Beiträge von Jannne

    Es gibt ein neues „Startchancen“-Projekt, d.h. Gelder für Schulen mit einem hohen Sozialindex. Dieses soll im Schuljahr 2024/25 starten. Interessant ist auch, dass laut Nachrichten (die originale Erklärung habe ich noch nicht gelesen), die Schulen selbst und individuelle Wege finden sollen, um die Situation zu verbessern.


    Ich finde das vom Grundsatz her gut! Es gibt viele Möglichkeiten zur Veränderung und Optimierung der Lernsituation und des Lernens. Und oft geht es nun mal nicht ohne zusätzliche personelle Unterstützung.

    Meine Wunschschule hätte „kurze Wege“, Beratung und Unterstützung für Kinder und Eltern direkt vor Ort. Multiprofessionelle Teams, in denen die Lehrkräfte mit SonderpädagogInnen, sozialpädagogischen Fachkräften, SchulbegleiterInnen und den Gruppenleitungen und Ergänzungskräften des Ganztags miteinander kooperieren. Regelmäßige Teamstunden zur Absprache. Das Problem hier sind die unterschiedlichen „Töpfe“, die Träger. Dazu kommt die Schulsozialarbeit und die Kooperation mit dem Jugendamt.


    Dann hätte ich gerne wenigstens stundenweise weitere Fachkräfte direkt in der Schule: HeilpädagogInnen, LogopädInnen, Lehrkräfte, die gezielt DAZ und DemeK unterrichten, Gesundheits-/ErnährungsberaterInnen und eine intensive Zusammenarbeit mit dem schulpsychologischen Dienst. Was den Unterricht angeht: feste Lernzeiten und „Freidays“, selbstgesteuertes, individuell begleitetes Lernen in Projektgruppen, Identifikation mit der eigenen Schule, Wir-Gefühl, Respekt, Schule als Lebens- und Lernort mit Schulgarten, Naturgarten, usw usf.


    Schulen mit angeschlossenem Familiengrundschulzentrum - Elterncafes, Eltern-Kind-Tage, Deutschkurse für Eltern usw.


    Auch die Eltern müssen stärker ins Boot geholt werden.


    Es gibt Schulen, die bereits mit diesen Konzepten arbeiten.

    Manche Menschen sind nur ein Flügelschlag lang Teil im Leben, dieser Flügelschlag kann eine ganze Welt bedeuten.

    Gestern hat der Teamleiter des Burschens den Kampf gegen den Krebs verloren.

    Wir sind einfach nur traurig

    Das hast du superschön ausgedrückt .


    Mein Mitgefühl.

    Meine private Meinung: JEDE Klasse, in der mehr als 25 Kinder sind, ist eine Klasse zu viel.


    Und: nicht jedes Kind, das einen besonderen Förderbedarf hat, wird tatsächlich auch inklusiv beschult. Diese Kinder, die oft sehr viel Aufmerksamkeit, Fürsorge, differenziertes Material benötigen, erfasst keine Statistik. Die unterschiedlichen Statistiken, die es zweifelsohne gibt, haben zwar durchaus ihren Sinn. Aber sie erfassen den Alltag halt auch nur begrenzt. Sie liefern Ergebnisse für das, was abgefragt wird.


    Sicher gibt es Klassen mit 12, 13 oder auch 14 Kindern. Meist befinden sich diese Klassen an kleinen, eintägigen Standorten oder aber an kleinen Schulen mit mehreren Standorten. Werden die Standorte zusammengelegt, sind übrigens auch die kleinen Klassen in der Regel Geschichte.

    Die kleinen Klassen relativieren die Statistik. Es gibt genauso Klassen mit 30 und mehr Kindern. In solchen Klassen differenziert oder individualisiert zu arbeiten ist eine ganz andere Hausnummer als in kleinen Klassen mit weniger als 20 Kindern.


    Edit: einzügig, nicht eintägig. Einzügig heißt: eine Klasse / Stufe.

    Es gibt auch Tendenzen weg von der Lehrkraft hin zum / zur Lernberaterin im Rahmen individueller Lernprozesse.

    Genau das ist der Punkt 😳.


    Aber: sie öffnet sich mir gegenüber - langsam aber sicher.


    Ich bin ehrlich gesagt heilfroh, dass mein Freund es trotz GDL-Streik 🤬🤬🤬🤬 dieses Wochenende hierher schafft. ❤️


    Nicht deswegen, weil ich es ohne ihn hier nicht aushalte, sondern weil er wie gesagt, durch seine ruhige und besonnene Art uns da auch weiterbringt (und weil ich mich eh freue, wenn wir zusammen sind😊).

    Die Grenzen sind gesetzt. Aber ich bin kein Mensch, der einen anderen vor die Tür setzt 🤷‍♀️.

    Naja, ums eigene Leben… das ist sicherlich etwas dramatisch formuliert, aber im Prinzip ist es so - und das nicht nur an den weiterführenden Schulen.


    Lehrermangel heißt immer auch Löcher stopfen. Man kann die Schüler und Schülerinnen nicht mal eben heim schicken - also wird vertreten.


    Wobei: Lehrermangel ist kein neues Problem. Selbst auf meinen Zeugnissen aus den 80er Jahren taucht immer mal wieder ein Stempel auf: Unterricht nicht erteilt - Lehrermangel (damals noch ohne Genderei😉).

    Wenn die Schulen schon im Normalfall nicht ausreichend versorgt sind, verschärft sich die Situation im Krankheitsfall einzelnder oder auch vieler Lehrkräfte. Die Kinder sind DA, was bitte also ist zu tun? Es wird vertreten… und nein, es ist nicht „ohne“, sich in ein neues Fach einzuarbeiten.


    Und weiter: es gibt Stellen, sie sind ausgeschrieben. Wer heute fertig wird, hat mit ziemlicher Sicherheit einen Job, egal wie gut man ist.


    Machen Postulate a la „mit den Lehrern abrechnen“ die Situation besser? Motivieren solche Artikel junge Menschen, auf Lehramt zu studieren?

    In NRW gibt es die Einteilung der Schulen nach dem schulscharfen Sozialindex - öffentlich nachzulesen auf dem Bildungsportal NRW. Je höher der Sozialindex, umso mehr Möglichkeiten zusätzlicher Fördermaßnahmen gibt es.

    Ich mag wie bereits öfter geschrieben, keine groben Verallgemeinerungen und Pauschalverurteilungen a la „rechnet mit den Lehrern ab“.


    In dem einen oder anderen Punkt stimme ich Herrn Andreas Schleicher auch definitiv zu (siehe oben). Kommentiert wird jedoch nicht das, was wirklich zielorientiert ist (u.a. gerechtere Verteilung der Mittel, „Eltern ins Boot holen“), es wird vielmehr wieder einmal auf den Lehrkräften „rumgehackt“, sie seien noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen und man habe kein Verständnis. Das ist - nochmals sorry - einfach nicht fair.


    Ich weiß nicht, wann Herr Schleicher zuletzt eine Schule länger, über Wochen oder Monate, von innen gesehen hat - und damit meine ich eben nicht die ausgewählten Vorzeigeschulen mit oftmals auch „handverlesenem Klientel“, sondern den Alltag.


    Meine persönliche Auffassung: 10 Minuten lesen am Tag reicht bei fast allen Kindern - und das bitte von Kleinauf.

    Ich persönlich halte es für fatal, bereits Kleinstkinder mit Handys, Tablets und co. „ruhig zu stellen“. Exakt das beobachte ich aber immer wieder im Bekanntenkreis mit jüngeren Kindern. Ich denke da bspw. an 2,5jährige, die nicht ohne Tablet abends einschlafen können oder später dann an 10jährige, die es problemlos schaffen, am Wochenende 8-10 Stunden täglich mit ihren Handys zu surfen. Wie gesagt: private Erfahrungen. Konkretes Beispiel: ich habe meinem Freund erklärt, dass ich nicht mehr mit ihm und seinen Kindern in Urlaub fahre, wenn die Handyzeit nicht auf maximal 2 Stunden am Tag begrenzt ist. Das tue ich mir nicht mehr an. Soooo selten ist das echt nicht, wenn ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis umschaue. Vielleicht sollte man auch da mal hinsehen.

    Das war heute Morgen etwas kurz und knapp. Ich musste los.


    Sehr interessant ist der Vergleich zwischen den einzelnen Bundesländern: Sachsen, Bayern, Thüringen - also alles Bundesländer schneiden deutlich besser ab als bspw. Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Bremen.


    Es erstaunt mich, dass pauschal geurteilt und nicht gefragt wird, warum dies so ist. Genau das - sorry - geschieht auch jetzt und hier.

    Theorie und Praxis.


    Ich arbeite in NRW deutlichst mehr als in Bawü. Warum also gibt es diese doch signifikanten Unterschiede, was macht Bayern anders (und wenn man die Erhebnisse betrachtet auch besser) als Bremen, Berlin oder auch NRW?


    Vielleicht fragt man einfach mal die PraktikerInnen, die Menschen, die tagein tagaus in den Schulen vor Ort arbeiten?

    Okay, vielleicht ist das auch einfach der Stil vom Fokus und anderen Medien, ihn als Pisa-Chef bezeichnen, der mit den Lehrern abrechne und die eigentlichen Informationen des Interviews lediglich hinter der Bezahlschranke anbieten. 🤷‍♀️

    NOCH hat sie Aufschub. Aber nicht mehr lange.


    Edit: alleine die Tatsache, dass ich hier von diesem Problem schreibe, zeigt, dass mein Fass fast voll ist. Das ist bei mir so. Ich setze niemanden mal eben so vor die Tür. Aber irgendwann ist Feierabend. Gestern Morgen stand ich kurz davor und das war auch das, was ich meinem Sohn geschrieben habe, was sie mitgelesen hat, woraufhin sie mir vorschlug, ich könne sie ja rauswerfen und ich antwortete: Angebot angenommen. Daraufhin meinte sie, sie würde lieber auf der Straße leben, als zurück zu ihrer Mutter zu gehen. Meine Antwort: Es ist ihr Leben, nicht meins.


    Deswegen sind wir dann gefahren - ich hätte mir wahrhaftig Schöneres vorstellen können an einem Wochenende für das ich mir eigentlich vorgenommen hatte, zu entspannen.


    Es dauert, ich mache vieles mit. Oft sicherlich zu viel - wird mir immer wieder gesagt. Aber wenn das Fass bei mir überlauft, dann ziehe ich das auch durch. Und das ist fast der Fall. Es kommt jetzt drauf an, ob sie kooperiert. Dann bekommt sie Hilfe. Falls nicht - Tschüss.

    Angesprochen wurde es mehrfach, aber es gibt Wartezeiten bei den TherapeutInnen. Ich denke, ich werde meinen Freund drauf ansetzen, sie stärker zu "kontrollieren" - er hat einen anderen Zugang zu ihr als ich. Kontrolle ist ein böses Wort, man kann es hier auch als Hilfe zur Selbsthilfe sehen. Wenn sie es alleine nicht schafft, bekommt sie die "Familie" (ich definiere das für mich so) an die Seite gestellt. Spielt sie mit - prima. Falls nicht s.o.: die Luft wird sehr dünn mittlerweile.

    Bezeichnend ist auch, dass das Interview, in dem wohl (so verstehe ich eure Posts) manches relativiert oder ausführlicher dargestellt wird, sich HINTER der Bezahlschranke befindet. Sprich: es werden irgendwelche Thesen aufgestellt, sich so sicher allgemein auch populär aufgefasst werden. Weitere Infos später... Ist das guter Journalismus?


    Ich jedenfalls sehe nicht ein, Geld zu bezahlen, um das komplette Interview lesen zu dürfen, wenn die Überschrift lautet "Pisa-Chef rechnet mit den Lehrern ab". Übrigens auch ohne Gendern.


    Der Artikel, so wie er da steht, gehört für mich - unabhängig davon, was der "Pisa-Chef" tatsächlich gesagt hat, schlicht und ergreifend in den Müll.

    Fokus online veröffentlicht gerade einen Bericht, der die Lehrer in die Problematik des schlechten Abschneidens unserer Schüler einbezieht.


    Es wird bemängelt, was mir - zumindest bezogen auf die Lehrer, die Karl unterrichten - ebenfalls sehr deutlich aufgefallen ist.

    Bitte konkreter: was siehst du an der Schule deines Sohnes und wo siehst du Möglichkeiten, ins Boot einzusteigen?


    Das sind teils steile Thesen, die der Pisa-Chef aufstellt und zumindest zum Teil sind sie von Unkenntnis geprägt.


    These 1: LehrerInnen sähen sich als Befehlsempfänger, die die Lehrpläne abarbeiten. Das ist aus beiden Perspektiven zumindest teilweise richtig. Gemäß Schulgesetz, Ado etc. sind vor allem verbeamtete Lehrkräfte an die Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes gebunden. Das heißt: die Richtlinien und Lehrpläne sind verbindlich.


    Alle paar Jahre kommen neue Lehrpläne raus. Diese MÜSSEN be- und in die jeweiligen Arbeitspläne der Stufen eingearbeitet und dann auch eingehalten werden. Natürlich kann man fragen, warum Kinder, die noch nicht wirklich lesen und schreiben können, die die Baumarten, Frühblüher o.ä. nicht kennen, ab Stufe 2 im Sachunterricht via bspw. Scratch oder scratch junior erste Progammierkenntnisse lernen - aber das ist nun mal vorgegeben (in NRW im Medienkompetenzrahmen). Die schulischen Arbeitspläne sind verbindlich - die Freiräume sind zwar vorhanden, aber nicht wirklich riesig).


    These 2: Arbeitszeiterfassung


    JA. Bitte!!!!! Am liebsten sofort!


    These 3: Konzentration der Mittel dort, wo sie am meisten gebraucht werden.


    JA. BITTE!!!! In der Kita und der Eingangsstufe der Grundschule. Multiprofessionelle Teams mit SonderpädagogInnen, sozialpädagogischen Fachkräften, SchulbegleiterInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, HeilerzieherInnen usw. Und das nicht nur in Schulen mit hohem Sozialindex.


    These 4: Stichwort „die Eltern mit ins Boot holen“ / Elternmitwirkung


    Als meine Kinder in der Grundschule waren, wurde uns Eltern gesagt, wir sollen alles der Schule überlassen… die Kinder müssten z.B. beim kleinen 1x1 nur die Kernaufgaben können. Nun denn.


    Elternmitwirkung ist wichtig. Auch diesbezüglich hat der gute Mann recht. Es geht los mit den 10 Minuten lesen am Tag. Was rede ich mir hier den Mund fusselig… ABER: nicht mein Problem. Meine beiden können sowohl lesen als auch das kleine 1x1 rauf und runter - ich habe mit ihnen geübt 🤷‍♀️. Und das hat nicht mal weh getan - ich habe ihnen „nur“ abends zum Einschlafen kein Handy oder Tablet in die Hand gedrückt, sondern 10 Minuten (!!!) Bilderbücher in die Hand gedrückt und / oder gelesen oder vorgelesen. Wer macht das heute noch?


    These 5: Bezahlung


    Leidiges Thema, das immer wieder auf den Tisch kommt. Am besten ist der europäische Vergleich. Wie wär’s denn, wenn man der Vollständigkeit halber die Lebenshaltungskosten vergleicht? Und dann bitte nicht Paris, Brüssel u. dergl mit dem Sauer- oder Westerwald…


    Atmen….


    Edit: Rechtschreibung||

    Das heute empfinde ich nicht als endgültig, aber es ist ein Schritt in die meines Erachtens richtige Richtung. Ich einige mich gerne "einvernehmlich" und Familie (v.a. meine Kinder) geht mir über alles.


    Es gibt noch reichlich Gesprächs- und Klärungsbedarf, keine Frage. Aber ich habe die leise Hoffnung, dass das jetzt vielleicht eine Art Anfang sein könnte, diese ganz bekloppte Situation doch hinzukriegen. Ohne Anwälte und Rauswürfe.

    Kurze Rede, langer Sinn: das (erste) Gespräch hat heute statt gefunden.


    Es gab gestern Abend Stress zwischen den beiden, im Endeffekt habe ich meinem Sohn heute morgen meine (sehr deutliche) Meinung geschrieben, sie las meine Nachrichten an ihn X( und schrieb mich an, ich könne sie ja vor die Tür setzen, sie könne ja gehen. Meine Antwort: Angebot angenommen.


    Nach einer Weile rief mein Sohn an, er hörte sich ziemlich alle an, woraufhin mein Freund und ich seine Kinder kurzerhand bei der Oma und den Nachbarn untergebracht haben und gefahren sind.


    Als wir ankamen, herrschte bereits wieder relative Ruhe. Sie hat sie sich bei mir entschuldigt (unter anderem), beide haben mir ihre Pläne und Vorhaben offenbart. Mein Freund war dabei, was definitiv gut war. Er hat nicht viel gesagt, das, was er sagte, war jedoch sehr klar und deutlich M.E. führte u.a. auch seine Anwesenheit dazu, dass es nicht eskalierte. Ganz nebenbei: ich habe das Gespräch zwar geführt, aber es hat auch mir absolut gut getan, dass er einfach da war. Es ist dieses "Gefühl", nicht immer alles alleine "stehen", regeln und klären zu müssen - und Verlässlichkeit. Wenn es heftig wird, kann ich mich auf ihn verlassen. Die "riesengroße Pranke, die er über mich hält", wie er es irgendwann vor ein paar Monaten mal formuliert hat.


    Kurz und gut: die ersten Rosinen in den Köpfen der beiden sind (vorerst gegessen) und in eine realistischere Sichtweise überführt. Die Freundin hat ihm ihre Bewerbungsunterlagen zur Überarbeitung in die Hand gedrückt, er wird sich heute Abend und morgen dran setzen und sie gemeinsam mit ihr per Videokonferenz überarbeiten. Alleine das ist erstaunlich - ich freue mich darüber, dass sie ein Stück weit "aufmacht" und hoffe, dass das auch so bleibt. Wenn nicht - ich habe den Kaffee auf. Es geht so nicht weiter.