Da mir auch nur wenige Freunde und noch weniger Verwandte nach der Trennung/Scheidung geblieben sind, habe ich auch schon oft gedacht, wie gut, dass ich meine "Kleine" noch bei mir hab.
Und: ich wüßte nicht was ich tun würde, würde sie eines Tages sagen, sie möchte lieber zu Papa. Das Alter mitzuentscheiden hat sie ja.
Aber eines Tages kam mir der Gedanke: wenn du so denkst, was machst du dann, wenn dein Kind groß ist und auszieht... ich hab ja schon zwei, die außerhalb wohnen, also ist mir das nicht neu. Eines Tages geht sie bestimmt und es wäre auch gar nicht gut, wenn nicht.
Und seither denke ich, dass der Satz "Kinder sind nur Leihgaben" schon irgendwie eine Berechtigung hat.
Ob das nun ein großer Trost für dich ist, weiß ich nicht. Ich denke, in der jetzigen Situation eher nicht.
Mir würde mein Kind genauso fehlen und so halte ich dir die Daumen, dass er wiederkommen will oder aber wenigstens intensiveren Kontakt.
Wegen der Freunde: oberflächliche Freundschaften würden dich nicht trösten, aber sie lenken ab. Sind ein Zeitvertreib. Das muss aber jeder für sich entscheiden, ob das genügend ist für eine solche Freundschaft.
Andererseits, wenn du sie selber nur oberflächlich gepflegt hast, vielleicht liegts daran: wie bewußt hast du dich darauf eingelassen.
Das ist jetzt kein Vorwurf, sondern nur eine Nachdenkmöglichkeit.
Und untersteh dich irgendwie in die Richtung weiter zu denken, wenn du sagst: wenn ich wüßte, er käme nie mehr. Solange er da ist, ist die Hoffnung, dass er eines Tages vor deiner Tür steht. Sei es zu Besuch oder anders.
:troest