Vater will zur Anti-Corona-Demo, Kind wird bei Oma geparkt

  • Guten Abend,


    vielleicht weiß jemand von Euch Rat:
    ich gehöre der Risikogruppe an und verweigere mir aus Selbstschutz seit Beginn der Pandemie jeden überflüssigen Kontakt.


    Heute hat der Vater meiner Tochter (12) mitgeteilt, dass er am nächsten Papa-Wochenende zur Corona-Demo will und das Kind so lange zu seiner Mutter bringt, die hochbetagt und ebenfalls Risikogruppe ist. Den Rest des Wochenendes verbringen sie dann gemeinsam. Dann kommt meine Tochter wieder zu mir.


    Seit Monaten schwurbelt er mich und die Welt mit Aluhut-Parolen voll, hat dadurch schon einige Kontakte verloren. Er ist alo und hat den ganzen Tag Zeit, sich mit dem versponnenen Zeug zu beschäftigen (der Realität zu entfliehen). Das Resultat ist dann seitenlanger Spam.

    Ich hatte die Hoffnung, dass er aus Rücksicht auf seine Mutter und mich auf solche Veranstaltungen verzichtet, aber vergebens.


    Ich hab' die Sorge, dass er uns irgendwas einschleppt.


    Fällt Euch etwas Konstruktives dazu ein?

    Für jeden Tipp dankbar grüßt

    HellenB

  • Da kannst du tatsächlich gar nichts machen. Ich würde mir ein paar Selbsttest besorgen....


    Rein infektiologisch betrachtet, kann sich deine Tochter am Wochenende beim ihm nur dann anstecken, wenn er bereits jetzt krank ist. Hat mit der Demo also nix zu tun. Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt 5 Tage, bevor man überhaupt jemanden anstecken kann, bzw anfängt Symptome zu zeigen. Wenn deine Tochter also eine Infektion mitbringt, dann kommt die nicht von der Demo sondern wurde vorher entweder von ihr selber oder vom Vater/Oma woanders erworben.


    Verstehst du?


    Lass ihn machen, schön dass er deine Tochter nicht mitnimmt. Das senkt ihr Risiko, sich woanders anzustecken...

  • Was heißt sie kann da gar nichts machen ?


    Ich sehe das etwas anders und meine Nachbarin ( arbeitet beim JA ) sieht das auch anders.

    Dem Vater in Zusammenarbeit mit dem JA ein Schriftstück vor die Nase legen wo dargelegt wird das auf Grund seines Corona Verhaltens und der bestehenden Risikogruppen ( Oma und Mutter der Tochter ) , die Tochter keine Papa Wochenenden mehr haben wird auf unbestimmte Zeit.


    Wenn dem Vater die Tochter wichtig ist, wird er auf seine Corona Demos und was weis ich noch verzichten. Falls ihm die Tochter egal ist , erklärt ihr bitte vernünftig ( ohne den Vater schlecht zu machen ) , warum sie die nächste Zeit nicht mehr zum Papa kann.


    Es kommt halt immer darauf an wie ihr 2 Erwachsenen miteinander könnt ....

    Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.

  • Wenn das so einfach wäre, Vogtlaender3...


    Nimmt der Vater an einer genehmigten Demonstration teil, disqualifiziert ihn das objektiv in keinster Weise für einen Umgang mit seiner Tochter. So lange sich ein Elternteil "im Rahmen der Gesetze" bewegt, ist das absolut möglich. Und ein 12-jähriges Kind von der Oma beaufsichtigen zu lassen - da ist alles gut ...


    Die Gefährdung von Hochrisikopatienten, wie es bei Mutter und Oma der Fall ist, mag ethisch verwerflich sein und rücksichtslos, ist aber kein Ansatzpunkt, irgend etwas machen zu können. In Deutschland - vielleicht ist es in Österreich anders - kann und wird da auch das Jugendamt nicht tätig werden. Jedenfalls nicht mit der Begründung, dass jemand seine bürgerlichen Rechte nicht wahrnehmen soll ...

    Anders wäre es nur, wenn die Coronademo eine der jetzt nicht genehmigten Demos wäre.


    Dritte, Hellen, werden Dir mutmaßlich nicht helfen können. Es bleibt nur das Elterngespräch. Und da mutmaße ich, dass bei den Positionen eine gemeinsame Linie nicht so einfach zu finden ist. Vielleicht, vielleicht könnte man ja die Oma mit an Bord bekommen - falls sie die Coronasache so einschätzt wie du. Sonst wäre das natürlich contraproduktiv.


    Ansonsten bliebe nur, vorsichtig bei der Tochter nachzuhören, wie sie denn die Sache einschätzt. Ich weiß von (angehenden) Teenagern und jungen Erwachsenen, die sehr sehr bewusst Corona als Gefahr ansehen und die bewusst Gefahrenzonen und Kontakte vermeiden, um Risikoverwandte zu schützen. Der private Lockdown quasi.


    Das ist natürlich ein schwieriges Feld, gerade wenn es um den Umgang mit dem anderen Elternteil geht. Keinesfalls sollte man irgendwelchen moralischen Druck aufbauen oder Verantwortung delegieren (ala: "Wenn du mir durch den Papa Corona ins Haus trägst und ich erkranke als Risikopatientin dann schwer ..." - das wäre übel.)


    Gegen die Gefahr, dass durch den Vater etwas eingeschleppt wird, wie du schreibst, hilft eigentlich nur die Testung. Wenn Tochterkind nicht bereits durch die Schule durchgetestet wird, dann steht nach der Rückkehr von Tochterkind der zeitnahe Test im Testzentrum an oder das Testkit von Aldi und Co. Letzteres bei Tochterkind vielleicht auch schon, bevor sie zur Oma geht. Das trägt zur Bewusstmachung bei der Tochter bei und wäre auch ein Zeichen an die Oma und auch an den Vater, ohne diskutieren zu müssen.


    Ansonsten nur noch: Welcome hier im Forum!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Also wenn sie ihn jedes zweite Wochenende sieht und er an ihrem WE die Demo macht, passt eh alles. Sollte er sich anstecken, ist er nicht mehr ansteckend am nächsten Wochenende. ;) Ansonsten kann man die Übergabe ja am Testzentrum machen und es gibt eine schöne Familientestung für Euch 3.

  • Also wenn sie ihn jedes zweite Wochenende sieht und er an ihrem WE die Demo macht, passt eh alles. Sollte er sich anstecken, ist er nicht mehr ansteckend am nächsten Wochenende. ;) Ansonsten kann man die Übergabe ja am Testzentrum machen und es gibt eine schöne Familientestung für Euch 3.

    Nunja, wenn er zu den Corona Leugnern gehört, wird er das zu 100% ablehnen. Dem Vater wird es "egal" sein, ist ja "nur" ne Grippe.


    Die Tochter kann ja dauerhaft eine Maske tragen, um einer Ansteckung vorzubeugen.


    Sollte sich die Tochter beim Vater mit Corona anstecken, ist das für Mutter und Tochter tragisch. Aber dem Vater drohen keine Konsequenzen, moralisch gesehen ist das Verhalten des Mannes verwerflich.

  • Ich finde man kann nur versuchen zu entspannen und die Sache pragmatisch sehen.


    Die Tochter geht schließlich zur Schule und das Risiko, sich dort in den Klassenräumen anzustecken ist wesentlich höher, als beim Vater draußen auf einer Demo.

  • Das Problem ist ja weniger die Demoteilnahme, sondern vielmehr die Grundeinstellung.

    Wer Corona nicht als Gefahr sieht, wird sich auch nicht übermäßig schützen im Alltag. Und der Vater hier kann dann schon vor der Demo infiziert sein - und mutmasslich keine Zeit mit einem Test vergeuden vor dem Umgang ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Nein, der Vater geht allein zur Demo. Die Befürchtung ist, er könne sich anstecken und es an Tochter und die eigene Mutter weitergeben.

    Das ist klar. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er sich auf der Straße überhaupt ansteckt, ist lt. Aerosolforschern sehr gering.

    Da ist die Schule oder das Büro viel gefährlicher, selbst mit Masken.

  • ich geh auch auf Corona- Demos, die Kinder leben bei mir und ich habe auch noch nie einen Test gemacht.

    Ich bin keine "Corona- Leugnerin", ich bin Maßnahmenkritikerin.

    Und ich würde mir verbitten, dass sich der andre ET in mein Privatleben einmischt.


    WW

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Das ist klar. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er sich auf der Straße überhaupt ansteckt, ist lt. Aerosolforschern sehr gering.

    Da ist die Schule oder das Büro viel gefährlicher, selbst mit Masken.

    Das hängt aber auch vom Abstand und dem Tragen einer Maske ab und da die Demo von Leuten besucht wird, welche diese Sicherheitsmaßnahmen höchstwahrscheinlich nicht einhalten werden. Ergo ist da die Ansteckungsgefahr wieder höher.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

    Einmal editiert, zuletzt von Antharia ()

  • ich geh auch auf Corona- Demos, die Kinder leben bei mir und ich habe auch noch nie einen Test gemacht.

    Ich bin keine "Corona- Leugnerin", ich bin Maßnahmenkritikerin.

    Und ich würde mir verbitten, dass sich der andre ET in mein Privatleben einmischt.


    WW

    Auch wenn du vllt das Leben von Eurem Kind und evtl. dem anderen Teil seiner Familie einem höheren Risiko aussetzt?

    Meiner Meinung nach eine sehr egoistische Haltungsweise.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Moin,


    Kinder sind kaum von schweren Verläufen betroffen. Das kannst du bei statista nachschauen.


    https://de.statista.com/statis…tschland-nach-geschlecht/


    und hier mal ein ziemlich aktuelles Interview mit einem Kinder- und Jugendmediziner


    https://www.swr.de/swraktuell/…8ur-nwmkq7THXq0a3sErrKu2Q


    Ich kann meine Kinder nicht vor dem Leben schützen. Und zum Leben gehört ein gewisses Restrisiko, welches ich schon immer auch in anderen Bereichen getragen habe.


    Und auch das Risiko für Menschen unter 60 ist gering.


    Ich erlebe aber, dass das von Politik und Medien anders kommuniziert wird und ich denke auch zu wissen warum: Würde jetzt klar kommuniziert werden, dass Menschen unter 60 nur ein verschwindend geringes Risiko haben würde die Bereitschaft zur Mefolgung der Maßnahmen in dieser Gruppe enorm zurückgehen. Das will man verhindern.



    Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, von anderen Menschen zu erwarten, dass sie selber zu ihrem Schutz beitragen und bemüht sind, meinen Schaden (und den aller anderen Nicht-Risikogruppen) so weit wie möglich zu begrenzen.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ich erlebe aber, dass das von Politik und Medien anders kommuniziert wird und ich denke auch zu wissen warum: Würde jetzt klar kommuniziert werden, dass Menschen unter 60 nur ein verschwindend geringes Risiko haben würde die Bereitschaft zur Mefolgung der Maßnahmen in dieser Gruppe enorm zurückgehen. Das will man verhindern.

    Warum will "man" das verhindern, Deiner Meinung nach?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • zu grün: ...hm...du willst andere nicht schützen, erwartest aber Schutz von anderen?

    Na dann darf man sich auch nicht wundern, wenn der andere Elternteil genau so verfährt und den Kontakt u.U. versagt, um das gemeinsame Kind und sich selber zu schützen.


    Zu den Textstellen oben:

    Das erzähl mal den Pflegekräften auf den Intensivstatoinen und den Angehörigen von Verstorbenen, welche u 60 waren.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • nee. Ich will nicht geschützt werden. Mir macht das Virus keine Sorgen.

    Und wenn ein anderes Elternteil mir meinem Kind den Kontakt untersagt ist das so. Darf jeder für sich entscheiden.


    Mein Ältester ist Pfleger, der sieht das ähnlich wie ich. Die ITS dort ist nicht voller als in jedem anderen Jahr (das war im letzten Frühjahr anders).


    Jeder, der will hat es in der Hand, sich selber vor diesem Virus zu schützen. Ohne anderen die Existenz zu rauben, ohne dass Kinder daran gehindert sind die Schule zu besuchen etcpp.

    Und diese Leute verdienen natürlich jegliche Unterstützung in Form von Verdienstausfallgeld, Unterstützung im homeschooling, kostenlose shuttles zu Ärzten/Versorgungsmöglichkeiten.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Jeder, der will hat es in der Hand, sich selber vor diesem Virus zu schützen.

    Das stimmt schon. Jedoch trägt auch mein Umfeld zu meinem Schutz bei. Mit meinen Arbeitskollegen muss ich in Kontakt treten und je mehr diese sich selbst schützen, desto besser bin auch ich geschützt.

    Gleiches gilt für Sohn im Wechselunterricht oder in der Notbetreuung.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!