Ja, der Koran ist schwer zu lesen, genauso wie die Bibel. bisher habe ich weder das eine noch das andere geschafft. Allerdings gehöre ich auch keiner Religion an.
Frage deine Tochter, in welche Moschee sie geht und ob es dort Koranunterricht gibt. Sag ihr, dass du dich informieren musst/möchtest und gerne Unterricht besuchen, wo der Koran gemeinsam gelesen und erläutert wird. Vielleicht könnt ihr zusammen gehen? Viele Moscheen bieten solchen Unterricht an.
Eine gute Freundin von mir ist Moslem. Sie ist zur Hälfte Tunesierin und ihre Famiie war wirklich überrascht, als sie mit 16 angefangen hat den Schleier zu tragen. Allerdings hat sie sich sehr intensiv mit dem Koran befasst und wirft ihn gelegentlich auch anderen Moslems um die Ohren. Ihre Kinder gehen hier in die Kita und feiern alle Feste dort mit mit, alle Basteleien werden bewundert und aufbewahrt und selbstverständlich geht man auch zum Weihnachtsessen bei Oma. Ohne Schwein und die Kinder dürfen auch nur Gummibärchen essen, die helal sind, aber sie waren dabei. Zu ihrer moslemischen Hochzeit hat ihre christliche Mutter dann aber auch selbstverständlich einen Schleier getragen.
Ihr Argument ist: Wir leben in Deutschland, meine Kinder werden hier zur Schule gehen und eine Ausbildung machen, die meisten Lehrer und Freunde werden einen christlichen/europäischen Hintergrund haben. Wieso sollte sie es den Kindern unnötig schwer machen? Auch das gehört für sie zum Islam.
Das Jobcenter verlangte von ihr, dass sie für eine Putzstelle ihr Kopftuch abnimmt... sie ist gelernte Modeschneiderin, aber das wurde nicht wahrgenommen. DAS ist ein Vorurteil.
Ich treffe hier in der Gegend viel auf mehr oder weniger extreme Moslems. Die meisten sind sehr tolerant, zu den wirklich extremen bekommt man fast keinen Kontakt. Deren Kinder erlebe ich dann auf der Arbeit in einer Grundschule. Diese Kinder waren nicht im Kindergarten, sprechen kein Deutsch, sind nicht schulfähig... soweit wird es bei deinem Enkelkind hoffentlich nicht kommen. Es ist gut, dass der Kleine in den Kindergarten geht.
Kannst du mit dem Freund deiner Tochter sprechen? Wenn er selbst diesen extremen Islam nicht befürwortet könnt ihr vielleicht gemeinsam einen Ansatzpunkt finden. Einen Mittelweg. Irgendwas.
Ich stelle mir die Situation sehr schwierig vor. Ich kenne nur die Seite der Frauen, die konvertiert sind. "Arabisierte Deutsche" nennt sie die Mutter einer Freundin. Weil es diesen Frauen meist nicht um den Islam an sich geht, sondern darum, sich an ihr Umfeld anzupassen. Leider realisieren die Frauen das nicht.
Gibt es einen Frauentreff bei euch? Vielleicht sogar einen für Frauen aus moslemischen Ländern? Das wäre auch noch eine Anlaufstelle.
Oder kennst du die Freundinnen deiner Tochter, die sie zur Burka gebracht haben? Kannst du dich an deren Eltern/Freunde/Männer etc wenden? So bist du zumindest nicht mehr allein und vielleicht findet sich gemeinsam ein Weg.
ich wünsche dir alles Gute und viel viel Kraft.