Irgendwie bekommt man beim Lesen der Beiträge ein mulmiges Bauchgefühl.
Wo ist denn die Solidarität vergangener Arbeitsrechtkämpfe geblieben?
Stück für Stück werden Vergünstigungen und Arbeitserleichterungen ausgehebelt, Arbeitsdichte und Arbeitsdruck nehmen immer mehr zu.
Die Folgen davon kann man in jeder wissenschaftlichen Studie dazu nachlesen.
Krankgeschriebene Mitarbeiter als "arbeitsscheu" hinzustellen, ist ein beliebtes Mobbinginstrument. Meist stehen rein wirtschaftliche Interessen des AG dabei im Vordergrund. Wie sich schwer erkrankte Menschen (ja, es gibt nicht nur Schnupfen, es gibt auch Krebs und Schlimmeres) dabei fühlen mögen, sei mal dahingestellt. Übrigens, wenn der Arbeitnehmer aus der Lohnfortzahlung fällt - in der Regel nach 6 Wochen- besteht Anspruch auf Ersatz. Die betroffenen o.g. Kita könnte sich also seit Ende Januar eine Vertretungsleiterin leisten. Warum sie das nicht tut? Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Die Erzieherinnen nützen ihre Chance, da sie momentan im Arbeitsmarkt sehr gesucht sind und ihre Arbeitsleistung dringend benötigt wird. Da haben sie vollkommen recht!
So funktioniert Wirtschaft. Ich persönlich wünsche ihnen alles Gute.
Ich hoffe, dass als nächstes die Pflegemitarbeiter dieses Recht in Anspruch nehmen. Auch Angehörige können Grundpflege verrichten, ebenso wie Kinder betreuen. Dass das in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich ist, und es ein schwerwiegendes existenzielles Problem werden kann, wenn sich 24 Stunden am Tag um kleine oder alte oder kranke Familienmitglieder gekümmert werden muss, ist ein anderes Problem, welches in ruhigen Stunden einmal überdacht werden sollte.
Liebe Grüße