Firmen müssten Anreize bekommen, Kinderbetreuungskosten zu übernehmen.
Ich weiß nicht, ob das hilft, aber es gibt durchaus einen Anreiz, den müsst ihr halt verhandeln:
Betreuungkosten der Kita (reine Betreuung, kein Essen) können ohne jegliche Abzüge ("brutto für netto") von Arbeitgeber erstattet werden. Alles was man dafür vorlegen muss ist eine Jahresbestätigung durch den Träger (ggf. die Stadt/Gemeinde) im Lohnbüro.
Wenn ihr also die nächste Gehaltsverhandlung habt, dann schlagt doch vor, dass der Chef das macht. Je nachdem was euer Kita-Platz kostet (Hort wäre sicherlich ähnlich handhabbar) kann das für den Chef das gleiche kosten, euch aber deutlich mehr Mehrwert bringen, denn wenn z.B. eure Kita 150 Euro kostet, dann bekommt ihr mit diesem Modell genau diesen Wert erstattet - NETTO! Und den AG kostet es den gleichen Betrag in Brutto (plus: Da Ihr keine Lohnnebenkosten verursacht, ist das für ihn sogar auch günstiger). Es ist eine echte Win-Win-Situation!
Das Thema kann man sicherlich auch gugeln, falls ich das nicht verständlich genug erklärt habe. Ich erstelle gern eine Beispielrechnung falls jemand möchte...
1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
1. Mein Schuh drückt eigentlich momentan eher weniger, meine Arbeitssituation ändert sich allerdings gerade und da könnte es mit der Abholzeit um 17 Uhr schonmal knapper werden. Je nach Stausituation. Und ich habe ein kleines "Luxusproblem", hier gibt es nämlich einen besonderen Waldkindergarten, der bietet allerdings nur Betreuung bis 14 Uhr an. Obwohl ich da bereits einen Platz sicher hätte, werde ich das wohl leider canceln müssen. Will heißen: Nur Kinder in "intakten" Familiensituationen, können dieses Angebot annehmen. Fair ist etwas anderes.
1a) Ich sehe kurz vor Schluss immer viele Mütter in die Kita hetzen. Die Betreuung bis 17 Uhr ist ein echter Stressfaktor. Und trotz Flughafeneinzugsgebiet ist hier von den vielen Kitas nicht eine auf Schichtbetrieb ausgerichtet. Dazu kenne ich viele Krankenschwestern und dass man als solche seinen Beruf quasi nicht mehr ausüben kann, weil man alleinerziehend ist, das halte ich für ein Armutszeugnis.
2) Der Wunsch wäre also ein gewisses Angebot (müssen ja nicht alle Kitas haben) an Früh/Spät und natürlich auch die Wochenenden. Ich denke, damit wäre sehr vielen Menschen schon geholfen. Und nicht nur Alleinerziehenden. Auch eine Familie mit zwei berufstätigen Elternteilen in Schicht oder an sozialen Einrichtungen könnten so ein deutlich entspannteres und leichter planbares Familienleben führen.
3) Der Staat (eigentlich ist es ja die Stadt...) muss definitiv die Einrichtungen erweitern. Außerdem zusehen, dass die Kosten überall einheitlich bezahlbar sind. Freunde von mir wohnen in Hamburg und zahlen doppelt so viel wie wir hier. Dagegen gibt es andere Orte, da ist die Betreuung komplett kostenlos. Ich will das keinem missgönnen, aber das muss einheitlich werden.
Und wenn kein den Arbeitszeiten entsprechendes Angebot existent ist, dann sollte der Staat den "Überschuss" zahlen. Sprich: Ich arbeite bis 18 Uhr, die Kita schließt um 17 Uhr - sind 1 Std. pro Tag plus Arbeitsweg, die abgedeckt gehören.
Ich finde allerdings nicht, dass der Staat den Luxusmamis, die es sich leisten können daheim zu bleiben, einen Kita Platz bezahlen muss. Sorry, aber damit muss man das Staatssackerl dann auch nicht belasten, also keine Pauschale.
4) Ist wohl beantwortet...
Hoffe das beantwortet eure Fragen...
GLG