Wieder allein als Alleinerziehender

  • Einfach mal atmen und nicht für jede Situation eine Schuldige finden…. Probier es mal aus….


    Versuch mal egal was er macht immer positiv zu kommentieren oder gar nicht.


    ein kurzes Danke - auch wenn es nicht perfekt war - oder sag lieber nix - aber hinterfrag nicht seine Kindheit wegen einem Lappen

  • Also ich denke nicht, dass Du da bereits voll darüber hinweg bist. Ihr habt jetzt den Anfang geregelt aber das tägliche klein, klein liegt ja noch lange Jahre vor Dir/Euch.


    Ich frage mich gerade, mir hat es damals bei meiner Trennung den Boden unter den Füßen weg gerissen aber das war was anderes u.a. weil das eine fast 20-jährige Beziehung/Ehe war und ich das so noch nie erlebt hatte und auch schlecht Fremde um Rat fragen konnte und dazu auch noch eine weite räumliche Trennung kam. Aber ich habe wenigstens einen klaren Cut gemacht so ein Herumgeeiere hält doch keiner aus.


    Du solltest echt mal aufhören, alles und jeden analysieren zu wollen und Dinge in alles hinein zu interpretieren. Das scheint mir echt zwanghaft zu sein.


    Und lass deine Kinder in Ruhe und akzeptiere die so, wie sie sind. Mir passt hier auch nicht alles aber wenn ich an meine Kindheit zurück denke, war ich da auch so. Freue dich über die Zeit, die Du mit Ihnen verbringen kannst.


    LG

    ... unn denn bin ick in mir jejangen, war aber ooch nüschd los! :drink ...

  • Oh je... Wie meine Vorredner alle schon sagten: Ständig das Verhalten, insbesondere nach dem Warum etc. bis ins kleinste Detail zu analysieren, kann doch nicht gut gehen. Würde ich das bei meinem Kind machen, würde ich mich damit zu sehr zerfleischen sozusagen. Sowas tut einem selbst doch nicht gut. Ein 8-Jähriger kann unmöglich den Tisch wie ein Erwachsener abwischen. Er hat ihn doch abgewischt und das ist doch schon mal eine tolle Leistung von ihm! Zumal er es ja nicht machen müsste...

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Sonntagnachmittag, meine erste freie Zeit, die Kleine macht Mittagschlaf und ich kann verschnaufen.

    Rückblick, Samstag früh, Sohn und ich treffen uns morgens im Bad,"du, es tut mir leid gestern, wir sind schon wieder so blöd in Streit geraten, bitte entschuldige". Er darauf, "ja, mir tut es auch leid, ja, heute wird es besser." So ähnlich, auf jeden Fall haben wir uns beide sehr gefreut, dass wir beim anderen auf offene Ohren und die Bereitschaft zu guter Kooperation stießen.

    Dann gab es Frühstück, meine Frau kam, dann alle zusammen zum Schwimmen, super!

    Erst fand ich es eigentlich doof, nur noch für das Zeifenster 7 bis 9.30 Tickets buchen zu können, aber im Nachhinein betrachtet, war das super! Denn wir hatten ein schönes Gemeinschaftserlebnis und den Tag noch vor uns. Entsprechend verlief der Vormittag harmonisch, ich konnte noch die letzten Besorgungen erledigen, die Geburtstagsgeschenke für den Sohn noch vor ihm verstecken, Kuchen backen, Mittagessen, gemeinsam nochmal wir alle 5, und dann Tschüss allerseits, meine Frau fuhr ja nicht mit, weil sie ihrem Privatschulen dringend Deutsch unterrichten muss (offizieller Grund), und dann ging es los.

    Bestes Wetter, ich leider total kaputt von den vielen schlaflosen Stunden nachts, während der letzten Tage und Wochen, deshalb für mich anstrengend, aber insgesamt eine schöne entspannte Fahrt. Mit Pausen unterwegs, Ballspiele und Laufrad fahren.


    Nach 3+ Stunden endlich bei der Oma angekommen, hier nochmal laaange alle zusammen auf den wunderschönen Spielplatz (Baden-Baden Lichtental, an der Allee, kann ich nur empfehlen), dann heim, Abendessen und dann fingen die Probleme an.

    Geplant waren 2 Betten für die Kinder und 1 Reisebett für die kleine, alle im Gästezimmer. Ich auf der Couch.

    Erlebt haben wir, dass die Kleine sich mit allen Kräften gegen das Reisebett stemmte. Es war nichts zu machen. Selbst wenn sie dann wieder auf dem Arm am wegdämmern war, sobald sie checkte, dass es wieder Richtung Reisebett ging, hellwach und Schreien aus Leibeskräften.

    (Bisher hatten wir noch nie irgendwelche Einschlafprobleme mit ihr. An Pfingsten, unserem letzten Besuch der Oma, schlief sie in genau dem gleichen Reisebett, im gleichen Zimmer, mit der gleichen Bettenbelegung, und Nullkommanix, war sie nach dem Abendritual und dem Ablegen im Reisebett, friedlich eingeschlafen.)


    2 Stunden später, es war schon 22 Uhr, sie war scheinbar putzmunter, streifte durch die Wohnung, weil sie jeden Versuch, sie nur ansatzweise in die Horizontale zu bringen, oder gar mit mir auf die Matratze zu legen, mit Schreianfällen vom Feinsten quittierte.

    Der Sohn scherte sich nicht so drum und schlief weiter, die Tochter war wach, überlegte mit, was wir noch tun könnten, die Oma plädierte für den Notarzt. Endlich, gegen 22.30 Uhr legte ich mich wieder mit ihr hin, wieder Schreien, diesmal aber endlich abgeben und nach 5 mal Schreien, war sie weg.

    GSD!

    Heute früh war sie, als wäre nichts gewesen, wie immer, ca. 7.30 Uhr wach, gutgelaunt, wollte was zu Essen und zu trinken und auch den ganzen Vormittag war sie wirklich toll. Das Mädchen, das wir immer nur so kannten: fröhlich, offen, gut gelaunt, unternehmungslustig. Nach dem späten Frühstück sind wir dann ohne die Oma zum nächstgelegenen Spielplatz, dort ganz schön auch von der Brücke Blätter in die Oos geworfen, dann gab es noch einen Live-Feuerwehreinsatz, den wir aus nächster Nähe beobachten konnten, gsd offensichtlich ein Fehlalarm, dann langsam wieder zur Oma zurück, Mittagessen und wie Eingangs geschrieben, die Kleine zum Mittagschlaf gelegt, sie sofort ohne Probleme eingeschlafen und jetzt genieße ich die Ruhe, so lange die Oma 11er raus mit den Großen spielt.


    Jetzt mal Luft anhalten und lesen, was ich mir hier an Kritik anzuhören habe - denn ganz bewusst wollte ich erstmal weiter schreiben, was so passiert ist, bevor ich mich der Kritik stelle und dann beginne, diese zu reflektieren.


    Stop, eines noch. Was mir noch weitersuchen den Kopf ging, wegen der potentiellen Pubertät meines Sohns.

    Als ich den Gedanken bekam, war ich daran interessiert, ob das sein könnte, rein medizinisch, ob ich das irgendwie messen oder anderswo herausfinden könnte. Die darunterliegende Absicht/Einstellung war, eine "amtliche Bestätigung " zu bekommen, etwas, das bestätigt, daß ist normal.

    Mir ging es also nicht darum den Sohn, den Sohn zu verstehen, sondern darum, ihn mit der Norm zu vergleichen.

    Ich möchte dazu sagen, dass ich nach meinen Reflexionen über den Sohn, seine störrische Haltung mir gegenüber, mein, mich dadurch angegriffen zu fühlen ich zufällig einen Podcast gelesen und ganz viele Kommentare hierzu gelesen habe. Ganz kontroverse Meinungen, die mich einmal wieder an meine eigene leidvolle Erfahrung mit dem Thema erinnerten, die mich aber auch zum Hintetfragen des "Normal" in unserer Gesellschaft brachten.

    Ich hoffe, dass ich die Forenregeln nicht verletze, es war der Artikel "Trisomie-Test wird Kassenleistung", in der Tagesschau-App und die hierauf bezogenen Kommentare

  • Was hat ein Test auf Trisomie 21 mit Deinem Sohn zu tun ?


    Die Norn für Deine Kinder stellst erstmal Du auf und wer bei ganz normalen Verhalten, kein gesundes Kind folgt immer, verzweifelt nach einem medizinischen Grund sucht ,der ist nicht normal in meinen Augen.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Sag mal geht's noch? Kinder sind keine Roboter. Wenn die Kleine nach Aufregung in einer doch fremden Umgebung nicht schlafen möchte und schreit...das ist normal.

    Meine Tochter zapft derzeit beim Schlagerolymp, gestern bei der Pyronale, am Bierwagen. Die Kleine schläft bei mir auch nicht immer gleich ein. Obwohl sie regelmäßig bei mir ist.

    Dein Treffen mit Sohn ...hört sich an, ob du dich mit einem Erwachsenen gesprochen hast...sein störrisches Verhalten....Halllooo, es ist ein Kind. Kinder sind so, dass sie auf Tisch abwischen des öfteren mal kein Bock haben. Und in der Pubertät ist er garantiert noch nicht. Schon der Gedanke deinerseits, dass noch amtlich oder medizinisch bestätigt zu bekommen...sorry, du bist echt krank.

  • Sorry Vollbio - jetzt hast Du Dich der einen "Kritiksalve" noch gar nicht gestellt und schon geht es hier weiter. Inhaltlich unterschreibe ich bei Clara, wenn ich auch versuche, mich im "Tonfall" etwas zu mäßigen; was mir zugegebenermaßen langsam auch immer schwerer fällt. Dazu muss ich mir immer wieder ganz doll ins Gedächtnis rufen, dass Du halt so schnell nicht aus Deinen Mustern und Deiner Haut raus kannst; wie wahrscheinlich die meisten Menschen.


    Aber das bringt mich wieder zu der Frage, ob Du inzwischen mal weitergekommen bist, mit der Suche nach einem Therapeuten oder etwas in der Art, nur für Dich...? Ich fürchte, wenn Du da nicht ganz bald etwas unternimmst, geht das mit Deinen Kindern spätestens, wenn sie wirklich in der Pubertät sind, komplett in die Hose.


    Der arme kleine achtjährige Junge, der meint sich dafür entschuldigen zu müssen und "Kooperationsbereitschaft" zeigen zu müssen; dass Du nicht in der Lage bist, Kinder zu akzeptieren, die sich einfach wie Kinder verhalten. Und nicht wie Erwachsene im Kleinformat, die dafür zu sorgen haben, dass Vollbios Tagesablauf stets harmonisch und ohne jede Störung verläuft.


    Mir ging es also nicht darum den Sohn, den Sohn zu verstehen, sondern darum, ihn mit der Norm zu vergleichen.


    Mich gruselt es... Welche "Norm"? Wer legt die fest? Es gibt keine Norm; jedes Kind ist anders... Was sie eint, ist vermutlich, dass sie schon ganz gerne einfach Kind sein dürfen wollen und das Gefühl haben möchten, sich immer auf ihre Eltern verlassen zu können.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Kinder unterliegen keiner Norm! Kinder sind Individuen und ganz sicher keine kleinen Erwachsenen!


    Ich lese hier fassungslos mit und es schreit in mir nach Hilfe für diese armen Kinder!

    Ich lese eine deutliche Kindeswohlgefährdung heraus und hoffe, dass das JA bald endlich eingreift!


    Vollbio: nicht deine Kinder sind das Problem, DU bist es!

    DU brauchst professionelle Hilfe.....


    Es macht mich unfassbar wütend, wie diese Kinder in ihrer seelischen,.... Entwicklung gefährdet werden

  • Flotoja


    Ohne Übertreibung: in jedem Thema, das er eröffnet, kommt irgendwann der Vorwurf der Kindeswohlgefährdung. Trotzdem wird auf ihn eingegangen. Vergeblich. Ich gebe nur noch Gegenwind. Helfen kann man dem Mann nicht mehr.

    Doch, man muss diesem Mann helfen. Ich glaube, nach allem, was ich hier gelesen habe, dass er Asperger Autist ist. Er kann Verhalten abweichend von Lehrbüchern nicht verstehen, nicht tolerieren. Deshalb analysiert er auch so viel.

    Vollbio ist nicht böse, er ist auch nicht absichtlich nicht lernfähig, was emotionale Entwicklung angeht. Er kann es einfach nicht.

    Ich halte eine Therapie, in der er Strategien lernt, für ganz wichtig. Er und die Kinder brauchen diesbezüglich Unterstützung. Für unfähig oder gar unwillig halte ich ihn nicht!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Er und die Kinder brauchen diesbezüglich Unterstützung. Für unfähig oder gar unwillig halte ich ihn nicht!D

    Das würde ich so unterstreichen. Nur solange er nicht bereit ist eine Therapie zu machen bzw. erstmal zu gucken woher seine Verhaltensweisen herkommen und keine Hilfe für seine Kinder ermöglicht, solange wird er den Kindern einfach schaden. Er will es nicht, aber alleine schafft er es auch nicht, es nicht zu tun

  • 2 Stunden später, es war schon 22 Uhr, sie war scheinbar putzmunter, streifte durch die Wohnung, weil sie jeden Versuch, sie nur ansatzweise in die Horizontale zu bringen, oder gar mit mir auf die Matratze zu legen, mit Schreianfällen vom Feinsten quittierte.

    Der Sohn scherte sich nicht so drum und schlief weiter, die Tochter war wach, überlegte mit, was wir noch tun könnten, die Oma plädierte für den Notarzt.

    Notarzt? Also ihr seid alle ganz schön schräg drauf. Am Normalsten sind die Kinder.... noch... versau es ihnen nicht.

  • Hallo zusammen,


    ich denke, daß auch ohne Diagnose die ja nur eine Hypothese sein kann, der Te hier zumindest wiederkehrend und belastbar vermittelt, daß es auf emotionaler Ebene hakt.


    Was Vollbio nur nicht so wirklich klar zu sein scheint, sind die Konsequenzen.

    Ich verstehe einfach nicht, warum der TE nicht da vor allen anderen Themen anfängt.

    Ihm Seinen Kindern rennt einfach so die Zeit davon.

    Natürlich vermitteln wir alle und orientieren wir uns alle an normiertem Verhalten und Reaktionen.

    Aber wir orientieren uns und stimmen das mit der Situation und je nach Schwingungsfähigkeit mit den Gefühlen unserer Umwelt ab.


    Aber anstatt ein Schaukeltier zu bauen oder Informationen zu Erkrankungen zu studieren, die weder ihn noch die Familie betreffen, möchte ich dazu raten sich mal mit der Entwicklung von Kleinkindern zu beschäftigen.

    Nur in dem ich Emotionen spiegel oder Verhaltensmuster abrufe, die rational meiner Vorstellung von der „richtigen“ emotionalen Reaktion entsprechen, wird das nichts.


    Da kommen dann noch ganz andere Herausforderungen auf die Kinder zu….


    Ich habe vor ein paar Monaten noch mit einer Dame (19 Jahre alt, Abitur, Asperger) die zum zweiten Mal Tante geworden ist gesprochen. Sie war der Meinung, daß Babys und Kleinkinder sie nicht mögen. Ich hab ihr erklärt: “Das stimmt nicht. Deine Nichte spiegelt nur deine Unsicherheit, weil sie Emotion selber noch so nicht leisten kann“.

    Jetzt klappt es auch mit dem Tante sein.


    vg von overtherainbow

  • Es geht doch nicht um Gut oder Böse.

    Mir wird inzwischen zu schnell irgendeine Diagnose Schublade aufgemacht.


    Hier kehren ungesunde Muster immer wieder, das passiert auch Menschen ohne das sie Autisten sind.


    Es geht doch darum Verantwortung zu übernehmen.Sich Hilfe zu holen um diese schädlichen Muster zu durchbrechen.Diese überhaupt als solche zu erkennen, davon allein ist Vollbio ganz weit weg.



    Liebe Grüße


    Ute

  • Vollbio fragte sich, ob das Verhalten des Sohnes Anzeichen von Vorpubertät ist


    Aufschrei vieler , nein das Verhalten wäre normal...


    Vollbio meinte, er hätte ja gedacht, wenn es Pubertät wäre , hätte es ja der Norm entsprochen


    Aufschrei vieler, nein , es gibt keine Norm für Kinder..


    Wahrscheinlich ist die schriftliche Form des Austausches einfach schwierig in dem komplizierten Fall,

    deshalb den Rat beherzigen und einen Therapeuten suchen, und mündlich kommunizieren


    und bis dahin Telefonseelsorge oder ähnliches in Anspruch nehmen

  • Dass der TE so viel analysiert etc., könnte in der Tat auf Asperger Autismus hindeuten. Dazu noch die Struktur und Ordnung im Alltag etc. Aber das muss man natürlich erstmal prüfen, ob es auch wirklich zu dieser Diagnose führt oder was genau das Problem des TE`s ist.

    Jedenfalls denke ich auch, dass er professionelle Hilfe braucht und dafür muss man sich wirklich nicht schämen.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Notarzt? Also ihr seid alle ganz schön schräg drauf. Am Normalsten sind die Kinder.... noch... versau es ihnen nicht.

    Ich habe das Spektrum der Reaktionen beschrieben. Meine Mutter ist gelernte Säuglingskrankenschwester, zudem schon sehr alt und wir waren allesamt wirklich ratlos. Wir wollten meiner Kleinen helfen.

    Den Notarzt haben wir ja trotzdem nicht gerufen.

  • Vollbio, ich fänd es gut, wenn du mal mit einer Familienberatungsstelle (geht schneller als Therapeutensuche) DEINE Vorstellung vom Familienalltagsleben und von Rollen und Kommunikation in der Familie bearbeitest.

    Und auch deine Vorstellung davon, wie Menschen sich verhalten und wie Emotionen die "Tagesform" beeinflussen.

    Ich hab den Eindruck, dass du für dich gern eine sehr klare Struktur hast bzw. dir wünschst, in der Grau- und Buntstufen wenig Raum haben: Sehr feste Regeln für viele Bereiche, immer aufs Neue bist du überrascht von der Vielfalt menschlicher Aktionen und Reaktionen und vermutest umgehend Krankheit, Entwicklungssprung oder -störung, schwerwiegende Gründe, minutengenaue Einhaltung von Übergaben der Kinder usw.


    Fällt es dir schwer, nachzuvollziehen, dass Menschen scheinbar unvorhersehbar agieren, weil sie schlecht geschlafen haben, weil sie bisschen Bauchweh haben, weil sie Streit in der Schule hatten, weil sie sich Gedanken über was anderes machen...?

    Hättest du gern, dass deine Kinder einfach tun, was du aufträgst, und Punkt?

    Beobachte deine menschliche Umwelt und dich selbst: Machst du immer einfach, was dir eine*r sagt? Konntest du ohne Lernphase perfekt putzen, Tische abwischen, Müll rausbringen, gehorchen? Nein? Gut! Alles ganz normal - in der großen Bandbreite von "normal"


    Hast du mal die Bücher von Remo H. Largo gelesen? Ich fand die ziemlich gut, angenehm transparent und gerade in diesem Spannungsfeld von Norm (eher ja statistische Normalverteilung) und individueller Entwicklung beruhigend und stressreduzierend, auch wenn ich sicher nicht in allem übereinstimme. Jesper Juul empfehl ich dir auch gern - nd den alten Janusz Korczak als historischen Seelenwärmer ("Wie man ein Kind lieben soll"). Das als Ergänzung zur Beratungsstelle - da solltest du auf dich gucken und auf deine Sicht auf die Welt, nicht auf andere.

  • Das Problem könnte aber sein: vielleicht kann Vollbio genau das nicht. Andere Menschen wahrnehmen, so wie sie halt sind.


    Kleine Geschichte aus meiner „Blase“: ich war mit so jemandem verheiratet. Bei dem war das nicht
    böse Absicht, der konnte das einfach nicht. Und das an einem blöden Und konstruierten Beispiel zu verdeutlichen: es gibt Leute, die mögen gern Vanilleeis und es gibt Leute, die mögen gern Schoko oder Erdbeer oder Zitrone…. Wenn mein Ex nun Team Vanille war, hat das für ihn bedeutet, dass alle Nicht-Vanille-Typen irgendwie blöd, defekt, minderbemittelt oder sonstwie falsch waren. Dem war nicht zu vermitteln, dass das einfach unterschiedliche Geschmäcker, die aber völlig gleichwertig sind und es da kein besser oder schlechter gibt. Wenn ER Vanille mag, dann ist Vanille das einzig selig machende und wer das nicht kapiert, ist doof.
    Wenn meinem Ex kalt war, dann WAR es kalt. Und jeder, dem es heiss war, weil der ein anderes Temperaturempfinden hatte, war blöd. Usw.,usf.

    Bei Vollbio ist die Situation eine ander, trotzdem erinnert er mich oft an meinen Ex. Dieses nicht wahrnehmen KÖNNEN anderer Menschen oder ihrer Bedürfnisse. Auch mein Ex hat es mit einer neuen Frau aus dem asiatischen Kulturkreis versucht, die sind auch noch verheiratet. Von der Frau zugegebenermassen haben auch da Geld und Aufenthaltserlaubnis eine Rolle gespielt, zur rechten Zeit ist sie auch schwanger geworden. Und klar war sie in der „Balz-Phase“ Wachs in seinen Händen und hat alles getan, was er wollte. Hat dem schnöden Alltag auch nicht so wirklich stand gehalten, da macht jetzt jeder seins und der (grosse) Hund schläft mit im Bett🤪.
    Ex war auch seinen Kindern gegenüber ähnlich wie Vollbio. Völlig unberechenbar, an wirklich merkwürdigen Stellen (wie hier das Tisch abwischen) extrem anspruchsvoll und auch aufbrausend. Der hat überhaupt nicht gesehen, wie ein Kind in welchem Alter halt ist und was es kann/können sollte….


    Keine Ahnung, ob mein Geschreibsel wem hilft. Echte Lösungsvorschläge hab ich leider keine.

  • cappucino15, Danke für deine Hinweise, find ich sehr wichtig, gibt mir auch nochmal ne andre Perspektive.

    Vollbio, kannst du was damit anfangen? Wie nimmst du dich selbst wahr? Was sagen Leute aus deinem Umfeld?


    Ich weiß nicht, ob das bei dir geht und wie das dann geht, aber im Umgang mit meinen eigenen problematischen Seiten hilft mir aufrichtige und wertschätzende Kritik von Außen. Inzwischen merke ich zumindest bei einigen meiner schwierigen Verhaltensweisen, wann sie sich ankündigen und ich kann sie eher früh wahrnehmen und stoppen. Ist das verständlich?

    Vielleicht könntest du, Vollbio, mit externer Hilfe üben, früher deine Standardreaktion wahrzunehmen und deine Muster dadurch früher zu durchbrechen? Das dauert und wird nie perfekt, aber es bringt eine*n voran und hilft eben auch dem eigenen Nachwuchs.

    Ich glaub ja immer daran, dass wir Menschen uns weiterentwickeln können, mal schneller und mal langsamer, aber dass es geht.