Beiträge von Aywa

    Ich versuche die Fragen so gut es geht zu beantworten. Zuallererst, meine Freundin lässt dich sehr schnell verunsichern und gerade mit dem Egoismus-Argument kriegt man sie schnell. Sie will das Beste für die Kinder und dafür schliesst sie auch "Kompromisse" zu ihrem Nachteil. Um des lieben Frieden Willens.


    Im gerichtlichen Vergleich blieb es beim erweiterten Umgang, der Vater hatte das Wechselmodell nicht gewonnen. Das Gericht hat den beiden eine Mediation auferlegt. Darum sollte sich meine Freundin kümmern. Der Vater sollte sich um sportliche, regelmäßige Hobbies der Kinder kümmern.

    In der Mediation wurde besprochen, wie ein Umgamg gestaltet werden könnte und meine Freundin hat dort, auch von der Mediatorin unter Druck gesetzt, dem Wechselmodell zugestimmt. Alle haben gesagt, es wäre das Beste für die Kinder und wenn sie das ablehnt, würde sie damit den Kindern schaden.


    Seitdem sie zugestimmt hat, hat der Vater sie mit Geldforderungen überzogen. Die meisten konnte sie abwehren, aber sein Argument vor Gericht, es ginge ihm nicht ums Geld sondern um die Kinder, konnte man beim Auflösen in Wohlgefallen innerhalb von Wochen zusehen. Sie bekommt Sozialleistungen für die Kinder (Kita+Essen) und überweist ihm die Hälfte des Kindergeldes bzw, was nach Abzug der Ausgaben ( Kleidung, Schuhe etc.) für die Kids übrig ist. Er will Unterhalt von ihr für die Kinder und aufgeschlüsselt, für was sie das Kindergeld ausgegeben hat.


    Hobbies haben die Kinder immer noch keine, würde sie sich nicht drehen, würde das so auch bleiben.


    Das kam in der Mediation für die Schule nur ansatzweise zum Ausdruck, hauptsächlich ging es um die Schule. Er bringt das Argument der Kitafreunde. Dass die Kinder Ruhe und Beständigkeit brauchen. Die sie ihnen verwehren würde. Die Kinder hätten sich bei ihm eindeutig für die Schule bei ihm ausgesprochen.


    Sie konnte darauf hinweisen, dass die Kinder exakt eine Kitafreundin haben, der Kontakt außerhalb der Kita wird ausschließlich von ihre gepflegt. Sind die Kinder beim Vater, treffen sie die Freundin nie. So sagt die Mama der Kitafreundin. Dieses Mädel wird auch nicht in der Wunschschule des Vaters eingeschult. Ein Kind wird in der Kita seit Jahren ausgegrenzt. Sie möchte für die Kinder einen neutralen Neustart. Neue Gesichter, neue Freunde. Möglichst in der Mitte, damit beide Eltern die Kontakte pflegen können. Zumal sich in der Grundschule Freundschaften durchaus auch auseinandersetzen und niemand sagen kann, wohin sich das entwickelt.


    Der Vater hat das aktive Suchen einer Schule in der Mitte abgelehnt. Er sieht sich da nicht in der Verantwortung. Und ausserdem habe er mit dem Schulamt telefoniert, die Kinder dürfen gar nicht in eine Schule in der Mitte. Also besteht er auf der Schule bei sich um die Ecke.


    Und damit war dir Mediation für ihn dann auch erledigt.


    Und nun die Nachricht, dass er ihren egoistischen Alleingang mit allen Mitteln verhindern wird und die Kinder auf jeden Fall vor Gericht Aussagen müssen. Er wird für sie kämpfen, denn einer muss es ja tun und wenn das bedeutet, dass sie den Stress einer Aussage haben, dann wird er das in Kauf nehmen.

    Nein, zumindest ist ihr nichts dergleichen bekannt...hier gilt auch, da wo der Hauptwohnsitz, wird eingeschult. Allerdings hat sie gelesen, dass beim Wechselmodell durchaus auch anders entschieden werden kann, sofern es zum Streit kommt. Und den gibt es ja offensichtlich.

    Ja, aber wie so oft ist Recht haben und Recht bekommen selten das Gleiche und ich würde sie gerne bestärken können, dass sie sich keine Sorgeb machen muss. Aber dafür wären Fakten gut und Erfahrung anderer hilfreich, allerdings habe ich die nicht...und das Jurainternet ist schwammig...

    Ich frage mal wieder für eune Freundin, deren Kinder leben aktuell im WM. Das Gerichtsverfahren hat eine Mediation angeordnet und die beiden Eltern hatten sich, unter Auflagen, auf ein WM geeinigt.


    Nun ist es so, dass der andere ET sich nicht an die Auflagen hält und auch sonst eher kompromisslos erscheint.


    Viele Dinge kann man wegatmen, jetzt kam allerdings die Grundschule ins Spiel.


    Der Papa will eine Schule und nur diese Schule in der Nähe seiner Wohnung.

    Mama hat gesagt, sie fände eine Schule in der Mitte besser, damit sich die Belastungen für alle als machbar darstellen.

    Papa hat abgelehnt.

    Mama hat also eine Mediation vereinbart, um alle Optionen zu besprechen und auch nochmal an die Auflagen für das WM zu erinnern.

    Papa lehnt weiterhin ab.

    Mama bekam, da Hauptwohnsitz bei ihr, die Schulabmeldungsunterlagen und hat Papa nochmal gefragt, ob er sich denn auch andere Schulen angesehen hat und nochmal auf einen Kompromiss hingewiesen.

    Papa hat angefangen Mama zu bedrohen, dass sie nicht egoistisch sein sondern an das Wohl der Kinder denken soll.


    Mama hat darauf hingewiesen, dass die Stadt in dem Brief ausschließlich Schulen in ihrem Bezirk vorgesehen hat und er doch bitte eine davon wählen soll, wenn er kein Interesse an einer Schule in der Mitte hat.


    Papa hat abgelehnt.


    Mama hat also, zwei Wochen vor dem Anmeldungstermin einen Brief, per Einschreiben, mit den 12! zur Auswahl stehenden Schulen geschickt und dem Ultimatum, sich bis zu dem Datum vor der Anmeldung zu entscheiden.


    Papa hat ihr daraufhin "unter Videobeweis" einen Brief in den Kasten geworfen, indem er ihr sehr deutlich mit rechtlichen Schrittem droht, wenn sie nicht der Schule bei ihm zustimmt.


    Mama hat die Kinder in der Schule im Hauptwohnsitz angemeldet, das Schulamt hat bestätigt, dass sie dafür keine zweite Unterschrift benötigt, da Hauptwohnsitzschule, Schulleitung hat das ebenfalls bestätigt und alle Unterlagen ausgehändigt.


    Mama hat die Kinder bei der Schuluntersuchung angemeldet, die nur mit Bestätigung der Grundschule einen Termin vergeben.


    Mama hat Papa informiert.


    Papa hat geantwortet, dass er sie vor Gericht zieht, weil sie egoistisch wäre, die Bedürfnisse der Kinder völlig ignoriert und er darauf bestehen wird, dass die Kinder angehört werden.


    Jetzt macht sie sich natürlich Sorgen, inwieweit ihr vom Gericht ein Alleingang vorgeworfen werden kann und ihr damit dann vielleicht auch das Teilsorgerecht für die schulischen Belange entzogen werden kann. Sie befürchtet auch, dass der Vater eigentlich den Lebensmittelpunkt der Kinder Stück für Stück zu sich verlagern will.

    Die Drohung des Vaters hat ihr deutlich zugesetzt.


    Aus meiner Sicht, hat sie alles getan, um eine gemeinsame Einigung zu erzielen. Hat Kompromisse vorgeschlagen, begründet etc...


    Hat damit jemand Erfahrung?

    Liebe elefantendame ,

    Exakt so handhabe ich das normalerweise. Es ist selbstverständlich, dass man sich in der Familie im Rahmen der Möglichkeiten unterstützt.


    Aber, das wurde gut rausgearbeitet, der Ton macht die Musik und es ist ein Geben und Nehmen. Und da herrscht hier ein deutliches Ubgleichgewicht.

    Da sitzt der Spendiergürtel unfassbar eng.


    Und rainbowfish , danke für die Info, das wusste ich noch nicht. Dachte, das wäre üblich bei Studenten ohne Einkommen.


    Vater und Tochter hatten heute Gespräch Teil 1.

    Dort habe ich mich bewusst rausgehalten, aber dabei gesessen. Nach anfänglichen "du musst für mich aufkommen, es ist deine Pflicht mir Unterhalt zu zahlen, du hast mich zu unterstützen " hat sich die Tonlage geändert, als er ihr gesagt hat, dass er mit einem Zimmer in diesem Haushalt und dem Zahlen seines Unterhalts in Form von Taschengeld alle Pflichten erfüllt, die sie zum beenden ihres Studium benötigt und das Ausziehen ein reiner Luxus ist, den er nicht finanzieren muss.


    Danach war erstmal Ruhe. Dann kamen sehr emotionale Argumente, die er wirklich ruhig und sachlich aufgenommen und abgewogen hat und bei seinem Argument geblieben ist, das ihr Plan weder durchdacht noch finanziell abgesichert ist.


    Das Studium findet innerhalb eines akzeptablen Bewegungsradius statt und die langen Fahrtzeiten basieren mehr auf Bequemlichkeit, als auf unausgebautem Nahverkehr.

    Das hat ihr auch das Studentenwerk so ähnlich mitgeteilt, weshalb sie wohl kein Wohnheimzimmer bekommt. Ob das stimmt, kann ich nicht überprüfen. Sie schwört darauf, dass sie keine Chance hat, ein Zimmer zu bekommen, schon gar nicht als Drittsemster.


    Nach langem Hin und Her basiert ihr Wunsch auszuziehen wohl hauptsächlich auf dem Zeitfaktor, näher an der Uni zu wohnen und kürzere Wege zu haben, um mehr Zeit zum lernen zu haben.


    Sie hat von ihm die Auflage bekommen, einen Finanzplan aufzustellen, der nicht auf " den Job hab ich sicher, aber nur von April bis Oktober " und "vielleicht gibt Mama was dazu" basiert. Und sie muss zumindest einmal die unbequemen aber kürzeren Wege, wie Fahrrad und Bahn, statt Bus-Zug-Bahn testen, um die Pendelzeit aus eigener Kraft zu reduzieren, statt nur zu argumentieren warum sie was nicht kann.


    Dann hat sie gemeint, dass sie für die restlichen 1,5 Jahre eigentlich auch hier bleiben kann, weil sie danach im Ausland ihren Master starten will und dann lohnt sich das ja auch nicht mehr...


    Und dort hab ich dann eingehakt, dass diese Variante nur stattfinden wird, wenn es vorher ein Gespräch mit verpflichtenden Absprachen gibt und ich allerdings noch nicht bereit bin, dieses Gespräch zu führen. Das ich auch noch nicht weiss, wie schnell ich das schaffe. Ich konnte ihr zumindest sagen, wie unfassbar wütend ich bin, wie sehr mich unser Zusammenleben und dessen Entwicklung enttäuscht hat und ich dieses Gespräch erst führen kann,wenn ich nicht mehr voller Wut bin.


    Ich soll ihr ein Zeichen geben, wenn es soweit ist und so wie ich das interpretiere, weiss sie sehr genau, dass sie Mist gebaut hat, hatte aber keinen Mut, den Anfang zu wagen.


    Erst Mal kein schlechter Anfang und ich hoffe, dass wir das irgendwie hinbekommen zu lösen...

    oh. Ich möchte nicht, dass es so rüberkommt...ich glaube nicht, dass sie mit Absicht so ist. In Uhr steckt ein toller Mensch, begraben unter schädlichen Verhaltensweisen. Ich komme mit der aktuellen Version von ihr nicht klar...

    Tatsächlich ist sie den ganzen Tag in ihrem Zimmer, mal ne Vorlesung, ne Runde spazieren, viel Sport und kommt halt zum Essen fassen raus.

    Jetzt war sie zwei drei mal arbeiten und hatte Freunde eingeladen.


    Wir hatten schon ne Zeit lang auf aktive Mitarbeit bestanden. Aber mit der Zeit schwinden die Kräfte und wenn jedes Erinnern an Aufgaben darin endet, dass gestritten wird, die kleinen Kinder drumherum das ganze Theater mitbekommen und dann über Tage alle angespannt sind, dann resigniert man irgendwann. Oder die Aufgaben werden halt nur halb erledigt und man verliert dadurch noch mehr Zeit...


    Ich denke, sie muss raus und ihr eigenes Leben leben. Hinfallen und hoffentlich draus lernen...ich habe die Hoffnung, dass sie dann sehen kann, dass wir versucht haben, ihr genau das beizubringen...


    Aber so katapultiert sie sich ins Aus und merkt es nicht...


    Heute Abend steht ein Gespräch an, bin gespannt, wie das ausgeht...

    nächster Hit...


    Anscheinend hat sie sich eine Wohnung gesucht, gestern schrieb sie dem Papa eine WhatsApp mit dem Exposé und der Bitte eine Bürgschaft zu unterschreiben. Es hätte ein paar Tage in ihrem Spamordner gelegen und wäre jetzt sehr dringend.


    Papa sagt, muss er sich in Ruhe anschauen.

    Heute dann die WhatsApp, dass es scheisse von ihm ist, dass er gestern abend nicht sofort heimgekommen ist nach Dienstende, um das anzusehen. Es wäre seine Aufgabe, sie wäre abhängig von ihm und es fühlt sich an, als würde er ihren Auszug sabotieren. Von dem er nichts wusste.


    Sie muss 900 Euro Kaution hinlegen. Ich weiss nicht, ob sie das hat...wer soll das denn bezahlen? Keine Planung, kein Gespräch nichts...

    Die Küche in der Wohnung ist ein Schrank. Kein Kühlschrank, kein Herd...nix...

    Ich meine mich aber dunkel zu erinnern, dass bei ihr Depressionen diagnostiziert wurden - oder verwechsle ich da etwas? Ist es ganz sicher, dass ihr Verhalten damit in keinem Zusammenhang stehst

    Ja, das stand damals in der Sek 2 zur Debatte, dort hatten wir ja begonnen, sie von allen "Pflichten" zu befreien, damit sie Zeit hat, sich selber zu finden. Eine Therapie hat sie immer sehr deutlich abgelehnt, wenn es ernster zur Sprache kam. Ich hatte mit einer Therapeutin gesprochen und sie meinte, sie muss alleine um Hilfe bitten. Sonst bringt das nix.


    Nach einem halben Jahr hatte ich ihr versucht klarzumachen, dass es wichtig ist, wieder Aufgaben zu übernehmen, damit sich auch ein inneres Wertgefühl aufbauen kann. Erst kleine. Dann Große. Das hat nicht funktioniert oder nur zeitweise.


    Sie liest viele Ratgeber und das erschwert Streitgespräche, denn sie ist sehr überzeugt davon, dass sie eigentlich kein Problem hat...

    Wenn man sie heute bittet, den Tisch zu decken, dann bekommt man den Satz um die Ohren geschleudert, dass man ja wohl in der Lage sein wird, einen Tisch alleine zu decken, sie wird eh nicht mitessen...ihre Strategie ist Angriff, damit Ruhe ist.


    Mein Verständnis für Depressionen ist dann aufgebraucht, mehr als Hilfe anbieten kann ich auch nicht...

    Hm, ich glaube sie wird ausziehen, weil sie sich ein Leben voller Freiheit und Selbstbestimmung ausmalt. Niemand, der ihr was vorschreibt, niemand der meckert, niemand der Kritik übt.

    So sieht sie das Leben, begreift dabei aber nicht, dass es allgemeine Grundlagen sind, die wir einfordern. Teamwork, Mitdenken, auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen, andere Meinungen zulassen.


    Ich hab ihr Verhalten immer als Test verstanden. Nachdem sie von der Mutter auf sehr hässliche Art und Weise aus der anderen Familie gekickt wurde, dachte ich, sie versucht hier auszutesten, ob sie trotzdem geliebt wird. Wertvoll ist. Dieses Gefühl wollten wir ihr bedingungslos geben. Aber je mehr sie das bekommen hat, desto schlimmer wurde es. Ich wollte, dass sie sich bedingungslos geliebt fühlt, ein Zuhause hat und ich glaube es schmerzt mich, wie sehr sie es mit den Füßen tritt. Und ich habe Angst, dass ich ihr Gefühl, nicht geliebt zu werden, jetzt bestätige, wenn ich mich abwende. Aber ich habe es schon getan. Ich kann ihr kaum in die Augen sehen...


    Es fällt mir schwer, mich da abzugrenzen und zu unterscheiden, was "normal" ist und im Rahmen des Verständnis liegen darf und wo sie einfach grußlos dreist ist.

    Danke, das hilft mir beim Sortieren...natürlich hab ich mit meinem Verständnis für jeden Mist,für den Zwiespalt meiner Rolle innerhalb der Familie und aufgrund meiner Persönlichkeit zu viel durchgehen lassen. War immer der besänftigende Part in den Konflikten, der Papa hat da eine deutlich kürzere Zündschnur...aber es sind zwei Dinge passiert, sie hat ihn verbal angegriffen und dann mich und uns hängen lassen. Mehrfach.


    Sie zahlt ihren Beitrag zum finanziellen über Bafög und Kindergeld. Der Unterhalt, den sie vom Vater noch bekommt (120 Euro), ist das Taschengeld. Eigentlich ne faire Sache. Sie hat noch einen kleinen Ferienjob. Trotzdem sieht sie sich immer benachteiligt...


    Ich mag es so überhaupt nicht, will auch, dass die Jüngeren etwas anderes lernen. Da kann ich aber auch noch viel beeinflussen. Bei ihr war ja die Erziehung als solches schon geschehen, wir haben ja nur versucht Regeln miteinander auszumachen. Erst haben sie recht gut funktioniert, aber seit dem Abi geht es bergab.


    Ich fühle mich nur wirklich schlecht, weil in mir so ein "ich will sie nicht mehr sehen" Gefühl aufgetaucht ist. Ich wollte ihr gegenüber nie so fühlen...das hat mich überrascht und ziemlich traurig und zeitgleich wütend gemacht. Und weiss nicht so ganz, wohin mit mir...aber aus meiner Sicht hab ich alles gegeben. Ein Zuhause, Liebe, Verständnis, Grenzen, Toleranz, Wertschätzung und fühle mich auf vielen Ebenen irgendwie verraten.


    Der Papa hat heute nochmal zugesagt, dass er das Gespräch mit ihr übernehmen wird und stellt sich da vor mich...das erste Mal in meinem Leben, will ich nicht den ersten Schritt gehen...

    Und ich sehe das nicht zu eng? Hab immer bissl Sorge das Stiefmutterimage zu bedienen...eben weil es halt nicht das eigene Kind ist, dem man doch schneller verzeihen kann...

    Hey, ich war lange nicht mehr aktiv, hab immer Mal reingelesen und bin hier hängen geblieben.


    Ich glaube, das Gefühl nicht alleine zu sein, war dafür ausschlaggebend. Ob das Thema hier reinpasst, kann ich gar nicht sagen, ansonsten darf es gerne verschoben werden.


    Das grosse Beutekind wohnt ja seit sie 14 ist bei ihrem Vater und mir. Die üblichen Teeniemarotten haben wir auch durchlebt und eigentlich dachte ich, haben wir in den letzten 5 Jahren immer einen Weg gefunden, Probleme zu klären.



    Sie studiert, lebt noch bei uns, konnte lange keine Entscheidung treffen, ob sie ausziehen will oder nicht und so hat es sich eingeschlichen, dass sie unfassbar viel Rücksicht einfordert. Ich weiss, ein Studium ist anstrengend, sie hat auch kein leichtes gewählt und ich weiss, dass man dafür Zeit und Ruhe braucht. Die hat sie immer bekommen. Wir hatten dafür Verständnis.


    Erst war es die Sek 2, weshalb sie sich nicht im Alltag beteiligen konnte, dann das Abi und jetzt das Studium. Wir haben ihr aus unserer Sicht wirklich jeden Spielraum gelassen. Hatten Verständnis und Geduld.


    Jetzt nach 3 Jahren ist davon nicht mehr viel übrig.


    Es hat sich zugespitzt. Aus meiner Sicht sind wir ein Hotel mit Vollpension. Es wird gekocht, aber nur für sich selber, hinterher nicht aufgeräumt. Wenn man sie beim Essen mit einplant, dann steht es 50:50 ob sie erscheint, wenn man sie nicht einplant, weil sie gerade mit ner Ladung Essen im Zimmer verschwunden ist, dann ist sie sauer. Jede Bitte nach Beteiligung im Haushalt endet in Türen schmeißen und Streit. Ich tanze wie auf rohen Eiern, weil eigentlich müsste ich sie zwingen ihren Müll wegzuräumen, auf der anderen Seite fehlt mir die Kraft für diese Streits in denen jedes Mal das Thema so gedreht wird, dass ich schuld bin. Es ist immer die gleiche Spirale. Als Bsp. Ich bitte sie, kein Essen mit in ihr Zimmer zu nehmen, da wir auf dem Weg schonmal zu einer Mäuseplage gekommen sind. Sie schaut mich an und sagt, dass sie das nicht macht. Während sich hinter ihr im Zimmer benutztes Geschirr sammelt. Auf den Fakt angesprochen, wird mir meine komplette Wahrnehmung abgesprochen.


    So ist es jedes Mal, man bringt einen Fakt an und wird solange in die Ecke geredet, mit Whataboutism platt gemacht und dann kracht die Tür und sie ist in ihrem Zimmer verschwunden.


    Wir wollten vor unserem Urlaub mit meinen Schwestern und ihren Partnern Essen gehen. Wir hatten sie gefragt, ob sie die jüngeren Geschwister babysittet. An dem Tag, will ich ihr erklären, was ich für sie zum Essen vorbereitet habe, damit sie weniger Stress hat und da wird mir eröffnet, dass sie das scheisse findet, dass wir ohne sie Essen gehen und sie ist damit nicht einverstanden. Sie hatte eine Woche Zeit, mir das zu sagen, dann hätte ich umgeplant. Keine Einsicht, keine Entschuldigung...nix...seitdem ist Funkstille zwischen uns. An dem Tag ist mein Wille, nett zu ihr zu sein, gestorben.


    Sie wollte nicht mit in den Urlaub. Völlig ok, hat als einzige Aufgabe das Gießen meiner Pflanzen und den Hund gehabt. Prüfungen waren vorbei, sie hat sich Freunde eingeladen, ich habe ihr ne Überraschungsgeburtstagsfeier organisiert...ein entspanntes Sturmfrei.

    Wir kommen nach Hause, die Wohnung verdreckt, der Kühlschrank verschimmelt, die Pflanzen knusprig, eine Wolke Obstfliegen Gut, der Hund lebt noch. Aber ich bin so enttäuscht. Es ist überhaupt kein Miteinander mehr. Jede Bitte wird mit einer Absage quittiert und wenn man sie auf etwas hinweist, dann eskaliert es.


    Ich wollte ihr nie das Gefühl geben, dass sie ausziehen muss, aber ich kann nicht mehr.


    Ich weiss, ein gewisses Abnabelungsverhalten gehört dazu, aber mir fehlt jede Wertschätzung dessen, was sie hier hat.


    Was kann ich tun? Ich müsste eigentlich mit ihr reden, aber ich habe eine innere Blockade. Sie ist einmal zuviel auf meinen Bedürfnissen und Grenzen herumgereten.

    Guten Morgen ihr Lieben,

    ihr habt lange nichts gehört von mir, die Kinder werden größer und soweit ist alles beim Alten...


    Ich habe nun nochmal eine Frage für eine Freundin.


    Sie lebt getrennt seit über 2 Jahren mit 2 kleinen Kindern (4 Jahre), war alleinerziehend, es gab erst sehr wenig Umgang, der sich dann über das klassische alle 14-Tage Modell hin zu einem erweiterten Umgangsmodell entwickelt hat. Jetzt wünscht der Vater das WM im wöchentlichen Wechsel.


    Meine Freundin hatte darum gebeten, dass man erstmal über eine Mediation der Eltern vorhandene Streitigkeiten aus dem Weg räumt und die Kinder dem Alter entsprechend langsam an ein WM gewöhnt.


    Der Vater hatte das bisher immer abgelehnt, dann fanden unregelmäßig Gesprächstermine statt, jetzt hat er einen Antrag bei Gericht eingereicht.


    Meine Freundin ist natürlich ganz schön enttäuscht davon, sie hatte gehofft, dass man sich ohne Gericht einigen könnte.


    Trotzdem würde sie gerne wissen, was sie da erwartet.


    Folgende Fakten:


    Es fehlen zum WM derzeit ca. 5-6 Tage im Monat, sie wollte das WM ab dem Grundschulalter einführen. Sie erhält UHV keine finanzielle Unterstützung vom Vater, finanziert das Leben der Kinder aus eigener Tasche und ist auf das Bildung- und Teilhabepaket angewiesen, da das eigene Gehalt nicht ausreicht. Hauptwohnsitz der Kinder ist bei ihr, er hat allerdings schon einige Male versucht durch die Hintertür den Hauptwohnsitz zu sich zu verlegen und auch im Antrag steht das so drin...


    Sie hat sich bis dato um alle Belange der Kinder alleine gekümmert, er hat sich da nicht in der Verantwortung gesehen, seit er eine neue Freundin hat, scheint allerdings plötzlich alles möglich zu sein. Die Kinder verstehen sich mit der Freundin auch ganz gut und generell scheint sie eine Bereicherung zu sein.


    Wie sehen denn seine Chancen aus, das WM durchzubekommen? Wenn euch noch Infos fehlen, versuche ich die nachzureichen....

    Mensch Aquintus, es geht hier überhaupt nicht darum jemanden zu entsorgen....ganz im Gegenteil, wir haben jetzt, und da spreche ich klar in der Wir-Form, über ein Jahr lang versucht, für die Kinder Stabilität zu erreichen. Wer mich kennt weiss, dass ich bei allem was ich tue, immer Gerechtigkeit walten lasse und vor allem eine gewissen Väterfreundlichkeit an den Tag lege, gerade als die "Next" in einer Patchworkfamilie.


    Es fing damit an, dass der Vater nach der Trennung abgetaucht ist und nicht erreichbar war....das wurde ihm zugestanden als Form der Findungsphase nach einer Trennung, dann wurde wegen seiner finanziellen Lage Rücksicht genommen und nicht gleich mit der Unterhaltskeule geschwungen, sondern es wurde an den Verstand appelliert sich doch an den bekannten Kosten der Kinder zu beteiligen. Es wurde Rücksicht genommen auf seine Dienstplan, damit er die Kinder sehen kann, er muss am Wochenende arbeiten und kann also nicht frei planen... sie hat angeboten, dass wenn er unter der Woche frei hat (bei 25h Arbeit ja auch kein Problem), dass er die Kinder jederzeit aus dem Kindergarten abholen kann und Zeit mit ihnen verbringen kann...all das wurde nicht genutzt. Es wurde auf die 14 Tage Regelung bestanden, immerhin wollte sie ja die Kinder mitnehmen. Er hatte jede Chance, sich gleichberechtigt einzubringen. Er hat die Kinder nicht zuverlässig geholt, ist in seiner Umgangszeit alleine in den Urlaub gefahren, weil ihm das zusteht, er hat die Kinder spontan nicht zum Umgang genommen, weil die Woche so anstrengend war und und und...


    Als meine Freundin dann irgendwann so verschuldet war, weil sie alle Kosten alleine stemmen wollte, weil sie sich schuldig gefühlt hat, da sie gegangen ist, hat ihr das Jugendamt auf die Finger geklopft und sie gebeten den Unterhalt zu klären. Es wurde UHV daraus und aufstockende Sozialleistungen für die Kinder. Und der Vater hat sie dafür rund gemacht, weil er auf einmal ins Visier geraten war.


    Das Theater mit dem unregelmäßigen Umgang und dem Unterhaltsthema ging jetzt 2 Jahre, seit einem guten halben Jahr hat er eine neue Freundin und seitdem geht es rund. Es vergeht kein Tag, an dem nicht mit irgendwas gedroht wird. Sie hat jetzt ein Jahr lang darum gebeten, dass sie gemeinsam zum Jugendamt oder zur Caritas etc gehen, um den Umgang für alle verbindlich zu planen, sie hat auf Arbeit wirklich Probleme bekommen, weil sie so oft wegen kranker Kinder gefehlt hat...und er konnte trotz seiner 25h nicht auf seine Kinder aufpassen.


    Jeder Termin, den Sie ausgemacht hat, hat er abgesagt. Braucht er nicht, niemand anderes sagt ihm, wie es zu laufen hat. Dann hat er mit dem WM angefangen, dass ihm das zusteht. Sie hat gesagt, ok, WM kann man probieren, aber bitte dem Alter der Kindet entsprechend, die es nur kannten, eine Nacht am Stück beim Vater zu sein. Da geht man nicht mit einer Woche im Wechsel los, sondern erweitert den Umgang.


    Also war ihr Vorschlag , die Wochenenden auszuweiten, statt einer Übernachtung 4 am Stück und schauen, wie es für alle klappt...und nach einem halben oder ganzem Jahr, dann ein neues Besprechen der Bedürfnisse.


    Ich persönlich finde, dass sie alles dafür getan hat, damit eine gemeinsame Ebene möglich ist, als Eltern für die Kinder...


    Aber ihm geht es hier ums Gewinnen und nicht mehr um die Kinder...sonst würde er die Gespräche annehmen, würde nach gemeinsamen Lösungen suchen und nicht in jeder Nachricht eine Drohung mit Gericht und eigenmächtige Entzug der Kinder drohen, wenn sie nicht zustimmt...Elternschaft und vor allem der Wille dazu sieht für mich anders aus...


    Und dementsprechend kann ich verstehen, dass ihre Geduld zu Ende ist und ich unterstütze sie weiterhin so fair wie möglich auf diesem Weg....

    Ich bin wirklich entsetzt, welche Züge das annimmt...ich kenne beide seit über 10 Jahren, hab sie bei ihren Kinderwunsch begleitet, ihre Freude darüber erlebt, als es endlich geklappt hat und jetzt sehe ich zu, wie sie sich Stück für Stück zerlegen...