Gaul?
Nicht lieber den Bad Boy im BMW?
Sorry, Jugendträume :lach
Also ich muss sagen, ich fühle mich mit meinem Mann nicht mehr allein erziehend.
Anfang 30 & auch kinderlos übrigens, das muss nichts heißen
Er ist zwar stellenweise etwas unbeholfen, hat aber von Anfang an versucht zu helfen, inkl. Windeln wechseln.
Witzig fand ich damals dass ihm nicht bewusst war wo vorn und hinten bei der Windel ist, ich behaupte aber dass sowas werdenden Vätern auch nicht immer in die Wiege gelegt wurde. Ich war anfänglich auch etwas überfordert mit der "Handhabung" eines so winzigen Menschen.
Die Angst was kaputt zu machen hat sich aber gelegt.
Er ist sehr auf ihr Wohl bedacht, die Dinge die KV nicht interessieren (Arzttermine, Wahl des Kindergartens ect.), interessieren ihn umso mehr. Das finde ich ehrlich gesagt äußerst schade. Ich schicke KV die Termine, entweder lässt er sie verstreichen oder sagt 5 vor 12 ab. Er war auch schon wieder einen Monat nicht da. Mein Mann weiß, dass er da an zweiter Stelle steht, wenn die erste aus o.g. Gründen jedoch frei wird springt er ein, mitkommen würde er nicht, Ex und Next hatten einmal so ihre Differenzen und er möchte nicht noch mehr Spannungen erzeugen. Das ist sogar für mein schlechtes Gewissen in Ordnung - immerhin habe ich KV gefragt.
Die Situation bringt mich oft aber auch zum Nachdenken. Wie kann es sein, dass ein "Wildfremder" mehr Interesse an einem Kind zeigt als der eigene Vater?
Ich habe herausgefunden, dass beim KV umgekehrte Psychologie manchmal hilft. "Termin XY, Du musst aber nicht, es ist nicht so wichtig"...ich glaube er denkt dann ich will ihn nicht dabei haben und tada - dann taucht er auf.
Ist aber keine Dauerlösung und für mich sehr anstrengend unsere Tochter "interessant zu halten".
Irgendwie auch nicht zielführend, es ist offensichtlich geworden, dass mehr Interesse daran besteht mein Leben zu "kontrollieren" und nicht an dem unserer Tochter teilzuhaben.
Von Außenstehenden kassiere ich dadurch die üblichen Standard - Sprüche wie "...das Beste, dass Dir passieren konnte".
Was soll ich sagen? In gewisser Weise haben sie Recht.
Er ist ein herzensguter Mensch und ich liebe ihn für das was er für mich ist.
Manchmal stimmt es mich nachdenklich, manchmal stimmt der Vergleich mich traurig, weil es nicht das ist was ich mir für meine Tochter gewünscht habe.
Da sind zwei Männer, der eine, der Vater ist und keiner sein will und der andere, der alles erdenklich Mögliche für die Kleine tut und Angst davor hat, wie es später einmal wird wenn sie größer und verständiger ist.
Ich glaube nicht, dass es zwingend leichter ist, je jünger die Kinder sind.
Ältere äußern ihre Meinung, man weiß woran man ist bzw. sein wird.
Mein Mann hat sich ins Ungewisse gewagt, indem er ein Kind mit groß zieht, dass nicht Seines ist.
Ohne zu wissen welche Probleme sich daraus ergeben, denn die werden sich erst in einigen Jahren zeigen.
Auch wenn er es nie gesagt hat, ich glaube er hat Angst vor dem Tag an dem sie solche Sätze raushauen könnte wie "Du bist nicht mein Vater, Du hast mir gar nichts zu sagen". Er ist sich zwar bewusst dass er nicht der Vater ist aber er fühlt sich in gewisser Weise als solcher. All die Verantwortung, die Sorgen und Nöte die ich vorher allein getragen habe, trägt er mit mir.
Die biologische Abstammung ist für ihn zweitrangig, er liebt sie.
Er ist stolz wenn sie wieder etwas Neues gelernt hat, er stolz ihr einen Teil davon mit auf ihren Weg geben zu dürfen, ganz gleich wie Verhältnis zwischen ihnen einmal sein wird.
Mir ist es so lieber als wenn er krampfhaft versucht (emotionalen) Abstand zu halten und der Rolle als Nicht - Vater gerecht zu werden, eben weil der Vater existent ist, wenn auch nicht präsent.
Ich gestehe ihm das zu weil ich sehe, dass die Motte davon profitiert. Von ihm als Bezugsperson.
Ich weiß nicht ob das der richtige Weg ist, es wird sich zeigen je weiter ich ihn gehe.
Aber es fühlt sich gut und richtig an, nicht nur für mich.
Edith hat einen Satz vergessen.