Wir haben eine gerichtliche Regelung, die sehr detailliert war bzw. ist. Danach sind die Kinder die ungeraden Wochenenden (Fr. bis So.) bei ihrer Mutter und die hälftigen Ferien ebenso. Wie es so ist mit solchen Regelungen, gerade wenn sie schon ein paar Jahre alt sind, ist es sinnvoll, sie im gemeinsamen Einvernehmen anzupassen, in unserem Fall war das durch den Wegzug der Kindesmutter nötig. Aber auch die Qualität der Beziehung des jeweiligen Kindes zum Elternteil spielt dabei eine Rolle. Konkret: Das ältere Kind möchte auf eigenen Wunsch nicht mehr außerhalb der Ferien zu seiner Mutter, und ich habe sie dabei unterstützt, ihr Anliegen direkt mit ihrer Mutter zu klären. Schließlich ist der Umgang für die Kinder da und nicht für den jeweiligen Elternteil. Funktioniert bei uns auch ganz gut.
Ihr Eltern wohnt ja am selben Ort, so dass eine flexiblere Regelung möglich ist (Schule ist von beiden Elternhäusern gut erreichbar). Ich würde vor allem gucken, wie es den Kindern mit dieser Regelung geht - vielleicht hat sich das eine oder das andere Kind schon von sich aus geäußert? Möchten sie gerne gemeinsame Papa-Zeit oder vielleicht eher ungeteilte Aufmerksamkeit? Wie selbständig können sie ihre Wege (von Dir zum KV, vom jeweiligen Aufenthaltsort zur Schule bzw. anderen Aktivitäten) zurücklegen? Würde ein Wechselmodell, in dem die Kinder tatsächlich jeweils die Hälfte der Zeit bei jedem Elternteil verbringen, für beide Kinder einen Vorteil ergeben? Wie gut sind jeweils die eigenen Freunde erreichbar?
Unabhängig von der gerichtlich festgelegten Regelung gilt natürlich, dass Ihr Eltern beschließen könnt, was Ihr wollt - solange Ihr einer Meinung seid. Da ist es hilfreich, von der ursprünglichen Regelung abweichende Vereinbarungen schriftlich festzuhalten.
Jetzt konkret zu Deinem Anlass, hier zu fragen: Seine Einteilung für das Jahr ist nicht mehr und nicht weniger als ein Vorschlag - und weil er (so verstehe ich das aus dem, was Du schreibst) von der gerichtlichen Vereinbarung abweicht, ist Deine Zustimmung erforderlich, die freiwillig sein muss und nicht "verlangt" werden kann. Erarbeite einen Vorschlag unter Berücksichtigung der Wünsche der Kinder und Deiner Möglichkeiten und dann setzt Euch mit einer dritten Person, die von Euch beiden akzeptiert wird, zusammen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Was ist der Anlass, eine Regelung vorzuschlagen, bei der sich der Lebensmittelpunkt der Kinder von einem Jahr auf das andere substanziell ändert?
Wichtig wäre mir noch folgende Frage: Angenommen, die Kinder würden mehrheitlich bei ihrem Vater sein, welche Auswirkung hat dies auf ihre Verwurzelung in ihrem sozialen Umfeld (und dazu gehören beide Eltenhäuser naütrlich dazu)?
Für Kinder ist nichts schlimmer, als wenn die Eltern anfangen, an ihnen zu zerren und vielleicht sogar zerrieben zu werden wegen Machtspielen, bei denen es gar nicht um das Wohl der Kinder geht. Ich wünsche Euch eine gute und konstruktive Lösung, bei der die Kinder im Mittelpunkt stehen.