Konten der Schwester und und und....Hier müsste auch seitens der ambulanten Betreuung noch viel mehr für unsere Schwester getan werden, aber das ist dem Landkreis eben zu teuer. Es läuft darauf hinaus, daß dies gerichtlich eingeklagt werden muß und heute dauern solche Prozesse locker 3-4 Jahre. Da sieht man auch, was unsere Mutter all die Jahre geleistet und kaum ein Wort darüber verloren hat, wie schwer diese Bürde zu tragen ist.

    Um mal wieder auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Ich würde mich vielleicht einfach mal an den Wünschen
    und Befindlichkeiten meines Kindes orientieren und nicht darum, ob das religiöse Fest eine Bühne für die Ausrichtung
    meines moralischen Kompasses wird. Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen, bei so einer Veranstaltung
    meine politischen oder moralischen Ansichten zu postulieren. Ich finde das ziemlich egozentrisch, dem Pfarrer seine

    eigene Sichtweise aufzuoktieren. Der wäre auch die falsche Adresse, da würde ich vielleicht lieber dem Vatikan schreiben.

    Es kann IMHO auch kaum der Wunsch des Kindes sein, das Thema am Tag der Feierlichkeit zu "besprechen".

    Es hält einen ja nichts davon ab, dem Mißbrauch offen entgegenzutreten, aber doch nicht auf dem Rücken der eigenen

    Kinder. Meinen Kindern habe ich beigebracht, daß die religöse Gemeinschaft etwas Gutes ist und die Kirche ein
    Ort der Zuflucht und ein Platz, um den Glauben zu stärken. Es geht auch um Gemeinschaft und Zusammenhalt, um Tradition,

    um Ethik und christliche Werte.

    Wie andere schon schrieben, schwarze Schafe gibt es auch in anderen Gruppierungen/Religionen und das ist üblicherweise nicht

    gerade das, was die Identität einer solchen Gruppe ausmacht. Just my 2 Cents.
    Im Übrigen habe ich persönlich den Eindruck, das der Threadersteller regelmässig Bestätigung für seine Weltanschauung benötigt.

    Mir fällt dazu der Song von Johnny & Mary von Robert Palmer ein.

    Ich musste lernen, meine Grenzen zu erkennen, zu wahren. Nicht immer erst auf Andere schauen. Eine große Rolle spielt dabei Sport, inzwischen ist es mir ein Bedürfnis jeden Tag mein Sport zu machen. Habe 15 kg abgenommen. ( trotz Antidepressiva)

    Vielen Dank für diese umfassende Beschreibung deiner Erfahrungen. Das ist auch ein Feld, daß ich seit 1,5 Jahren ganz intensiv bearbeite. Da haben wir wohl einiges gemeinsam.
    Ein gesunder Egoismus ist überlebenswichtig, wie ich mittlerweile gelernt habe. Das fällt solchen Menschen naturgemäß schwierig, die z. B. so aufgewachsen sind, daß sie ihre eigenen Bedürfnisse kaum oder gar nicht formulieren durften. Als Kinder oder Jugendliche.
    Mir hilft dabei auch der Sport, habe im Sommer mit Kraftsport angefangen und bis jetzt über 5 Kg Muskelmasse zugelegt. Wenn man diese Körpertransformation sieht, das bewegt schon etwas in einem. Und so lange ich einigermassen über das Laufen Endorphine purzeln lasse, brauche ich nicht einmal Antidepressiva. Was natürlich auch hilft, ist ein anderes Mindset. "Das Problem ist nicht das Problem, sondern deine Einstellung zu dem Problem." um es mal sehr kurz zu beschreiben. In diesem Zusammenhang habe ich auch angefangen, mich mit Spiritualität zu beschäftigen.
    "Der spirituelle Mensch lebt von innen her. Spiritualität bedeutet, dass mein Leben eine Richtung hat, die aus meinem Herzen, aus meiner Seele kommt." (Odilo Lechner, Müncher Altabt).
    Wer morgens aufsteht und denkt, daß der Tag besch... wird, für den wird der Tag dann auch mies. Positiv denken hilft. Damit meine ich nicht, sich alles schön zu reden, wie z. B. einen ungeliebten Job. Sondern sich einfach mal nur in Gedanken vorzustellen, welche positiven Dinge der Tag für einen bereit halten könnte. Dann kommt die (Vor)Freude aus dem Innen heraus. Dann hat man auch gleich eine ganz andere Ausstrahlung und die Dinge kommen auch wieder auf einen zu. Wer von Sorge, Kummer und Angst zerfressen ist, kann selbst nichts Positives ausstrahlen und wirkt auf andere wenig attraktiv.
    Ich drücke euch weiter feste die Daumen für euren gemeinsamen Weg. Und Hut ab, daß dein Partner selbst auch Hilfe von außen sucht und annimmt. Dazu ist Erkenntnis notwendig und das ist schon eine wertvolle Ressource.

    Ich habe es mit der Trial and Error Methode probiert. Wenn ich das Bild als JPEG hochgeladen habe, hat es nicht funktioniert. Das PNG-Format hingegen klappte super auf Anhieb. Die Komprimierung auf die limitierte Größe musste ich selbst vornehmen.

    Heute ist das erste Mal, dass ich an diesem Tag arbeiten gehe; für ein paar Stunden. Ich hoffe, ich schaffe das. Ich hoffe, es wird - so habe ich mir das vorgestellt - eher positive Ablenkung, als dass ich heulend das Handtuch werfen muss. Eben war ich mal kurz davor, anzurufen.

    Meine Daumen hast du, Coco. Alles Gute für heute.

    Ende des Papa-Wochenendes heute... erstmal die Tränen des Juniors getrocknet, es gab nur Ärger mit dem Papa. Inklusive eines halbstündigen Anrufs bei mir gestern vom KV mit einer Tirade, was das Kind alles falsch macht und wie er ihm jetzt mal das ordentliche Erledigen von Hausaufgaben beibringt.

    Was für ein unempathischer Mensch. So etwas braucht wirklich keiner.