Umgang während der Schulzeit

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bräuchte einmal euren Rat.


    Mein Kind ist dieses Jahr eingeschult worden und um einen geregelten Schulalltag zu garantieren habe ich den Kindsvater darum gebeten, dass ich unsere Tochter Dienstags abends bei ihm abhole anstatt sie, wie vorher, dort zur Übernachtung zu lassen.

    Gründe hierfür sind unter anderem dass ich gewährleisten möchte, dass meine Tochter pünktlich zur Schule kommt, die Hausaufgaben gemacht sind und alle benötigten Unterlagen, Turnbeutel, Bücher usw dabei sind. Ebenfalls hat der KV sie während der Kita-Zeit nie pünktlich gebracht, auch nach mehrmaligen ermahnen der Kita-Leitung ist nichts passiert und meine Tochter hat enorme Angst, dass Papa sie zu spät in die Schule bringen könnte. Auch hatte sie mich gefragt, ob ich sie denn Dienstags nicht schon viel früher beim Papa holen kann :(


    Der Vater ist auch nach mehrmaligen Erklären meinerseits absolut nicht damit einverstanden und für ihn ist es inakzeptabel. Wir hatten es jetzt dennoch 2 Dienstage so gehandhabt, dass ich sie um 19 Uhr abgeholt habe nur jetzt will er es wieder abblocken weil er meinte es sei nicht nötig und das würde sich schon alles irgendwie regeln...


    Unsere Tochter ist jeden Sonntag und jeden zweiten Samstag beim Vater und dann noch den einen Tag unter der Woche...Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben was ich tun soll? Es mal wieder akzeptieren, dass er einfach nein sagt? Ich möchte ganz gerne eine Mediation haben, habe aber bedenken dass er da nicht zustimmen wird und wir dann vor Gericht gehen, unser Verhältnis ist auch nach 5 Jahren extrem angespannt leider und es besteht seinerseits so gut wie keine Kommunikation.


    Wie macht ihr das mit den Übernachtungen während der Schulzeit unter der Woche ?


    Vielen lieben Dank schonmal an Euch

  • Wie wäre es denn, wenn er sie zB den Freitag vor seinen Samstagen statt den Dienstag nimmt, sprich, dass sie dann das ganze Wochenende bei ihm ist als Ersatz für zumindest 2 Dienstage?

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Diese Idee ist nicht verkehrt allerdings wird sie für ihn problematisch sein…dazu muss ich etwas ausholen


    Er hatte sie ohne mein Wissen im Fußballverein angemeldet, nachdem sie mir erzählte sie spiele jetzt Fußball habe ich ihm geschrieben wann denn immer Training sei und dass ich da gerne auch teilhaben möchte,auch an den Spielen dabei sein mag.


    Er meinte dann dass aufgrund von corona nur dienstags Training ist und sonntags die Spiele darf kein Elternteil Dabeisein, aber sobald neue Regeln gelten informiert er mich. I

    n meiner Naivität Habe ich das geglaubt…


    nun kam es dazu dass er einen Dienstag keine Zeit hatte und meinte ich könne sie ja ins Training bringen.

    als ich dort ankam sind beide Trainer auf mich zu gekommen mit der Bitte meine Tochter doch unbedingt auch an dem Donnerstag zum Training zu bringen, sie hätten ihn mehrmals gebeten sie zweimal zum Training zu schicken aber er meinte immer das würde nicht gehen.


    Ich bin aus allen Wolken gefallen weil ich zum erstenmal sah dass er unserem Kind die Möglichkeit nahm ein zweites Mal zum Sport zu gehen nur damit ich nicht involviert bin.


    Nachdem mich dann nun die Trainer mit in die WhatsApp Gruppe aufgenommen haben habe ich unsere Tochter bei einem Trainingslager angemeldet und natürlich den Vater informiert.

    Er ist völlig aus der Haut gefahren und meinte ich solle das mit dem Fußball seine Sache sein lassen.


    Ich habe dann um Einsicht gebeten, dass es hier nicht um ihn oder mich geht sondern um das Hobby des Kindes und ich eine offene Kommunikation wünsche… naja lange Rede kurzer Sinn, der Dienstag ist ja „sein“ trainingstag also vermute ich dass er dies nicht akzeptieren wird wenn es wegfällt

  • Wie wäre es, wenn Ihr den Umgang alle zwei Wochenenden (also ab Freitag nachmittag bis Sonntag abend) plus einen Nachmittag pro Woche (also z. B. dann, wenn sie Training hat) gestaltet? Dann hätte die Tochter längere Zeit am Stück mit ihrem Vater, letzten Endes ein Gewinn für Tochter und Vater. Wenn man freilich anfängt, die Stunden aufzurechnen, dann wird man nicht weit kommen.


    Habt Ihr eine zuständige Sachbearbeiterin beim Jugendamt? Die würde ich um einen Gesprächstermin bitten, um die regelmäßigen Umgänge neu zu regeln. Denn wie Du schreibst, funktioniert die Kommunikation zwischen Euch Eltern nicht, so dass es auf jeden Fall gut ist, ein moderiertes Gespräch zu führen.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Hat es denn schon Probleme gegeben mit dem Pünktlichsein in der Schule am Dienstag (oder auch an den anderen Tagen)?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wie wäre es, wenn Ihr den Umgang alle zwei Wochenenden (also ab Freitag nachmittag bis Sonntag abend) plus einen Nachmittag pro Woche (also z. B. dann, wenn sie Training hat) gestaltet? Dann hätte die Tochter längere Zeit am Stück mit ihrem Vater, letzten Endes ein Gewinn für Tochter und Vater. Wenn man freilich anfängt, die Stunden aufzurechnen, dann wird man nicht weit kommen.


    Habt Ihr eine zuständige Sachbearbeiterin beim Jugendamt? Die würde ich um einen Gesprächstermin bitten, um die regelmäßigen Umgänge neu zu regeln. Denn wie Du schreibst, funktioniert die Kommunikation zwischen Euch Eltern nicht, so dass es auf jeden Fall gut ist, ein moderiertes Gespräch zu führen.

    So wie du es vorschlägst wäre der Umgang für mich wünschenswert, ich weiss nur nicht, wie ich das jetzt aufrollen soll, ihm eine völlig neue Regelung vorzustellen. Am liebsten ja via Mediation beim Jugendamt. Habe dort bereits gesterb angerufen und um Rückruf gebeten, leider nicht erfolgt. Gleich heute morgen wieder angerufen, sind heute bei einem Betriebsausflug :D


    Ich habe ihm noch nicht gesagt, dass ich mir eine dritte Person als Mediator dazuholen möchte, aus Angst dass es Eskalieren könnte...was passiert denn wenn er dieser Mediation nicht zustimmt ? Dann bleibt mir doch nur es entweder hinzunehmen oder aber den nächsten Schritt mich ans Gericht zu wenden um es dort festzulegen oder ?

  • Hat es denn schon Probleme gegeben mit dem Pünktlichsein in der Schule am Dienstag (oder auch an den anderen Tagen)?

    Er hat sie bisher noch nicht zur Schule gebracht...der erste Tag wird jetzt der kommende Montag sein...


    Probleme gab es die kompletten 4 Jahre Kita Zeit, in der er es nie geschafft hat sie spätestens um 9 zu bringen....meist ist er da um halb 10 eingetrudelt, kam auch vor, dass die Erzieher sie dann nicht mehr reingelassen haben und ich habe dann alles stehen lassen, um sie zu holen, weil er ja dann auf arbeit musste.

    Ich musste mir dann einen Tag Urlaub nehmen...

  • Zum Zuspätkommen können theoretisch bei der Konstellation natürlich zwei gehören: Vater und Kind. Kiga-Kindern ist dabei aber im Gegensatz zu Erwachsenen ein Zuspätkommen nicht bewusst bzw. in der Regel nicht planend und in Kauf nehmend bewusst. Das entwickelt sich erst mit zunehmendem Alter. Deiner Tochter ist es mittlerweile bewusst, das drückt sie mit ihren Ängsten ja deutlich aus. Bedeutet aber auch, dass sie dienstags von sich aus alles dazu beitragen wird, dass sie pünktlich zur Schule kommt. Wenn jetzt noch der Vater mitspielt (der ja ansonsten mutmaßlich es zu seiner Arbeit einigermaßen pünktlich zu schaffen scheint - oder hat er dauernd einen neuen Arbeitsplatz?), dann könnten Tochter und Vater das vielleicht gemeinsam schaffen.


    Ansonsten ist das schwierig. Ihr könnt es als Eltern so gar nicht miteinander und habt beide dem anderen gegenüber ein tiefes, ein sehr tiefes Misstrauen. Und jeweils einen ausgeprägten "Tochterbesitzanspruch". (Er erzählt nichts vom Fußball und allem drumherum, vereinnahmt die Tochter da vollständig für sich, Du siehst Dich als diejenige, die allein dafür sorgen kann, dass mit Schule und Hausaufgaben und allem alles klappt.) - Da ist noch viel Streitpotential für die Zukunft, befürchte ich als Beobachter von außen und mit dem von Dir gegebenen natürlich nur Teilwissen.)


    Wenn ihr euch nicht einigen könnt, dann müssen die Fragen streitig geregelt werden, wie Du ja bereits ankündigst. Da hast Du ja auch schon genaue Vorstellungen: Wenn bei einer Mediation der Vater nicht Deinen anscheinend ziemlich fertigen Plänen zustimmt, dann geht es vors Gericht.

    Nun ist es schon so, dass jeder weiß: Sobald die Schule losgeht, passen bisherige Umgangsvereinbarungen nicht mehr unbedingt zwingend. Aber hier ist es für den Außenstehenden nicht unbedingt zwingend, dass die bisherige Regelung nicht funktionieren kann. Dafür gibt es nur Vermutungen Deinerseits (zwar begründet, aber siehe oben: Schule ist schon etwas anderes und: Kind ist selbst größer und reifer geworden). Vor Gericht jedenfalls würden Deine schlechten Erwartungen eher weniger zählen, sondern nur die Fakten: Klappt es oder klappt es nicht im normalen Rahmen mit dem "Dienstag". Ist Kind pünktlich in der Schule, sind die Hausaufgaben trotz Fußball gemacht? Wie müde ist die Tochter, wenn sie am Mittwoch nach dem späten Kommen vom Vater am Dienstag wieder früh zur Schule muss?

    Und man wird vielleicht Überlegungen anstellen, ob das Kind am Dienstag zum Vater sollte. Und dann hat der Richter im Hinterkopf, dass es ja gut und auch Wille des Gesetzgebers ist, wenn der Vater kein Wochenendvater ist, sondern Alltagsvater. Durch den Schultrott mit durch muss, durchs Fußballtraining, und, und, und ... Das könnte, wohlgemerkt könnte mancher Richter als mindestens so wichtig ansehen wie einen an fünf Tagen in der Woche gleich strukturierten Schulgang von Deinem Zuhause aus. - Klappen kann so ein Umgangselternteilwochentag sicherlich, wenn beide Eltern das unterstützen und auch das Kind stärken durch den elterlichen Schulterschluss.


    Was ich sagen will: Einschulung und alles, was da drumherum passiert ist ein großer Schritt im Leben eines Kindes. Chance und Gefahr für euch Eltern. Ihr könnt da jetzt etwas Gutes draus machen. Ihr könnt es aber auch so richtig an die Wand fahren für die nächsten Jahre. Fürs Kind und für euer eigenes Seelenleben ist es das allerallerbeste, wenn ihr es hinbekommt und die Chance aufs Gute greift und nicht auf das Streitpotential guckt.


    Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eine Regelung findet - und da ist es völlig egal, wie die aussieht -,mit der ihr alle drei leben könnt. Und vor allem das Tochterkind nicht zum Zankapfel wird.


    (Und natürlich ist es unbestreitbar völlig daneben, wenn der Vater Tochterkind so spät zum Kiga liefert, dass die nicht mehr reinkommt und lässt Kind da vor der Türe stehen und übernimmt nicht die Verantwortung dafür. Keine Frage. Aber vielleicht hat er auch daraus gelernt. Manches muss man als Elternteil erst lernen. Habe ich meine Kinder 24/7, geht das mit dem Lernen und Erfahrung sammeln viel schneller als wenn ich mein Kind nur viel weniger habe. Ich bin jedenfalls froh, dass die von mir geschossenen Böcke mir nicht mein halbes Erziehungsleben ans Bein gebunden wurden. )

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Zunächst möchte ich dir danken, dass du mir so reflektiert schreibst, vielleicht habe ich genau das gebraucht. Eine neutrale Sicht der Dinge. Ich bin halt durch die letzten 4 Jahre andauernden Ärgerns total verblendet und versuche alle zukünftigen Eventualitäten schon vorab zu analysieren und schonmal vorzusorgen falls Fall xy eintritt.


    Also meinst du, ich solle den Dingen erstmal ihren Lauf lassen und beobachten wie es wird? Und erst eingreifen wenn ich merke es funktioniert nicht ?

    Dann rufe ich erstmal keine Mediation herbei?


    Ich hab einfach nicht verstanden warum er so unkooperativ ist, es geht ja "nur" um diese eine Übernachtung an dem Dienstag die wegfallen würde...Hatte einfach nur daran gedacht wie schwierig es ist ihr Dienstags morgens alle Sachen so einzupacken, dass der Mittwoch auch direkt abgedeckt ist. Die Angst meines Kindes vorm zuspät kommen wollte ich ihr dadurch auch nehmen...einfach einen Start in das neue Leben ohne Steine...


    Mich belastet diese Streiterei auch total und deshalb habe ich nie zu irgendetwas nein gesagt, sondern immer zugestimmt im Sinne meiner Tochter. Deshalb bin ich davon ausgegangen er denkt auch in ihrem Sinne und würde erkennen dass es totaler Stress ist während der Schule.


    Aber durch dieses verheimlichen vom Fussballtraining bin ich zu der Erkenntnis gekommen dass er eher nur Ich-bezogen ist. Er will den Fussball für sich allein, er will diese eine Übernachtung egal ob das Kind einen doppelt so schweren Ranzen hat...ich bin auch so müde davon immer alles über mich ergehen zu lassen und er entscheidet wie es für ihn am schönsten ist


    Mein größter Wunsch wäre es ein friedliches Verhältnis zu haben in dem man respektvoll miteinander umgeht und kommuniziert.

    Nur leider stoße ich da bei ihm auf Granit und habe wirklich die Hoffnung aufgegeben, dass man zum Beispiel gemeinsam bei einem Fussballspiel dabei sein kann, oder sich einfach mal über unsere Tochter unterhält...Mich belastet das schon ziemlich. Er war auch nicht bei der Einschulung dabei, weil dieser Tag ja auf meinen Tag fiel...also ein absolutes Trennen und es darf keinerlei Überschneidungen geben. aber man hätte so doch viel mehr teilhabe...ach ich verstehe es einfach nicht

  • Hallo Lou-Anne,


    du würdest eurer Tochter gern ein konfliktfreies Elternsein bieten, verstehe ich das richtig? Ich kenne den Wunsch. :)


    Was bedeutet die von dir beschriebene "Eskalation"? Laut werden? Schreien? Offener Streit? Beleidigungen? Körperliche Übergriffe? Eingeschnappte Funkstille?

    Offener Streit an sich ist ja nicht per se schlechter als ungeklärter Konflikt. Die Frage ist, findet ihr eine Art und Weise, wie ihr eure Themen besprechen so könnt, dass alle Beteiligten "wahrgenommen" werden und ihr eine Lösung findet.

    Die verschiedenen Ebenen (Eltern, Expaar, Sache, Gefühle...) zu trennen, klappt nicht immer, wichtiger wäre vielleicht, eine tragfähige Balance dieser Ebenen zu finden, damit eure Tochter ihren Kindalltag mit getrennten Eltern weitgehend gut leben kann.

    Ohne Konfliktlösung und Konfliktaustragung geht das meistens nicht. Dann schwelt es und kommt an unpassenden Stellen raus, wie beim Fußball oder der Schulpünktlichkeit. Die Bedürfnisse aller und die Wünsche und Ängste müssen benannt werden.


    Das Jugendamt muss da nicht unbedingt als Mediator fungieren, das ist nicht deren primäre Aufgabe. Gibt es eine Familienberatungsstelle in eurer Stadt/eurem Kreis? Oft bei sozialen Trägern wie AWO, Caritas, Diakonie angesiedelt. Da sitzen Fachleute für solche ungelösten Konflikte, die Eltern/Expaare beim Finden einer Konsenslösung helfen, kostenfrei für euch natürlich.


    Wegducken und Frustschlucken und alles Selbermachen um des lieben (falschen) Friedens Willen, bringt dich nicht weiter - ich weiß, wovon ich rede und drück euch die Daumen.

  • Hallo,


    warum belässt du es nicht einfach dabei? Bisher konnte es ja gar nicht zu Verspätungen zur Schule kommen. Kindergarten ist was anderes als Schule. Und sollte das Kind dann Dienstag? zu spät kommen und sich jemand melden, würde ich an den Vater verweisen. Ein bisschen Eigenverantwortung quasi.

    Manchmal muss man halt ne schwere Tasche packen, weil Sport dann noch, irgendwelche Materialien usw. Das kann man den Kids nicht abnehmen. Das ist ne Sache, die von der Schule kommt. Vielleicht kann man davon auch in der Schule was lagern? Spint?


    Zum Fußballtraining: das war halt seine Sache mit seiner Tochter, jetzt funkst du da mit rein. Ich verstehe da beide Seiten. Vielleicht versuchst Du, dich da wirklich zurück zu nehmen und ihn das machen lassen? Und wenn sie nur Dienstag geht, geht sie halt nur Dienstag. Das machen andere auch, weil an dem anderen Tag halt was anderes ist.

    Es wird sicherlich so sein, dass auch Du Dinge mit der Tochter während deiner Zeit machst, an denen der Vater nicht beteiligt ist.

    Was ja nicht heißt, dass man dann Samstag nicht auch beim Spiel zusehen darf. Gilt ja auch für beide Seiten.


    Lass ihn doch den Fussball mit seinem Kind.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Liebe Urtica


    Ja, ein konfliktfreies Elternsein mit einer tollen, offenen Kommunikation wäre mein allergrößter Wunsch….vielleicht müssen noch einige Jahre vergehen damit das Verhältnis ok wird aber mittlerweile glaube ich, dass ich mich von diesem Gedanken verabschieden muss


    Bei unserer Trennung sind viele schlimme Beschimpfungen und Drohungen seinerseits gefallen, die mich extrem verletzt und belastet haben und die Worte auch immer noch nachhallen. Wir kommunizieren ausschliesslich via WhatsApp, wenn ich unsere Tochter zu ihm bringe gibt es keinerlei Kommunikation. Ich sage Hallo und Tschüss aber es kommt keine Reaktion zurück, meine Tochter ist immer sehr verunsichert wie sie mich verabschieden soll, manchmal sagt sie dann auch gar nichts mehr.


    Weggucken und Frustschlucken ist seit 4 Jahren mein Motto :D Hauptsache es herrscht oberflächlich Frieden…

  • Hi Tanimami,


    Es sind in der Vergangenheit so viele Dinge passiert wo ich dann aufgrund seiner Unzuverlässigkeit einschreiten musste damit mein Kind nicht darunter leidet. Ich fange danach alle Unsicherheiten ab und muss meine Tochter wieder aufbauen. Daher habe ich nach einer Lösung gesucht das schon direkt im Keim zu ersticken. Aber ja, vermutlich muss ich erneut abwarten und schauen wie es läuft…


    Zum Fussballtraining: ich habe da nicht “reingefunkt” oder wollte ihm da irgendetwas wegnehmen. Ich wollte meiner Tochter einfach nur einen weiteren Tag Training ermöglichen…

    Sie soll, wenn sie denn einem Hobby nachgeht, dieses Hobby auch voll ausüben dürfen und nicht nur halb teilnehmen können. Die Trainer hatten mich ja angefleht sie unbedingt auch an dem zweiten Tag zu bringen und ich habe damit kein Problem, ich sehe ihre Freude.


    Deshalb verstehe ich nicht warum er ihr das verwehren wollte nur damit ich nichts damit zu tun habe…da vermischt sich wieder die ex-paar Beziehung mit der Elternbeziehung

    Ihm “gehört” weiterhin sein einer Trainingstag und die Spiele…da bin ich ja nie dabei, er hat also immer noch alles wie gehabt.

    Daher, ich lasse ihm den Fussball, ermögliche ihr aber ihr Hobby komplett auszuüben.

  • Hallo,

    wenn ihr das jetzt einfach mal so laufen lasst um zu sehen wie es funktioniert. Also in Bezug auf Schule. Wie macht ihr das mit den benötigten Schulunterlagen. Es ist ja oft so das am Dienstag andere Fächer in der Schultasche sind, als sie dann für Mittwoch benötigt werden. Muss die Tochter dann Dienstags auch die Sachen für Mittwoch mitnehmen?

    Was ja nicht heißt, dass man dann Samstag nicht auch beim Spiel zusehen darf. Gilt ja auch für beide Seiten.


    Lass ihn doch den Fussball mit seinem Kind.

    Tatsächlich würde ich hier lieber das Kind am Donnerstag zum Training fahren und Tochter und Vater die gemeinsamen Spiele lassen.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Tatsächlich würde ich hier lieber das Kind am Donnerstag zum Training fahren und Tochter und Vater die gemeinsamen Spiele lassen.


    Das ist etwas, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Ok - bei uns war es auch möglich, diese Dinge gemeinsam zu regeln. Ich finde es schon ziemlich doof, ein Kind ohne Rücksprache mit dem anderen Elternteil im Verein anzumelden. Und ich würde mir nicht "verbieten" lassen, bei Fußballspielen o.ä. meiner Kinder anwesend zu sein. Für die meisten Kinder ist es ziemlich wichtig, dass beide Eltern das sehen. Dass nicht bei jedem Spiel beide dabei sein können, weil mal etwas anderes ansteht - ok. AbersSie sind stolz, wenn sie ein Tor schießen, (oder gehalten haben) und wenn Mama und Papa, dabei waren.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Weggucken und Frustschlucken ist seit 4 Jahren mein Motto :D Hauptsache es herrscht oberflächlich Frieden…

    Und möchtest du das ändern? Oder möchtest du das so weiterleben? Forderst du Verantwortung vom Vater und lässt du ihn die auch leben und gibst welche ab? Ernsthafte Fragen.


    Ich hab das lange gemacht mit dem Wegducken und finde heute, dass ich in der Zeit einfach kein gutes Vorbild für meine Tochter war, jedenfalls nicht das einer halbwegs selbstbewussten, konfliktfähigen und -bereiten und für sich selbst entstehenden Frau, das ich gern gewesen wäre. Ich hab mich oft von der antizipierten miesen und unberechenbaren Laune von KV1 treiben lassen - war ja andererseits auch leicht, weil ich viel Frust auf ihm abladen konnte...

    Als ich damit aufhörte und schlicht in meine Verantwortung "reingegangen" bin, wurde es durch meine klare Position besser. Nicht konfliktfrei, aber klarer und für unsere Tochter um Längen besser. Und das ist das Entscheidende.

    Konflikte aufdecken, ansprechen, Sache von Emotion, Eigenes vom Anderen trennen, Lösungen suchen.

    Geht und macht es langfristig leichter.

  • Hallo,

    wenn ihr das jetzt einfach mal so laufen lasst um zu sehen wie es funktioniert. Also in Bezug auf Schule. Wie macht ihr das mit den benötigten Schulunterlagen. Es ist ja oft so das am Dienstag andere Fächer in der Schultasche sind, als sie dann für Mittwoch benötigt werden. Muss die Tochter dann Dienstags auch die Sachen für Mittwoch mitnehmen?

    Tatsächlich würde ich hier lieber das Kind am Donnerstag zum Training fahren und Tochter und Vater die gemeinsamen Spiele lassen.

    Hallo,


    genau, ich muss ihr Dienstags schon die Sachen für den Mittwoch einpacken...aktuell geht das noch, meine bedenken sind dann halt zukünftig wie es dann mit Büchern, Unterlagen etc wird.

  • Ich möchte das unbedingt ändern nur ich weiss nicht wie...Sobald ich für etwas einstehe, kommt enormer Gegenwind, es wird abgeblockt und es wird alles so belassen. Ich bin da so machtlos. So wie du es beschreibst ergeht es mir, ich lasse mich von seiner Unberechenbarkeit treiben und es bestimmt mein Leben. Habe dadurch enormen Frust und meine Gedanken drehen sich viel darum "was macht er als nächstes".


    Ich würde gerne einfach damit aufhören nur mir fehlt das wie. Wie genau hast du es geschafft, dass so zu machen?


    Sobald ich nur annähernd versuche mich dagegen zu stemmen werde ich abgewimmelt und muss es hinnehmen oder nehme es hin, weil ich nicht weiter weiss . Wie schafft man es, wenn nur eine Seite gewillt ist


    Als Beispiel, ich bringe unsere Tochter immer zu ihm. Die Uhrzeit an Wochenende ist mit 11 Uhr vereinbart. Jedesmal schreibt er mir kurz vorher, dass es 14 uhr wird. Kurz vor 14 Uhr dann, es wird 14:30. Das passiert so jedes Wochenende mit allerlei Zeit-Konstellation.

    Ich habe ihm gesagt, dass wir bei der festen Uhrzeit bleiben müssen, da dieses spontane nicht immer funktioniert. Das hat er natürlich unkommentiert gelassen und macht dies weiter


    Ich kann kein Wochenende im voraus planen, da ich weiss er schiebt die Uhrzeit wie es ihm passt, ich sage aber auch nicht mehr, dass es nicht geht. Ich denke an mein Kind und möchte sie nicht zu ihm bringen, wenn er mit sonstwas beschäftigt ist und er garkeine Zeit hat.

  • Als Beispiel, ich bringe unsere Tochter immer zu ihm. Die Uhrzeit an Wochenende ist mit 11 Uhr vereinbart.

    Warum bringst Du sie zu ihm? Da er Umgangselternteil ist, ist es seine Aufgabe, Eure Tochter abzuholen und wieder zurückzubringen. Das würde ich an Deiner Stelle entsprechend ändern. Was spricht dafür, was spricht dagegen - aus Deiner Sicht?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Er wird wohl - zumindest intuitiv - genau wissen, wie (verantwortlich) du tickst. Und dass er mit seinem Verhalten Macht ausüben kann über dich. Präsent ist in deinen Gedanken, den Wochenendablauf dominiert.


    Du kannst auch ziemlich genau beschreiben, wie er tickt. Du nutzt das nur nicht aus zu deinen Gunsten.

    in noch funktionierenden Beziehungen kann solch eine Konstellation Stärke sein und absolut funktionieren zur Zufriedenheit von allen.

    In und nach einer Trennung ist das Gift. Zumal er - der "Machtmensch" - jetzt ungebremst sich an dir abarbeitet.


    Wie kommt man da heraus? Eigentlich ganz einfach und doch so schwer. Nicht mehr vorhersehbar funktionieren. Sich nicht mehr so verhalten, wie er es (vielleicht nur rein gefühlsmäßig) von Dir erwartet. Macht verliert ein Machtmensch, wenn er dich nicht mehr kennt, deine Reaktionen nicht mehr vorhersehen kann.

    Ich habe in ähnlicher Konstellation bei jedem Geschehen nachgedacht. Womit rechnet jetzt meine Ex? Was wäre jetzt meine klassische Standardreaktion (die die Ex längst eingeplant hat). Und dann habe ich anders reagiert und unerwartet. Manche Reaktionen waren absolut nicht "mein Ding", sondern einzig darin begründet, nicht wie vorhergesehen zu reagieren.

    Es hat seine Zeit gedauert. Aber dann war ich für meine Ex irgendwann nicht mehr "voraussehbar" und sie hat die Macht nicht mehr gehabt. Nicht mehr gewusst, wo sie mich vor sich herjagen kann. Nicht mehr gewusst, wo sie mich verletzen kann. Nicht mehr gewusst, was mir wichtig und was mir weniger wichtig ist. Und sie ist deutlich vorsichtiger geworden in ihrem Tun. Wie das so ist, wenn man nicht genau weiß, was passiert. Dadurch wurde es für mich erträglich(er).


    Dein Ex und meine Ex werden sicherlich in vielem ganz anders ticken. Aber vielleicht gibt es da ein Grundmuster, das dir weiter hilft.

    Teilt er das nächste Mal mit, er könne nicht um 11, dann bist du halt weg mit Kind fürs restliche Wochenende. Du hast dir ein alternatives Wochenendprogramm gemacht, das du mit oder ohne Kind erledigen kannst. Wenn er zum verabredeten Termin nicht kann, ist das fürs Kind nicht ganz so prickelnd, aber durch eure Aktivität erträglich.

    Ex wird dadurch lernen. Was er lernt, wird man sehen. Aber du veränderst die Situation und bist seiner "Übermacht" nicht mehr so hilflos ausgeliefert.

    Ähnliches geht auch in anderen Punkten. Ihn kannst Du nicht ändern. Also kannst du nur dein eigenes Verhalten und Agieren ändern und dann mal schauen, was du daraus Gutes ziehen kannst.


    Und du tust etwas Gutes fürs kind. Machtmenschen sind in jeder Situation Machtmenschen. Er wird auch Eurer Tochter gegenüber irgendwann beginnen, Machtmensch zu sein. Sie sollte an Deinem Beispiel sehen und erleben, wie man auf gute Weise mit dem Machtanspruch umgehen kann. Lernt sie es nicht (von dir), wird sie ihm ausgeliefert sein. Und sie wird es, mit deinen Genen zur Hälfte ausgerüstet, ebensowenig ertragen können wie du. Wirst Du also aktiv und wehrst dich "erzieherisch", hilft es absolut auch Deiner Tochter.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.