Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich bin kein Nazi oder Fremdenhasser. Für mich war die erste Frage, wenn ich Schwarze traf, "woher kommst du", und wenn der andere mir dann aus Fürth, Niedersachsen oder Texas antwortete, fragte ich nach, woher er wirklich stammt, bis ich irgend einen afrikanischen Staat oder eine afrikanische Stadt genannt bekam, um daran anschließend meine begrenzten Erfahrungen mit Afrika und Afrikanern zu berichten. Und auch die Differenzierung zwischen Schwarzen und, wie z. B. meinen Kindern, "Mischlinge" war für mich normal, bis mir jetzt durch das Lesen klar wurde, dass all dem ein unbewusstes rassistisches Denken zugrundelag.
"RD".[/quote]
Entschuldige, aber dass du das: "Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Nazi oder Fremdenhasser" überhaupt erwähnen musst, macht mich stutzig! Hört sich für mich an wie: "Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber..."
Zur afrodeutschen Spielgruppe: Ich kenne die Gruppe (in Berlin) und auch regelmäßige Teilnehmer und war auch bei Treffen dabei. Ich habe aber für mich und meinen Sohn entschieden, dass wir sowas nicht brauchen aus unterschiedlichsten Gründen. Um nur einige zu nennen: schon der Name sagt doch überhaupt nichts aus, mein Kind ist kein Afrodeutscher, sondern wenn überhaupt Deutsch-Nigerianer oder Afro-Europäer, und genauso verallgemeinernd geht es in der Gruppe auch zu. Das was alle Mitglieder miteinander verbindet ist einzig und allein ihre Hautfarbe und selbst die kommt bekanntlich in allen Ausprägungen daher. Dann werden da randomly irgendwelche "afrikanischen" Lieder gesungen, die weder übersetzt noch ihre kulturelle Herkunft genauer hinterfragt wird. Und zu guter Letzt werden "afrikanische" Kleider angezogen, "afrikanisch" getanzt und eben erwähnte Lieder mit "afrikanischen" Tänzen begleitet.
Sorry, das ist für mich fremdschämen deluxe!!!
Ich will damit niemanden beleidigen, wer das braucht, bitte! Ich bin auch mit einigen aus der Gruppe befreundet, aber diese Treffen brauchen wir nicht (Sohn fand es grottenlangweilig und sehr komisch).
Viel wichtiger finde ich es, meinem Sohn beizubringen, dass Menschen eben unterschiedlich sind, ohne dabei seine vermeintliche Andersartigkeit hervorzuheben. Wir reisen viel und überall sind Leute anders. Nigeria kennt er auch und da sind auch nicht alle gleich. Er kennt die kulturellen Unterschiede im Land, weiß dass es Hunderte verschiedener Sprachen gibt etc. Er weiß auch aus welchem Kaff ich komme und wie meine Kindheit da war. Wir können auch mal frech sein und über die orthodoxen Juden schmunzeln, die hier rumrennen (wir wohnen in Kanada). Das nehmen wir alles nicht so eng. Die Welt ist bunt!
Empowerment ist für mich, ihn nicht in seiner Andersartigkeit zu bestärken, sondern stolz auf seine verschiedenen Herkünfte zu machen und locker damit umzugehen.
Gut, dass dir dein rassistisches Denken offenbar langsam bewusst wird, denn ich habe aus deinen Beiträgen das Gefühl, dass du noch einiges lernen musst! Werd` lockerer, geh mit deinen Kids in die Bibiothek, schaut euch Bücher aus der Heimat ihrer Mutter an, guckt ethnologische Dokus (ohne Entwicklungshilfe Unterton), reist, guckt euch die Welt an.
Vielleicht schreibe ich später noch mehr, habe ja auch reichlich Rassismus Erfahrungen, die ich noch nicht erwähnt habe, und vielleicht auch Tipps, damit umzugehen.