Hallo Bella,
ich kenne das, was du beschreibst, teilweise auch von mir. Ich habe mich damals auch mit Mitte 20 Dinge meines Lebens gefragt, was da abgeht und ob ich das so noch leben will. Bei mir sind immer die passenden Freunde, Bücher, Situationen etc gekommen, die mich immer ein Stück weitergebracht haben. Eine Zeitlang dachte ich, ich wäre durch mit meiner Veränderung und dann ging es aber immer wieder ein Stück weiter. Jetzt bin ich 50 Jahre und das Leben hat immer noch Überraschungen für mich parat (sonst wäre ich nicht auf dieser Plattform).
Ich will damit sagen, dass wir hier auf dem Planet Erde sind, um uns selbst kennenzulernen, um achtsamer und bewußter zu werden, feststellen, welche Seiten wir an uns mögen oder auch nicht und dann auch zu ändern, was uns an unseren Verhaltensmustern nicht passt.
Meiner Meinung nach sind wir Seele mit einem Körper. Nicht andersherum.
Und wir haben alle Gefühle. Die Gefühle möchten gespürt und gelebt werden. Früher hatte ich immer so einen starken Drang, was finden zu müssen. Eine Sehnsucht, die nicht stillbar war. (Du beschreibst hier Männer und Partnerschaften. Ich dachte früher auch, mir fehle nur ein Partner und der soll mir dann das geben, was ich brauche - ein Irrglaube, denn der andere ist nicht für meine Gefühle und Bedürfnisse verantwortlich).
Jedoch ist das, was mir fehlte, meine Verbindung zu mir selbst und meine Gefühle wirklich spüren, reinspüren, was grad in mir los ist. In meine Verantwortung gehen, diese wirklich zuzulassen. Manchmal einfach nur 5 Minuten am Tag. Diese starke Sehnsucht hab ich inzwischen nicht mehr ganz so, ich hab aber gemerkt, dass es eher eine Sehnsucht ist, dass ich endlich so groß sein darf, wie ich mich manchmal fühle (meine Energie über meinen Körper hinausgehend). Wir halten uns meistens viel kleiner als wir wirklich sind. Visualisieren und Phantasien helfen da sehr schön.
Es wurde hier schon geschrieben: - die anderen Menschen spiegeln dich
- dein inneres Kind ist verletzt, - die Kindheit aufarbeiten.... Das hat alles damit zu tun, weil wir nicht in Verbindung zu uns selbst sind, sondern meistens nur nach außen funktionieren (was wir als Kind gelernt haben). Unsere Eltern konnten uns das nicht zeigen, weil sie selbst nur funktioniert haben und kaum Zeit hatten, sich zu reflektieren.
Das übernehmen wir. Wir funktionieren auch und packen unser Leben unbewußt voll mit Dingen, die uns diese Bedürfnisse spiegeln, die wir z. B. als Kind vermisst haben:
- z. B. das Bedürfnis Fürsorge ist mir wichtig (wenn ich mich um mein Kind, Tiere oder auch bedürftige Menschen kümmere, gebe ich dieses Bedürfnis nach außen). Aber ich selbst darf dieses Bedürfnis auch für mich haben - das ist ganz wichtig, dass ich das für mich auch anerkenne. Und dann zu schauen, wo und wie kann ich mir das erfüllen?
- z. B. das Bedürfnis der Unterstützung: wenn du sagst, du kannst deine Tiere von anderen nicht versorgen lassen, verweigerst du dir in diesem Bereich die Unterstützung, weil du im Moment vielleicht keine Möglichkeit siehst, dies zu organisieren. Aber vielleicht ist deine Tochter mal woanders untergebracht, oder gönnst dir Hilfe im Haushalt, dann lebst du dieses Bedürfnis halt auf andere Weise.
Interessant finde ich es auch, dass du dann Tiere hast, die körperliche Leiden haben. Dadurch wird die Fürsorge nach außen noch mehr gelebt. Deine Tiere spiegeln/zeigen dir das, was du für dich auch leben darfst: die Bedürfnisse, die bei dir gerade zu kurz kommen, jedoch trotzdem die unbewußte Sehnsucht da ist.
Dann haben wir Verhaltensmuster / Glaubenssätze angenommen, die uns in der Kindheit überleben ließen. Jedoch sind sie uns irgendwann nicht mehr nützlich, mehr noch, sie behindern uns in unserer weiteren Entwicklung. Das merken wir dann auch als Unzufriedenheit, dass irgendwas nicht passt und wir können nicht genau sagen, was.
Wir Menschen (oder auch die Tiere) machen nur etwas, um uns ein Bedürfnis zu erfüllen. Kein Mensch oder Tier macht irgendwas einfach so. Das kannst du mal beobachten, ist interessant
Ich bin mittlerweile überzeugt, dass es uns hilft, jeden Tag uns zumindest ein Gefühl deutlich zu machen, was ich heute fühle oder gefühlt habe. Dieses Gefühl ist immer mit einem Bedürfnis gekoppelt, d.h. wenn ich freudig bin, mich über die Sonne oder mein Kind freue, habe ich mir das Bedürfnis der Freude erfüllt.
Wenn ich traurig bin, ist grad womöglich ein wichtiges Bedürfnis zu kurz gekommen. Das gilt es zu suchen.
Wenn ich hektisch bin, oder genervt, fehlt mir z. B. grad das Bedürfnis der Ruhe oder Unterstützung, weil ich merke, dass ich irgendwas grad alleine nicht schaffe. Dann sich selbst fragen: was brauch ich grade?
Die Ansätze der Gefühle und Bedürfnissuche ist nicht neu. Ich beschäftige mich derzeit mit der Ausbildung zum empathischen Coach auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg, bei diesen verschiedenen Prozessen schauen wir die Situationen an, die mögliche Auslöser haben und ich führe dann das Gegenüber in seine Gefühle und schauen uns die Bedürfnisse an, die erfüllt oder eben nicht erfüllt wurden. Das ist sehr hilfreich, Klarheit über sein eigenes Gefühlsleben zu bekommen und sich selbst besser kennenzulernen, ohne tief nach unten zu bohren (was manche Therapeuten machen).
Wenn du sagst, dass du kaum Zeit hast, irgendwo hinzugehen, kann ich dir anbieten, dass wir mal telefonieren, wenn du Interesse hast und dich das beschriebene anspricht.
Alles Liebe
die Blumenelfe