Das ist ein sehr schwieriges Thema! Mein Vater ist vor knapp zwei Jahren gestorben. Auch seine Hautfarbe hat sich so geändert, er wurde immer schwächer und hat tagsüber öfter ein Nickerchen gehalten.
Meine Tochter war damals auch gerade vier. Glaube mir, Kinder spüren, was da passiert. Die kleinen, feinen Antennen spüren unausgesprochenes am Verhalten und der Stimmung der anderen.
Meine Tochter hat mich direkt gefragt, was mit Opa, den sie heiß und innig geliebt hat, los ist. Ich habe ihr gesagt, daß er sehr krank sei und vielleicht nicht mehr richtig gesund wird. Wenn Deine Tochter erstmal fragt, kommen viele Fragen, die sehr schwierig sind kindgerecht zu beantworten. z.B. Warum gibt es solche bösen Krankheiten und warum muß Opa sie haben, der ist doch so lieb?!?
Nach seinemTod habe ich ihr erklärt, daß Opa im Himmel sei und es ihm jetzt dort gut geht, er keine Schmerzen mehr hat, sie von dort immer sehen kann und sie immer mit ihm reden kann, auch wenn sie keine direkte Antwort bekommt.Plötzlich fragte sie mich, wie Menschen denn in den Himmel kommen. Bevor ich eine Antwort finden konnte, war ihre Idee: vielleicht mit Luftballons? -ja, vielleicht mit ganz vielen, bunten Luftballons, das hat noch nie jemand beobachten können. War dann meine Antwort.
Zoe hat dann regelmässig etwas ganz besonders gut sichtbar vor das Fenster gelegt, als Freude für ihren Opa. z.B. einen kleinen Musikkreisel oder eine kleine Blume (er hat Blumen geliebt).
Eine ganze Weile hat sie abends im Bett geweint und gejammert und ich habe versucht sie zu trösten. Mittlerweile hat sie es akzeptiert. Wird aber immernoch sehr traurig, wenn sie daran denkt, daß er nicht mehr da ist. Andererseits kann sie auch freudig von ihm erzählen.
Zur Beerdigung habe ich sie nicht mitgenommen. Persönlich denke ich, daß das, was auf so einer Beerdigung passiert, einfach zu viel für die kleinen Mäuse ist.
Sie war im KiGa und den sogenannten Leichenschmaus habe ich ihr so erklärt, daß sich alle, die Opa lieb haben treffen um ihm ganz liebe Grüße in den Himmel zu schicken.
Sei ehrlich zu Deiner Tochter, aber versuche ganz vorsichtig und behutsam vorzugehen. Höre auf Deine Intuition, wieviel und auf welche Art Deine Tochter die Wahrheit verkraften und verarbeiten kann.
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter ganz viel Kraft (Dir besonders für Deine Tochter-denn es ist an Dir sie aufzufangen)
LG, Sandra