Ich kann Deinen Unmut verstehen. Ich glaube aber auch, dass Du Dich daran festbeißt, die Unschuld Deiner Tochter beweisen oder zementieren zu wollen. Das musst Du gar nicht. Was ich aber schon finde, dass Du musst, ist wegkommen von dem "die anderen sind schuld" oder "die anderen haben aber auch".
Nein, auch vom Kollegen oder Vorgesetzten muss man es sich nicht gefallen lassen, dass der einen öffentlich niedermacht. Oder... lass mal überlegen... vom Vorgesetzten in einem gewissen Rahmen sicher schon :Hm Und jetzt stell Dir vor, Tochter kommt in vielen Jahren in so eine Situation, in der sie ihr Chef runterputzt und blöd anmacht. Wäre es dann nicht gut, wenn Sie Lösungsansätze an der Hand hätte, wie man mit so einer Situation umgeht? Es hilft bestimmt nicht, dann mit dem Finger auf den Chef zu zeigen und zu sagen "Sie haben aber auch dieses oder jenes falsch gemacht".
Ich sage nochmal. Versuche Deiner Tochter den Rücken zu stärken, indem Du sie stark machst, aber nicht indem Du die anderen schwach machst. Sie muss lernen, mit solchen Situationen umzugehen und klarzukommen. Vielleicht ist diese Schule ja tatsächlich nicht die richtige für sie? Vielleicht braucht sie die tägliche Unterstützung beim Tasche packen. War sie denn die einzige, die kein Blatt zur Hand hatte im Ethikunterricht? Wenn der in einem anderen Raum stattfand, müssen doch viele Kinder kein Blatt gehabt haben? Dann mussten doch alle mit dem Hinweis klarkommen :frag
Sie braucht das Selbstbewusstsein, nach einer Schneekickattacke, bewusst oder aus Versehen, den Lehrer anzulächeln und zu sagen: Tut mir leid, das war ein Versehen! Und sich dann abzuschütteln, wenn der Lehrer weiter meckert. Mehr kann sie nun mal nicht tun, als sich zu entschuldigen. Aber das sollte schon passieren, selbst wenn es ein Versehen war :frag
Ich würde, bevor ich dort auf den Tisch haue, das Gespräch mit den Lehrern suchen. Fragen, wie es so läuft, erzählen, wie es der Tochter daheim geht. Zusammenarbeit war immer noch die klügere Wahl.