Beiträge von Horus

    Zuerst einmal Danke für Eure Beiträge, Gedanken, Anregungen, PN's und lieben Wünsche!


    @ Elin: Eure Gedankenanregungen helfen mir, die Zeit "zu unterstützen" ;-)


    @ friday72: Die professionelle Hilfe ist schon in die Wege geleitet. Ich erhoffe mir einiges davon.


    @ Jeanny:
    - Das mit den Haufen hört sich interessant an. Ich werd's mal ausprobieren.
    - Mit den "wirklichen Häusern" meinst Du Beziehungshäuser. Beziehungshäuser werden aus Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Füreinander einstehen, Gemeinsamkeit gebaut, ja. Unser Beziehungshaus hatte Risse, ja. Aber wie hätte man(n) ein solches Haus mit einer Frau bauen sollen, die Frauen liebt? Das Haus "aus Stein" habe ich vor allem wegen dem zeitlichen Zusammenhang erwähnt - weil ich mit dem Bruch 10 Monate nach Hauseinzug nicht klar komme.


    @ darkwing: starker Beitrag, danke! PS: 6 Wochen nach ihrem Geständnis bin ich ausgezogen. Ich wohne jetzt in einer kleinen Wohnung 10 km weiter südlich und kann mich so auch um die Kinder kümmern.


    @ coca:
    - Du kannst dem Mann (nicht dem schwulen - dem von der Lesbe verlassenen *g) gerne meine Mail geben. Komischerweise gibt es viele Foren / Selbsthilfegruppen für Homosexuelle, auch für Eltern von Homosexuellen, auch für von Schwulen verlassene Ehefrauen. Aber nicht für von Lesben verlassene Ehemänner.
    - Kälte aneignen. Es ist faszinierend, wie Außenstehende manchmal in 2 Worten den Nagel auf den Kopf treffen können ;-)
    - Ja, ich merke, wie mich der Hass auffrisst. Und das will ich nicht. Dafür bin ich mir zu schade. Und ihr werde ich in ihrer Gesamtheit als Mensch damit auch nicht gerecht.


    @ burgfrl. Bö:
    - Ich verstehe, was darkwing damit sagen wollte. Saufen als Weglaufen inklusive Wiederkommen. Als kurzfristiges Ventil (ein typischer Rat unter Männern, hilft *g). Mit der Warnung vor der Gefahr des Dauersaufens hast Du recht.
    - Die Gesundheit muss ich mir wieder erarbeiten. Ich schlafe zur Zeit 2-3 Stunden pro Nacht und habe in 4 Wochen 10 Kilo abgenommen
    - Das soziale Netzwerk muss ich mir neu aufbauen. Nach 15 Jahren haben wir fast nur gemeinsame Freunde, vorrangig Familien mit Kindern. Hier Frust abzuladen ist etwas brisant, Stichwort: Coming-Out durch einen Dritten...
    - Die Neue hat mir ein Riesenproblem abgenommen, ja. Früher oder später wäre ihr Trieb Frauenliebe eh ausgebrochen.


    @ coca, again: Ich sehe das ähnlich. Zur Zeit hat sie ein inneres Coming-Out Problem. Sie lebt in einer anderen Welt. In einer für sie befreienden. Sie muss mit 2 Situationen fertig werden, mit ihrer Umorientierung UND mit dem Bruch. Das ist auch nicht leicht: Das mit der "einen Familie" ist vielleicht eine Art Strohhalm.


    @ Malindi: Du setzt dich nicht in die Nesseln. Sie hat es mir fair erzählt, ja (hätte sie es früher erzählt, so vor ein paar Jahren vielleicht, wäre sie noch fairer gewesen *gg)


    @ Überdenwolken: Wenn man die Situation des Verlassenwerdens für sich und isoliert betrachtet, so macht es keinen Unterschied ob Männlein oder Weiblein, ja. Verlassen ist Verlassen. Aber darüber hinaus ist es schon eine andere Dimension, die sich da auftut.


    @ Gitane: Das mit der Zeit hat was beruhigendes, was tröstliches ;-)


    @ Malindi, again: Das Lesbische rechtfertigt keinen Hass. Es bringt nur den Vorwurf auf, dass sie sich etwas so Grundsätzlichem nicht entsprechend früher gestellt hat.


    @ grünschnabel:
    - Danke für den Tip mit der Suchfunktion, werde das mal ausprobieren.
    - Das mit dem "Hoden des Horus" wusste ich nicht. Ist aber eine interessante Querverbindung, lach. Ich kenne Horus als Beschützer der Kinder (http://de.wikipedia.org/wiki/Horus).


    @ Bri75:
    - "Die Lesbe" bezeichnet sich, als bekennende Coming-Out Lesbe, selber als Lesbe.
    - Ich sehe es so wie Du. Ich werfe meiner Frau nicht vor, lesbisch zu sein. Ich werfe ihr vor, hochrote Warnsignale fahrlässig übersehen zu haben.
    - Den Hass versuche ich zu überwinden. Damit ich die Geschichte abtrauern kann. Wenn auch die Phase der Trauer vorbei ist kommt der wirkliche Neuanfang.
    - Danke für Deine Wünsche :-)


    @ Einhorn:
    - Die Gleich- bzw. Andersgeschlechtlichkeit hat Vor- und Nachteile. Wenn meine Frau einen anderen Mann gehabt hätte, hätte ich zumindest die OPTION gehabt zu kämpfen. Klar, wenn sie innerlich mit mir abgeschlossen hätte, hätte ich auch bei einem Mann keine Chance gehabt. Sobald FESTSTEHT, dass man keine Chance hat, kann ich bei einer Frau zumindest sagen, ich hätte eh keine Chance gehabt.
    - Die Anregung mit dem "Ersatzpapa" hilft ;-)

    Ein geschundenes Hallo in die Runde.


    Ich habe eine lustige Story hinter mir und beschäftige mich vor allem mit der Frage, was ich meinen Kindern sagen soll und wie ich von meinem maßlosen Hass auf meine Frau herunterkommen kann. Vielleicht könnt ihr mir helfen.


    Hintergrund:
    Ich bin seit 15 Jahren mit ihr zusammen, davon 10 Jahre verheiratet. Wir haben 2 süße kleine Kinder, 4 und 2 Jahre alt. Anfang 2009 haben wir ein Haus gekauft. 10 Monate später fängt sie eine Affäre / Parallelbeziehung an und ist nicht bereit, diese aufzugeben - und zwar mit einer Frau, genauer: mit einer Lesbe. Während ich noch das Dach ausgebaut und das Parkett verlegt habe. Sogar Umzugskisten sind teilweise noch nicht einmal ausgepackt... Anfangs wollte sie mit mir die Elternbeziehung unter einem Dach wohnend und mit der Lesbe die Paarbeziehung außerhäusig. Ich müsse mir ja nicht vorstellen, was sie treibt, wenn sie nachts nicht nach Hause käme. Meine Einwände Kinder / Haus / Verantwortung / Zuverläsigkeit / Erwachsensein tat sie mit dem Hinweis ab, ich solle doch jetzt nicht mit der Moralkeule ankommen. Es gäbe auch andere Familien, die dieses freie Modell leben würden. Als ich das als absurd ablehnte,war ich spießig und homophob. Eine Paartherapie lehnte sie ab. 6 Wochen nach dem Geständnis bin ich ausgezogen. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll. Das, was sie getan hat oder diese abstrusen Vorschläge nachher. Oder dass ich Depp nicht sofort gesagt habe "geh mit Gott, aber geh"...


    Erst jetzt sagt sie mir, dass sie sich schon seit ihrer Jugend von Frauen angezogen fühlt. Dass sie es "geahnt habe", eine wiederkehrende "Sehnsucht gehabt" habe. Dass sie diesen "Spinnereien" -wie sie es bezeichnet- nicht nachgegangen sei, da sie mich zu dieser Zeit ja noch lieb gehabt habe. Jetzt, 10 Monate nach dem Hauseinzug, wo sie mich anscheinend nicht mehr lieb hat, konnte sie dieser Sehnsucht nachgehen. Liebe sei fließend, ob Männlein oder Weiblein sei egal. Mein Argument, dass es hier wohl eher um eine Grundsatzentscheidung, um eine Umorientierung gehe, wollte sie nicht gelten lassen. Soziologische Studien sprächen heutzutage nicht mehr von "lesbisch sein", sondern eher von "lesbisch leben". Für mich als betrogenen Hetero ist diese Unterscheidung allerdings schnurz. Ich habe sie in dem Glauben geheiratet, das sie Hetero sei. Hätte ich von ihrer Frauenneigung gewußt, hätte ich sie niemals auch nur angefasst. In meinen Augen hat sie ein klassisches inneres Coming-Out-Problem.


    Ich mache ihr nicht zum Vorwurf, dass sie Frauen liebt. Ich mache ihr zum Vorwurf, dass sie hochrote Warnsignale nicht beachtet hat. Und somit die Kinder (Familie), mich (Lebensplan), Großeltern (Geld im Haus) in ihre Lebesnlüge mit hineingerissen hat. Ich hab auch nix gegen Lesben, ich hab nur was gegen lesbischen Ehefrauen, wenn diese zufällig meine ist... :devil:


    Die Kinder teilen wir uns zur Zeit im 50:50-Modell. Gegenüber den Kindern kullern mir manchmal die Tränen, vor allem wenn sie erzählen, sie hätten unter der Woche mit der anderen Frau etwas unternommen. Schon ein paar Wochen nach dem Geständnis -zu einer Zeit, wo ich noch nach Lösungen gesucht habe- hat sie die Kinder mit der Lesbe zusammengeführt, sie mit den Kindern in deren Wohnung besucht. Ich hetze die Kinder nicht gegen die Lesbe auf, die kann ja nix dafür. Ich hetze sie auch nicht gegen ihre Mama auf, denn dann würde ich die Kinderseelen zerreißen.Sie ist ja ihre Mama. Und sie lieben sie, was ja auch richtig ist. Es ist nur schwierig, auf die Fragen der 4-jährigen zu antworten. "Papa, Du bist traurig, wenn wir von der anderen Frau erzählen, gell?". "Papi, ist die andere Frau Schuld, dass Mama Dich nicht mehr lieb hat". "Nein Süße, Papa und Mama haben sich nicht mehr lieb. Keiner ist Schuld". Wie würdet ihr erklären? Wie würdet ihr reagieren? Was sagt man so einem Kind? Sie will den Kindern verklickern, dass wir eine Familie seien mit 2 Wohnungen. Ich denke, die kapieren doch schon alles. Außerdem, was sollen die Kinder für ein Familienbild bekommen? Für mich bedeutet Familie: Paar + Kinder. Wir sind aber kein Paar mehr. Ich denke, Kinder vertragen die Wahrheit, wenn man sie ihnen kindgerecht beibringt. Und wenn Kinder merken, dass Erzähltes und Wahrheit auseinderklaffen, verlieren sie ihr Vertrauen. Ich will denen keine Nikolaus-Story auftischen. Und Unternehmungen zu viert, wie von ihr ("vielleicht in 3-4 Monaten") vorgeschlagen, kriege ich auch nicht hin. Wohl mein ganzes Leben nicht. Abgesehen von Kindergeburtstagen, Einschulungen etc, also allem, wo die Kinder verletzt wären, wenn wir als Eltern nicht gemeinsam aufträten.


    Das Haus will sie halten. Sie weiß nur nicht, wie sie mich auszahlen soll. Ich solle doch der Bank gegenüber als Schuldner bestehen bleiben, im Innenverhältnis würde sie mich von Zahlungen entbinden und mich ratenweise auszahlen. Das die Bank aber ein Wahlrecht hat, wen sie sich im Außenverhältnis bei Problemen greift, thematisiert sie nicht.


    Das Problem:
    Ich hasse sie wie die Pest. Wenn ich sie sehe, könnte ich kotzen. Sie ekelt mich an. Es wird ein Leben lang eine tiefe Wunde sein. Mein Welt- und Menschenbild ist völlig aus den Fugen geraten. Ich komme mir so vor, als lebe ich in einem Parallel-Universum, zumindest, wenn ich an die Situation und an ihre wirren Erklärungsversuche und abstrusen Vorschläge denke. Ich komme -jedenfalls zur Zeit- von diesem Hass nicht runter. Über den Umgang mit den Kindern können wir uns unterhalten, das kriegen wir geregelt. Nur sobald das Thema von den Kindern abweicht, mache ich ihr Vorwürfe und beschimpfe sie.


    Die Lösung?
    Wie komme ich von dem Hass runter? Soll ich mich mit ihrer Gefühlswelt mehr auseinandersetzen, um sie mehr zu verstehen (sorry, muss jetzt lachen bei diesem Satz)? Soll ich sie einfach nicht mehr sehen / hören (bis auf die Kinderthemen versteht sich). Ich muss halt einen einigermaßen vernünftigen Umgang mit ihr hinkriegen, da ich dieses 50:50 für unsere Kinder sehr gut finde (die Große ist ein Papa-Kind, die Kleine eher ein Mama-Kind, außerdem sind sie klein und sollen sich nicht entfremden). Deshalb muss ich von diesem Hass runter. Wie seid ihr damit umgegeangen? Was würdet ihr mir raten?


    Über Tips / Antworten würde ich mich freuen.
    Viele Grüße, Horus


    PS: Sorry, dass ich etwas ausführlich wurde und privat, aber das ist ein Druck, der musste mal von der Seele, auch wenn man sich angreifbar macht damit...


    PPS: Das Leben ist lustig - wenn man schwarzen Humor hat :devil: