Beiträge von Jule40

    Aber mal was anderes, wenn du dich überfordert und müde fühlst, wieso stockst du auch 30 Std Arbeit auf? Denke, wenn dein Kleiner ADHS hat, dann wird das in der Grundschule nicht besonders einfach werden.

    Es steht ja nicht fest, dass er ADHS hat.


    Ich arbeite gerne, weil mein Arbeitsplatz ruhig ist und ich nette Kolleginnen habe. Außerdem bekomme ich dort Anerkennung und Bestätigung. Das tut meinem Selbstwertgefühl einfach gut. Und zu guter Letzt möchte ich unabhängig von diversen staatlichen Zuschüssen sein und meine Freizeit mit anderen Dingen, als mit Behördenkram verbringen ;)

    Hallo zusammen!



    Irgendwie weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll: Bin ja seit August 2007 AE mit einem ADHS-verdächtigen Sohn (mittlerweile 6,5).


    Er fordert mich ständig, spielt nie freiwillig allein und hängt mir zuhause ständig an der Pelle. Ich arbeite zurzeit 20 Stunden. Ab Oktober, wenn der Kleine in die Grundschule kommt, dann 30 Stunden. Ich habe sehr viele Termine mit dem Kleinen - Heilpädagogik, Motopädie, Logopädie sind abgeschlossen, nun beginnt Ergotherapie. Nebenbei noch Behördenkram, wie das halt so ist, wenn man nur halbtags arbeitet. Die gesamte Freizeit geht drauf mit Arztterminen, Telefoniererei mit Behörden, zusammenbringen sämtlicher geforderter Belege, etc. pp. So weit, so gut.


    Nun muss(te) ich mich aber nebenbei immer noch um meine Mutter (87J.), die seit 15 Jahren im Altenheim lebt und mittlerweile Pflegestufe 2 hat(te), kümmern. Da kamen regelmäßig Anrufe vom Altenheim wegen ihres Gesundheitszustandes und auch wegen diverser Behördensachen, die ich dann auch noch erledigen durfte. Mutter ist nun vor fünf Wochen gestorben und ich muss mich wieder allein um alles kümmern (Rechnungen bezahlen, Konto und Nachlass abwickeln, Testamentseröffnung, etc.).


    Nun bräuchte ich eigentlich wenigstens an den WE meine Ruhe und etwas weniger Termine, doch das klappt auch nicht: Jedes WE ist mein Freund da, wir unternehmen sehr viel, was ja auch schön und gut ist, denn meinem Sohn muss ja was geboten werden und ich will auch mal was anderes sehen. Doch mit dem Kind ist es natürlich anstrengend, weil er permanent redet und fordert. :laber


    An den Umgangs-WE unternehmen wir auch einiges: Einkaufen (ich habe leider kein Auto mehr, deshalb bleibt vieles eben für Samstags...), Flohmärkte, Essen gehen, etc. Oft sind wir auch bei seinen Freunden, die so gefühlte alle 14 Tage eine Grillparty geben.


    Mir ist das einfach alles zuviel. Ich habe keine Lust und auch keine Energie, an den WE auch noch ständig unterwegs zu sein. Nur ich traue mich nicht, mal entschieden, nein zu sagen, da ich sonst auch nur allein zuhause rumhocken würde. Ich käme sonst kaum unter Leute am WE. Doch ich habe auch nie wirklich mal Zeit für mich ALLEIN.


    Wenn wir bei seinen Freunden sind, fühle ich mich nicht wohl, die reden mittlerweile auch gar nicht mehr mit mir, meinten, ich müsste an mir arbeiten, warum, weiß ich nicht…


    Mein Freund scheint mich auch nicht zu verstehen: "Arbeitest doch nur bis 12, XY hat viel mehr Stress als du, du jammerst ja nur,…“


    Stelle ich mich wirklich an? Dieser Stress geht ja nun nicht erst seit gestern, sondern schon über Jahre. Ich brauche dringend Ruhe, doch wenn ich jetzt noch ständig diese Grillfeten absage, dann vergraule ich mir noch meine allerletzten Freunde… Wenn ich an den WE nicht mal zur Ruhe komme, soll ich mich dann etwa krankschreiben lassen?? :muede


    Sorry, ist etwas lang geworden, ging aber nicht kürzer…Danke für Eure Geduld schon mal… :D

    Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich gehe auch eher davon aus, dass es möglich ist, die Kinder auch mal eher abzuholen. Wenn es halt nicht zu oft ist. Wie sollte man sonst die Arzttermine noch hinkriegen??



    Werde am 05.09. mal nachfragen; da hat die OGS wieder auf.

    @ malikaaron:



    SUPER Beitrag!!!! :respekt


    Die Früchte dieser "Erziehung" sehen wir doch teilweise heute schon: Viele Jugendliche haben keine Frustrationstoleranz mehr, sind die reinsten Egoisten, stehen keine Ausbildung mehr durch, weil ihnen die Mama alles Unangenehme abgenommen hat. Weil sie nie zurück stecken mussten, konnten sie auch nicht lernen, Rücksicht zu nehmen. Wenn Eltern immer ausgeglichen und pädagogisch perfekt handeln (wollen), dann lernen die jungen Menschen gar nicht, dass auch die anderen Menschen Bedürfnisse haben. Das fängt doch schon beim Tornister Tragen an...


    Als Mutter/Vater bin ich doch nicht in erster Linie Anwalt oder Beschützer meines Kindes, sondern Trainer für den bevorstehenden Kampf des Lebens.


    Klingt hart, aber das Leben ist eben kein Ponyhof.

    Mit einem Klaps (körperliche Gewalt) oder im Zimmer allein lassen (seelische Gewalt) hätte ich dieses Bedürfnis nicht aus der Welt geschafft.


    Ist "im Zimmer allein lassen" bereits seelische Gewalt?


    Wenn man es so sieht, dann ist jedes klare "Nein" seelische Gewalt, denn für das Kind bricht oft eine Welt zusammen (auch wenn es nur den Lolli nicht haben darf). Dann ist alles, was gegen den Wunsch des Kindes geht, seelische Gewalt... :kopf

    Hallöchen zusammen ...


    habe mal eine (blöde) Frage:


    Mein Sohn kommt nun am 8. September in die Schule. Ich habe ihn für die OGS bis 16:00 Uhr angemeldet. Draußen an der Schultür steht, dass die Eltern, die ihre Kinder abholen möchten, bitte draußen warten sollen.



    Nun die Frage: Kann ich ihn nicht auch mal eher abholen, wenn wir z. B. Arzttermine haben? Wir haben leider nicht gerade wenige Termine. :rolleyes2:


    Ich hatte vergessen dort zu fragen, und nun hat die Schule bis 07.09. zu und ich kenn auch noch keine Mutter, die ihr Kind an dieser Schule hat... ?(



    Kann mir vorstellen, dass es nicht so gern gesehen wird, wenn die Eltern ständig stören.



    Danke schonmal für Eure Antworten.

    Sarek:


    Was hat denn das mit einem Paragraphen zu tun?


    Wenn AEs alle 14 Tage freie WE haben, ist das - gerade im Vergleich zu Komplettfamilien - schon ein gewisser Luxus. Da hast du Recht.


    Doch dafür haben wir aber auch i. d. R. alle Verantwortung allein, alle Rennerei und Organisiererei (also die unangenehmen Dinge) und die Väter müssen sich i. d. R. an den WE nur um die angenehmen Dinge kümmern. Trotz geteilten Sorgerechts.


    ICH habe zeitweise so viel nebenbei noch zu organisieren, telefonieren und Papierkram auszufüllen etc., dass ich zum Spielen mit meinem Sohn gar nicht mehr komme...


    Die Mutter hat auch ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben, wenn sie aber ihre Bedürfnisse permanent ignorieren muss, dann halte ich das nicht für so "würdig".


    (Jaja, zerfleischt mich nur... :muede )

    @ Sarek:


    Weshalb soll der Umgang nicht AUCH der Erholung der Mutter gelten? Oder ihrer Entlastung, wenn das für dich unverfänglicher ist. :kopf



    Jede verheiratete Mutter hat auch einmal Zeiten für sich, meistens auch noch Großeltern etc. Wenn man aber niemanden hat, ist das schon hart, gerade wenn das Kind noch klein und/oder sehr aktiv ist. Außerdem hat man ja auch noch andere Dinge zu tun als "nur" Arbeiten gehen und Kindererziehung.

    Liebe joliena,


    das ist auch meine Erfahrung. Vater soll auf jeden Fall das Sorgerecht behalten, kümmern braucht er sich aber nicht.


    Er geht z. B. mit dem Kind auch nicht zum Arzt, wenn an den Umgangs-WE was ist, sondern das darf ich dann sofort am Montag nachholen.


    Väter haben das SorgeRECHT, Mütter die SorgePFLICHT.

    Verwöhnen und Verwöhnen sind meiner Ansicht nach auch zwei verschiedene paar Schuhe:


    Verwöhnen mittels materiellen Überflusses, zuviel Süßigkeiten etc.


    und Verwöhnen indem ich meinem Kind versuche, alle unangenehmen Erfahrungen zu ersparen (kommt heutzutage nach meiner Beobachtung sehr häufig vor.)


    Bei ersterem verwöhne ich schon. Bei dem zweiten versuche ich, es nicht zu tun. D. h., wenn mein Sohn nun in die Schule kommt, werde ich ihm nicht den Tornister tragen, ständig seine Hausaufgaben begleiten, bei Strafarbeiten die Lehrerin zur Schnecke machen, etc.

    Ne aber das Leben ist kein Ponyhof.....Absätze runter, Brust raus.....so heißt es bei uns Reitern und da ist was dran, im Selbstmitleid suhlen oder noch besser die Kids vorschieben geht ja wohl mal gar nicht.....


    Wer schiebt denn hier die "Kids" vor?? Kinder sind das größte Geschenk überhaupt!!! Wie gerne und wie lange schon wollte ich eine süße kleine Familie haben...


    Doch mit oder ohne Familie ist halt schon ein Unterschied...

    Ich finde das nicht gut, dass die Mütter, die nicht jammern und das alles hin bekommen ironischerweise als Supermama "tituliert" werden. Wir alle haben uns dieses Leben selbst ausgesucht.


    1. Dieses ewige "mit genügend Willen geht das schon" geht mir hier aber langsam auf den Zeiger! Wie schon oft genug gesagt - die Umstände sind verschieden. Das fängt schon mit dem Temperament des/der Kindes/r an, geht über vorhandene oder eben auch nicht vorhandene Großeltern, persönliche Konstitution (ICH bin mit 41 nicht mehr so voll Energie wie mit 25, und viele hier sind sehr jung), Arbeitszeiten, etc. pp.
    Leider lassen sich viele Umstände nicht von uns AE beeinflussen...


    2. Ich glaube nicht, dass die meisten hier sich dieses Leben "selbst ausgesucht" haben.


    ICH habe mir dieses Leben NICHT ausgesucht. Ich habe niemals davon geträumt AE zu sein. :kopf

    Ich bin mir sicher, es gibt für alles die richtige Organistation.


    Wenn ich bereits trotz guter Organisation zuwenig Zeit habe, dann bekommt der Tag nicht durch NOCH besseres Organisieren automatisch mehr Stunden ;-).


    Ich arbeite bis jetzt NUR 20 Stunden und habe meine liebe Not alles geregelt zu bekommen.


    Ich wage aber mal zu behaupten, dass meine Situation besonders ist: Statt Unterstützung von Verwandten (vor allem Großeltern) zu bekommen, muss ICH mich noch um meine alten Eltern kümmern (87 J. und Pflegestufe 2 im Altenheim). Zurzeit habe ich jeden Nachmittag noch 2 Termine und wenn wir dann endlich zuhause sind, will mein Sohn noch ne Runde auf den Spielplatz oder radeln oder oder... Ich bekomme den ganzen Papierkram kaum geregelt, geschweige denn den Haushalt... :rolleyes2:


    Und das ist leider keine Ausnahmesituation...

    In der Öffentlichkeit (u. a. auch hier im Forum) wird der Eindruck erweckt, als sei es total selbstverständlich, als AE (oder überhaupt als Mutter) (Vollzeit) arbeiten zu gehen. Als sei das alles irgendwie schon durch ein bisschen Organisationstalent und genügend guten Willen hinzukriegen.


    Doch die Realität sieht völlig anders aus - es gibt z. B. total viele Mütter, die ihre Kinder in die OGS bis 16:00 Uhr geben und gar nicht arbeiten gehen.


    Mein Sohn wird im September eingeschult und geht vom 01. bis 12.08. in die Ferienbetreuung der AWO seiner Grundschule. Dort sind zurzeit nur max. 15 Kinder...
    Ich frage mich: Arbeiten die Mütter alle nicht?