Trennung, Frau möchte ausziehen und das Kind mitnehmen

  • Das kann man so sehen, aber

    Will sagen: Was für einen eigentlich neine normale Logik hat, kann bei juristischen Streitereien über den Aufenthalt auf einmal so gar kein Argument sein. Hier im Fall ist ers ja so, dass die Eltern sich gerade erst trennen. Und darüber streiten, ob das Kind mit der Mutter geht oder beim Vater bleibt. Da die Trennung gerade erst vollzogen wird (dafür lässt das FamGericht üblicherweise eine Zeit von sechs Monaten), hat sich noch nichts verfestigt. Vieles wird darauf ankommen, was das Kind wohl beim Gerichtstermin erzählt. Die 30 Minuten, die Mutter und Tochter früher erscheinen sollen, deuten darauf hin, dass der Richter mit der Tochter - wie es üblich ist - ein Gespräch führen will. So erschreckend sich das erst anhört: Das ist besser als früher (vor 2008), wo Richter oft über den Aufenthaltsort von Kindern entschieden haben, ohne die jemals zu sehen.

    Da es hier zur Verhandlung kommt so kurz nach der Trennung, wird sich keine Partei auf irgendetwas berufen können. Wenn die Eltern sich nicht einigen können - das Gericht wird einen "Versöhnungsvorschlag", also einen einvernehmlichen Einigungsvorschlag machen - wird vertagt oder ein Beschluss gefasst. Der wird mutmaßlich stark beeinflusst werden von der Willensbekundung der Tochter (falls sie sich eindeutig auf die eine oder andere Seite schlägt ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,


    das Kind ist bei mir gemeldet, da ich der Ummeldung zur KM wiedersprochen habe.

    WM ist noch wöchentlich, da die KM einen Antrag vor Gericht gestellt hat, um das alleinige ABR zu bekommen.

    De Beistand des Kindes scheint mir persönlich irgendwie parteiisch zu sein. Das Jugendamt machte einen positiven Eindruck auf mich.

    In 3 Tagen ist eine Erörterung. Meine Tochter hat Angst vor ihrer Mutter, wenn sie erfährt, daß sie zu mir möchte.


    Gruß Jens

  • Wenn Du dem widersprochen hast, warum fragt sie Dich dann wegen Hauptwohnsitz? Wenn das Verfahren auf ABR läuft, wird sie für das Kind den Hauptwohnsitz festlegen können, sollte ihrem Antrag entsprichen werden. Vorher erübrigt sich jede Diskussion.


    Wie erfährst Du von einer etwaigen Ummeldung durch die KM?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Meine Tochter hat Angst vor ihrer Mutter, wenn sie erfährt, daß sie zu mir möchte.

    :/ was ja eigentlich Quatsch ist.

    Also nicht das sie Angst hat, das kann ich schon nachvollziehen und ist vielleicht andersrum genauso.

    Ich denke Kinder wollen einfach gar nicht in so einem Prozess mit eingebunden sein.

    Es sollte der Tochter klar vermittelt werden, das es in Ordnung ist, dass sie beide Elternteile will. Also auch räumlich und zeitlich.


    lg von overtherainbow

  • Stimmt, die Kleine möchte gern , daß wir wieder zusammen wohnen. Sie kommt auch mit ihrer Mutter soweit zurecht. Nur hat sie immer schon vor ihr Angst gehabt, weil sie eine sehr autoritäre Art entwickelt hat.

    Morgen ist der Erörterungstermin. Sie fragte mich schon, Papa kann ich bei dir dann bleiben. Das ist für mich Angst des Kindes.

  • Mut war nicht groß genug. Die Kleine hat mir hinterher gesagt, daß sie vor dem Beistand Angst hatte. Die Dame hatt wohl zu ihr gesagt, daß sie der KM was verraten würde. Daraufhin konnte die Richterin das ABR nur zu gleichen Teilen in einen Vergleich wandeln.


    LG Jens

  • Also hat die KM jetzt erreicht, was sie wollte - Kind mitnehmen und Du darfst darauf hoffen, dass Du nicht entsorgt wirst .... mit welcher Begründung eigentlich? Ist denn nicht berücksichtigt worden, dass das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit sein soziales Umfeld verliert?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Bei dem Ergebnis solltest du aber auch einmal die andere Möglichkeit durchdenken: Tochterkind traut(e) sich nicht zu sagen, dass es seinen Lebensmittelpunkt eher bei der Mutter sieht.


    Der Richter hat ja das Gespräch mit Tochterkind fürs Protokoll zusammen gefasst. Da sollte er eigentlich eine Tendenz benannt haben. Im Vergleichsvorschlag ist ja mutmaßlich angeklungen, weshalb der Hauptwohnsitz zur Mutter wechselt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei WM wird das Kindergeld nicht geteilt?

    Kindergeld kann nur an einen ausgezahlt werden. Wenn Hauptwohnsitz bei der mutter ist und ansonsten Wechselmodell, ist das schon eine logische Lösung. Vor allem aber ja eine freiwillige Vereinbarung, da Vergleich.

    Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, war das Einkommen der Mutter höher. Jetzt fließt auch noch das KiGeld vollständig zur Mutter. Das ist keine Augenhöhe. KiGeld weg und das Einkommen wird nicht angeglichen für den Kindesunterhalt.


    Jetzt war es aber auch mit dem Hauptwohnsitz ein Vergleich. Wenn hier der Vater den Eindruck hatte und das Wissen, Tochter will eigentlich zum Vater und der Beistand hat "drübergebügelt", fragt man sich, warum das in der Verhandlung nicht von Wolfi diskutiert wurde.

    Kann daran hängen, dass Wolfi die Auskunft erst später vom Tochterkind bekommen hat. Aber sicherlich auch daran, dass die Mutter "erfahrener" ist in Trennungsgeschichten. Es braucht viel Power, um in so Verhandlungen das eigene Anliegen deutlich zu machen und durchzusetzen. Zumal, wenn die sache "so eng" ist und es nur um Nuancen geht.


    Wolfi, hast du dem Vergleich denn schon rechtsverbindlich zugestimmt? Und vor allem: Wie geht es deiner Tochter damit? Ist das okay für sie oder bricht gerade die Welt zusammen?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Leider habe ich das von meinem Vater erfahren, der auf die Kleine aufpaßte. Sie hat ihm das von ganz allein gesagt. Der Beistand ist wie Mama, sagte sie außerdem. Kein Wunder daß sie da Angst hatte.

    Das Kindergeld wird an die KM ausgezahlt, damit sie das Schulgeld, Hortgeld und Essengeld davon begleichen kann.


    Rechtsanwälte waren anwesend. Meine Frau arbeitet im öffentlichen Dienst und bekommt für das Kind 140€ zusätzlich. Alle Anwälte waren sich einig (außer meine), das man dafür viel für das Kind kaufen kann. Deshalb waren sie sich einig das der Wohnsitz und das Kindergeld an die Mutter ausgezahlt werden muß. Das ich ihr die 140€ geben würde, geht nicht.