meine schwangerschaft war schlimm, von anfang bis ende. -die ersten 25 wochen hab ich alles essen von mir gegeben, ab der 29. woche hatte ich täglich vorzeitige wehen, nachdem ich die neue wohnung allein renoviert habe. mein (damals noch) freund ließ mich komplett im stich, ich kroch schon vor der geburt auf dem zahnfleisch und hätte dringend erholung gebraucht danach..
töchterchen hat mich nicht schlafen lassen. jede nacht war sie 5-7 mal wach und hatte hunger in den ersten monaten. -ich habe nach bedarf gestillt.
stand ich irgendwo an der kasse, wenn kind brüllte, ließ ich alles stehen und liegen und suchte mir eine ruhige ecke zum stillen. manchmal habe ich geheult vor erschöpfung, während ich das baby stillte.
irgendwann kaufte ich mir dieses buch und habe die methode ausprobiert. ich saß also heulend vorm kinderzimmer, anstatt mit baby auf dem arm. ich habe heute noch ein schlechtes gewissen deswegen...
wie kann etwas, dass so gegen jeden instinkt geht (baby liegen lassen statt trösten) richtig sein?
ich hab schnell wieder aufgehört mit der methode. töchterchen hat dann auch so ihren rhythmus gefunden und schlief mit 8 monaten von selbst durch. -sie war in ihrer kinderwagentasche eng eingepackt eingeschlafen und ich hatte sie mit tasche ins bett gelegt. ab da wusste ich, dass sie bloß zu viel platz im bett hatte und deshalb unruhig schlief.
ich habe sie nach bedarf gestillt, ständig im tragetuch getragen (kiwa mochte sie nicht) bis sie 2,5 jahre alt war und erst mit 1,5 jahren, als sie wegen der umgangsschwierigkeiten mehr sicherheit durch routine brauchte, einen festeren zeitplan bzgl. essen und schlafen eingehalten (sie hatte ihren rhythmus durch den umgang bzw. mangelversorgung dabei verloren). zum duchen hab ich sie im maxicosy mit ins bad genommen, auf baden hab ich verzichtet, damit ich nicht ständig aus der wanne springen musste. ist sie verwöhnt? vielleicht ein bisschen, weil sie einzelkind ist. aber sicher nicht, weil ich sie nach bedarf gestillt hab und ihre bedürfnisse als baby nach möglichkeit immer sofort befriedigt habe.
motorisch war sie übrigens auch gut entwickelt, sie krabbelte mit 6,5 monaten und stand mit 7 monaten alleine auf. obwohl ich nicht geferbert habe
heute springe ich nicht mehr bei jedem pieps, denn inzwischen hat sie ein zeitgefühl und ist auch groß genug, mal zu warten. morgens (sie ist extremer frühaufsteher) spielt sie meistens zwei stunden ganz leise in ihrem zimmer und lässt mich schlafen. das hat sich aber von selbst und ohne zwang entwickelt.
mein kind ist heute 5 jahre alt, sie ist sicher gebunden, geht überall auch alleine hin (gestern hatte sie ihren ersten tag im neuen kiga, nach 5 minuten schickte sie mich weg und blieb allein da; bei ihrem ersten kiga mit grad 3 jahren war es nicht anders).
ich bin froh, dass ich mich gegen die methode und für meinen instinkt entschieden habe und kann jeder mama nur empfehlen, lieber auf ihr herz zu hören als auf irgendwelche ratgeber!