Hallo,
ich muss mich heute mal ein bisschen ausjammern bei euch, mich nervt die Situation an der Arbeit gewaltig und ich merke, das ich einfach gerade unglücklich bin und nicht mehr gerne dorthin gehe.
Ich arbeite in der Drogenhilfe, idR 3 Tage die Woche. Wir haben dort mehrere Bereiche (Berater, ein Cafe, verschiedene Projekte und meinen Bereich im ABW). Ich im Spätsommer dort angefangen, im gleichen Monat 2 andere Mitarbeiter für Projekte, einer davon auch in der Beratung. Die eine Kollegin war nur wenige Wochen da, dann war sie krank und hat gekündigt. Der 2. Mitarbeiter hat jetzt zum Monatsende gekündigt. Ein Berater fing einen Monat nach mir an, hat aber bereits zu Ende Dezember schon gekündigt gehabt. 2 weitere Berater waren länger krank und sind dann daraufhin gegangen worden. Eine Beraterin blieb noch übrig, die aber vermehrt krank war und nun zu Ende März gekündigt hat udn solange vermutlich krank geschrieben bleibt. Nun hat die Einrichtung keinen einzigen Berater mehr. Nun fängt im März jemand Neues an und in Zukunft sollen nur noch hochqualifizierte Berater eingestellt werden. Die neuen Berater werden allerdings nicht eingearbeitet werden könbnen, weil niemand da ist, der das richtig übernehmen kann. Somit ist für mich klar, dass die alle auch nur wenige Monate dort bleiben werden. Man kann diesen Job einfach nicht ohne vernünftige Einarbeitung durchführen. Ganz davon ab, dass die Klienten wie Massenware bedient werden müssen. Im sozialen Bereich finde ich so einen Ablauf ohnehin schon arg kritisch.
Wir vom ABW müssen somit teilweise die Beraterfunktion mit übernehmen und "irgendwie" mitmachen.
Ich habe ein 19,5 Stunden-Woche, die mit 20 FLS belegt sind, dazu kommt wöchentlich Team und alle 2 Monate ca. Supervision. Es ist organisatorisch also garnicht möglich, meinen Arbeitspflichten ordentlich nachzukommen. Dazu gibts regelmässig von der Chefin einen auf den Deckel, wieso ich die FLS meiner Klienten nicht ausschöpfen würde. Dass das aufgrund der Stundenzahl schon nicht geht, blendet sie irgendwie völlig aus.
Nun hatte ich im Januar eine Woche Irlaub udn war dazu noch eine Woche krank. In der Zeit fehlen mir dann natürlich meine geleisteten FLS, die ich irgendwie nacharbeiten müsste. Natürlich ist auch das nicht möglich. Ich bekam also letzte WEoche schon wieder einen auf den deckel, dass ich nicht gut genug arbeite, weil ich die Stunden nicht ausgeschöpft hätte im Januar. Meien Erklärung, dass ich von 5 Arbeitswochen, die das Jahr bisher hat, 2 Wochen nicht da war, war ihr egal, ich müsse trotzdem auf meine Stunden kommen.
Klienten der Kollegen sollen wir als Urlaubsvertretung ja auch noch übernehmen, aber bitte keine FLS bei unseren eigenen Klienten einsparen udn bloß keine Überstunden machen.
Im Team wird das immer wieder thematisiert, dass wir alle mit unseren zu leistenden Stunden am Limit sind und sich was ändern muss. Aber irgendwie ändert sich nichts, weil keiner sich traut, der Chefin gegenüber richtig auf den Tisch zu hauen.
Ich als Neue in der Probezeit hab da nicht so die guten Karten, ich gebe jedoch Contra. Wenn mir was nicht passt, sage ich der Chefin das auch. Inzwischen gehe ich ihr aus dem Weg und gehe nur mit den nötigsten Anliegen zu ihr. Wenn ich was nicht weiss, gehe ich zu meinen direkten Kollegen.
Teamübergreifenden Austausch gibt es nicht, wird auch von der Chefin nicht geduldet. Regelmässig gibts Arbeitsanweisungen, die nur dazu dienen, die Mitarbeiter zu schikanieren und zu kontrollieren, die überhaupt nicht klienten- und arbeitsorientiert sind.
Ich versuche weitestgehend, meine Termine ausserhalb der Einrichtung zu machen, damit ich weniger Gefahr laufe, wieder von der Chefin zurechtgewiesen zu werden. In mancher Woche sehe ich sie garnicht. Gern gesehen wird das sicherlich auch nicht, weil ich so für sie ja quasi nicht ansprechbar bin.
Ich frage mich, wie ich dort vernünftig meine Arbeit machen kann, ohne frustriert udn verärgert zu sein.
Morgen habe ich ein Probezeitgespräch (die endet diesen Monat) und ich bin auf ihre Bewertung gespannt. Vorher musste ich einen Bogen ausfüllen und mich mit Zahlen selbst bewerten. Die Kollegen hatten dieses Gespräch in Form eines Personalentwicklungsgespräches bereits udn es fiel bei allen wohl eher schlecht aus. Mich wird sie aufgrund meiner nicht wirklichen Präsenz eigentlich auch nicht besonders gut bewerten können.