Umgangswochenenden bei größerer Distanz

  • Im Grunde ist doch der Betriebsrat für die Mitarbeiter da und nicht umgekehrt,

    Genau so sollte es sein. Aber es gibt ja immer ein paar übereifrige Paragraphenreiter. Du hast natürlich vollkommen recht, objektiv betrachtet geht es hier ja darum, dass ich *gerne* mal abends oder am Wochenende *ein paar Stunden* arbeiten würde, um meine *vertraglich geregelte Stundenzahl einzuhalten*. Es geht explizit *nicht* darum, dass der Chef die hochschwangere Mitarbeiterin zu 10h Wochenend-Schicht ohne Pause drangsaliert. Aber wie gesagt, man weiß bei manchen Leuten ja nie, was die sich so im stillen Kämmerlein ausdenken. Und ich will in den Führungsetagen tatsächlich nachher nicht "diese nervige neue AE-Mama" sein, die "uns gleich mal den BR auf den Hals gehetzt hat wegen irgendwelcher Extra-Würste", bloß weil irgendwer den ganzen Vorgang in den falschen Hals bekommen hat.

    Aber ich will halt auch nicht die doofe Zicke sein, die dem KV ständig Ärger macht, deswegen hoffe ich jetzt einfach mal, dass wir das mit unseren Arbeitszeiten und Pandemie und BR und dem ganzen anderen Krempel einfach irgendwie geregelt kriegen. Zum Glück ist das dazugehörige Kind ja geistig sehr flexibel, da können wir zur Not vielleicht auch einfach Freitags nach 16 Uhr die Reise starten und gut ist. Müssen wir jetzt alles mal testen...

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Ich fuhr 6 Jahre lang alle 2 Wochen gute 1000km weil die KM laut ihrem Anwalt sich nicht in der Lage sah die Kinder auf halber Strecke zu übergeben. Freitag nach der Arbeit 480km hin und Sonntag Retour. Gut war's das meine Mom bei meiner Ex in der Nähe wohnt und ich somit immer ne großzügige Übernachtungsmöglichkeit mit den Kids hatte am WE und meine Mom ihre Enkel auch mal zusehen bekam. Nun fahr ich nur noch alle 4 Wochen, dafür von Donnerstag bis Sonntag. So kann ich auch mal in die Schule Freitags und nach dem Stand der Dinge fragen und hab effektiv mehr Zeit mit meinen Kindern ( bzw jetzt nur noch einem Kind ) . Die Tochter ist ja seit Anfang diesen Schuljahr ständig bei mir und die KM hat es seit August noch nicht einmal fertig gebracht ihre Tochter hier abzuholen bzw zu besuchen.

    Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.


    Wünsch euch nen guten Start in die neue Woche.

    Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.

  • Zur Arbeitszeit: bei uns gibt's inzwischen ein Verfahren, um von der Dienstvereinbarungen Arbeitszeit auf Grund von Familienverpflichtungen abzuweichen. Ich gehe mal davon aus, dass das im ÖD auch an anderer Stelle möglich ist, du also nicht die eine Extrawurst bist, sondern tatsächlich momentan für viele Menschen eine tatsächliche Notwendigkeit besteht die Arbeitszeiten zu flexibelisieren, um Familienaufgaben und Arbeit in ein Leben zu bekommen.

    Bei uns haben ca. 5 % der Beschäftigten einen solchen Antrag gestellt... Das sind ca. 40% der Menschen, die Kinder unter 12 haben. Von Extrawurst kann also keine Rede sein.

    Antrag hört sich jetzt groß an... Im Prinzip schreibt man einen dreizeiler an die Personalabteilung mit dem Vorgesetzten im cc, dann bekommt man eine kurzes Aufklärungsgespräch zu Arbeitsschutzbestimmungen... Vor allem muss man sich verpflichten Ruhezeiten einzuhalten und danach sind Zeiten vor 6 und nach 20 Uhr und am Wochenende im Zeiterfassungssystem freigeschaltet.

    Im Wissenschaftlichen Dienst gibt es übrigens keine Zeiterfassung und da wurde schon immer jenseits des Arbeitsschutzes gearbeitet. Ich habe gerade nicht auf dem Schirm, wohin du gewechselt hast.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Im Wissenschaftlichen Dienst gibt es übrigens keine Zeiterfassung und da wurde schon immer jenseits des Arbeitsschutzes gearbeitet.

    Weiß ich, hab ich selber 8 Jahre lang praktiziert :saint:


    Nachtrag: Übrigens ist das auch nur eingeschränkt korrekt. An meiner letzten Uni z.B. sollten auch die Doktoranden im letzten Quartal eines jeden Jahres plötzlich Zeiten aufschreiben, wenn sie die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr durch Gleitzeit ausgleichen wollten. Völlig idiotisch natürlich, aber was will man da als WiMi schon groß gegen machen?


    Wir warten mal ab, wie sich das gestaltet... Wegen der Pandemie sind aktuell zumindest bei uns sowieso sämtliche Regelungen ausgesetzt und jeder darf arbeiten, wann / wie / wo es eben geht, weil tatsächlich ein Großteil der nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen noch Kids im Home Schooling hat (inkl. des BR). Chef meint, wir werden jetzt mal sehen, ob die dann nach dieser ganzen Aktion nicht ohnehin auch im BR geistig flexibler werden.


    Aber zurück zum Hauptthema: Mich würde ja immer noch brennend interessieren, wie diejenigen von euch, die Umgang über längere Distanzen haben, das untereinander regeln. ;) Ich denke zwar, dass das bei uns ganz gut laufen wird, wenn wir unsere getroffenen Vereinbarungen beide zur Zufriedenheit des anderen einhalten können, aber vielleicht können wir uns ja trotzdem noch den ein oder anderen Tipp von euch abschauen :)

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

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  • Ich habe jetzt nicht mehr auf dem Schirm wie alt deine Kleine ist.


    Bei uns in der Verwandschaft hat sich bei größeren Entfernungen bewährt, auf weniger, dafür aber längeren Umgang umzustellen. Dh. z.B. jedes Brückenwochenende. Ferien etwas länger usw. dafür aber Umgang im größeren Abstand. Evtl. findet ihr ja da eine Lösung?


    Da aber eure Tochter, glaube ich noch recht klein ist, wird das wahrscheinlich aktuell schwierig.


    Ich denke aber, dass ihr das Umgngsmodell immer wieder euren Gegebenheiten und Empfindlichkeiten anpassen werden müsst. Ihr bekommt das hin.